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Leipziger Symphonieorchester: Neue Spielzeit verlangt große Flexibilität


Konkrete Programmplanungen in Coronazeiten sind nur bedingt möglich. Beim Leipziger Symphonieorchester liegen sie für Konzerte im Landkreis vor. Dennoch stehen dahinter viele Fragezeichen.

Die neue Handschrift ist sofort erkennbar. Und zwar auf dem Programmheft des Leipziger Symphonieorchesters (LSO) für die neue Saison. Das ist nicht nur dicker als in früheren Jahren. Darauf prangt auch ein neues Logo, das Laien vermutlich nicht auf den ersten Blick entschlüsseln können. Wolfgang Rögner kann es erklären. „Es ist das Schlagbild eines Dirigenten für einen Viervierteltakt“, sagt der neue Intendant und Geschäftsführer des LSO, der sich am Donnerstag erstmals im Rahmen einer Pressekonferenz im Böhlener Kulturhaus vorgestellt hat. Er folgt auf Hans-Ulrich Zschoch, der Ende Juli in den Ruhestand gegangen ist. Musikalische Prunkstücke: Dabei ist Rögners Handschrift auch beim Programm für die Spielzeit 2020/21 deutlich zu sehen. In den fünf Anrechtskonzerten sind nahezu ausnahmslos musikalische Prunkstücke zu hören, die auch jedes Gewandhauskonzert zieren würden. Etwa Beethovens berühmtes D-Dur-Violinkonzert und dessen fünftes Klavierkonzert in Es-Dur, Mendelsohns Schottische Sinfonie oder die „Frühlingssinfonie“ von Robert Schumann. Programm für 20 Musiker: Auf dem Programmzettel für die ersten Anrechtskonzerte vom 18. bis 20. September in Böhlen, Markkleeberg und Borna steht Brahms Erste. Oder besser gesagt stand. Denn so viel ist jetzt schon klar. Das geplante Auftaktkonzert für die neue Saison kann wegen Corona nicht so stattfinden. Gesucht wird nach einem Alternativprogramm, das zu den maximal 20 Musikern passt, die unter den Pandemiebedingungen auf die Bühne dürfen. Dass damit zu rechnen war und immer wieder sein wird, weiß der Intendant, der einst selbst drei Jahre am Pult des LSO stand. Bei der ambitionierten Programmplanung sei es aber darum gegangen, inhaltlich und organisatorisch darauf vorbereitet zu sein, „dass wir normal spielen könnten, wenn die Beschränkungen aufgehoben werden sollten“. Damit allerdings ist auch die permanente Infragestellung des Spielplans im Zeichen von Covid-19 mit eingepreist. So viel ist deshalb klar. Rögners erste Spielzeit als Intendant des LSO steht im Zeichen höchster Flexibilität. Vorteile für Anrechtsinhaber: Die soll es auch ganz praktisch für die Anrechtsinhaber geben. Die erhalten künftig für die Neujahrskonzerte des Orchesters, in dieser Saison in Zwenkau und Taucha, zwei Tickets zum Preis von einem. Das Programmheft ist für sie kostenlos, und das Ticket lässt sich im Falle einer Verhinderung übertragen oder gegen eine Konzertkarte für ein anderes Anrechtskonzert tauschen. Neue Abonnenten gewinnen: Die Hege, Pflege und Neugewinnung der Stammkundschaft gehört für Wolfgang Rögner zu den vordringlichen Aufgaben. Die Zahl der Abonnenten geht seit einigen Jahren zurück. „Deshalb müssen wir attraktiver werden.“ Dabei sind die LSO-Anrechtsinhaber in der Regel treu. Trotz des Ausfalls von Konzerten im Frühjahr wegen Corona sind die meisten an Bord geblieben. Und kaum einer hat sein Geld dafür zurückverlangt. Von Nikos Natsidis

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Rein ins kühle Nass! Diese Freibäder locken in Leipzig


Wer in und um Leipzig baden gehen will, muss nicht lange suchen. Zahlreiche Freibäder locken an heißen Sommertagen mit Abkühlung. Mit dem großen Freibad-Überblick bietet LVZ Familie die wichtigsten Adressen und Badespaß-Angebote in Leipzig und Umgebung.

Leipzig. Der Sommer ist da und an heißen Tagen locken Freibäder zu einer Abkühlung. In Leipzig und Umgebung gibt es davon zum Glück jede Menge. Schreberbad – beliebt und historisch: Das Schreberbad gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Freibädern der Stadt. Mit über 150 Jahren ist das 1866 eröffnete Bad das älteste Leipzigs. Heute verfügt das Schreberbad über ein 25-Meter-Schwimmerbecken, ein Freizeitbecken mit Breitrutsche und ein separates Planschbecken, dazu ein Imbiss für das leibliche Wohl. Es stehen 39 Pkw-Parkplätze und zwei Behindertenparkplätze zur Verfügung. Info: Schreberstraße 15, 04109 Leipzig, www.l.de/sportbaeder, Tel. 0341 23493380, Öffnungszeiten: täglich 9 bis 21 Uhr (dienstags und donnerstags Frühbader ab 7 Uhr), Beschränkung auf 800 Personen Sommerbad Kleinzschocher – familienfreundlich für Aktive: Das familienfreundliche Sommerbad Kleinzschocher direkt an der Weißen Elster gelegen gilt als wahrer Magnet für – na klar, Familien. Denn das kombinierte Becken für Schwimmer und Nichtschwimmer inklusive Rutsche sowie das extra Plantschbecken sorgen für endlos Wasserspaß, egal in welchem Alter. Auch ein Beachvolleyballplatz und der Spielplatz haben viele Fans. Spielgeräte können ausgeliehen werden, ein Imbiss versorgt mit Herzhaftem, Eis und Trinken – nur mit dem Auto kann man nicht wirklich heranfahren. Info: Küchenholzallee 75, 04229 Leipzig, Tel. 0341 4011489, www.l.de/sportbaeder, Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr Sommerbad Südost – ruhig mit extrabreiter Rutsche: Auch das Sommerbad Südost in Stötteritz gilt als Klassiker für Familien. Das kombinierte Schwimmer-/Nichtschwimmerbecken mit extrabreiter Rutsche lädt größere Kids und Erwachsene zum Spielen und Schwimmen ein, das separate Planschbecken sowie der Eltern-Kind-Bereich mit Spielplatz bietet Familien mit kleineren Kindern genug Raum für einen angenehmen Tag im Bad. Ein Plus ist auf jeden Fall die ruhige Lage im Grünen mit ausreichend Platz auf den Liegewiesen. Auch ein Imbiss ist vorhanden. Info: Oststraße 173, 04299 Leipzig, Tel. 0341 8629199, www.l.de/sportbaeder, Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr, Beschränkung auf 500 Personen Ökobad Lindenthal – natürliches Idyll: Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in Leipzig hat das Ökobad Lindenthal als „ökologischer Badeteich“ mit 5160 Quadratmetern Wasserfläche. Auf diese Fläche verteilen sich die drei Bereiche für Schwimmer, Nichtschwimmer und Kleinkinder, eine Kiesfilternanlage sorgt für sauberes, klares Wasser. Tipp: Weil der Untergrund aus Kies besteht, sind Badeschuhe zu empfehlen. Eine der Liegewiesen verfügt über einen Wasserspielplatz mit Sandkasten. Dazu gibt es beheizte Duschen und einen Imbiss. Info: Am Freibad 3, 04158 Leipzig, Tel. 0341 4613182, www.l.de/sportbaeder, Öffnungszeiten: täglich 10 bis 19 Uhr, Beschränkung auf 350 Personen Kinderfreibecken Robbe – ein Angebot für Kinder: Spielen und Plantschen heißt es bei diesem Sommerangebot im Außenbereich der Schwimmhalle Nord. Zentraler Anlaufpunkt ist hier das kindgerechte Becken mit kleiner Rutsche Es gibt eine Cafeteria sowie Pkw- und Fahrradstellplätze. Info: Kleiststraße 54, 04157 Leipzig, Tel. 0341 23409180, www.l.de/sportbaeder, Öffnungszeiten: täglich 10 bis 19 Uhr, Beschränkung auf 60 Personen Sommerbad Schönefeld – Erlebnisbecken für Spiel und Spaß: Das Sommerbad in Schönefeld lockt mit einem breiten Angebot für die ganze Familie. Spiel und Spaß versprechen hier das Erlebnisbecken (Wassertiefe 0,60–1,30 Meter) mit Breitrutsche, Wasserpilz und Fontäne. Im Kleinkindbereich gibt es einen Wasserspielplatz und Plantschbecken mit Kinderrutsche. Auch ein großer Themenspielplatz auf Sand mit Kletterelementen sorgt für einen abenteuerreichen Ausflug. Auch ein Beachvolleyball, Tischtennisplatten und ein Imbiss sind vorhanden, Spielgeräte und Liegen können ausgeliehen werden. Info: Volbedingstraße 39, 04357 Leipzig, Tel. 0341 2330466, www.l.de/sportbaeder, Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr Waldbad Zwenkau – für Tagesausfluge mit Schatten: In Zwenkau lädt das beliebte Waldbad zu einem Tagesausflug mit der ganzen Familie. Acht 50-Meter-Bahnen und ein Drei-Meter-Turm sorgen In Kombination mit 12 000 Quadratmeter Liegewiese für ein tagesfüllendes Erlebnis. Das große Planschbecken eignet sich für die kleineren Badegäste. Es gibt kostenlose Parkplätze am Bad und einen Imbiss. Info: Anna-Seghers-Straße 15, 04442 Zwenkau, Tel. 034203 52149, www.zwenkau.de, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 20 Uhr; Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen 9 bis 20 Uhr Parthebad Taucha – Abwechslung in der Umgebung von Leipzig: Vor etwa 14 Jahren erhielt das Parthebad Taucha eine Generalüberholung. Und das lässt sich sehen. Große Liegewiesen und ein Spaßbecken mit breiter Spaßrutsche bieten Familien Abwechslung und Ruhe bei ihrem Besuch, die Insel mit Wasserspielen sorgt für erlebnisreiche Stunden. Info: An der Parthe 20–25, 04425 Taucha, Tel. 034298 130866, www.parthebad.de, Öffnungszeiten: täglich 13 bis 19 Uhr. Parkplätze: kostenlos am Bad vorhanden. Aktuelle Öffnungszeiten (bei schlechtem Wetter geschlossen) und Veranstaltungen auf Internetseite ersichtlich. Beschränkung auf 500 Personen. Mehr Infos: Hier finden Sie eine Karte mit den Standorten dieser und weiterer Freibäder sowie Badeseen in Leipzig und der Region. Von Lilly Günther

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Warum verliert der Kulkwitzer See Wasser?


Badegäste freuen sich über mehr Strand, den Tauchern ist es egal. Doch auf Skiern gleitet es sich immer schwerer ins Wasser: Der Kulkwitzer See zieht sich seit zwei, drei Jahren zurück. Im Leipziger Südraum dagegen erscheint die Lage bislang entspannt.

Leipzig. Das Wasser plätschert zu niedrig. Schätzungsweise ein halber Meter fehlt, damit die Skier optimal in den Kulkwitzer See gleiten können. Es klappt trotzdem noch. „Gerade so“, sagt Jan Täschner, Betreiber des Wasserski-Lifts dort, am westlichen Rand von Leipzig. „Aber es ist grenzwertig.“ Über den Winter will er die Anlage daher aufrüsten. Vor allem die Startrampe werde an den niedrigeren Pegelstand angepasst, kündigt er an. Denn eine baldige Rückkehr zu früheren Verhältnissen, als das Problem am Kulkwitzer See eher zu viel als zu wenig Wasser war, ist nicht in Sicht. Einen „aktuell deutlich geringeren Wasserstand, der auch wahrnehmbar ist“, bestätigt das Leipziger Amt für Stadtgrün und Gewässer. Mit einer konkreten Zahl kann die Behörde zwar nicht dienen, dafür jedoch mit einem Bündel von Gründen. Der Kulki verliert Wasser, der Cossi bislang nicht: Kurzfristig sei „diese Absenkung dem Zusammenspiel aus fehlenden Niederschlägen im Einzugsgebiet und einer witterungsbedingten hohen Verdunstungsrate geschuldet“, so die städtischen Experten. Offenbar existiert überdies eine langfristige Ursache: Schon seit 2018 fehlt es überall in Sachsen an ausreichend Regen, das Grundwasser bildet sich daher nicht ausreichend neu, der unterirdische Pegel sinkt. „Vom Grundwasser gespeiste Seen, wie der Kulkwitzer See, sind dann von einem sinkenden Wasserstand betroffen“, heißt es aus dem Amt. Allerdings macht sich der Trend an den Seen im Leipziger Südraum bislang nicht bemerkbar. Die einstigen Tagebaue dort wurden Jahrzehnte später als der Kulkwitzer See geflutet und stehen – anders als der Kulki – noch heute unter der Verwaltung der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV). Die jüngste LMBV-Messung der Pegelstände stammt von Mitte Juli. Die Werte pegeln sich demnach im normalen Schwankungsbereich ein. Der Cospudener See liegt mit 109,99 Metern über Normalhöhennull (NHN) nur einen Zentimeter unter dem erwünschten langjährigen Mittel. Der Markkleeberger und der Störmthaler See halten sich jeweils sogar einige Millimeter über Soll. Nur dem Zwenkauer See fehlt nach den jüngsten Daten etwas mehr als ein Meter, aber das Gewässer befindet sich ja auch noch bis 2038 in geplanter Flutung. Auch der Schladitzer See hat fast anderthalb Meter verloren: Die nächste Messung stehe noch diesen Monat an, doch mit einer dramatischen Entwicklung rechne man trotz zwischenzeitlicher Dürre nicht, sagt LMBV-Sprecherin Claudia Hermann. Ein leichtes Absinken der Pegel sei „wegen der hohen Verdunstungsverluste“ zu erwarten – wie schon in den vergangenen Sommern. „Doch das gleicht sich übers Jahr aus.“ Anders sieht die Sache nach den LMBV-Zahlen beim Schladitzer See nördlich von Leipzig aus: Mitte Juli stand das Wasser nur bei 102,58 Meter NHN – fast anderthalb Meter unter dem erwünschten Durchschnitt. Am Kulkwitzer See behilft sich Tauchlehrer Peter Liebmann mangels konkreter Messwerte mit einem schweren alten Rohr, um den Rückgang abzuschätzen. Das Teil liege seit mindestens 1990 an derselben Uferstelle in der Nähe des Einstiegs seiner Tauchschule „Delphin“, erzählt er. Vor allem seit zwei, drei Jahren sei der Strand hier deutlich in Richtung See gewachsen – „vielleicht um fünf Meter“, mutmaßt er. Der tiefste Punkt des Sees liegt offiziell bei knapp 32 Metern. Bis etwa 30 Meter gehen die Tauchsportler runter. „Wenn es jetzt nur noch 29 Meter sind, stört uns das überhaupt nicht“, beschwichtigt Liebmann. Eine Gelassenheit, um die ihn Jan Täschner vom Wasserski-Lift beneiden dürfte. Von Mathias Wöbking

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Rüssen-Kleinstorkwitz: Kita gewinnt Krippenwagen mit E-Motor


Fliegen können die „Bunten Schmetterlinge“ schon immer. Seit Kurzem setzen die Kinder der gleichnamigen Kita aus Rüssen-Kleinstorkwitz auch auf E-Mobilität.

Zwenkau. Die Krippenkinder der Kita „Bunte Schmetterlinge“ sind jetzt per E-Mobil durch den Zwenkauer Ortsteil Rüssen-Kleinstorkwitz unterwegs. Was in der „Sendung mit der Maus“ zum Kommentar „Klingt komisch, ist aber so“ führen könnte, hat in der Kita für riesengroße Freude gesorgt. Projektidee ausgebrütet: „Eine Mama aus Zitzschen gab uns den Hinweis, am Ideenwettbewerb des Sächsischen Mitmach-Fonds teilzunehmen“, erzählt Kita-Chefin Ramona Rogée. „Die Zitzschener hatten dabei die Ausstattung eines Spielplatzes gewonnen.“ Von diesem Erfolg motiviert, brütete das Team um Rogée ebenfalls eine Projektidee aus – und beteiligte sich am diesjährigen Wettbewerb mit dem Thema „Durch mehr Mobilität unseren Ort und die Umgebung erkunden“. Preis im VW-Transporter: Vor einigen Wochen landete dann im elektronischen Postfach eine E-Mail mit der Nachricht, dass die Kita einen der Preise erhalten habe. „Wir konnten es kaum fassen“, schildert die Leiterin. „Eigentlich wollte wir uns ganz frech um einen VW-Bus bewerben“, sagt sie, „aber dann wurde uns klar, dass wir nicht mal die Steuern dafür bezahlen könnten.“ Zwar fuhr vor Kurzem dennoch ein VW-Transporter im Geschwister-Scholl-Weg 1 vor, aber der lieferte „lediglich“ den Preis ab: einen Krippenwagen mit Elektro-Antrieb. Der wurde von den Kids sogleich dicht umlagert und in Augenschein genommen. Sechs bequeme Sitze, stufenlos regelbare Geschwindigkeit und leistungsfähiger Heckantrieb – auch die Sonderausstattung mit Sonnendach, Regenverdeck, Abdeckplane und Ladekabel kann sich sehen lassen. Entsprechend eindrucksvoll ist auch der Gesamtwert des Paketes: exakt 4888 Euro. „Körperliche Bewegung hat weiter Vorrang“: Dass der Sechssitzer nicht Platz für alle zwölf Krippenkinder bietet, ist kein Problem. „Mobilität bedeutet auch körperliche Bewegung und die hat weiter Vorrang“, betont Rogée. Bei Spaziergängen durchs Dorf werde abwechselnd im Wagen gesessen und gelaufen. „Für die Erzieherinnen ist der Wagen natürlich eine spürbare Erleichterung“, haben die Kita-Leiterin und ihre drei Kolleginnen bereits festgestellt. „Vor allem wenn es bergauf geht.“ Hoffnung auf nächsten Gewinn: Durch diesen Erfolg sind die „Bunten Schmetterlinge“ auf den Geschmack gekommen. Die in Trägerschaft der Volkssolidarität Leipziger Land/Muldental befindliche Einrichtung plant schon das nächste Projekt. Im wunderschönen Außengelände der Kita sind durch die Trockenheit in den vergangenen Jahren rund 20 Schatten spendende Bäume vertrocknet. „Vielleicht gewinnen wir Mittel, um Neuanpflanzungen beauftragen zu können“, hofft Leiterin Rogée. „Das käme auch der Natur und damit dem Gemeinwohl zugute.“ Von Rainer Küster

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Leisniger Malerin in Zwenkau: „Bunt ist meine Lieblingsfarbe“


Sie arbeitet mit Aquarell- und Acrylfarben: Kerstin Sigwart aus Leisnig in Mittelsachsen stellt gerade in der Lehmhaus-Galerie Zwenkau aus. Ihre „Landpartie“ kann sich sehen lassen.

Zwenkau. Geht es in der Zwenkauer Lehmhaus-Galerie um die „Landpartie“, dürfen sich Besucher auf eine malerische Entdeckungstour freuen. Treffen sie dabei auf Kerstin Sigwart, kann die Vorfreude nur noch wachsen. Denn die Künstlerin aus Leisnig in Mittelsachsen stellt bereits zum dritten Mal in der Kunsthandlung in der Leipziger Straße aus – und hat zahlreiche Bewunderer. „Es ist ihre Vielseitigkeit, die mich beeindruckt“: Catherine Scholz gehört natürlich zu diesem Anhänger-Kreis. „Es ist ihre Vielseitigkeit, die mich immer wieder beeindruckt“, sagt die Lehmhaus-Galeristin. Kerstin Sigwart befreie die Aquarell-Malerei von ihrem leicht angestaubten Image. „Ihre schwungvollen, strahlenden Blumen-Porträts machen das Werden genauso sichtbar wie die Vergänglichkeit.“ Ihr Blick auf die Objekte ist oft ungewohnt: Es geht um Pflanzen in ihrem ganzen Ausmaß. „Meist sehen wir die Blumen ja nur von oben. Viel spannender ist es jedoch, sie mal von unten zu sehen. Eine andere Welt“, sagt die Künstlerin, geboren in Thüringen: „Ich male, was ich fühle. Mit all meinem Fühlen, dem Hören und dem Sehen. Mit allen Sinnen male ich. Die Betrachter können fühlen, was ich gefühlt habe. Die Sprache der Farbe ist für mich ein Vermittler. So kann ich den Betrachtern die blauen und roten Augenblicke meines Lebens zeigen. Mit Gelb und Grün lasse ich die Fröhlichkeit meines Daseins sprechen.“ Oft verbinden sich die verschiedenen Farben in einem Bild: „Bunt ist meine Lieblingsfarbe, schon so lange ich denken kann. Mein Herz und meine Seele gehen auf in ihr.“ Arbeiten haftet nichts Oberflächliches an: Doch Kerstin Sigwarts Bunt ist eher ein pastellenes, verhaltenes. Überhaupt haftet den Arbeiten nichts Oberflächliches und nichts Süßliches an. Das verhindern schon ihr Farbgespür und die lockere Pinselführung. Von dieser Leichtigkeit lebt auch das „Dorf im Winter“ (Acryl auf Holzplatte). Kraftvoll und energiegeladen stehen die Arbeiten in Acryl und Mischtechniken den Aquarellen gegenüber. Die freischaffende Malerin und Kursleiterin an der Sommerakademie Kloster Buch überrascht zudem stets mit neuen Arbeitstechniken. So zeichnete sie die „Birken“ zunächst mit Fineliner, um dann mit Aquarellfarben Akzente zu setzen. Überhaupt setzt die Künstlerin die Farben unkonventionell ein: „Ich gebe sie auch mal in eine Wassertonne“, sagt die 62-Jährige und lacht. Spannende Frage bei dem Experiment: Was macht die Farbe? Wie entwickelt sie sich? Und was macht das Papier? Und so probiert Kerstin Sigwart mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen; mit allem Möglichen und Unmöglichen, damit ein gutes Werk gelingt. Es finden sich in ihren Werken auch verschiedene Lackier-, Strukturier- und Spritztechniken. „Die verändern meinen Stil und machen die Bilder individueller, kreativer und lebendiger“, erzählt sie. „Landpartie“ – Malerei von Kerstin Siegwart; bis zum 12. September in der Leipziger Straße 14 in Zwenkau; geöffnet immer donnerstags bis sonnabends, jeweils von14 bis 18 Uhr, oder nach telefonischer Vereinbarung unter der Nummer 034203 32588 www.lehmhaus-galerie.de Von Ingrid Hildebrandt

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Acht Milliarden Euro für 117 Investitionsvorhaben in der Region Leipzig listet die Industrie- und Handelskammer auf. Am meisten wird in der Messestadt gebaut. Doch auch im Landkreis Leipzig wird viel investiert. Hier eine Übersicht zu den aktuellen und geplanten Projekten.

Landkreis Leipzig. Einmal im Jahr listet die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig alle aktuellen und geplanten Investitionen der Region ab jeweils sieben Millionen Euro auf. Trotz Corona-Krise würde es aktuell 117 Projekte mit einem Gesamtumfang von knapp acht Milliarden Euro im Großraum Leipzig geben, so die IHK. Am meisten wird in der Messestadt gebaut. Einige Beispiele sind: Porsche-Werk (600 Mio Euro), Produktionshallen der Beiersdorf AG (220 Mio), neues Gaskraftwerk (300 Mio), Komplettsanierung der Hauptfeuerwache (26 Mio), Ausbau der Red Bull Arena (60 Mio), neues Haftkrankenhaus (17 Mio) oder geplante neue Schulen (500 Mio). 100er Block in Wurzen und Schule in Grimma: Doch auch im Umland fließt viel Geld in große Bauprojekte, die aktuell realisiert werden oder in naher Zukunft geplant sind. Hier eine Übersicht nach den Angaben der IHK: Sanierung Wohngebäude „100er Block“ in Wurzen: Derzeit ist Halbzeit in der Liscowstraße 12 bis 30. Dort läuft mit knapp acht Millionen Euro das größte Investitionsvorhaben der städtischen Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (WGW). Nachdem im Dezember des Vorjahres die ersten drei Eingänge des sogenannten 100er-Blocks fertiggestellt wurden, steuert das Unternehmen nun auf die Schlussphase des zweiten Bauabschnittes zu. Ersatzneubau für die Oberschule im Ortsteil Grimma-Böhlen: Für mehr als zehn Millionen Euro baut die Stadt Grimma einen Ersatzneubau für die bestehende Oberschule im Ortsteil Böhlen. Das Projekt hatte wegen einer Klage seine Tücken und verzögerte sich erheblich. Im Sommer 2019 wurde dann zunächst mit der verkehrlichen Erschließung des Geländes begonnen. Fertigstellung ist im Herbst 2021 geplant. Harthkanal als Verbindung zwischen Cospudener und Zwenkauer See: Eine Schleuse im nördlichen Teil des etwa 770 Meter langen Kanals sorgt für die Überwindung des Höhenunterschieds beider Seen. Mindestens 50 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten. Seit März 2019 wird gebaut. Wann der Harthkanal fertig sein wird, steht noch nicht fest. Es kam zu Verzögerungen. Erweiterung Braunkohlen-Tagebau der Mibrag: Für 45 Millionen Euro will die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft einen Masseverteiler für den schrittweisen Übergang des Tagebaus Schleenhain in das neue Abbaufeld Peres bauen. Seit 2015 läuft das Projekt und soll in fünf Ausbaustufen bis 2023 errichtet werden. Es entstehen 17 Übergabestellen von sechs Bändern, die Kohle und Abraum fördern und drei Bänder, die die Massen abtransportieren. Neubau eines Seniorenheims in Wurzen: In der Lessingstraße soll ein neues Alten- und Pflegeheim entstehen. Bei dem Vorhaben gab es erhebliche Probleme, der Bau ruhte zwei Jahre. Nun soll das Haus voraussichtlich im April 2021 fertig sein. Umbau und Sanierung des Pestalozzi-Gymnasiums für Amtsgericht Borna: Seit zehn Jahren wird im Bornaer Amtsgericht ein Umzug in größere Räumlichkeiten herbei gesehnt. Das Hauptgebäude Am Gericht 2 platzt aus allen Nähten. Das ehemalige Pestalozzi-Gymnasium in der Kreisstadt wurde aufwendig saniert und umgebaut. Die Kosten erhöhten sich auf 14,5 Millionen Euro. Sanierung des Westflügels der Burg Gnandstein: Eigentlich sollte die Investition des Freistaates auf der bekannten Burg schon in diesem Jahr starten, jedoch wurde sie verschoben. Für rund sieben Millionen Euro soll der Westflügel inklusive Terrasse und Westwehr saniert werden und Gastronomie sowie Übernachtungsmöglichkeiten entstehen. Holländische Unternehmensgruppe errichtet Produktionsstätte in Markranstädt: Für 20 Millionen Euro errichtet die Morssinkhof-Rymoplast-Gruppe (MRG) derzeit einen Produktionsstandort am ehemaligen Standort des Autozulieferers Fehrer in Markranstädt. Dort wird Plastikgranulat hergestellt. Bis zu 50 Arbeitsplätze sollen entstehen. Wasserwerk und Generationenpark geplant: Weitere Projekte, die im Landkreis Leipzig in naher Zukunft geplant sind, listet die IHK auf. Dazu gehört für rund 20 Millionen Euro der Bau eines Großwasserwerkes bei Naunhof mit einer Kapazität von 42.000 Kubikmeter pro Tag als Ersatz für die beiden historischen Anlagen. Das Werk soll spätestens 2024 fertig sein. In Großpösna ist ein Generationenpark geplant mit 21 Doppelbungalows, zwei Wohngemeinschaften zu je zwölf Plätzen, eine Tagespflege mit 15 Plätzen, Einfamilienhäuser und eine Kindertagesstätte. Diese Investition ist mit 50 Millionen Euro beziffert. Lebenshilfe-Wohnpark soll in Borna entstehen: In Borna sind drei Vorhaben in Planung. Die Stadt will an der Ecke Bahnhofstraße/Wassergasse ein neues Verwaltungsgebäude errichten. Im „Lebenshilfe-Wohnpark“ in der Deutzener Straße sollen drei Häuser entstehen: barrierefreies Wohnen für jedermann, ein Seniorenheim für Werkstattmitarbeiter sowie ein Pflegeheim – hier kommt es jedoch immer wieder zu Verzögerungen. Zudem plant die Firma Thermic Energy im Gewerbegebiet Zedtlitz eine neue Fertigungshalle. Von Claudia Carell

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Landkreis Leipzig: Rettungsdienste und Krankentransport neu vergeben


Wer kommt, wenn der Rettungsdienst gerufen wird? Eine Ausschreibung hat diese Frage für die nächsten fünf Jahre im Landkreis Leipzig beantwortet. In allen fünf Rettungswachen-Bereichen machten die bisherigen DRK-Organisationen das Rennen. Dazu wird es mehrere neue Außenstellen geben.

Landkreis Leipzig. Der Landkreis Leipzig hat turnusmäßig die Aufgaben der Notfallrettung und des Krankentransportes neu vergeben. Das Ergebnis: In allen Regionen – von Grimma im Osten bis Pegau im Westen – darf das DRK weiter retten. Im gesamten Landkreis ist die Versorgung von rund 258 000 Einwohnern auf einer Fläche von über 1600 Quadratkilometern abzusichern. Das Gebiet teilt sich in fünf Rettungswachen-Bezirke auf: Nord, Ost, Süd-Ost, Mitte und West. Hier sind jeweils eine Hauptwache und weitere Außenstellen installiert. Im Ergebnis der Ausschreibung, die gerade in der Corona-Krise sowohl beim Eigenbetrieb Brandschutz und Rettungsdienst als auch den Hilfsorganisationen viele Kräfte band, kann der Aufgabenträger weiter auf vertraute Partner bauen. „In allen fünf Bereichen“, teilt Carola Schneider, Leiterin des Eigenbetriebes, mit, „erhielten die derzeitigen Leistungserbringer erneut den Zuschlag.“ So rückt das DRK Muldental weiter in den Bereichen Grimma und Wurzen (Bereiche Nord und Ost) aus. Rund um Geithain (Süd-Ost) hat sich das örtliche DRK ebenfalls durchsetzen können (die LVZ berichtete). Der DRK-Kreisverband Leipzig-Land zeichnet weiterhin für die Absicherung in den Bereichen Borna (Mitte) sowie Zwenkau/Markranstädt/Markkleeberg (West) verantwortlich. Damit ist in keiner der fünf Regionen ein Anbieterwechsel erfolgt. Graichen: Entscheidung auch für Katastrophenschutz wichtig: Ein Umstand, den auch Landrat Henry Graichen (CDU) begrüßt. Vor einigen Tagen konnte der Kreischef die Zuschläge an alle bisherigen Partner erteilen. „Ich freue mich, dass wir weiterhin mit den bekannten Hilfsorganisationen beziehungsweise den unter deren Dach gegründeten GmbH zusammenarbeiten werden.“ Dies sei insbesondere auch mit Blick auf den Katastrophenschutz, der ebenfalls bei den DRK-Verbänden liegt, eine wichtige Weichenstellung. Die Aufgabe, die sowohl vor dem Landkreis als auch den von ihm beauftragten Rettern liegt, ist dabei immens. Immerhin hatte es zuletzt massive Rückschläge bei der Einhaltung der Hilfsfristen gegeben. Eigentlich soll ein Rettungswagen im Freistaat Sachsen in 95 Prozent der Fälle innerhalb von zwölf Minuten vor Ort sein. Laut Statistik klappte das im Landkreis Leipzig im ersten Halbjahr 2019 nur in knapp 65 Prozent der Notfälle. Deshalb kam vor der Neuausschreibung des Rettungsdienstes auch das Netz der Rettungswachen auf den Prüfstand. Hier treten mit Beginn der neuen Vergabeperiode ab 1. Januar 2021 gravierende Änderungen in Kraft. „Die Zahl der Rettungswachen und deren Außenstellen steigt von 13 auf 16“, kündigt Schneider an. Damit will sich der Kreis besser aufstellen, um schneller vor Ort zu sein. Fünf Außenstellen nehmen ab 1. Januar 2021 ihren Betrieb auf: Unverändert erhalten bleiben alle Hauptwachen in Wurzen, Grimma, Geithain, Borna und Zwenkau. Um die Hilfsfristen besser zu gewährleisten, wurden mehrere neue Außenstellen geplant. Künftig rücken die Retter damit nicht nur von Machern, Naunhof, Frohburg, Bad Lausick und Markranstädt zu Einsätzen aus. Neue Retter-Adressen werden auch in Dornreichenbach, Ragewitz, Deutzen, Oelzschau und Pegau installiert. Vom Netz gehen dafür die Außenstellen Eula und Groitzsch. Beide Standorte hätten sich von ihrer Lage her nicht so bewährt. „Mit der Stadt Groitzsch hat es dazu noch einmal ein Gespräch gegeben, das aber nichts am Wechsel der Wache in den Pegauer Ortsteil Carsdorf geändert hat“, erklärt Carola Schneider. „Letztlich gab es dazu auch einen eindeutigen Kreistagsbeschluss“, erinnert die Amtsleiterin. Neben dem optimierten Netz an Wachen und Rettungswagen-Standorten stehen ab 1. Januar 2021 auch mehr Fahrzeuge zur Verfügung. „Der Kreis schafft drei neue Rettungswagen und zudem erstmals ein Übergewichtigen-Fahrzeug an.“ Damit stehen dann insgesamt 16 Rettungsfahrzeuge, fünf Notarzt- und 13 Krankenwagen bereit. Die Fahrzeuge sind vor Ort außerdem länger stationiert: Die Vorhaltezeit in allen Objekten erhöht sich von 2104 auf insgesamt 2688 Wochenstunden. Das heißt zum Beispiel: Die Wache in Colditz wird nicht mehr nur von 6 bis 22 Uhr, sondern 24 Stunden täglich besetzt sein. Wagen für Übergewichtige wird in Zwenkau stationiert: Die Notarztfahrzeuge bleiben unverändert an den Standorten in Wurzen, Grimma, Bad Lausick, Borna und Zwenkau stationiert. Der Übergewichtigen-Wagen wird der Rettungswache Zwenkau zugeordnet. Da das XXL-Gefährt nicht rund um die Uhr ausgelastet sein wird, kommt es für normale Krankentransporte ebenso zum Einsatz. Bei der Vergabe der Leistungen wurden unter anderem die Eignung des Anbieters und die Wirtschaftlichkeit betrachtet. Geprüft wurde auch, welche Konzepte der Anbieter verfolgt, um die Ziele des Bereichsplanes zu erfüllen. Für die fünf Lose gab es insgesamt neun Bewerber. Nachdem keiner der unterlegenen Bieter sein Veto einlegte, stand der Zuschlagserteilung an alle bisherigen Akteure nichts mehr im Weg. Insgesamt brachte der Landkreis damit im Rettungsdienst-Leistungen im Umfang von knapp 150 Millionen Euro unter Dach und Fach. Die Verträge gelten ab 1. Januar 2021 für die nächsten fünf Jahre, mit einer zweijährigen Verlängerungsoption bis zum 31. Dezember 2027. Von Simone Prenzel

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Zwenkauer Feuerwehr hilft Heimatverein – Löschangriff auf junge Bäume


Erste Hilfe mal anders: Die Zwenkauer Feuerwehr unterstützt in diesen heißen, trockenen Wochen den Heimatverein – und tut dabei ganz viel für die Natur. Und ein bisschen was für sich.

Zwenkau. In fast jeder Kommune zählen ansässige Heimatvereine und Freiwillige Feuerwehren zu den aktivsten gesellschaftlichen Triebkräften. Was dabei herauskommen kann, wenn beide dabei auch noch eng kooperieren, zeigt sich dieser Tage in Zwenkau. Pflegezeit läuft ausgerechnet jetzt aus: Dort kümmert sich der Heimatverein liebevoll um die historische Lindenallee, hat Teilstücke des Flächendenkmals vorm Eythraer Trianon vor zwei Jahren mit 50 Sommerlinden neu bepflanzt. „Ein Baum allein hat rund 250 Euro gekostet. Dazu kamen noch einmal 250 Euro für die Pflege auf zwei Jahre“, berichtet Vereinschefin Bärbel Fraunholz. Diese zwei Jahre sind nun vorüber – und ausgerechnet jetzt setzt die Trockenheit den Bäumen zu. Ganz anders die Situation bei der Zwenkauer Feuerwehr. Wasser und die Möglichkeit, es zu einem Einsatzort zu bringen, sind hier kein Problem. Aber Stadtwehrleiter Thomas Kröter und seinen Kameraden fehlen Übungsflächen, auf denen der Nachwuchs ausgebildet werden kann. Da bedurfte es nur noch eines glücklichen Umstandes, bei dem die Einen von der Not des Anderen erfuhren und so die Lösung auf den Weg brachten. Kameraden streben drittes Training an: Bereits zum zweiten Mal suchten die Kameraden der Feuerwehr vor wenigen Tagen das Areal der historischen Lindenallee auf, um ihre Übungen durchzuführen. Durch das Training „Löschangriff auf junge Bäume“ werden die Fertigkeiten der Feuerwehrleute gefestigt – und die Linden zugleich mit dem lebenswichtigen Nass versorgt. „Eine Win-Win-Situation für alle, erst recht für die Natur“, freuen sich Bärbel Fraunholz, Thomas Kröter & Co. „Damit dies kein Tropfen auf den heißen Stein bleibt, sind weitere solcher Maßnahmen geplant“, kündigt die Chefin des Heimatvereins an. Der nächste Lösch- und Bewässerungseinsatz soll Anfang September stattfinden. Von Rainer Küster

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Gigantische Sperrwand für Zwenkauer See – Harthkanal-Bau startet demnächst


Es geht los: Die Tagebausanierer der LMBV lassen am Zwenkauer See eine gigantische Sperrwand zur Abdichtung des Hochwasserspeichers errichten. Die Maßnahme gilt als erste Stufe für den Bau des Harthkanals zum Cospudener See.

Nach langem Hin und Her scheint jetzt Bewegung in den Bau des Harthkanals zu kommen. Wie Thomas Rösler, zuständiger Abteilungsleiter des Bergbausanierers Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) bestätigt, sei der Auftrag für das Errichten einer Schlitzwand unterhalb des künftigen Hochwasserschutztors am Zwenkauer See vergeben worden. Der Baustart soll im September erfolgen, die Fertigstellung sei im Juni 2021 geplant. Standfester als der Fernsehturm: Was sich auf den ersten Blick wenig spektakulär liest, hat beachtliche Dimensionen. Nicht allein die Länge des Bauwerks von 165 Metern ist beeindruckend, sondern vor allem die Tiefe. Rund 40 Meter soll die Wand in die Erde reichen! Zum Vergleich: Das Fundament des Berliner Fernsehturms hat eine Tiefe von nicht einmal sechs Metern. Wanne wird dicht: Das als sogenannte Einphasenschlitzwand konzipierte Bauwerk soll unterhalb des künftigen Hochwasserschutztores am Zwenkauer See entstehen und ist Teil des bereits 2008 geplanten Vorhabens zur Herstellung des Hochwasserspeicherraums Zwenkau und der Anlagen zur Zu- und Ableitung. „Der Zwenkauer See wird dazu wie ein Staubauwerk betrachtet und die Gegebenheiten eines vormaligen Tagebaurestlochs werden mit den Anforderungen eines Hochwasserspeichers zusammengeführt“, heißt es in einer Mitteilung der LMBV. Deshalb muss der Zwenkauer See an dieser Stelle sozusagen abgedichtet werden. Hintergrund: Für Hochwasserspeicher gelten in Deutschland sehr strenge Bauvorschriften - daher die extrem tiefe Abdichtung. Talsperrenexperten helfen: Derzeit werde in enger Abstimmung mit den Behörden intensiv an den dazu erforderlichen Planungsunterlagen gearbeitet. „Auf Grundlage einer Vereinbarung zwischen der LMBV und der Landestalsperrenverwaltung erfolgt daher eine fachliche Zusammenarbeit beim Bergbausanierungsprojekt Harthkanal“, informiert die LMBV. Der Zuschlag für das Erstellen der Einphasenschlitzwand sei an eine Berliner Spezialfirma erteilt worden, heißt es weiter. Viel Arbeit für den Greifer: Was unter einer solchen Wand und ihrer Bauweise zu verstehen ist, weiß LMBV-Pressesprecher Uwe Steinhuber. „Dabei kommt ein baggerähnliches Gerät, ein sogenannter Schlitzwandgreifer zum Einsatz. Mit ihm wird ein Schlitz in einer Breite von einem Meter und einer Tiefe von bis zu 40 Meter hergestellt.“ Während des Aushubs werde die Einphasen-Schlitzwandmasse unter Berücksichtigung der Standsicherheit kontinuierlich als Stützflüssigkeit in den zu bearbeitenden Abschnitt gepumpt. Noch während des Aushubs wird, ähnlich wie beim Gleitbetonverfahren im Hochbau, ein Fertigbaustoff eingebracht, der den ausgebaggerten Bereich wasserdicht versiegelt. „Auf diese Weise entsteht eine wasserdichte, durchlaufende Konstruktion“, so Steinhuber. Kosten laut Ausschreibungsportal: knapp 2,5 Millionen Euro, ohne Mehrwertsteuer. Von Rainer Küster

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Freie Wähler wollen mehr Bänke für Zwenke


Die Freie Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Zwenkau“ (FW) möchte die Aktion „Mehr Bänke für Zwenke“ ins Leben rufen und Spenden für noch mehr Modelle des Typs Malter sammeln, auf dem sich die Zwenkauer bereits im Zentrum ausruhen können.

Zwenkau. Die Freie Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Zwenkau“ (FW) möchte die Aktion „Mehr Bänke für Zwenke“ ins Leben rufen und Spenden für noch mehr Modelle des Typs Malter sammeln, auf dem sich die Zwenkauer bereits im Zentrum entspannen und geruhsam zurücklehnen können. Zustimmung des Stadtrates erforderlich: Denn die Zwenkauer möchten sich auf ihren Spaziergängen auch an weiter entfernten Plätzen ausruhen. Die Aktion soll das auf der Basis privater und gewerblicher zweckgebundener Geldspenden, sofern der Stadtrat zustimmt, ermöglichen. Im nahe gelegenen Eichholz ist allerdings der Sachsenforst zuständig, hier darf die Stadt keine Sitzgelegenheiten aufstellen. An Zwenkauer Bushaltestellen wird bereits aufgerüstet. Insgesamt zwölf Sitzmöbel, sicher nicht so gemütlich wie das Modell Malter der Thüringer Firma Kunstguss, aber durchaus dem Zweck entsprechend, sind bestellt und werden für insgesamt rund 5000 Euro in nächster Zeit aufgestellt. gr Von Gislinde Redepenning

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Böhlen und LMBV streiten um Radweg zwischen Großdeuben und Zwenkauer See


Es geht nicht voran, dabei hätte der Radweg zwischen Großdeuben und Zwenkauer See in diesem Jahr fertig werden sollen. Böhlens Bürgermeister macht die LMBV als Bauherr für die Verzögerung verantwortlich.

Böhlen Beim Bau des Radwegs zwischen Großdeuben und Zwenkauer See geht es nicht voran, dabei hatte der Böhlener Stadtrat bereits im Herbst vergangenen Jahres das letzte Hindernis aus dem Weg geräumt. Nun wäre die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) am Zug, den Radweg zu schaffen und damit eine einst bestehende Wegeverbindung wieder herzustellen. Doch für die sind noch nicht alle Hürden genommen, um mit dem Bau beginnen zu können. Bürgermeister Dietmar Berndt (parteilos) sieht darin eine gewollte Verzögerung, „von Seiten der LMBV werden immer wieder neue Widrigkeiten erfunden, die dem Radweg im Wege stehen“, wirft er dem Tagebausanierer vor. In den vergangenen Monaten habe er immer wieder nachgefragt, wann es losgehen solle, „aber die Aussagen, die kommen, sind nicht schlüssig“. So sei beispielsweise von der LMBV erklärt worden, die Planungen könnten jetzt und der Bau dann im kommenden Jahr beginnen, „dabei gab es konkrete Pläne schon 2018“. Weshalb der Böhlener Rathauschef die Vertragsdetails von Seiten der LMBV „über den Haufen geworfen“ sieht. LMBV begründet Verzögerung mit fehlender Eigentümer-Einigung: Den schwarzen Peter für die Verzögerung schiebt die LMBV derweil an einen Grundstückseigentümer in Großdeuben weiter, über dessen Grundstück ein Teil des Radwegs verlaufen soll. „Planungstechnisch gesehen sind alle Vorarbeiten seitens der LMBV erfolgt. Das heißt, es könnte eine Ausschreibung erfolgen“, teilt Jenny Findeisen, Sprecherin des Tagesbausanierers, mit. Jedoch müsse noch eine juristische Einigung mit dem Flächeneigentümer erfolgen. Zwar habe ihm die LMBV verschiedene Vorschläge der Wegeführung unterbreitet, allerdings seien diese jedoch abgelehnt worden. Derzeit werde ein weiterer Vorschlag mit dem Eigentümer besprochen. „Sobald eine rechtliche Einigung mit ihm erfolgt ist, können die entsprechenden Leistungen durch die LMBV ausgeschrieben und die beiden kurzen Wegabschnitte von 500 und 600 Meter Länge hergestellt werden.“ Waldstück ist und war schon Zankapfel: Für Berndt ist diese Argumentation nicht nachvollziehbar. „Als Stadtverwaltung hatten wir bereits mit dem Eigentümer eine Lösung gefunden.“ Warum nun wieder eine neue gefunden werden müsse, sei für ihn nicht verständlich. Konkret geht es um ein kleines Waldstück, durch das der Weg führen wird und das einen privaten Eigentümer hat. Diesem hatte der Stadtrat in seiner Sitzung im Oktober zugesagt, das Gelände zu pachten und entsprechend einen Pachtzins zu zahlen. Den wiederum hätte Böhlen von der LMBV zurückerstattet bekommen. „Nun aber geht es auch deshalb nicht voran, weil unklar ist, wie die Rückzahlung erfolgen soll“, wirft Berndt der LMBV vor. Es bleibt also zunächst im Dunkeln, wann Großdeubener zum Zwenkauer See radeln können. Dieses Jahr wird das wohl nichts mehr. Von Julia Tonne
LVZ v.14.05.2020

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Harthkanal steht auf der Kippe - wegen DIN-Norm


Eigentlich sollte der Harthkanal zwischen Cospudener und Zwenkauer See als Herzstück des Leipziger Neuseenlandes schon längst in Bau sein. Dabei ist die Gewässerverbindung beider Seen zurzeit fraglicher denn je. Grund: eine DIN-Norm.

Im Frühjahr verbreitete die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) als zuständiger Tagebausanierer noch Optimismus: Ende Februar verbreitete sie die Nachricht, ab März könnten die sogenannten Auflastschüttungen entfernt werden, die den losen Kippengrund für den Bau von Kanal und Schleuse seit 2016 verdichten sollten. Das geschehe bis August. Bis dahin sei wohl auch die Genehmigung für den Kanalbau bei der Landesdirektion durch, der eigentliche Bau könne starten, hieß es damals. Pustekuchen.

Fragen über Fragen prasselten stattdessen auf die LMBV ein. Durch das Verdichten war zum Beispiel der Grundwasserspiegel im Gelände extrem angestiegen, die Gründungen der Bauwerke mussten umgeplant werden. Und ein betonfeindlicher Boden mit aggressiven Säuren war entstanden. Auch Fragen in Auswertung des Hochwassers von 2013 kamen. Im Sommer schickte die Leipziger Dependance der LMBV schließlich einen Brandbrief ans zuständige sächsische Umweltministerium. Tenor: Wir rühren keinen Handschlag mehr, stellen alle Planungen ein, wenn ihr uns noch mehr Brocken zwischen die Beine schmeißt.

Was war zwischendurch passiert? Die DIN-Norm 19700war eingefordert worden. Diese regelt in Deutschland, wie Stauanlagen auszusehen haben. Das tut sie seit 1953 im Westen, seit 2004 wurden auch alte Ost-Bestimmungen eingearbeitet. In der Kurzfassung fordert die Norm, dass Stauanlagen so gebaut sein müssen, dass ihre Sicherheit auch bei Extremereignissen gewährleistet ist. Ganz konkret: Selbst ein 10 000-jähriges Hochwasser, also eines, das wahrscheinlich alle 10 000 Jahre einmal vorkommt, muss die Anlage aushalten. Zum Vergleich: 2013 war ein 150-jähriges Hochwasser.
Hochwasserschutztor unwirksam

Bei der Überprüfung der LMBV-Pläne auf dieses Kriterium stellte sich nach LVZ-Informationen heraus, dass die geplante Hochwasserschutzwand am Zwenkauer See Richtung Leipzig um drei Meter überströmt würde. Eine Katastrophe, die wenig wundert: Sie war auch nur einen halben Meter höher vorgesehen als die Zwei-Meter-Marke, die als Einstauziel für den See formuliert ist. Als ebenso bröckelig bei dem Ereignis erwies sich die Nordböschung, die lediglich aus losem Abraum besteht.

Der geplante Kanal soll zudem das Überschusswasser aus dem Zwenkauer in den Cospudener See leiten. 2,5 Kubikmeter pro Sekunde sind als Ziel festgelegt, um damit auch den Cospudener See und den Floßgraben Richtung Leipzig dauerhaft zu speisen. Problem nur: Bei den LMBV-Planungen wären die Boote in den kleinen Schleusen-Vorhäfen von der Strömung so durchgeschüttelt worden, dass an ein Schleusen gar nicht zu denken wäre.
Gründungen werden viel teurer

Die LMBV plante jeweils um: Die setzte das Hochwasserschutztor drei Meter höher – was bei dem Boden eine sehr aufwändige Gründung und extrem hohe Mehrkosten bedeutet – und plante große Rohre zum Ablassen des Überschusswassers. Das wiederum rief die Angelverbände auf den Plan. Sie forderten, bei einem Gewässerneubau müsse auch an die Durchlässigkeit für Fische wie den Aal gedacht werden. Und der wandere nun mal nicht durch Rohre. An diesem Punkt dürfte den LMBV-Planern der Kragen geplatzt sein, schickten sie den Brandbrief gen Dresden.
Tagebaurestloch oder Hochwasserspeicher?

Die Planungen seien schließlich schon 2016 mit allen Beteiligten abgestimmt gewesen, heißt es aus der LMBV-Chefetage. Alle seien damit zufrieden gewesen. Und der Zwenkauer See sei eben ein Tagebaurestloch und kein künstlicher Hochwasserspeicher, auf den die aufwändige DIN-Norm ausgerichtet sei. Nur mit viel Geld und einem klaren politischen Willen sei der Bau jetzt noch zu retten.

Offiziell befindet sich die LMBV derzeit in „intensiver Abstimmung“ mit der Landesdirektion, derzeit müsse „die Funktion des Hochwasserspeichers mit seinen Ein-, Absperr- und Auslaufbauwerken“ geprüft werden, so die LMBV in einer Pressemitteilung. Auf Basis der „festgelegten Optimierungsschritte“ sei derzeit nicht zu sagen, wann Baubeginn sei.
Behörde sieht „Sicherheitsdefizite“

Die Landesdirektion wird etwas deutlicher. In Auswertung des Hochwasser 2013seien die geplanten Bauwerke des Kanals überprüft, „Sicherheitsdefizite“ festgestellt worden. Die Pläne würden aktuell überarbeitet.

Hinter den Kulissen ist sogar erwogen worden, den Kanal gar nicht mehr zu bauen. Zu teuer, zu viele Fragen, zu viele Risiken. Allein für das aufwändigere Hochwasserschutztor müssten 30 Millionen Euro mehr ausgegeben werden. Kritiker berichten von einem Anstieg der Baukosten um 300 Prozent. Die LMBV bestreitet das. Inoffiziell. Offiziell gibt es schon länger keine Angaben mehr zu den Kosten. Nur soviel: Anstelle der ursprünglich geplanten 50 Millionen Euro sei man inzwischen bei 80 Millionen Euro. Das war jedoch im Frühjahr – vor den neuen Anforderungen.
„Erklärter Anspruch der Region“

Selbst Andreas Berkner von der Regionalen Planungsstelle, sonst ein ruhiger, besonnener Moderator, der im Hintergrund die Übersicht behält und den Konsens herstellt, wird auf die Frage nach den Kosten unruhig. Es komme darauf an, welche Kosten man meine, betont er. Für das Projekt bedürfe es auf jeden Fall „besonderer gemeinsamer Anstrengungen aller Beteiligten“, mahnt er. „Alle müssen dafür zusammenarbeiten“, fordert Berkner. Der Kanal bleibe jedoch „erklärter Anspruch der Region“, formuliert er in enger Abstimmung mit Landrat Henry Graichen (CDU).

Ein anderer geplanter Neuseenland-Kanal ist bereits in der Schublade verschwunden. Nach dem Aus der Landesdirektion für die Wasserschlange, der den Markkleeberger See und damit auch den Störmthaler See an die Pleiße anschließen soll, wird von den Beteiligten nach Alternativen gesucht. Theoretisch bleibt ein Gewässer zwar möglich, aber hinter den Kulissen wird eher über Boots-Shuttles als einen neuen Kanal nachgedacht. Klar ist auch: Gigantische Mehrkosten für den Harthkanal befördern nicht gerade eine aufwändigere Lösung an anderer Stelle.

Von Jörg ter Vehn

LVZ v.24.09.2019

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Am 24.05.2019 hat die Sächsische Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG die
Erschließungsarbeiten im Baugebiet Harthweide auf Veranlassung der
Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Leipzig einstellen müssen.
Fortgesetzt werden nur die Arbeiten auf dem Großdeubener Weg bis kurz
hinter die Schranke.

Der Bebauungsplan Harthweide ist noch keine drei Monate in Kraft und es
gab bereits den ersten Rechtsbruch. Der Bebauungsplan hat festgelegt,
dass vor Beginn der Erschließungsarbeiten die Schaffung eines
Ausweichlebensraumes und eine Vergrämung der Zauneidechsen und
Amphibien stattzufinden hat. Das soll in einem April erfolgen. Außerdem
dürfen Baufeldfreimachung und Baubeginn zum Schutz von Bodenbrütern
nur in den Monaten Oktober bis Februar stattfinden. Das wurde vom
Erschließungsträger nicht beachtet.

Bei konsequenter Umsetzung der Regelungen des Bebauungsplanes kann ein
Beginn der Erschließungsmaßnahmen damit nicht vor dem 1.Oktober 2020
beginnen.

Hoffen wir, dass die Untere Naturschutzbehörde der Natur auf der
Harthweide noch eine Galgenfrist verschafft.

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Tagebausanierer sehen Probleme bei Fertigstellung des Zwenkauer Sees


Zwischen nutzbar und fertig machen Behörden mitunter einen feinen Unterschied. Spürbar wird der bei den Tagebauseen rund um Leipzig.

Leipzig. Zwischen nutzbar und fertig machen Behörden mitunter einen feinen Unterschied. Spürbar wird der bei den Tagebauseen rund um Leipzig. Obwohl sie inzwischen alle intensiv genutzt werden, sind sie noch lange nicht im Sinne des Sächsischen Wassergesetzes fertiggestellt. Wichtig wäre das vor allem für die allgemeine Schiffbarkeit.

Laut Gesetz sind die vier an Leipzig angrenzenden Tagebaugewässer Cospudener, Zwenkauer, Markkleeberger und Störmthaler See sowie die beiden dazugehörigen Kanäle allgemein schiffbar. Das Gesetz erlaubt für sie Fahrgastschiffe sowie Sportboote mit und ohne Motor. Diese tummeln sich zwar schon jetzt auf den Gewässern – aber die motorisierten nur mit mehr oder weniger aufwändigen und begrenzten Genehmigungen der örtlichen Behörden. Bei einer allgemeinen Schiffbarkeit entfielen diese. Voraussetzung laut Gesetz: Der Freistaat muss die Fertigstellung der Seen feststellen.

Viele Fragen schon geklärt

Zur Wassersportmesse „Beach & Boat 2019“ legte die dafür zuständige Landesdirektion nun eine Übersicht zum Stand der Verfahren vor. Danach sind zum Beispiel die Fragen zu Standsicherheit, Gewässerausbau und Lärmschutz beim Markkleeberger See, dem Störmthaler See und dem dortigen Überleiter geklärt und keine Beschränkungen erforderlich. Die Naturschutzgutachten zu den beiden Seen seien im Dezember fertig geworden, bis März würden die Rückläufe der Naturschutzbehörden zu möglichen Beschränkungen erwartet. Diese würden dann als nächstes in der Allgemeinverfügung berücksichtigt, die die Fertigstellung reglementiert.

Beim Cospudener See und dem Harthkanal als Verbindung zum Zwenkauer See ruht das Verfahren, da sich der Kanal im Bau befindet. Wie berichtet, befürchten die Tagebausanierer der LMBV starke Setzungserscheinungen des dortigen losen Kippenbodens, hatten daher schon 2016 Berge von Material auf das Gelände aufgetragen, um ein schnelleres Setzen des Baugrundes zu ermöglichen. Erst in diesem Monat soll damit begonnen werden, die sogenannte Auflastschüttung abzutragen. Ab Herbst wird mit vorbereitenden regulären Kanalbauarbeiten gerechnet. Aktuell lässt die Landesdirektion Gutachten zu Umweltfragen zu beiden Gewässern erstellen.

Zustimmung der Tagebausanierer fehlt

Alle diese Schritte sind laut Behörde für den Zwenkauer See bereits abgeschlossen, selbst ein Entwurf der Allgemeinverfügung liegt vor, ist mit den Beteiligten abgestimmt. Nur die LMBV müsse noch zustimmen, so die Landesdirektion.

Tut sie aber nicht.

Die Flächen am See gehörten mehrheitlich der LMBV, stünden noch unter Bergrecht, erklärt Sprecher Uwe Steinhuber. Einige berg- und wasserrechtliche Verpflichtungen der LMBV seien noch umzusetzen, „die aus Sicht der LMBV Vorrang vor einer touristischen Nutzung haben und einer Nutzung durch jedermann entgegenstehen“, so Steinhuber, der nicht konkreter wird. Im Rahmen der Anhörung habe die LMBV ihre Bedenken geäußert, seitdem sei das Verfahren auf ruhend gestellt.

Standsicherheit offenbar problematisch

Nach LVZ-Informationen dreht es sich dabei vor allem um Fragen zur Standsicherheit der Nordböschung. Da noch ein Meter zum Endwasserstand fehlt – der bewusst wegen des Kanalbaus nicht eingelassen wird – kann das Ganze noch dauern. Zumal die LMBV intern angedeutet hat, nach Erreichen des Endwasserstandes noch zwei Jahre die Setzungen abwarten zu wollen. Das wäre nach aktuellem Stand dann 2024. Wenn der LMBV nicht noch einfällt, lieber auch die zwei Meter höher liegende Hochwasserlamelle noch testen zu wollen. Dann wäre der See erst zwei Jahre nach dem nächsten Jahrhunderthochwasser fertig. Also 2115.

Von Jörg ter Vehn
LVZ v.05.03.2019

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Tagebauseen rund um Leipzig drohen zu versauern


Der Zwenkauer, Störmthaler See und Hainer See sind in Gefahr, zu versauern. Deswegen will die LMBV jetzt jahrelang Kalk in die Gewässer kippen. Das soll ihre Qualität verbessern.

Neukieritzsch/Kahnsdorf Gerade erst ist die Flutung der Seen im Südraum Leipzig beendet worden, und bei Kahnsdorf werden die Flutungsleitungen ausgegraben, da muss die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV) schon wieder Hand an die Seen legen. Obwohl die Einleitung von Tagebauwasser in den vergangen Jahren die Wasserqualität stabilisieren sollte, drohen die Seen jetzt erneut zu versauern.

Betroffen sind der Zwenkauer See, der Störmthaler See und der Hainer See. Die LMBV will jetzt jahrelang Kalk in die Seen einspülen, um sie zu neutralisieren. Beim Hainer See sollen es 1400 Tonnen im Jahr sein. Genehmigt sei das Verfahren nach Angaben der LMBV vorläufig bis zum Jahr 2028.

Hainer See muss langfristig neutralisiert werden

Für den Hainer See spricht die LMBV von einem langfristigen Neutralisierungsbedarf. Angestrebt wird für die Gewässer ein ph-Wert zwischen 6 und 8 (je niedriger, je saurer). Das Wasser des Hainer Sees wurde im Januar mit 6,5 gemessen.

Als zwischen 2008 und 2010 schon einmal 10000 Tonnen Branntkalk in den See gespült wurden, war der ph-Wert auf 8 geklettert, danach aber schnell wieder gefallen.

Für die Bekalkung nutzt die LMBV eine an Land stehende Mischstation und ein Schiff, das die verdünnte Suspension ins Wasser bringt. Das Schiff soll an der nordwestlichen Ecke des Hainer Sees eingesetzt werden, dort, wo der Überlaufkanal zur Pleiße in den See mündet. Vorgesehen ist, das verwendete Kalksteinmehl großflächig über den gesamten See zu verteilen.
Erst Kalk im Störmthaler See, dann im Hainer See

Begonnen wird am Hainer See voraussichtlich im Mai. Zuvor, so sieht es der Zeitplan der LMBV vor, wird der Störmthaler See bekalkt. Außerdem sei der Beginn der Behandlung des Wassers von dessen tatsächlichem Zustand abhängig. Eine so genannte Kampagne, in der ein See behandelt wird, könne bis zu acht Wochen dauern. Es können auch mehrere Einsätze im Jahr erfolgen.

Für den Hainer See würde das bedeuten, dass das Kalkschiff mitten in der Wassersport- und Badesaison unterwegs ist. Sowohl Seebetreiber Blauwasser als auch die Gemeinde Neukieritzsch sehen das kritisch und empfehlen, den Sommer auszusparen und lieber im Herbst ein zweites Mal Kalk in den See zu kippen.
Es kann auch weiterhin in den Seen gebadet werden

Wie es von dort heißt, habe die LMBV diesbezüglich Gesprächsbereitschaft signalisiert. Zugleich wird vom Bergbausanierer versichert: „Mit der Neutralisation der Bergbaufolgeseen sind keine öffentlichen Nutzungseinschränkungen verbunden.“ Es könne weiterhin auch im Hainer See gebadet werden. Um eine gegenseitige Gefährdung zu vermeiden, sollten „Bootsbesitzer und Schwimmer einen angemessenen Abstand zum Gewässerbehandlungsschiff halten“, empfiehlt der Bergbausanierer.

Tatsächlich wird die Kalkonzentration in der Nähe des Schiffes besonders hoch sein. Die LMBV geht aber davon aus, dass selbst in der Fahrspur „kein gesundheitsgefährdendes Risikopotenzial“ für jemanden bestehe, der versehentlich dort mit dem Wasser in Berührung kommt.
Von André Neumann

LVZ v.20.02.2019

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Die Technik ist top bei der Freiwilligen Feuerwehr Zwenkau


Die Freiwillige Feuerwehr Zwenkau ist gut aufgestellt. Das ergibt der aktuelle Brandschutzbedarfsplan, den die Stadträte kürzlich einstimmig verabschiedet haben. In den vergangenen Jahren wurde viel in neue Technik investiert. 2019 wird die Ausstattung weiter optimiert.

Zwenkau Die Gemeinden sind verpflichtet, Aufstellung, Ausrüstung, Unterhaltung und den Einsatz einer den örtlichen Verhältnissen entsprechenden leistungsfähigen Feuerwehr nach den jeweils angepassten Plänen vorzunehmen. Für diese Pläne zeichnen in Zwenkau die Sicherheitsingenieure der Dresdner Firma Emragis verantwortlich, mit deren Leistung Stadtwehrleiter Thomas Kröter überaus zufrieden ist. Er selber war ebenfalls gefragt. Viel Fleißarbeit war nötig, bis die Flut von Daten integriert und auf 170 Seiten veröffentlicht werden konnten. Dazu gehörte neben der Auswertung aller Einsätze der letzten fünf Jahre auch die Bestandsaufnahme von rund 800 Gebäuden in Zwenkau und den Ortsteilen, die aus brandschutztechnischen Gründen mit einem erhöhten Risiko behaftet sind, beispielsweise Lager mit brennbaren Stoffen, Schulen, Verwaltungsgebäude oder Krankenhäuser, so Kröter. Da sich Zwenkau stetig weiterentwickele, müssten auch die neuen und geplanten Wohngebiete berücksichtigt werden.

Ein Blick ins Gerätehaus zeigt: Die technische Ausstattung könnte kaum besser sein, die veraltete DDR-Technik wurde Stück für Stück ausgetauscht. „Wir sind schon sehr gut aufgestellt“, findet Kröter. Das sei nicht zuletzt ein Verdienst des obersten Dienstherren der Feuerwehr, Bürgermeister Holger Schulz (CDU), der immer ein offenes Ohr für die Belange der Kameraden habe und mit dem Stadtrat Mittel für nötige Investitionen freigebe. Eine Anerkennung für den unermüdlichen Einsatz bekam Schulz im vergangenen Jahr, als ihm der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, David Zühlke, die „Deutsche Feuerwehr Ehrenmedaille“ überreichte. Sie ist für Personen, die nicht aktives Feuerwehrmitglied sind, die höchste Auszeichnung.

Im April konnte das neue Feuerwehrboot „Florian 11881“ offiziell in See stechen. Vier Anläufe waren damals nötig, bis die Stadt einen Anbieter gefunden hatte. Schulz stand bei der Einweihungsfahrt auf dem Zwenkauer See persönlich am Steuer. Auch 2017 bewies er seine Leidenschaft für die Kameraden, als er es sich nehmen ließ, einen neuen Einsatzleitwagen persönlich vorzufahren.

Im Dezember wurde ein neuer Gerätewagen Logistik, der „GW - L1“, feierlich in Dienst gestellt. „Das Fahrzeug ist ganz nach unseren Wünschen ausgestattet worden“, hatte Kröter erklärt. Sechs Rollcontainer für Schläuche, Pumpen, Atemschutz, Elektrik und Beleuchtung könnten je nach Bedarf beladen werden. „Wenn dieses Fahrzeug im Einsatz ist, sind wir in der Lage, mit weniger Leuten als bisher einen größeren Aufgabenkreis abzudecken“, so Kröter. Neben vorhandene Straßen und Wegen, der Erreichbarkeit und der Fahrzeiten standen auch die personelle Ausstattung, die Altersstruktur, die Ausbildung der Floriansjünger sowie ihre Verfügbarkeit im Fokus. „Natürlich könnten wir mehr aktive Kameraden gebrauchen“, gibt Kröter zu. Jeder, der mitmachen möchte, sei herzlich willkommen. Erfreulich sei die Resonanz im Jugendbereich. 26 Mädchen und Jungen zwischen acht und 15 Jahren kämen regelmäßig zum Üben. „Es wäre schön, wenn so viele wie möglich von ihnen dabeibleiben und in den aktiven Dienst wechseln würden“, hofft Kröter. Das hinge natürlich nicht nur vom Engagement, sondern davon ab, wohin es die Jugendlichen beruflich hin verschlüge.

Von Gislinde Redepenning

LVZ v.06.02.2019

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Zweckverband „Weiße Elster“ modernisiert Kläranlage


Nach mehr als 22 Betriebsjahren müssen Teile der Kläranlage Kleindalzig erneuert werden. Für dieses Jahr nimmt der Abwasserzweckverband „Weiße Elster“ den Sandfang und die Gebläsestation in Angriff.

Zwenkau/Kleindalzig So langsam rückt für die Kläranlage Kleindalzig ein Jubiläum näher. Seit fast einem Vierteljahrhundert reinigt sie die Abwässer von Pegau und Groitzsch, Zwenkau und Elstertrebnitz. Da ist es nicht verwunderlich, dass einige Bereiche des rund um die Uhr arbeitenden Betriebes erneuert werden müssen.

In diesem Jahr ist das vorgesehen für die Gebläsestation sowie den Sandfang, der eigentlich schon 2018 an der Reihe gewesen sein sollte. Für beide Projekte zusammen rechnet der Eigentümer, der Abwasserzweckverband „Weiße Elster“ (AZV), mit Kosten von rund 260.000 Euro.

Betonlaufbahnen des Sandfangs werden saniert

Beim ersten Versuch gab kein Unternehmen ein Angebot auf die Ausschreibung zu den Betonlaufbahnen des Sandfangs (Absetzbecken) ab, sagte AZV-Geschäftsführer Michael Friedrich in der jüngsten Verbandsversammlung. Die Mittel wurden deshalb in den Haushalt 2019 übernommen. Und die direkte Anfrage bei Firmen brachte schnellen Erfolg, zumindest zwei meldeten sich. Die verschlissenen Bahnen werden von Pommer Spezialbetonbau aus Leipzig für gut 48.000 Euro saniert.

Dabei wird laut Friedrich die alte Beschichtung abgestrahlt und abgebrochen, ehe neu betoniert wird. „Das geht über mehrere Wochen.“ Deshalb sei es gut, dass der Sandfang zwei Kammern hat, von denen eine noch nicht genutzt wurde. Jetzt fungiert sie als Ersatz.
Für Gebläsestation zur Belüftung der Kläranlage fehlt Bescheid

Wenn beide geschafft sind, soll der sogenannte Räumer, der das abgesetzte Material beseitigt, nach ebenfalls 22 Betriebsjahren ertüchtigt werden. Dabei erfolgt eine Umrüstung des Fahrwerks. Nachdem das Gerät bisher mit Gummirädern wie auf einer Straße bewegt wurde, soll es künftig auf Schienen laufen. Zudem werden ein zweites Schild (für die andere Kammer) angebracht und die Steuerung aktualisiert. Den Zuschlag erhielt die Firma PVS aus Espenhain (Stadt Rötha) für 67. 200 Euro.

Noch keine Ausschreibung gibt es für die Gebläsestation zur Belüftung des Belebungsbeckens. Das liegt am fehlenden Fördermittelbescheid. „Telefonisch haben wir aber eine positive Antwort“, sagte Friedrich. Die Gebläse müssten ersetzt werden, weil sie nicht mehr wirtschaftlich arbeiten. Mit den neuen Aggregaten soll der Kohlendioxid-Ausstoß um 70 Tonnen pro Jahr gemindert werden – was 70. 000 Euro Fördergeld bringt. Eingeplant sind Kosten von 140 .000 Euro, so dass der Verband nur die Hälfte selbst tragen muss.

Die Kläranlage Kleindalzig war 1995 errichtet worden und Anfang 1996 in Betrieb gegangen. Seit der Erweiterung 2015/2016 ist sie für 25 .000 Einwohner ausgelegt.
Von Olaf Krenz

LVZ v.25.01.2019

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Tourist-Kontor am Kap möchte das offizille „i“


Das Tourist-Kontor am Kap Zwenkau, 2016 eröffnet, hat sich etabliert und bewährt. Es ist das ganze Jahr über Anlaufpunkt für interessierte Zwenkauer und natürlich für Touristen, die hier alle Information rund um einen kurzen oder längeren Aufenthalt in der Region bekommen können.

Zwenkau Das Tourist-Kontor am Kap Zwenkau, 2016 eröffnet, hat sich etabliert und bewährt. Es ist das ganze Jahr über Anlaufpunkt für interessierte Zwenkauer und natürlich für Touristen, die hier alle Information rund um einen kurzen oder längeren Aufenthalt in der Region bekommen können.

In absoluten Zahlen waren in diesem Jahr mit 19 000 Gästen deutlich weniger da als 2017, als 25 000 Besucher gezählt wurden. „Das hängst damit zusammen, dass unser Fahrgastschiff Santa Barbara wegen der unvorhersehbaren Verzögerungen bei den Reparaturarbeiten mit deutlicher Verspätung in die Saison gestartet ist. Die Fahrkarten werden im Tourist-Kontor verkauft, das ist eines unserer Hauptgeschäftsfelder, also sind rund 3000 Gäste weggefallen“, erläutert Benedikt Kahlstadt, Geschäftsführer der See- und Hafenbetreibergesellschaft und der Reederei Zwenkau GmbH. Statt am 1. März, wie geplant, ging es erst am 19. Mai los, bis dahin hatte die Santa Barbara ihre Verjüngungskur an Land verbracht. Außerdem sei der Sommer zu schön gewesen, schmunzelt Kahlstadt. Es war zu oft und zu lange zu heiß. Leicht bewölkt und 24 grad seien die idealen Voraussetzungen.

„Bei uns gibt es nicht nur touristische Informationen zum Ort, zum Kap und zum Zwenkauer See, sondern zur ganzen Region“, erläutert er. „Wir sind auch Anlaufstelle für die Anmietung von Booten auf dem Zwenkauer See und betreuen elf Ferienwohnungen aus unserem Bestand.“ Die befinden sich mit Seeblick vom Balkon im sogenannten „Z1 – Das Haus“. Darüber hinaus werden auch alle anderen Unterkünfte von der Pension bis zum Hotel vermittelt. Ob nun jemand im Leipziger Neuseenland einen Ausflug oder eine Radtour plant, Hafenflair oder Wassersportvergnügungen genießen möchte, ist er an der richtigen Adresse. Neben umfangreichen kostenfreien Informationen gibt es auch Kartenmaterial sowie Souvenirs zu kaufen.

Als Vorverkaufstelle des Ticketportals Reservix kann man Konzert- und Eintrittskarten für hochkarätige Events und natürlich auch fürs nächste Neuseeland-Musikfest am Kap erstehen.

Trotz der rückläufigen Zahlen in diesem Jahr stehe man mehr als gut da, resümiert Kahlstadt. „Unser Ziel ist die Zertifizierung vom Deutschen Tourismusverband (DTV), der die ,i-Marke’ vergibt. Daran arbeiten wir.“ Das sollte im nächsten Jahr klappen.

14 Kriterien müssen erfüllt werden, um den ersten Qualitätscheck zu bestehen. Ein als Gast getarnter DTV-Prüfer nimmt die Tourist-Informationen zusätzlich unangemeldet unter die Lupe. Er überprüft die Mindestkriterien und bewertet das Geschehen vor Ort anhand von 40 weiteren Prüfpunkten. Teilbereiche dieser Prüfung sind das Erscheinungsbild der von Außen und von Innen, der Service am Counter, das Informationsangebot sowie das Qualitätsbewusstsein.

Während der Sommersaison, in den Monaten Mai bis Oktober, ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Im Winter ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr auf. Montag ist geschlossen.
Von Gislinde Redepenning

LVZ v.14.12.2018

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Südraum mobilisiert gegen Leipziger Pläne zum Kohleausstieg


Der Südraum macht mobil gegen Leipzig. Der angekündigte frühzeitige Ausstieg aus der Wärmeversorgung durch das Kraftwerk Lippendorf sei „ökologischer Wahnsinn“, sagt der Neukieritzscher Bürgermeister.
Politiker des Leipziger Südraums wenden sich gegen einen Ausstieg de Stadt Leipzig aus der Fernwärmeversorgung durch das Kraftwerk Lippendorf.
Politiker des Leipziger Südraums wenden sich gegen einen Ausstieg de Stadt Leipzig aus der Fernwärmeversorgung durch das Kraftwerk Lippendorf.

Neukieritzsch Nach dem von der Stadt Leipzig angekündigten Ausstieg aus der Fernwärmeversorgung durch das Kraftwerk Lippendorf machen Rathauschefs und Politiker des Leipziger Südraums mobil. Ein Positionspapier, in welchem die Leipziger Entscheidung als „teure Mogelpackung“ bezeichnet wird, sollte noch am Freitag dem Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sowie allen Leipziger Stadträten zugestellt werden. Gefordert wird, das angekündigte Vorhaben zu überdenken.

Allianz gegen den „kompletten ökologischen Wahnsinn“

Die Liste der Unterzeichner ist lang: Neben Norman Friske, Leipziger Bezirksleiter der Gewerkschaft IGBCE, sowie die Betriebsratschefs des Leag-Kraftwerkes Lippendorf und der Mibrag, Jens Littmann und Volker Jahr sind das Landrat Henry Graichen (CDU), Bornas Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Linke) sowie die Bürgermeister von Böhlen, Zwenkau, Regis-Breitingen und Neukieritzsch, außerdem die CDU-Landtagsabgeordneten Oliver Fritzsche und Georg-Ludwig von Breitenbuch.

Geschmiedet hat die Allianz gegen den „kompletten ökologischen Wahnsinn“, wie er sagt, der Neukieritzscher Bürgermeister Thomas Hellriegel (CDU). Er hofft, dass die Stadt Leipzig zum Umdenken zu bewegen ist und glaubt zudem, dass die Aufsichtsbehörden den angekündigten Schritt nicht zulassen werden.
Abwärme würde bei Leipzigs Ausstieg ungenutzt ausgestoßen

Das Positionspapier setzt sich mit den Leipziger Argumenten für den für 2023 angekündigten Ausstieg aus dem Fernwärmebezug vom Braunkohlekraftwerk auseinander. Demnach sei es keineswegs ökologisch, die bis zu 80 Prozent der Leipziger Einwohner, die von Lippendorf mit Wärme versorgt werden, abzukoppeln.

Diese Wärme ist Abwärme, die bei der Stromerzeugung anfällt. Das Kraftwerk, so heißt es, werde über das Jahr 2040 hinaus in Betrieb sein. Wörtlich: „Werden Jungs Pläne realisiert, wird die Abwärme ungenutzt an die Umgebung abgegeben.“ Das Gaskraftwerk, welches dann in Leipzig für Wärme sorgen sollen, würde in der restlichen Laufzeit des Lippendorfer Kraftwerkes noch zehn Millionen Tonnen CO2 zusätzlich an die Umwelt abgeben.

Doppelte Belastung für den Steuerzahler

Finanziell bedeute das Vorhaben sogar eine doppelte Belastung für den Steuerzahler. Die Brennstoffkosten für Gas, heißt es in dem Papier, seien „deutlich höher als die der Braunkohle“. Würde später Bio- statt Erdgas eingesetzt, würde es noch teurer. Die Kosten des Gaskraftwerkes, rund 150 Millionen Euro, sollen nach den Leipziger Plänen durch Fördermittel ausgeglichen werden. Fazit aus Sicht der Unterzeichnung der Erklärung: „Mit Fördermitteln sollen Arbeitsplätze vernichtet und Energiepreise erhöht werden“.

Zudem sei die Ausstiegsentscheidung verfrüht. Sie komme „zur Unzeit“, sagt Hellriegel. Aus Sicht der Unterzeichner müssten zunächst die Ergebnisse der Kohlekommission abgewartet werden, um danach „weitsichtige Beschlüsse fassen zu können“.

Nachhaltiger Ausstieg statt schlechte Übergangslösung gefordert

Zudem schwäche ein vorzeitiger Rückzug der Großstadt von der Fernwärme aus dem Lippendorfer Kraftwerk die „Positionen des Freistaates Sachsen und des Mitteldeutschen Reviers in der aktuellen Strukturwandel-Debatte“, davon sind der Landrat und die anderen Unterzeichner überzeugt. Das sonst gern vom Leipziger Oberbürgermeister propagierte gemeinsame Handeln der Stadt und des Umlandes „wäre damit in Frage gestellt“.

Leipzig, dessen ist man sich im Südraum bewusst, muss mittelfristig über eine Ablösung der Fernwärmeversorgung auf Braunkohlebasis nachdenken. Das sollte aber „nicht nur zu einer schlechten Übergangslösung, sondern zu einem tatsächlich nachhaltigen Ergebnis“ führen. Die Rathauschefs im Südraum wollen ihre Haltung dem Leipziger Amtskollegen auch noch persönlich darlegen. Landrat Henry Graichen wird sich daher um einem Termin mit Burkhard Jung bemühen.
Von André Neumann

LVZ v.14.12.2018

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Kleine Ursache, große Wirkung: Fehlerteufel sorgt für erneute Verzögerungen


Bereits von Ende September bis Ende Oktober fanden zum Bebauungsplan Nr. 35 für das geplante Neubaugebiet „Harthweide“ die Beteiligungen der Behörden, der Träger öffentlicher Belange und der Bürger sowie die Abstimmung mit den Nachbargemeinden statt. Die Abwägungen wurden vom Stadtrat kürzlich abgenickt. Wegen eines Formfehlers muss der Bebauungsplan dennoch ein die fünfte Offenlegung.

Zwenkau Bereits von Ende September bis Ende Oktober fanden zum Bebauungsplan Nr. 35 für das geplante Neubaugebiet „Harthweide“ die Beteiligungen der Behörden, der Träger öffentlicher Belange und der Bürger sowie die Abstimmung mit den Nachbargemeinden statt. Die Abwägungen wurden vom Stadtrat kürzlich abgenickt. Wegen eines Formfehlers muss der Bebauungsplan dennoch ein die fünfte Offenlegung.

Waren es bisher wesentliche Faktoren, die den Fortschritt hemmten, unter anderem der Protest der Zwenkauer wegen Baulärms und des zu erwartenden vermehrten Verkehrsaufkommens, so ist es derzeit eine Kleinigkeit, die den Prozess ins Stocken geraten lässt. „Die Änderungen im Bebauungsplan sind nicht inhaltlicher, sondern redaktioneller Natur“, erläuterte Bürgermeister Holger Schulz (CDU). Die erneute Offenlegung vom 2. Januar bis zum 1. Februar müsse aus Gründen der Rechtssicherheit sein.

„Baulich sind wir jedoch schon aktiv“, erklärte Benedikt Kahlstadt, Geschäftsführer der Sächsischen Seebad Zwenkau GmbH (SSZ). Unter dem Motto „Wasser marsch!“ wurde im Rahmen des Bebauungsplans die äußere Trinkwassererschließung realisiert. Mit dem Neubau einer größer dimensionierten Trinkwasserleitung in der Goethestraße stellte die SSZ als Bauherr die Weichen für die Trinkwasserversorgung der künftigen Harthweide. „Perspektivisch dient die größere Leitung auch der Entwicklung weiterer Areale in der Stadt“, so Kahlstadt. Und sie habe einen „charmanten Nebeneffekt“: Die teilweise maroden Hausanschlüsse hätten ohnehin in nächster Zeit erneuert werden müssen. Die Maßnahme sei für die Hauseigentümer kostenfrei durchgeführt worden. Im Oktober haben die Bauarbeiten begonnen. „Leider ließ sich das nicht mit dem grundhaften Ausbau der Straße verbinden“, bedauert Kahlstadt. Die Sperrung der Goethestraße ist inzwischen wieder aufgehoben. Die gerade fertiggestellte Arthur-Mahler-Straße hatte als Umleitung gedient.

„Ich hoffe, dass der B-Plan im Februar als Satzungsbeschluss vorliegt, das ist ein sportliches und ambitioniertes Ziel“, sagt Kahlstadt. Anschließend müsse er noch vom Landkreis genehmigt werden. Der könne sich theoretisch drei Monate Zeit lassen, müsse die Frist aber nicht ausschöpfen. „Da er intensiv in die Planungen eingebunden ist, vertraue ich darauf, dass es schneller geht und wir Anfang 2019 die Aufträge auslösen können, um im April oder Mai mit der Erschließung zu beginnen.“
Von Gislinde Redepenning

LVZ v.19.12.2018

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Sana Geriatriezentrum erneut unter den Besten in Deutschland


Das Sana Geriatriezentrum in Zwenkau gehört zu den besten Reha-Einrichtungen in ganz Deutschland. Das ergab eine unabhängige Recherche des Instituts „Munich Inquire Media (Minq)“. Im Auftrag des Focus-Gesundheitsmagazins prüfte es über 1 000 Rehakliniken in allen Bundesländern.

Zwenkau Das Sana Geriatriezentrum in Zwenkau gehört zu den besten Reha-Einrichtungen in ganz Deutschland. Das ergab eine unabhängige Recherche des Instituts „Munich Inquire Media (Minq)“. Im Auftrag des Focus-Gesundheitsmagazins prüfte es über 1 000 Rehakliniken in allen Bundesländern.

Das Krankenhaus in Zwenkau darf sich damit nun erneut „Top-Rehaklinik“ nennen. „Wir sind stolz, denn diese Auszeichnung ist erneut eine tolle Belohnung unserer gemeinsamen Anstrengungen zum Wohle der uns anvertrauten Patienten“, sagt Chefarzt Dr. Ralf Sultzer. In die Minq-Bewertungskriterien sind Befragungen von niedergelassenen Ärzten, Chefärzten anderer Kliniken, Selbsthilfeverbänden, Sozialdienstmitarbeitern und natürlich die Meinung von in Zwenkau behandelten Patienten eingeflossen. „Unter anderen mussten wir unsere umfassenden Maßnahmen zur Rehabilitanden-Sicherheit und zur Krankenhaushygiene nachweisen. Hinzu kamen die Ausstattung unserer Einrichtung und unsere diversen Serviceangebote“, erklärt Sultzer.

Von den überprüften Häusern bekam letzten Endes nur etwa ein Drittel das begehrte Siegel. „Viele Patienten nutzen die Liste des Focus auf Ihrer Suche nach einer geeigneten Einrichtung“, verdeutlicht Martin Jonas, Regionalgeschäftsführer Sachsen der Sana Kliniken AG, die Bedeutung.

Das Geriatriezentum Zwenkau besteht seit 2003 und bündelt seit diesem Jahr die Akutgeriatrie, geriatrische Rehabilitation, die geriatrische Tagesklinik und Geriatrische Institutsambulanz unter einem Dach. Geriater arbeiten fachübergreifend mit Internisten, Neurologen, Chirurgen, Traumatologen und Orthopäden zusammen, um die zumeist mehrfach kranken Patienten jenseits der 70 Jahre auf ihren Alltag zu Hause in möglichst weitgehender Selbständigkeit oder auf die Weiterbehandlung in einer Rehabilitationseinrichtung vorzubereiten. Unterstützt werden sie dabei von speziell ausgebildeten Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialarbeitern. Die enge Anbindung zur Klinik für Innere Medizin und zur geriatrischen Tagesklinik am Standort Zwenkau sowie zur Klinik für Akutgeriatrie und Frührehabilitation in Borna ermöglicht es, geriatrische Patienten medizinisch vollumfänglich zu versorgen.
Von Gislinde Redepenning

LVZ v.20.12.2018

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Neuer Gerätewagen Logistik wird eingeweiht


Großer Andrang herrschte kürzlich bei der offiziellen Übergabe des neuen Gerätewagens Logistik an die Freiwillige Feuerwehr der Stadt. Der „GW-L1“ steht bereits seit Mitte November in der Garage, die Kameraden haben sich inzwischen mit Technik und Ausrüstung vertraut gemacht.

Zwenkau Großer Andrang herrschte kürzlich bei der offiziellen Übergabe des neuen Gerätewagens Logistik an die Freiwillige Feuerwehr der Stadt. Der „GW-L1“ steht bereits seit Mitte November in der Garage, die Kameraden haben sich inzwischen mit Technik und Ausrüstung vertraut gemacht. „Das Fahrzeug wurde ganz nach unseren Wünschen ausgestattet“, freute sich Stadtwehrleiter Thomas Kröter. Sechs Rollcontainer für Schläuche, Pumpen, Atemschutz, Elektrik und Beleuchtung könnten je nach Bedarf beladen werden. „Wenn dieses Fahrzeug im Einsatz ist, sind wir in der Lage, mit weniger Leuten als bisher einen größeren Aufgabenkreis abzudecken“, so Kröter.

„In den vergangenen zehn Jahren sind wir, was die Ausstattung der Feuerwehren anbelangt, qualitativ einen großen Schritt weitergekommen“, betonte Gerald Lehne, erster Beigeordneter des Landkreises, der sich mit 46 000 Euro an den Anschaffungskosten von 127 481 Euro beteiligt hat. „In Zwenkau sind wir auf dem Weg zu einer optimalen Versorgung.“ Bürgermeister Holger Schulz (CDU) hat immer ein offenes Ohr für die Kameraden. Man dürfe nie vergessen, dass alle ehrenamtlich dabei sind.
Von Gislinde Redepenning

LVZ v.22.12.2018

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Kleine Ursache, große Wirkung: B-Plan Harthweide wieder offengelegt


Fehlerteufel sorgt für erneute Verzögerungen / Vorbereitungen für Erschließung laufen
VON GISLINDE REDEPENNING

Zwenkau. Bereits von Ende September bis Ende Oktober fanden zum Bebauungsplan Nr. 35 für das geplante Neubaugebiet „Harthweide“ die Beteiligungen der Behörden, der Träger öffentlicher Belange und der Bürger sowie die Abstimmung mit den Nachbargemeinden statt. Die Abwägungen wurden vom Stadtrat kürzlich abgenickt. Wegen eines Formfehlers muss der Bebauungsplan dennoch in die fünfte Offenlegung.

Waren es bisher wesentliche Faktoren, die den Fortschritt hemmten, unter anderem der Protest der Zwenkauer wegen Baulärms und des zu erwartenden vermehrten Verkehrsaufkommens, so ist es derzeit eine Kleinigkeit, die den Prozess ins Stocken geraten lässt. „Die Änderungen im Bebauungsplan sind nicht inhaltlicher, sondern redaktioneller Natur“, erläuterte Bürgermeister Holger Schulz (CDU). Die erneute Offenlegung vom 2. Januar bis zum 1. Februar müsse aus Gründen der Rechtssicherheit sein.

„Baulich sind wir jedoch schon aktiv“, erklärte Benedikt Kahlstadt, Geschäftsführer der Sächsischen Seebad Zwenkau GmbH (SSZ). Unter dem Motto „Wasser marsch!“ wurde im Rahmen des Bebauungsplans die äußere Trinkwassererschließung realisiert. Mit dem Neubau einer größer dimensionierten Trinkwasserleitung in der Goethestraße stellte die SSZ als Bauherr die Weichen für die Trinkwasserversorgung der künftigen Harthweide. „Perspektivisch dient die größere Leitung auch der Entwicklung weiterer Areale“, so Kahlstadt. Und sie habe einen „charmanten Nebeneffekt“: Die teilweise maroden Hausanschlüsse hätten ohnehin in nächster Zeit erneuert werden müssen. Die Maßnahme sei für die Hauseigentümer kostenfrei durchgeführt worden. Im Oktober haben die Bauarbeiten begonnen. „Leider ließ sich das nicht mit dem grundhaften Ausbau der Straße verbinden“, bedauert Kahlstadt. Die Sperrung der Goethestraße ist inzwischen wieder aufgehoben. Die gerade fertiggestellte Arthur-Mahler-Straße hatte als Umleitung gedient.

„Ich hoffe, dass der B-Plan im Februar als Satzungsbeschluss vorliegt, das ist ein sportliches und ambitioniertes Ziel“, sagt Kahlstadt. Anschließend müsse er noch vom Landkreis genehmigt werden. Der könne sich theoretisch drei Monate Zeit lassen, müsse die Frist aber nicht ausschöpfen. „Da er intensiv in die Planungen eingebunden ist, vertraue ich darauf, dass es schneller geht und wir An-
fang 2019 die Aufträge auslösen können, um im April oder Mai mit der Erschließung zu beginnen.“

LVZ v.18.12.2018

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Brücke über die B 95: Der Abriss läuft


Berufsverkehr verursacht Staus in Zwenkau / Vollsperrung soll Montag aufgehoben werden
Von Gislinde Redepenning

Zwenkau/Böhlen. Im Zuge des Baus der Autobahn 72 wird an diesem Wochenende die Brücke über die B 95 abgerissen. Die Bundesstraße ist im Bereich der Anschlussstelle Böhlen/Zwenkau voll gesperrt. Das Spektakel begann am Freitag problemlos. Die ausgeschilderten Umleitungen funktionierten. Hier und da gab es aber Staus.

Rund um die Brücke ging es gestern zur Sache. Baufahrzeuge waren in ständiger Bewegung. Das Geschehen zog auch Neugierige an, die mit Fahrrad und Fotoapparat aus den umliegenden Ortschaften vorbeikamen, um das Ereignis im Bild festzuhalten. Polizei und Ordnungsamt waren vor Ort, ab und an musste ein uneinsichtiger Autofahrer, der trotz Einfahrt-Verbots aus Richtung Zwenkau gekommen war, zurückgeschickt werden. Im Bereich von Großdeuben rollte der Verkehr störungsfrei, erste Schlangen bildeten sich lediglich auf der B 2 Richtung Gera in Zwenkau an der Ampelkreuzung mit der S 71 (Bornaer Straße).

Acht Bagger sind im Einsatz

Erst einmal werde der Überbau mittels Bagger mit Abbruchhammer und Abbruchzange stückweise zurückgebaut, informierte das Landesamt für Straßenbau- und Verkehr (Lasuv) zum Verlauf der Arbeiten. Dies passiere voraussichtlich in der Zeit von Freitagabend bis Sonnabendmittag. Danach würden die Unterbauten, also Pfeiler und Widerlager abgebrochen. Die Wiederherstellung der Fahrbahn der B 95 erfolge am Montag.

Am Freitagvormittag begannen die Fachleute mit dem Abfräsen des Asphalts, gegen Mittag war bereits die Hälfte abgetragen. Die Firma Amand hatte vom Lasuv den Auftrag bekommen. Bauleiter André Temler koordinierte das Geschehen, er war an vielen Orten gefragt, hatte immer wieder das Handy am Ohr und blieb dennoch gelassen. „Wir haben uns Hilfe von der Böhlener Firma Reinwald geholt, wir arbeiten gut zusammen und bis jetzt läuft alles reibungslos“, sagte er. Obwohl so ein Brücken-Abriss schon etwas Besonderes im Arbeitsalltag sei. Allein acht Bagger, davon vier Abrissbagger, seien im Einsatz.

Zurückgebaut wird mit großer Sorgfalt. Einfach sprengen und zusammenkehren geht nicht. „Wegen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zur Schonung der natürlichen Ressourcen werden alle verwendeten Baustoffe separat entsorgt“, erklärte Temler. Der über ein Förderband in riesige Laster beförderte Asphalt werde ebenso einzeln abgefahren, wie die Geländer und Schutzplanken aus Eisen. Vor dem Transport landen sie auf einem großen Haufen. Auch die Betonpfeiler und was davon übrig geblieben ist, verschwinden nicht gleich. Erst werden Proben genommen, um die Belastung mit Schadstoffen zu untersuchen. Dann erst könne entschieden werden, wohin das Material gebracht wird.

Arbeiten laufen auch nachts

Abrechner Jens Hubald ist mit dem Messrad, Block und Kuli unterwegs. Akribisch vermisst er das noch stehende Bauwerk. „Es gibt zwar Bestandspläne, an denen wir uns orientieren, aber wir müssen selbst alles genau erfassen“, erläutert er. 82 Meter lang und acht Meter breit sei die Asphaltfläche, die entsorgt wird. „Die größte Herausforderung war sicherlich die Abstimmung der Verkehrsregelung im Vorfeld“, sagt er. Danach sei die Arbeit jedoch erst richtig losgegangen, inklusive der Nachtschichten. Am Montag solle der Verkehr schließlich wieder fließen.

Während oben Stein um Stein verschwindet, sind Naturschützer unter der Brücke auf dem Hubsteiger, mit Taschenlampen und einer Art Periskop unterwegs. Sie suchen in Nischen nach Fledermäusen und schützenswerten Tieren. Sollten sie welche finden, bedeute das keineswegs einen Baustopp, die Tiere würden lediglich umgesiedelt.

LVZ v.10.11.2018

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Verkehrskonzept für Zwenkau steht


Aufatmen beim Bürgermeister: Stadtrat winkt Schlussbericht zur Harthweide nach monatelangen Diskussionen einstimmig durch

Von Gislinde Redepenning

Zwenkau. Die Pläne der Stadt für ein neues Wohngebiet an der Harthweide am Ufer des Zwenkauer Sees haben in den vergangenen Monaten so manchen alteingesessenen Zwenkauer, der um seine Ruhe fürchtet, auf die Palme gebracht. Auch einige Neu-Zwenkauer, die sich in ihren frisch bezogenen Domizilen in der Straße „Zum Kap" in einer ruhigen Sackgasse wähnten, waren mit dem Vorhaben, diese in eine seenahe Durchgangsstraße umzuwandeln, nicht einverstanden. Nach turbulenten Zeiten, langen Diskussionen in den Ausschüssen und in drei Werkstattgesprächen mit Betroffenen und Interessierten, die schließlich ein Konsenspapier erarbeitet haben, kann Bürgermeister Holger Schulz (CDU) jetzt aufatmen. Einstimmig beschlossen die Stadträte kürzlich die Fortschreibung des Verkehrskonzepts in der Fassung des aktuellen Schlussberichts, den Frank Zimmermann vom Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und -systeme (IVAS) aus Dresden in den wesentlichen Auszügen vorstellte.

„In den kommenden Jahren ist mit einer deutlichen Zunahme der verkehrlichen Nachfrage aus der Einwohner- sowie den gewerblichen Entwicklungen zu rechnen", erläuterte er. Dabei spiele der Tourismus im Umfeld des Zwenkauer Sees eine entscheidende Rolle. Der Grundgedanke des neuen Konzepts: Alle Verkehrsteilnehmer sollen gleichberechtigt behandelt werden, Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer.

Voraussetzung für künftige Planungen und Entscheidungen war eine Verkehrszählung. So rauschen an einem Werktag in 24 Stunden zwischen 2 700 Autos am Kap und 6 000 südlich des Großdeubener Weges durch die Leipziger Straße als Hauptverkehrsader. Spitzenwerte gab es beim Hafenfest mit 5 000 Fahrzeugen. Auch Badewetter lockt Touristen an den See, an sonnigen Wochenenden werden bis zu 3500 Autos gezählt.

Probleme im innerstädtischen Hauptstraßennetz bereiten schon jetzt enge Querschnitte vor allem bei der Begegnung mit Linienbussen, schmale Fußwege und Geschwindigkeitsüberschreitungen. Die Planer haben deshalb Standorte für zusätzliche Kreisverkehre überprüft. „Sie verlangsamen den Verkehrsfluss", so Zimmermann. Der Knotenpunkt Goe-thestraße/Großdeubener Weg werde definitiv zum Kreisverkehr umgebaut. Planungen zur Gestaltung wurden bereits durchgeführt. Die Kreuzung Bahnhofstraße/Am Bahnhof soll einen Mini-Kreisverkehr bekommen und auch für den Bereich Großdeubener Weg/Leipziger Straße empfehlen die Planer einen Kreisel. Im Bereich der Kitas Anne Frank und Pirateninsel und der damit verbundenen besonderen Gefährdungssituation sollten auf der Leipziger Straße Tempo-30-Zonen eingerichtet werden. Bewährt hätten sich auch sogenannte Dialog-Displays. Autofahrer hielten sich eher an eine Begrenzung der Geschwindigkeit, wenn sie mit einem freundlichen „Danke" belohnt oder einem dezenten „Langsam" ermahnt würden. Digitale Anzeigen der Geschwindigkeit allein reduzierten das gefahrene Tempo deutlich weniger.

Die Planer zeigen für die Erschließung des neuen Wohngebiets an der Harthweide, die in den nächsten Jahren große Ströme an LKW- und Baustellen-Verkehr mit sich bringen wird, drei Entwicklungsstände auf.

In der ersten Phase bis 2020 werde für ein bis zwei Jahre der rege genutzte Seerundweg zwischen dem Wendehammer der Straße Zum Kap und dem Leichenweg für Radfahrer und Spaziergänger gesperrt. Pedalrittern wird empfohlen, in dieser Zeit über die Bahnhof- und Leipziger Straße zu fahren. Auch der unbefestigte Uferweg, zu dem eine temporäre Verbindung vom Kap geschaffen wird, könne eine Alternative sein.

In der zweiten Phase bis 2028 nimmt das LKW-Aufkommen wieder ab. Jetzt geht es an den Hochbau. Dafür wird die Verbindung zwischen Leichenweg und Kap als Oststraße ans öffentlichen Straßennetz angebunden. Der Großdeubener Weg wird durchgängig asphaltiert, weitere Anliegerstraßen kommen dazu. Vom Kap bis zum Großdeubener Weg ist die Oststraße als Anliegerstraße im Zweirichtungsverkehr befahrbar. In südlicher Richtung bis zum Leichenweg bekommt sie auf abgeteilten 2,50 Metern ihren Charakter als Fuß- und Radweg zurück. Autos dürfen sich in nördlicher Richtung auf 3,50 Metern fortbewegen.

Die weitere Verteilung der Verkehrsströme im Norden der Stadt, die sich in der dritten Phase herauskristallisiert, müsse schon frühzeitig beobachtet werden, um optional Veränderungen am bestehenden Verkehrskonzept vorzunehmen, so Frank Zimmermann.

LVZ v.31.10.2018

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Ingenieur-Nachwuchs gesucht: Schüler entwerfen Achterbahn


Junge Ingenieure werden bundesweit gesucht. Im Freizeitpark Belantis fand am Montag der sächsische Auftaktworkshop für den diesjährigen Schülerwettbewerb „Junior.ing“ der Ingenieurkammern statt. In dem geht es um die Planung einer Achterbahn – da kann der Park gut mitreden.

Leipzig/Zwenkau. Junge Ingenieure werden bundesweit gesucht. Im Freizeitpark Belantis fand am Montag der sächsische Auftaktworkshop für den diesjährigen Schülerwettbewerb „Junior.ing“ der Ingenieurkammern statt. In dem geht es um die Planung einer Achterbahn – da kann der Park gut mitreden.

„Wir freuen uns, dass ihr vielleicht eine der nächsten Achterbahnen bei uns bauen wollt“ – Belantis-Sprecher André Hoffmann begrüßte die zwei Dutzend Schüler aus Dresden, Chemnitz und Leipzig, die sich für den Wettbewerb gemeldet hatten, mit einem Augenzwinkern im Ballsaal des Schlosses.

Ingenieur Uwe Horn, der an den meisten Belantis-Attraktionen beteiligt war, fasste die Aufgabenstellung für die acht- bis 16-jährigen Schüler kurz zusammen: „Mathematik, Physik, Chemie – dafür ist eine Achterbahn ein wunderbares Thema. Da ist alles dabei.“

An „Huracan“, der spektakulärsten Bahn des Parks, gab Fahrbetriebsleiter Thomas Cieslack den wömöglich künftigen Ingenieuren einen Überblick über das riesige Aufgabenfeld der Planer. Allein bei der Sicherheitsausrüstung reicht das vom Blitzschutz über die Bremsanlage bis zu Unmengen von Sensoren, die entlang der 560 Meter langen Bahn für eine reibungslose Fahrt sorgen sollen. Die Schüler durften ein aus der Bahn gehobenes Gefährt von Nahem betrachten, Cielack erklärte das ausgefeilte Bremssystem und wie Hydraulik und Pneumatik helfen, die Sicherheitsbügel der Fahrgäste zu verschließen.

„Cool“ fand die elfljährige Haiman Belantis, die Achterbahn und die Vorführung. Mathe sei ihr absolutes Lieblingsfach in der Schule, ihr Papa ebenfalls ein Ingenieur, da sei es ebenso „cool“, am Wettbewerb teilzunehmen. Rosa und Annabell, beide 13, haben ähnliche Vorlieben. Rosa eher für Chemie, Annabell für Mathematik. Beide fragten nach zu Details der Bahn. „Unsere Papas sind beide Ingenieure, bauen an Gleisanlagen und Ähnlichem“, erzählten sie.

So spielerisch der Wettbewerb, bei dem noch am Nachmittag erste Entwürfe für eine Bahn entstanden, die bis Februar nach klaren Regeln als Modell umgesetzt werden sollen, so ernst der Hintergrund des Wettbewerbs. Sachsen benötige jedes Jahr rund 7000 bis 9000 junge Ingenieure, erklärte Michael Münch von der Ingenieurkammer Sachsen. Bislang habe die Kammer eigene Wettbewerbe ausgelobt zum Beispiel zu Brücken, Stadiondächern oder Tribünen. In diesem Jahr gebe es erstmals die Teilnahme an dem bundesweiten Wettbewerb, bei dem im Vorjahr 6500 Modelle eingereicht worden waren. Die Grundidee bleibe: Junge Leute auf das Berufsbild aufmerksam machen über den Weg der Konstruktion. Und wer von den jungen Leuten fährt nicht gerne Achterbahn?

Von Jörg ter Vehn

LVZ v. 16.10.2018

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Pläne für Wasserschlange geplatzt


Antrag wird zurückgezogen / Schiffbare Verbindung vom Markkleeberger See zur Pleiße bleibt aber Ziel
Von Jörg ter Vehn

Markkleeberg/Leipzig. Die Pläne für die sogenannte Wasserschlange als Verbindung des Markkleeberger Sees mit der Pleiße werden nach mehr als zehn Jahren Vorarbeit und 2,4 Millionen Euro Kosten zu den Akten gelegt. Das entschied am Freitag die Steuerungsgruppe Leipziger Neeseenland mit Landrat Henry Graichen (CDU) an der Spitze. Für das Überschusswasser des Sees und eine schiffbare Verbindung zur Pleiße sollen nun andere Lösungen gesucht werden.

Handlungsbedarf bei der Wasserschlange hatte sich bereits im Frühjahr abgezeichnet. Da hatte die Landesdirektion Sachsen dem Zweckverband Kommunales Forum Südraum Leipzig die Planung für den schiffbaren Kanal regelrecht um die Ohren gehauen und dem Verband geraten, wegen der Vielzahl der Mängel eine komplett neue Planfeststellung zu erarbeiten.

Die Steuerungsgruppe entschied am Freitag nun, den bisherigen Antrag auf die Verbindung vom See zur Pleiße, die unterhalb des Agra-Wehrs auf den Fluss stoßen sollte, zurückzuziehen. Überein kamen die Vertreter der zuständigen Behörden in der Gruppe, dass die Tagebausanierer der LMBV eine andere Lösung für das Abführen des Überschusswassers aus Störmthaler und Markkleeberger See finden müssen.

Bislang kann das Wasser nur in geringen Mengen ohne zu pumpen in die Kleine Pleiße abfließen. Um der Mengen nach Starkregenfällen und Hochwasser überhaupt Herr zu werden, hatte die LMBV eigens eine Pumpstation errichtet, um auch größere Mengen Richtung Leipzig wegdrücken zu können. Die LMBV solle nun nach Lösungen suchen, dies ohne Pumpen zu bewerkstelligen, hieß es von der Steuerungsgruppe.

Möglich wird dies, das haben Experten schon vor Jahren gesagt, nur durch einen Ausbau und ein Ausbaggern der Kleinen Pleiße. Das wiederum hatte die Landesdirektion bislang immer mit dem Hinweis auf den besonders schützenswerten Status des Auenflüsschens zurückgewiesen. Wie berichtet, waren vom Forum nur deshalb überhaupt die Pläne für die Wasserschlange erarbeitet worden.

Geprüft werden solle nun, ob die Kleine Pleiße eventuell auch für eine schiffbare Verbindung ausgebaut werden kann, heißt es nun. Parallel dazu soll eine weitere, kürzere Verbindung vom Markkleeberger See direkt westlich unter der B 2 hindurch zur Pleiße und zum Agra-Wehr geprüft werden. Eine solche hatte die LMBV vor einigen Jahren bereits einmal als Studie vorgestellt. Die Pläne waren aber damals wegen großer Probleme bei einem Hochwasser wieder in die Schublade gesteckt worden. Jetzt kommen sie wieder nach oben auf den Stapel der zu untersuchenden Möglichkeiten. Nach LVZ-Informationen könnten für einen solchen Kanal eventuell zusätzliche Landesmittel locker gemacht werden. Das müssten sie wohl auch, weil ein zusätzlicher Bootskanal kaum für die Tagebausanierung als nötig darstellbar wäre.

Es würden erneut Überlegungen für einen alternativen Verlauf der touristischen Gewässerverbindung angestellt, erklärte der Verband allgemein. „Die Untersuchungen für eine optimale und für gewässerangepasste Mehrpersonenboote nutzbare Verbindung zwischen dem Markkleeberger See und der Pleiße werden also fortgesetzt“, meinte er.

Dennoch bedeutet das Aus für die Wasserschlange ein Zurück auf fast null. Mehr als zehn Jahre habe die Erarbeitung der Pläne wegen ihrer hohen Komplexität gedauert, bedauerte der Verband. In welchem Zeitraum nun die neuen Pläne erarbeitet werden sollen, ließ die Steuerungsgruppe offen. Lediglich für die Lösung des Problems mit dem Ableiten des Überschusswassers – so viel ist bekannt – erhält die LMBV inzwischen Druck von oben.

Markkleebergs Oberbürgermeister Karsten Schütze (SPD) versteht, dass ein Festhalten an den alten Plänen unsinnig wäre. „Es gab einfach zu viele Probleme. Ich bin aber froh über den Konsens in der Steuerungsgruppe, dass eine Anbindung der Pleiße an den Markkleeberger See für gewässerangepasste und muskelbetriebene Boote weiterhin als zwingend notwendig erachtet wird“, sagte er.

LVZ v. 29.09.2018

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Handlungsbedarf beim Radwegenetz im Südraum


Großpösna, Markkleeberg und Zwenkau arbeiten an Vier-Seen-Route
Von Gislinde Redepenning

Zwenkau. Dass der Heimatverein Zwenkau bei der Wahl der Themen und Referenten für seine Vortragsreihe ein gutes Händchen hat, bewies die rege Diskussion der Besucher am Mittwoch im gut gefüllten Schützenhaus. Wegewart Rolf Koch und Zwenkaus ehemaliger Bürgermeister Herbert Ehme stellten die Radwegekonzeption fürs Neuseenland vor.

Koch könnte eigentlich nach mehr als einem Vierteljahrhundert als Verkehrsplaner im öffentlichen Dienst sein Dasein als Rentner genießen. Doch wurde er im Februar für den erkrankten Kreiswegewart reaktiviert. „Als Wegewart, ohne Kreis“, betonte er. Der Titel sei ja schon vergeben.

Grundlage für alle Radweg-Konzeptionen sei „SachsenNetz Rad“ des Freistaats, erläuterte Koch. Das Geflecht aus rund 5117 Kilometern Radfernwegen, Hauptradwegen und sonstigen Strecken werde ständig optimiert. Darauf baue das Konzept des Landkreises auf. Die rasante Entwicklung mit E-Bikes und Pedelecs, aber auch die technischen Möglichkeiten der Orientierung übers Smartphone entwickelten sich enorm und forderten aktualisierte Inhalte und neue Qualitäten.

Wichtigste Voraussetzung für alle Radwege sei eine sichere Befahrbarkeit für die ganze Familie, mit Augenmerk auf die Kinder, sichere Querungsmöglichkeiten von Straßen sowie ein allwettertauglicher Belag.

Da gebe es noch viel Handlungsbedarf. Koch hat auf seinen Erkundungsfahrten reichlich Mängel festgestellt. Nicht nur entlang des Pleißeradweges, der zwischen Böhlen, Rötha und Neukieritzsch abschnittsweise im schlammigen Nichts verschwindet oder verbotenerweise über Privat- oder gesperrtes Land führt.

Auch die Auf- und Abfahrten über die Pylonbrücke als Querung der B 2/95 bergen Gefahren. „Graue Poller sind potenzielle Unfallquellen und für Radwandergruppen ein Graus. Die Ersten sehen sie noch und rufen, das kommt bei den Letzten aber nicht mehr an“, so Koch. Immerhin sind die Poller an jeweils drei Stellen rot markiert. Farbmarkierungen auf dem Asphalt um die Poller herum könnten zusätzlich für eine bessere Erkennbarkeit sorgen. Auch die Warnschilder in den Kurven reichen ihm nicht aus: „Das ist nicht Stand der Technik. Es geht dort mindestens sieben Meter bergab, da gehört eine Absturzsicherung hin.“

Herbert Ehme stellte die Vier-Seen-Rundtour um den Zwenkauer- , Markkleeberger-, Störmthaler- und Cospudener See vor. „Eine Beschilderung ist hier dringend nötig, denn ortsunkundige Radtouristen finden sich nicht zurecht“, hat er festgestellt und seine Erfahrungen im konstruktiven Austausch mit Ronny Biedermann aus Großpösna und Philipp Röder aus Markkleeberg in eine Arbeitsgemeinschaft der Gemeinden eingebracht. Die Erkenntnisse der AG sind in die neue Ausschilderung des touristischen Radnetzes in Sachsen eingeflossen. „Eigentlich sollten schon in den nächsten Tagen Montage-Trupps unterwegs sein, die Anbringung in Markranstädt beginnen und sich über Planquadrate hinweg bis nach Colditz vorarbeiten, doch habe ich dazu vom dafür zuständigen Landesamt für Straßenbau und Verkehr noch keine konkrete Auskunft bekommen“, so Koch. Das neue System arbeitet nicht nur mit Karten, sondern auch mit Knotenpunkten und Zahlen, die eine Routenplanung vereinfachen sollen, auch um die vier Seen. „Wir hoffen, dass die rund 75 Kilometer lange Strecke im nächsten Jahr entsprechend ausgeschildert ist“, erklärte Ehme.

Den Zwenkauer Pedalrittern brennen noch weitere Probleme auf der Seele. Sie wünschen sich endlich den geplanten Radweg nach Böhlen. Einhellige Zustimmung und Beifall bekam Wolfgang Hartzsch für seine Forderung, abgeschaffte gemeinsame Fuß- und Radwege wieder einzuführen. „Ich fahre immer noch auf dem Fußweg, weil mir mein Leben lieb ist, zumal wenn dort niemand unterwegs ist“, gab er zu. Positive Nachrichten hatte Koch zum Weg zwischen Zitzschen und Knautnaundorf, der sich mit hochstehenden Rissen im Asphalt zur Hoppelpiste entwickelt hat. Die dort verantwortliche Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft habe ihre Pflicht erkannt, die Ausbesserung sei eine Frage der Zeit.

LVZ v.28.09.2018

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Radtouristik, Badevergnügen und Kaninchenschau


Waldbad Zwenkau erlebt ein Superjahr / Das Areal mit Becken und Bühne wird von April bis November rege genutzt
Von Gislinde Redepenning

Zwenkau. „Das war ein Superjahr“, freut sich Torsten Quaas, seit zehn Jahren als Schwimmmeister Chef im Waldbad Zwenkau. „Die Sonne und die hohen Temperaturen haben uns einen Rekordbadesommer beschert, nur in Afrika war es noch heißer.“

Quaas lässt einen Stoßseufzer los: „Jetzt reicht es erstmal mit dem Andrang.“ Doch auch wenn die Badegäste ausbleiben, kann er keine ruhige Kugel schieben, denn „nach der Saison ist vor der Saison“. Als erstes werden der Kassenautomat, die Umwälzanlage und die Filter außer Betrieb genommen, um die Technik winterfest zu machen. Verbrauchsstände müssen abgelesen und alles bewegliche Inventar eingelagert werden. Und Quaas schwingt den Pinsel: „Wenn das Wetter schön bleibt, streiche ich das Geländer für die nächste Badesaison.“ Das Wasser bleibt den Winter über im Becken. Es wird enteist, damit der Frost den Fliesen nichts anhaben kann. „Erst im Frühjahr wird hier komplett leergepumpt, alles mit Kärchern gereinigt und neues Wasser eingefüllt“, so Quaas.

Mit Steffen Rietzschel und Dirk Balling hat er übers Wohl und Wehe der Badegäste gewacht. Die anstrengende Saison verlief ohne große Vorkommnisse oder schlimme Unfälle. „Wir mussten nur ab und zu mal Pflaster ausgeben, das war alles“, ist er erleichtert.

Der nahe Zwenkauer See und der Badestrand am Kap sind keine Konkurrenz. „Vor allem Eltern mit Kindern nehmen unser Bad sehr gut an.“ Das Baden und Schwimmen unter Aufsicht gebe Sicherheit. „Das Planschbecken für die ganz Kleinen, die darin angstfrei toben können, ist ein echtes Pfund“, so Quaas. Die Besucher kämen auch von weiter her, manche sogar aus Leipzig. Man dürfe nicht verkennen, dass sich nicht jede Familie eine teure Reise leisten könne, da sei so ein Ausflug ins Waldbad wie ein kleiner Urlaub. Dass das Bad so gestürmt wird, sei auch eine Anerkennung der geleisteten Arbeit.

Zwei Schwimmkurse mit jeweils zehn Kindern sind erfolgreich verlaufen, sie waren ausgebucht. Interessenten müssen sich schon lange vor Saisonbeginn anmelden. Dass der Nachwuchs schwimmen lerne, sei ungeheuer wichtig und eine Lebensversicherung, wie zahlreiche Badeunfälle im ganzen Land bewiesen. „Die Kurse können nur im Bad stattfinden, nicht im See mit schlechter Sicht und unvorhersehbaren Tiefen“, erklärt er.

Erfahrene Rettungsschwimmer, die auch am Beckenrand ihren Dienst versehen können und an heißen Tagen mit viel Betrieb unentbehrlich sind, bildet auch die DRK-Wasserwacht aus. Sie trifft sich wöchentlich zum gemeinsamen Üben. Ab dem Herbst müssen sie ins Hallenbad nach Borna fahren.

Das Waldbad hat mit allen Möglichkeiten als Freizeitfaktor einen ganz großen Stellenwert in der Region. Die Möglichkeiten, es zu nutzen, sind vielfältig. Die Bühne mit Nebenräumen und dem überdachten Vorplatz wird bei vielen Festivitäten genutzt, nicht nur beim alljährlichen Höhepunkt, dem Laurentiusfest.

Der RV Zwenkau startet mit seiner traditionellen Radtourenfahrt vom Waldbad aus im April in die Saison, aber auch Privatleute nutzen das Areal für Feiern. Am 17. und 18. November treffen sich die Mitglieder des Kaninchenzuchtvereins Zwenkau zur Kreisverbandsschau, das letzte Ereignis im Jahr.

Daran, dass die Anlage immer gepflegt aussieht, hat der Verein Columbus großen Anteil. „Ohne das Engagement des Vereins, der für Sauberkeit und Ordnung sorgt, könnten wir das Bad nicht in dieser Form betreiben“, so Torsten Quaas. Seit mehreren Jahren läuft ein Jugendberufshilfeprojekt, bei dem schwer vermittelbare Jugendliche als Vorbereitung auf Ausbildung und Berufseinstieg unter Betreuung unter dem Motto „Gemeinsam stark“ Pflege- und Sanierungsarbeiten übernehmen. Gastronomisch bleiben keine Wünsche offen, das Team vom Schützenhaus gegenüber hat die Versorgung der hungrigen und durstigen Gäste übernommen.

LVZ v.26.09.2018

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Fahrt nach Leipzig: Zwenkauer stellen sich auf Megastau ein


Umleitungsempfehlungen und Provisorien für Autobahn-Neubau stoßen auf Skepsis

Zwenkau. Der Neubau der Autobahn 72 geht in seine letzte Phase und ist mit den Auswirkungen längst in Zwenkau angekommen. Nicht nur die Verlautbarungen aus Bürgerinformationen in den Nachbarorten wie zuletzt in Böhlen haben die Zwenkauer aufgeschreckt, die kürzlich im gut gefüllten Kulturkino von Mitarbeitern des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) über die bevorstehenden Maßnahmen und Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs aufgeklärt worden sind.

Die Brücke über die B 95, und damit der schnellste Weg nach Leipzig, kommt weg und bis der Ersatzneubau fertig ist und die Bauarbeiten beendet sind, dauert es unendlich lange – bis zum Jahr 2026. „Wir wollen wissen, womit wir in der nächsten Zeit rechnen müssen, speziell was unseren Weg in die Messestadt angeht“, machte Bürgermeister Holger Schulz gleich zu Beginn der Veranstaltung deutlich. „Die Bundesstraße 95 ist mit 28 000 bis 46 000 Fahrzeugen pro Tag stark befahren, der Schwerlastanteil mit acht bis zehn Prozent sehr hoch“, erklärte Projektleiter Klaus-Peter Lechler. Deshalb habe man sich entschlossen, halbseitig zu bauen und den Verkehr weiterhin über die B 95 fließen zu lassen. Eine Ausnahme bilde die künftige Anschlussstelle Zwenkau. In einem Bereich von 950 Metern muss der Verkehr hier für beide Richtungen umgeleitet werden, die vorbereitenden Arbeiten würden noch in diesem Jahr fertig, so Lechler.

„Im Bauabschnitt 5.1 über 9,5 Kilometer zwischen Borna und Rötha wurden drei Anschlussstellen und elf Brückenbauwerke errichtet. Die Erdbauarbeiten sind dort in vollem Gange. Die Fertigstellung ist bis zum Jahr 2019 vorgesehen“, blickte er Richtung Süden, bevor er zum 8,1 Kilometer langen Teil der Autobahn mit zehn Brücken und einer Anschlussstelle kam, der die Zwenkauer besonders interessiert. Zwei ingenieurtechnisch sehr anspruchsvolle Probleme, Ursache für die lange Bauzeit, prägten diesen Teil zwischen Rötha und der Autobahn 38. „Zu 90 Prozent befindet sich die Baustelle auf verstürztem Abraum des ehemaligen Tagebaus Espenhain, der 60 bis 80 Meter mächtig ist. Das Grundwasser steht in einigen Bereich kurz unter der Oberfläche“, so Lechler.

Das inhomogene Gemisch mache es den Statikern schwer. Um die Tragfähigkeit der neuen Trasse zu erhöhen, sei eine Verbesserung des Baugrunds durch eine sogenannte Konsolidierung notwendig. In einem Raster von 2,5 Metern werde über 10 bis 15 Meter lange Rüttelstopfsäulen schotterähnliches Material in den Boden eingebracht, um ihn zu verdichten.

Referatsleiter Steffen Batzke erklärte detailliert, was im Bauabschnitt 5.2 passiert. Die Anwesenden interessierte jedoch ein Fakt am meisten: „Wann kommt die Brücke über die B 95 weg und wo fahren wir dann lang?“ Dass sie voraussichtlich im Oktober zurückgebaut werden muss, um für ein größeres Bauwerk Platz zu schaffen, bereitet den Pendlern die größten Sorgen. Dort, wo die alte Brücke beginnt, werde der Verkehr in einem Kringel wie auf einem absteigenden Ast Richtung B 95 und über eine Ampel in Richtung Leipzig geführt, erläuterte Batzke. Bis die Ampel stünde, müssten die Zwenkauer für drei bis vier Wochen eine Umleitung über Rötha fahren. Ungläubiges Raunen im Saal war die Antwort auf den Hinweis, Verkehrszählungen hätten ergeben, das werde funktionieren. Skeptische Blicke und den einen oder anderen Lacher aus dem Pu-
blikum erntete auch Lechler für seine Vorhersage, lediglich in der Rush-Hour werden man wohl zwei oder drei Minuten warten müssen. Hatten die Zwenkauer doch kürzlich erst kilometerlange Staus erlebt, als auf der Brücke zeitweise eine Ampel den Verkehrsfluss steuerte.

Quintessenz: In der Bauzeit wird es viele Behinderungen geben, damit danach staufrei gefahren werden kann. Eine Forderung wurde positiv beschieden: Der Name Zwenkaus wird künftig auf den Autobahnschildern zu lesen sein.
Von Gislinde Redepenning
LVZ v.28.08.2018

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„Wir sind als Dorf zu groß und als Stadt zu klein“


Zwenkaus Bürgermeister Holger Schulz (CDU) ist seit zehn Jahren im Amt. In dieser Zeit sind viele wichtige Entscheidungen gefallen – etwa im Bereich Stadtentwicklung. Entscheidungen, die Zwenkau einen Zuwachs an Einwohnern bescheren sollen.

Zwenkau. Zwenkaus Bürgermeister Holger Schulz (CDU) ist seit zehn Jahren im Amt. In dieser Zeit sind viele wichtige Entscheidungen gefallen – etwa im Bereich Stadtentwicklung. Entscheidungen, die Zwenkau einen Zuwachs an Einwohnern bescheren sollen.

Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Haben Sie Ihr Dienstjubiläum eigentlich gefeiert?

Dass es am 1. August genau zehn Jahre waren, das hatte ich aufgrund des Tagesgeschäfts selber gar nicht so auf dem Schirm. Aber meine Mitarbeiter haben mich mit einer selbst gestalteten Bilderwand überrascht. Sie zeigt dutzende Fotos, Streiflichter aus dieser Zeit, überwiegend schöne Erinnerungen. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Zur Feier gab es einen Kaffee mit den Amtsleitern.

Sie haben 2008 als Nachfolger von Herbert Ehme ein großes Erbe angetreten. Herausforderung oder Hindernis?

Ich bin in riesengroße Fußstapfen getreten und habe mich mit Sicherheit an deren Kanten gerieben. Dass sich Zwenkau so gut entwickelt, ist natürlich nicht allein mein Verdienst, dazu zählen viele Faktoren und nicht zuletzt die bravouröse Arbeit meines Vorgängers. Die Fotowand zeigt, dass sich in den letzten Jahren vieles ums Bauen und um die Wirtschaft gedreht hat, aber auch ums Rathaus und meine Mitarbeiter, auf die bin ich besonders stolz. Sie müssen schließlich meine Ideen umsetzen. „Nicht schon wieder eine neue Idee“, haben die Amtsleiter schon manches Mal gestöhnt. Ich bin allerdings ruhiger und gelassener geworden, vor fünf Jahren hätte ich bei so manchem Tatbestand noch ganz anders reagiert und rotiert

Im Rückblick scheint die Reise Zwenkaus vom Grubenrand zum Badestrand rasant. Was sind die Eckpunkte dieses Fortschritts?

Das Sprichwort „Von nüscht kommt nüscht“ trifft den Kern, wir müssen ständig am Ball bleiben. Es ist nicht immer einfach, die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuwägen, was man dafür noch liegenlassen kann. Wenn ein Weg nicht funktioniert, muss man einem neuen suchen und Themen offensiv ansprechen.

Was steht auf Ihren Aufgabenzetteln derzeit ganz oben?

Mein Ziel ist es, Haken hinter abgeschlossene Projekte zu machen, doch ist das in Zeiten des bürokratischen Aufwands nicht so einfach. So steht zwar inzwischen die Erweiterung der Kita Pirateninsel im Rohbau. Den Neubau der Kita Wiesengrund haben wir aber noch immer nicht im Topf, weil die bürokratischen Hürden bis zum Baustart sehr hoch sind.

Welche Ereignisse haben den nachhaltigsten Eindruck bei Ihnen hinterlassen?

Im Mai 2013 wurde die Hochwasserentlastungsanlage in Zitzschen in Betrieb genommen. „Möge sie nie gebraucht werden“, hatte der damalige Ministerpräsident Sachsens, Stanislaw Tillich, da noch gesagt. Nur wenige Wochen später nahm die Hochwasser-Katastrophe bei uns einen dramatischen Verlauf. Der Krisenstab des Landratsamtes hatte entschieden, Kleindalzig, Großdalzig und Tellschütz sowie die tiefer gelegenen Gebiete von Rüssen-Kleinstorkwitz zu evakuieren. Wir standen auf dem Deich in Döhlen, den wir mit Sandsäcken aufgestockt hatten, und sollten ihn räumen. Es stand auf des Messers Schneide, aber der Deich hat gehalten. Ich hatte entschieden, bis zur letzten Sekunde zu warten. Für meinen zivilen Ungehorsam bin ich später gerügt worden. Das möchte ich nie wieder erleben. Ebenso wenig den Brand der Kirche Tellschütz im Jahr 2015, der mich tief getroffen hat.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?

Ich würde mir wünschen, dass die Kommunen mehr Selbstbestimmung und mehr Freiraum hätten. Wir wissen besser als Land oder Bund, wo es „brennt“. Bei manchen Infrastrukturmaßnahmen im Zuge der Stadtentwicklung rennen wir hinterher, obwohl wir vorneweg laufen könnten, weil wir auf Fördermittel zu starrer Programme angewiesen sind. Wir haben vor zehn Jahren schon gewusst, dass die Kita Pirateninsel zu klein werden wird oder dass wir noch zusätzliche Klassenräume in der Grundschule brauchen. Fördermittel gibt es jedoch nur für den augenblicklichen Bedarf, nicht für die Perspektive.

Wo sehen Sie Zwenkau in der Zukunft?

Wir stehen an einer kritischen Schwelle. Wir sind als Dorf zu groß und als Stadt zu klein. Ich sehe unsere Zukunft eher in der dörflichen Gemeinschaft als in der Anonymität einer Stadt. Wir müssen viel miteinander reden, alt eingesessene und zugezogene Zwenkauer. Meine Aufgabe ist es, auf alle Leute zuzugehen und moderierend einwirken.

Sie sind leidenschaftlicher Sportler. Haben sie dafür noch genügend Zeit?

Ich wünsche mir privat mehr Zeit für die Familie, die ich als ganz großen Rückhalt empfinde. Und für den Sport, weil das Amt mit zunehmendem Alter immer mehr schlaucht. Ein anderes Hobby verbinde ich manchmal mit Sitzungsterminen. Wenn die keine strenge Anzugordnung vorsehen, leiste ich mir den Luxus und fahre mit dem Motorrad hin.

Von Gislinde Redepenning
LVZ v.25.08.2018

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Leipziger Experte: „Wir müssen unsere Gewässer robuster machen“


Fließgewässer-Ökologe Markus Weitere vom Umweltforschungszentrum (Ufz) im LVZ-Interview über mögliche Folgen der Hitze auf Leipziger Flüsse, Seen und Bäche.

Am Hochrhein zwischen Bodensee und Basel haben die Schweizer Behörden wegen der momentanen Dürre ein massives Fischsterben festgestellt. Auch hierzulande bedrohen die hohen Temperaturen Tiere, die im und am Wasser leben. Markus Weitere, Leiter der Fließgewässer-Ökologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig, Halle und Magdeburg sowie Professor an der Technischen Universität Dresden, erklärt, welche Arten besonders betroffen sind und was sich dagegen unternehmen lässt.

Welchen Fischen der Region macht die Hitze besonders zu schaffen?

Es sind wenige Arten direkt von den hohen Temperaturen bedroht, sogenannte Kaltwasserarten der Flussoberläufe, wie Äschen oder Bachforellen, sowie weitere Kleinfischarten. Gravierender können sich aber sogenannte indirekte Effekte der hohen Temperaturen auswirken: Zunächst nimmt der Sauerstoffgehalt im Wasser mit steigender Temperatur ab und kann dann für anspruchsvolle Arten nicht mehr ausreichen. Zusammen mit der verbreiteten Nährstoffbelastung der Gewässer kommt es zu einer instabilen Wasserchemie aufgrund von Algenwachstum und Sauerstoffdefiziten. Das Wasser wird basisch, und es können auch giftige Algen auftreten. Einzeln oder in Kombination können diese Faktoren zu Fischsterben führen. Sie sind aber nur der für uns sichtbare Teil der geschädigten Organismen, denn es können auch Insekten, Krebse und Weichtiere betroffen sein.

Welche Leipziger Flüssen, Seen und Bäche sehen Sie besonders in der Gefahr?

Prinzipiell sind sie alle von den hohen Temperaturen betroffen. Besonders kritisch wird es aber in vorbelasteten Gewässern, was leider den Großteil hierzulande betrifft. So kommt es unter Belastung von Nährstoffen und leicht abbaubaren Verunreinigungen zu starken Zehrungsprozessen durch die hohen Temperaturen. Auch können Tiere in chemisch belasteten Gewässern empfindlicher gegenüber Hitze sein. Ohne Schadstoffe im Wasser und wenn dazu noch angrenzende Bäume Schatten geben, macht die Erwärmung den Tieren in der Regel weniger aus.

Ab welcher Wassertemperatur wird es kritisch?

Es gibt keine starre Grenze. Ob es kritisch wird, hängt auch vom Gewässertyp ab. Ob es sich beispielsweise um einen Flussoberlauf oder -unterlauf handelt. Auch die jeweiligen Lebensgemeinschaften spielen eine Rolle. Für Fischarten in den sommerkalten Gewässern wird es ab 23 Grad Celsius kritisch, während in den Unterläufen 28 Grad toleriert werden. Über 30 Grad wird es dann für viele höhere Wasserorganismen gefährlich. Aber auch bei deutlich niedrigeren Werten können die oben genannten indirekten Effekte auftreten.

Ist eine ökologische Kettenreaktion zu befürchten?

Der Wegfall einer Art im Ökosystem hat immer Konsequenzen. So hat man zum Beispiel bei Hitzewellen Muschelsterben beobachtet. In Folge dessen kann es zu einer vermehrten Entwicklung von Algen kommen. Denn Muscheln filtrieren die Mikroalgen aus dem Gewässer und erhöhen so die Wasserqualität.

Was lässt sich dagegen tun?

Unmittelbar sind Wärmequellen zu reduzieren, zum Beispiel die Abwärme von Kraftwerken. Auch kurzfristige Maßnahmen wie künstliche Belüftung oder die Wasserumwälzung in kleinen Standgewässern können helfen. In der Schweiz hat man in einigen größeren Fließgewässern gerade die Mündungen kalter Zuflüsse ausgebaggert, um kalte Wasserpools für Fische zu schaffen. Langfristig müssen wir uns auf Hitzewellen einstellen. Wir brauchen grundlegendere Verbesserungen der Gewässerstruktur, um sie robuster gegen hohe Temperaturen zu machen. Dazu gehören durchgehende Randstreifen aus beschattenden Gehölzen und Bäumen entlang der vielen kleinen und mittelgroßen Fließgewässer sowie die Schaffung von beschatteten Rückzugsräumen in den Auen von großen Flüssen, insbesondere da, wo Grundwasser zutritt. Und wir werden uns zunehmend auf Notmaßnahmen einstellen müssen, wie sie jetzt an vielen Stellen im Land ergriffen werden.

Interview: Mathias Wöbking

Von Mathias Wöbking
LVZ vom 09.08.2018

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Trockene Flüsse: Talsperrenchef will alles zentral steuern


Kurios: Südlich von Leipzig schlummern Millionen Kubikmeter Wasser in den Tagebauseen. Und in Leipzig dümpeln die Flüsse vor Niedrigwasser nur so dahin. Die Talsperrenverwaltung schlägt nun den Aufbau einer Steuerzentrale vor, um alle Wasserströme lenken und die Flüsse besser bewirtschaften zu können.

Kurios: Südlich von Leipzig schlummern Millionen Kubikmeter Wasser in den Tagebauseen. Und in Leipzig dümpeln die Flüsse vor Niedrigwasser nur so dahin. Die Talsperrenverwaltung schlägt nun den Aufbau einer Steuerzen-trale vor, um alle Wasserströme lenken und die Flüsse besser bewirtschaften zu können.

Erst Ende Juli hatten die Tagebausanierer der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) grünes Licht dafür bekommen, vom Störmthaler über den Markkleeberger See 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser an die Pleiße abzugeben. Die hatte nach wochenlanger Trockenheit kaum noch Wasser geführt, alle Reserven in Staubecken waren aufgebraucht, eine Schleuse in Leipzig musste bereits den Betrieb einstellen. Nach LVZ-Informationen war für die Freigabe eine Anordnung aus dem Sächsischen Umweltministerium nötig.

Der Störmthaler Pegel wird durch das Ablassen um 20 Zentimeter gesenkt. Alle anderen Seen der Tagebausanierer sind schon am unteren Level, hatten nicht für die trockene Phase vorgesorgt und Wasser eingestaut. Im Gegenteil: Die Landesdirektion hatte gar vor zwei Jahren im Sommer angewiesen, dass der Cospudener See um 20 Zentimeter abgelassen wird. Das beliebte Badegewässer hatte da längere Zeit am oberen Limit seines geplanten Wasserstandes gelegen.

Axel Bobbe von der in Leipzig zuständigen Talsperrenmeisterei Elbaue, Mulde, Untere Weiße Elster wäre heute froh über jeden Kubikmeter eingestauten Wassers, der Leipzig zugeführt werden kann. Selbst der Zwenkauer See, der für den Hochwasserschutz gigantische 21 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten kann und die Messestadt beim Hochwasser 2013 rettete, steht im Umkehrschluss nicht bereit. Der dortige Pegel sei so niedrig, dass im Hafen schon Klagen aufkämen, erzählt Bobbe.

Für die Wasserstände der Tagebauseen ist die LMBV zuständig. „Die ist einfach kein Bewirtschafter“, sagt Bobbe, ohne einen Vorwurf formulieren zu wollen. Er schlage deshalb eine Bewirtschaftungszentrale aller in Frage kommenden Gewässer vor. Auf einen Blick müsse dort zu sehen sein, wo noch wie viel Wasser steht und wie es verfügbar ist. Vor zehn Jahren habe es bereits Pläne für eine solche Zentrale am Standort der Talsperrenmeisterei in Rötha gegeben. „Selbst eine Vorplanung war schon beauftragt“, erinnert sich Bobbe. In den Wirren der damaligen Kreisreform seien die Pläne wohl untergegangen.

Die Bergbausanierer halten eine solche Steuerung jedoch für unnötig. Kontinuierlich und im Bedarfsfall werde nach Lösungen gesucht wie erst kürzlich, so Sprecher Uwe Steinhuber. Eine Bewirtschaftungszentrale sei zur Bewältigung dieser Aufgaben nicht erforderlich gewesen. Die Landesdirektion Sachsen würde eine solche Zentrale hingegen befürworten, erklärt die Behörde. Auch der Landkreis Leipzig findet, die Idee einer zentrale Stelle für die Wasserbewirtschaftung sollte wieder aufgenommen und geprüft werden. „Über eine koordinierte Anstauung und die geordnete Abgabe an die Flüsse könnte dann z.B. flexibler auf solche Trockenperioden wie aktuell reagiert werden“, so Sprecherin Brigitte Laux.

Von Jörg ter Vehn
LVZ vom 09.08.2018

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Ostbrötchen aus Rüssen-Kleinstorkwitz


Die Legende lebt. Gemeint ist das Ostbrötchen, von dem in den ersten Jahren nach der Wende kaum jemand etwas wissen wollte. Künftig ist es wieder zu haben. Bäckermeister Jens Hennig, Inhaber des gleichnamigen Bäckereibetriebes im Zwenkauer Ortsteil Rüssen-Kleinstorkwitz, hat die Kunden dazu befragt.

Das Ostbrötchen an sich gibt es nicht. Das hat Bäckermeister Jens Hennig herausbekommen. „Aber jeder, der es von früher kennt, weiß, wie es schmeckt.“ Weil der Geschmack eben auch auf der Zunge des einzelnen liegt. Der Inhaber des Backbetriebs im Zwenkauer Ortsteil hat sich in einer Projektarbeit im Rahmen seiner Ausbildung zum Brotsommelier mit dem legendären Backwerk beschäftigt. Und er hat festgestellt, dass es zwar eine einheitliche Rezeptur für das Brötchen aus sozialistischen Zeiten gibt. „Es dürfte aber überall etwas anders geschmeckt haben.“

Dass der stellvertretende Innungsobermeister der Bäckerinnung im Landkreis Leipzig gerade die Ostbrötchen zum Thema seiner Untersuchung machte, hatten ihm quasi die Kunden mit auf den Weg gegeben. „Ich werde immer wieder gefragt, warum es denn die Brötchen von früher nicht mehr gibt.“ Also die Brötchen, mit denen so viele Erinnerungen verbunden sind, von denen aber viele in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung nichts mehr wissen wollten. Das, so der Unternehmer (75 Filialen zwischen Bitterfeld, Altenburg und Geithain sowie 820 Beschäftigte) „hat sich Mitte der 90er-Jahre geändert“. Zwar findet sich seither immer mal ein Bäcker mit Ostbrötchen im Angebot, wie die aber früher wirklich gebacken wurden, blieb unklar. Hennig ging sechs Wochen in die Tiefe und sprach mit Müllern ebenso wie mit einstigen Führungskräften der vormaligen Backwarenkombinate, die es in jedem DDR-Bezirk gab. Und er näherte sich Stück für Stück den Geheimnissen des Ostbrötchens.

Heraus kamen Unterschiede beim Mehl und vor allem in der Reifezeit des Teigs, der zu DDR-Zeit länger ruhen durfte/musste. „Heute hat dafür kaum noch jemand Zeit“, sagt der 55-Jährige, der mit seinem Backhaus ein Unternehmen führt, dessen Ursprünge im Jahr 1913 im Pegauer Ortsteil Carsdorf liegen. Hennig hat herausdestilliert, dass es eine Art Reinheitsgebot für das klassische Ostbrötchen gibt: Mehl, Wasser, Salz, Hefe und Malz – „mehr gehört nicht rein“.

Immer wieder hat der Bäckermeister in den letzten Wochen experimentiert, seinem Sohn Martin die Führung des operativen Geschäfts überlassen und probeweise gebacken. „Beim ersten Versuch rochen die Brötchen schon wie früher, sahen aber nicht schön aus.“ Mittlerweile bilden Geruch, Geschmack und Aussehen eine ordentliche Einheit.

Darauf aber wollte sich der Bäckermeister nicht verlassen und setzte auf die Macht der Demokratie. Oder besser gesagt der Kundenbefragung. Hennig ließ Kunden vor Einkaufsmärkten in Leipzig und Zeitz sowie am Donnerstag in seinem Backhaus in Rüssen-Kleinstorkwitz kosten und entscheiden. Heraus kam eine große Mehrheit für das Endergebnis von Hennigs Testreihen, das immerhin zwei Drittel und mehr der Testesser als klassisches Ostbrötchen identifizierten.

Wobei das Ostbrötchen bis zum Krieg und auch in den Jahren danach keineswegs ein Ostprodukt als solches war. Hennig macht klar, dass die deutschen Bäcker in den 30er- und 40er-Jahren im Osten wie im Westen allen regionalen Unterschieden zum Trotz tendenziell die gleiche Art von (Weizen-)Brötchen buken. Das änderte sich mit dem Druck in den 60er- und 70er-Jahren in der Bundesrepublik, als vieles schneller gehen musste, weil die Bäckereibetriebe mehrere Filialen hatten und entsprechend liefern mussten. Im Osten, wo es zwar mehr Bäcker gab, die allerdings jeweils nur ein Geschäft hatten, blieb alles beim Alten.

Daran knüpft der künftige Brotsommelier Hennig („Ich bin der vierte in Sachsen.“) an. Die Ostbrötchen sollen die bisherige Hennig´sche Doppelsemmel ersetzen – mit gleichem Gewicht (90 Gramm), aber kräftiger und ganz so, wie sie der Kunde schon früher geschätzt hat.

Von Nikos Natsidis

LVZ v. 06.08.2018

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Stimmung in Zwenkau klettert auf Rekordhoch


Die Zwenkauer haben am Wochenende im Waldbad drei Tage lang ihr 27. Laurentiusfest gefeiert. Nicht nur wegen der Hitze war die Party rekordverdächtig.

Ein idyllisches Waldbad, ein abwechslungsreiches Programm und etliche engagierte Organisatoren: Tausende Besucher erlebten bei der 27. Auflage des Laurentiusfestes in Zwenkau am vergangenen Wochenende eine mitreißende Feier. Wenn Stadt, Vereine und Initiativen gemeinsam eine Veranstaltung organisieren, ist allerbeste Laune garantiert.

Festlich der Freitag mit der Eröffnung in der Laurentiuskirche. Schon wenig später ging’s auf den Bühnen im Waldbad heiß her. Ob bei der Partyband Nightfever aus Leipzig oder bei Discofox aus dem Erzgebirge: Die Stimmung kletterte auf Rekordwerte, tat es dem Wetter mit seinen subtropischen Temperaturen gleich. Ein bunter Mix aus Spiel, Spaß und Information dann am Sonnabend. Weder zu überhören noch zu übersehen: die Einfahrt der Biker. 100 wollte der Motorradstammtisch ins Waldbad locken, 118 wurden es. Auch das ein Rekord.

Immer wieder ein Hingucker für Klein und Groß: der legendäre Arschbombenwettbewerb. Mindestens so viele begeisterte Zuschauer hatten sich auch beim Quadparcours auf der Müllerwiese versammelt. Wer wollte, konnte sich auf dem vierrädrigen Gefährt selbst mal ausprobieren. Man musste ja nicht gleich so kecke Sprünge wagen wie Lennox Quellmalz. Genau die machen dem 13-jährigen Zwenkauer nämlich am meisten Spaß. Aber auch sonst zählt der Schüler zu den besten Nachwuchsfahrern Deutschlands.
Auf nassem Sand spielt es sich leichter

Betont sportlich verlief auch das 24. Harry-Schulz-Beachvolleyballturnier. Damit der stiebende Sand das Sehen nicht gar so erschwert, hatte die Feuerwehr vorgesorgt: Johann, Lukas und Quirin hielten den Untergrund per Wasserschlauch frisch. Zu denen, die die Sportler anfeuerten, gehörte Larissa Rosenbaum (17). Und was zieht die Zwenkauer Schülerin sonst noch zum Laurentiusfest? „Dass ich hier Leute aus sämtlichen Ortsteilen treffe. Eigentlich alle, die ich so kenne.“

Erstmals in Zwenkau zu Gast: Michelle aus Seifertshain. Kaum angekommen, wollte die 13-Jährige auch schon ins kühle Nass. Die Schülerin ließ sich zur Meerjungfrau ausbilden. Ein Feriengeschenk der Großeltern aus Chemnitz. Den kleinen Schnupperkurs im Meermaiding, dem Tauchen und Schwimmen mit der Flosse, leitete Sabine Schönborn von der Leipziger Firma Swimolino. „Nach vorne tauchen und den Körper wie eine Welle bewegen. Klasse, das war schon sehr gut“, lobte die Wassernixe ihre Elevin Michelle.

Lob auch an anderer Stelle: Unter dem Motto „Fahrt Rad – aber sicher“ hatte die Deutsche Verkehrswacht Böhlen zum Queren eines Parcours geladen. Christoph Krause freute sich über die vielen geschickten und verkehrssicheren Mädchen und Jungen.

Sicherheit wird auch im Waldbad groß geschrieben. Gewohnt zuverlässig achteten ehrenamtliche Mitarbeiter wie Jörg Zippel vom Kreisverband Leipziger Land des Deutschen Roten Kreuzes auf das Geschehen im und am Wasser. Als Leonard und Robin die Annett retteten, war das zum Glück kein Unglück, sondern Teil einer Übung. Ob bei den Angeboten des Heimat-, des Badmintonvereins Zwenkau oder denen der Sportmobil Springburg: Die Möglichkeiten, sich zu unterhalten, waren riesig.

Mittendrin im fröhlichen Waldbad-Gewimmel: Karina Ritter und Dirk Schewitzer vom Zwenkauer Rathaus. Hätten sie gedacht, dass sich das Laurentiusfest mal so toll entwickelt? „Ich habe es gehofft“, sagte Hauptamtsleiter Schewitzer. „Umso mehr freuen wir uns über den Erfolg. Denn das Organisieren kostet viel Zeit und Kraft. Schön, dass die Veranstaltung bei den Zwenkauern und ihren Gästen so beliebt ist.“

Das war sie auch am Sonntag, der mit einem Skatturnier zunächst gemächlich begann. Doch auch dann war mit Paddelwettbewerb, Drachenbootcup und Hüttengaudi wieder Showtime angesagt. Bis hin zum festlich-feierlichen Abschluss in der Laurentiuskirche.

Von Ingrid Hildebrandt

LVZ v. 06.08.2018

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Zentrales Abwassernetz kommt erst im Oktober


Im Gemeindezentrum Großdalzig, wo der Karateverein Shogun mit harten Bandagen trainiert und kämpft, ging es am Dienstag im Rahmen der Bürgerinformation zum Thema der Abwasserentsorgung vergleichsweise friedlich zu. Nach der Entscheidung für das System der Druckentwässerung als wirtschaftlichste Variante stand in erster Linie die Klärung technischer Details an. Trotz der sengenden Hitze war der Saal voll.

Im Gemeindezentrum Großdalzig, wo der Karateverein Shogun mit harten Bandagen trainiert und kämpft, ging es am Dienstag im Rahmen der Bürgerinformation zum Thema der Abwasserentsorgung vergleichsweise friedlich zu. Nach der Entscheidung für das System der Druckentwässerung als wirtschaftlichste Variante stand in erster Linie die Klärung technischer Details an. Trotz der sengenden Hitze war der Saal voll.

„Heute geht es in erster Linie darum, was noch in diesem Jahr umgesetzt wird und was sich bis 2019 hineinzieht. Es geht weniger um die Kosten“, machte Bürgermeister Holger Schulz (CDU) gleich zur Begrüßung klar. Bauamtsleiterin Steffi Gebauer informierte über den Planungsstand und die Aufgaben, die im Vorfeld erledigt werden mussten. Vom Stellen des Fördermittelantrags über Bestandsvermessungen, die Entwurfsplanung, der Abstimmung mit der Mitnetz Strom bis zur Eigentümerbefragung zwecks Abstimmung über die Position der Hausanschlüsse auf den jeweiligen Grundstücken war eine lange Liste abzuarbeiten. Das sich gleich jemand meldete, der noch keinen Besuch von Ingenieur und Planer Benno Schöpe bekommen hatte, war kein Problem. „Da werden wir kurzfristig nachbessern, wenn jemand auf der Strecke geblieben ist“, versprach er. Zu mehr als 90 Prozent seien die Standorte der Pumpschächte geklärt.

Die Gesamtanlage wird von der Stadt finanziert. Bezüglich der Hausanschlüsse beteiligt sich die Stadt an den Baukosten für den notwendigen Schacht, nicht jedoch an der Technik.

Die stellte Schöpe anhand von Skizzen im Detail vor. Der Hauptstrang, an dem alle Hausanschlüsse hängen, verläuft in der Carsdorfer Straße. Er wird mittels Horizontalverlegung in den Boden gebracht, ein Verfahren, das die Aushebung langer Gräben überflüssig macht. Jedoch müsse alle 100 Meter ein Kopfloch gebohrt werden. Nebenstränge führen bis zur Straße „An der Schilfswiese“.

Mit einer Pumpe wird das anfallende Abwasser in den Hauptsammler befördert. Die sei von der Leistung her mit einem großen Toaster vergleichbar, erklärte Schöpe. Mit ihr werden die Rohre möglichst leer gehalten. „Denn wo nichts ist, kann auch nichts stinken“, sparte Schöpe nicht mit anschaulichen Vergleichen. Die Pumpe arbeite wie ein Fleischwolf um alle Inhaltsstoffe möglichst kleinteilig weiterzuleiten. Sand und Steine vertrage sie allerdings nicht, deshalb müsse der Schacht ordentlich verschlossen werden.

Den Bau der Stromversorgung übernimmt ebenfalls die Stadt. Dazu gehören zwei zentrale Stromkästen, einer im Bereich Carsdorfer Straße/ Schilfwiese, der zweite in Tellschütz. Über sie wird bei Störfällen automatisch die Meldung an den Abwasserzweckverband Weiße Elster weitergeleitet. Der zuständige Bereitschaftsdienst könne ohne Zeitverzug handeln, erklärte Schöpe. Das sei eine komfortable Lösung, die Anwohner bekämen davon nicht einmal etwas mit. Dieser Punkt wurde kontrovers diskutiert. „Als Hausbesitzer möchte ich wissen, wann was los ist, damit ich reagieren kann und mir das Abwasser nicht zum Dach raussprudelt“, war die mehrheitliche Meinung. Diese Anregung werde man mitnehmen und über ein individuelles Warnsystem nachdenken, versprach Gebauer.

Von allgemeinem Interesse war auch die Frage, ob man die neuen Pumpen mit dem Auto überfahren könne. Schöpe beruhigte: Die Betondeckel seien durchaus in Grenzen belastbar. Die Sicherheit war ein großes Thema. Rückschlagklappen verhindern ungewollte Rückläufe. Erdschieber und Handabsperrungen sind für Wartungszwecke vorgesehen. „Das jemand geflutet wird, passiert äußerst selten“, betonte Schöpe. Zum Schmunzeln: Selbst wenn alle Tellschützer gleichzeitig in Bad nähmen, sei die Netzstabilität gewährleistet, die Pumpen arbeiteten mit Zeitverzügen gegen mögliche Überlastungen.

Was an den noch leeren Grundstücken geschehe, stand ebenfalls auf der Fragenliste. „Man baut nicht gerne auf Vorrat, was trocken rumsteht, steht sich kaputt“, kam die klare Antwort. Es sei denn, eine konkrete Bauabsicht in den nächsten Monaten stehe im Raum.

Die öffentliche Ausschreibung findet vermutlich von August bis zum Oktober statt. Der Baustart sei somit frühestens Ende Oktober möglich, sagte Steffi Gebauer. Für ältere, private Anlagen gebe es bis zum Wechsel eine Duldungsvereinbarung.

Von Gislinde Redepenning
LVZ v. 27.07.2018

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Böhlen: Für Kraftfahrer wird alles anders


Die gute Nachricht zuerst: Der Bau der Autobahn 72 schreitet voran. Die schlechte Nachricht: An der Anschlussstelle Böhlen/Zwenkau ändert sich ab kommenden Montag die komplette Verkehrsführung.

Böhlen. Wer sich als Auto-, Motorrad- und Brummifahrer die vergangenen Tage an die Verkehrsführung an der Anschlussstelle bei Böhlen/Zwenkau gewöhnt hat, kann ab Montag alles wieder vergessen. Denn dann wird alles anders. Zumindest für die nächsten drei Wochen. Der Bau der Autobahn 72 macht gerade im Bereich Böhlen und dessen Stadtteil Großdeuben immer wieder Änderungen erforderlich.
Veränderungen in vielen Bereichen

Wer ab Anfang nächster Woche auf der Staatsstraße S 72 von Böhlen nach Großdeuben fahren möchte, kann das weiterhin tun – allerdings wird die seit einiger Zeit bestehende Einbahnstraße in der Richtung verlängert – von der jetzigen Anbindung auf die Bundesstraße 95 bis zur Auenstraße. „Es bleibt einspurig“, sagt Böhlens Bürgermeister Dietmar Berndt (parteilos).

Die Autofahrer, die in entgegengesetzter Richtung unterwegs sind, also von Großdeuben nach Böhlen wollen, müssen wegen der Verlängerung der Einbahnstraße nun schon in der Auenstraße auf die B 2 in Richtung Zwenkau, kreuzen die B 2 und fahren danach auf die B 95 und von dort bis zur Nord-Ost-Anbindung, um dann nach Böhlen zu gelangen. Die Auenstraße selbst wird ebenfalls zur Einbahnstraße – in Richtung Bundesstraße.

Das bedeutet wiederum, dass diejenigen, die an der Anschlussstelle B 2/B 95 von Leipzig kommend nach Großdeuben wollen, nicht mehr die Auenstraße abfahren können, sondern die Abfahrt B 2 Richtung Zwenkau nehmen und von dort aus auf die S 72 fahren müssen.
Richtung Leipzig zunächst wie bisher

Für die Böhlener, die nach Leipzig wollen, ändert sich erst einmal nichts weiter. Sie müssen nach wie vor auf die B 95 und den Umweg über Rötha in Kauf nehmen, um dort auf die gegenüberliegende Fahrbahn zu kommen. Auch die Radfahrer, die zwischen Böhlen und Großdeuben entlang der S 72 unterwegs sind, kommen noch in gewohnter Weise voran. Zwar sei laut Berndt die Verlegung des Weges auf die gegenüberliegende Straßenseite angelaufen, um Platz für den vierspurigen Ausbau der S 72 zu schaffen, aber genutzt werden könne er noch nicht.

Laut Berndt halte derzeit vor allem die Stadtverwaltung die Böhlener auf dem Laufenden, was die Entwicklung der Baustelle betrifft. „Auch wir haben nur durch Zufall von den Änderungen erfahren“, sagt der Rathauschef. Vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr, das für den Bau der A 72 verantwortlich zeichne, seien keine Informationen darüber gekommen.
Lasuv widerspricht dem Rathaus

Das kann Isabell Siebert, Sprecherin des Lasuv, nicht bestätigen. Erst am vergangenen Dienstag habe es zu dieser Problematik ein Treffen in Markkleeberg gegeben. Dort seien auch Vertreter der Stadtverwaltung Böhlen dabei gewesen. Wie Siebert betont, stellen sich zudem die letzten Entscheidungen und Details eben immer erst kurz vor der jeweiligen Bauphase heraus, „wenn Verkehrsbehörde, Polizei und Baubetrieb finale Abstimmungen dazu getroffen haben“.

Von Julia Tonne

LVZ v.27.07.2018

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Santa Barbara sticht zur Jubiläumsfahrt in See


Die Santa Barbara absolvierte vor zehn Jahren ihre Jungfernfahrt auf dem Zwenkauer See. Zur Geburtstagstour hatte Skipper Benedikt Kahlstadt am Donnerstag zahlreiche Ehrengäste eingeladen. Er begrüßte „Wegbegleiter und Wegbereiter“ an Bord.

Die Santa Barbara absolvierte vor zehn Jahren ihre Jungfernfahrt auf dem Zwenkauer See. Zur Geburtstagstour hatte Benedikt Kahlstadt, Geschäftsführer der Reederei Zwenkau, am Donnerstag zahlreiche Ehrengäste eingeladen. Er begrüßte „Wegbegleiter und Wegbereiter“ an Bord.

Die wechselvolle Geschichte der Santa Barbara begann schon viel früher, 1957 lief sie in Oberkassel vom Stapel. Bis 2007 war sie als MS Walküre auf dem Plauer See und der Müritz unterwegs. Kapitän Swidbert Scholz kennt sie aus dieser Zeit. „Ich musste ihr als leidenschaftlicher Segler immer Platz machen“, erinnert er sich. Während sich die Wege von Schiffsführer und Schiff kreuzten, deutete im trüben Zwenkauer Tagebaurestloch noch nichts auf solche Freizeitvergnügen hin. Reculta-Geschäftsführer Torsten Thomä, damals in Diensten der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV), erinnert sich an einen Kneipenabend vor vielen Jahren. Der damalige Bürgermeister Herbert Ehme verkündete in geselliger Runde, bevor er abdanke, wolle er noch ein Schiff taufen. Eine verrückte Idee, ein Fahrgastschiff in die damals „rotbraune Suppe“ zu setzen, fand damals nicht nur Thomä. Doch ließ er sich vom Enthusiasmus anstecken.

Die Schilderungen weckten den Geist vergangener Jahre, als man mit wilder Entschlossenheit und dem Hochkrempeln der Ärmel so manche bürokratische Hürde umschiffen konnte. „Wir machen das“, lautete damals die Devise. „Aber wir halten den Mund, bevor nicht alles steht und die Vision zerredet wird.“

Ein passendes Schiff wurde gesucht und gefunden. Als der Rumpf per Laster am See eintraf, musste Aufbauarbeit geleistet werden. Bauhofleiter Frank Teschner persönlich schweißte die Reeling fest. Parallel liefen die aufwendigen Genehmigungsverfahren. Gesine Sommer vom Landratsamt, die übrigens später auf der Santa Barbara geheiratet hat, wunderte sich nicht. „Herbert Ehme hatte immer schon extravagante Ideen“, schmunzelte sie. Und Andreas Berkner, Leiter der Planungsstelle des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westsachsen, wünschte sich die Aufbruchstimmung zurück. Heutzutage scheine die Bürokratie wichtiger als der eigentliche Zweck.

Während Kapitän Swidbert Scholz bei Nieselregen unter Deck mit dem Publikum plauderte, stand Axel Bittner am Steuer. Er hat die gastronomische Versorgung im Sportlerheim am Eichholz und auf der Santa Barbara übernommen und brachte nicht nur leckere Snacks mit, sondern auch die schönste Frau im Freistaat. Seine Tochter Nastassja ist die amtierende Miss Sachsen. Sie hatte die Aufgabe, die neue Schiffs­glocke zu enthüllen und feierlich einzuweihen. Die alte Glocke, die Seele eines Schiffs, war im Frühjahr als Leihgabe bei der Messe „Beach und Boot“ in Leipzig gestohlen worden.

Von Gislinde Redepenning
LVZ v. 13.7.2018