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Kehrtwende: Nordanleger wird doch dieses Jahr gebaut


AG Zwenkauer See stellt Schwerpunkte für 2016 vor / Verkehrskonzept soll im Sommer vorliegen
VON ULRIKE WITT

Zwenkau. Die AG Zwenkauer See – 2013 auf Initiative von Stadträten gegründet, um die See-Entwicklung voranzutreiben – hat jetzt bei ihrer turnusmäßigen Sitzung im Rathaus die Schwerpunkte für 2016 festgelegt.
Eine Überraschung: Der Bootsanleger am Nordufer wird doch dieses Jahr gebaut. Anfang Januar hatte Benedikt Kahlstadt, einer von zwei Geschäftsführern des Flächeneigentümers und Projektentwicklers Sächsische Seebad Zwenkau (SSZ), noch erklärt, dass der Nordanleger erst Sinn mache, wenn der Harthkanal samt Zuwegung fertig und der Endwasserstand erreicht ist – also frühestens 2020. „Der Zweckverband Neue Harth ist Bauherr und wir haben bereits einen Antrag auf Paragraf-4-Mittel zur touristischen Bergbausanierung eingereicht", stellt Bürgermeister Holger Schulz (CDU) in diesem Fall als Zweckverbandsvorsitzender klar. Baustart werde in der zweiten Jahreshälfte sein.

„Im Sommer soll das Verkehrskonzept für die Stadt Zwenkau vorliegen, das derzeit von einem Dresdner Planungsbüro erarbeitet wird", verrät Schulz. Mit Spannung erwartet wird nicht nur von der AG Zwenkauer See der Part zum ruhenden und fließenden Verkehr rund um den Hafen. Die Freien Wähler, die in der AG durch Stadtrat Adalbert Rösch vertreten sind, drängen schon lange auf ein gebührenpflichtiges Parkkonzept. Mit den Einnahmen soll das karge Stadtsäckel gefüllt werden. Bislang lehnten Bürgermeister Schulz und die CDU-Fraktion die Forderung ab. Der Tourismus solle erst einmal angekurbelt, Besucher nicht gleich verprellt werden, so ihr Argument vor der See-Eröffnung im vergangenen Mai. Ob Besucher in der zweiten See-Saison vielleicht doch noch zur (Park-)Kasse gebeten werden, bleibt abzuwarten.

Noch in den Kinderschuhen steckt das Tourismusmarketing in Zwenkau. Das beginnt beim Verkehrsleitsystem. „2016 wollen wir bei der Beschilderung ein gutes Stück vorankommen", kündigt der Rathauschef an. In den nächsten Wochen werde es dazu Gespräche mit dem Tourismusverein Leipziger Neuseenland und dem Grünen Ring Leipzig geben. Gemeinsam mit den Fachleuten sollen Vorschläge erarbeitet werden, die dann in den Stadtratsausschüssen und der AG Zwenkauer See zu diskutieren seien, so Schulz.

Für einige, im Zuge der See- und Hafenentwicklung notwendige Anpassungen steht stellvertretend die Strandwache. Architekturstudenten der TU Dortmund hatten sich 2012 ein Jahr lang mit dem Thema auseinandergesetzt und im Frühjahr 2013 schließlich mehrere Entwürfe für ein Multifunktionsgebäude vorgestellt. Entstehen soll das am Badestrand östlich vom Technischen Hafen. „Die Ideen waren gut, die Häuser für den nach Erreichen des Endwasserstandes verbleibenden Strandabschnitt, wie wir heute wissen, leider zu groß. Wir müssen noch mal genau überlegen, welche Funktionen die Strandwache wirklich aufnehmen kann und muss", sagt Schulz. Ursprünglich sollten die Wasserschutzpolizei, Rettungsschwimmer, Sanitäranlagen und eine Bootsgarage Platz finden. „Im Moment sind nur die öffentlichen Toiletten gesetzt", so Schulz.

Einen Haken kann die AG Zwenkauer See an den Punkt Gründung der Hafenbetriebsgesellschaft machen. „Ende Januar war der Notartermin", berichtet der Bürgermeister.

LVZ v.24.02.2016