Bis 2018 überall im Landkreis Leipzig leistungsfähiges Internet
Landkreis Leipzig. In zwei Jahren soll überall im Landkreis Leipzig ein leistungsfähiges Internet verfügbar sein. Das ist der Zeitpunkt, zu dem der Bund dafür sorgen will, dass die Datenübertragungsrate bundesweit bei 50 Megabit pro Sekunde liegt. Dafür sollen auch im Landkreis die Voraussetzungen geschaffen werden, kündigt Landrat Henry Graichen (CDU) an.
Dort ist die Breitbandverfügbarkeit durchaus unterschiedlich. Während es in den Städten eine sehr gute Anbindung gebe, sehe in den ländlichen Gemeinden schlechter aus. Das heißt konkret, dass in Wurzen, Borna und Rötha zwischen 50 und 75 Prozent der Nutzer über Breitbandanschlüsse mit 50 Megabit pro Sekunde verfügen. Noch besser sieht es in Belgershain aus. Hier haben mindestens 95 Prozent der Nutzer Anschlüsse mit einer Leistungsfähigkeit von 50 Megabit pro Sekunde. Das bedeutet, dass knapp ein Drittel aller Nutzer im Landkreis Leipzig einen Internetanschluss dieser Bandbreite und mehr haben.
In weiten Teilen des Landkreises hingegen gilt das für kaum zehn Prozent. In Grimma mit seinen zahlreichen Ortsteilen sowie in Colditz liegt der Anteil von Nutzern mit diesem Breitbandvolumen zwischen zehn und 50 Prozent. Der Bedarf ist also groß, so Graichen.
Allerdings müsse der zunächst erst einmal genau ermittelt werden, wofür die Kreisverwaltung sorgen will. Damit soll es eine Grundlage geben, auf der die Kommunen dann Fördergelder aus den Töpfen des Bundes beantragen können, um an das leistungsfähige Netz Anschluss zu finden. Das ist auch ein Thema der alljährlichen Klausurtagung der Kreisspitze mit den Bürgermeistern des Landkreises am Monatsende.
Ohne Fördergelder, so der Landrat, werde der flächendeckende Ausbau der Breitbandversorgung nicht möglich sein, schon aus ökonomischen Gründen nicht. Schließlich rechne es sich für den Kabelbetreiber, die Telekom, oftmals nicht, vergleichsweise wenig Nutzer in kleinen Orten mit großem finanziellen Aufwand an das Hochleistungsnetz anzuschließen. Vor allem aus der Wirtschaft gebe es immer wieder Klagen über das Fehlen leistungsfähiger Internetanschlüsse. Graichen: „Die sagen dann, so wie bisher geht es nicht mehr." Zu seiner Verwunderung kommen aus der Immobilienbranche vergleichbare Beschwerden nicht, obwohl ein leistungsfähiger Internetzugang durchaus zum Argument bei der Vermietung oder dem Verkauf von Objekten gehören könnte.
Die Zeit dränge jedenfalls, sagt Graichen. Auch, weil der Ausbau eines Netzes, das flächendeckend eine Datenübertragungsrate von 50 Megabit pro Sekunde ermöglicht, keineswegs das Ende der Fahnenstange ist. „Wir haben auch Gewerbetreibende, denen das schon nicht mehr ausreicht."
Von Nikos Natsidis
LVZ v.15.01.2016