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Russische Antonovs dürfen Leipzig nicht verlassen – der ukrainische „Riese“ kommt vielleicht nie wieder


Der Flughafen Leipzig/Halle ist einer der meist angeflogenen Airports der einzigartigen Antonov AN-225. Nun soll das größte Flugzeug der Welt zerstört worden sein. Doch was hat es transportiert – und wann war es das erste Mal da? Drei kleinere russische Riesenfrachter müssen vorerst in Leipzig bleiben.
Am Flughafen Leipzig/Halle ist die unbestätigte Nachricht von der Zerstörung der weltweit einzigen Antonov AN-225 am Sonntag bereits angekommen. Der Airport gehört zu den meist angeflogenen der Riesenmaschine weltweit. Genau 32-mal war die „Mrija“, was auf Deutsch „Traum“ bedeutet, zu Gast in Schkeuditz.
Als Transporter für Raumfähre gebaut

Der erste Besuch der AN-225 am Flughafen Leipzig/Halle war am 25. April 2008. Damals war sie nur für einen Zwischenstopp da – sie kam aus Kanada und wollte weiter nach Taschkent. Ursprünglich als Transportflugzeug für die russische Raumfähre Buran gebaut, wurde die AN-225 im Jahr 1994 außer Dienst gestellt. Am 7. Mai 2001 startete sie dann als Transportflugzeug unter ukrainischer Flagge wieder zu einem Erstflug in Kiew.
In der Zwischenzeit hat sie auch viele Güter von und nach Leipzig transportiert. „Während der Corona-Pandemie kamen im Jahr 2020 unter anderem 20 Millionen Masken mit der AN-225 nach Deutschland“, erklärt Flughafensprecher Uwe Schuhart auf Nachfrage. Im Dezember des vergangenen Jahres landete sie gleich zweimal am Schkeuditzer Airport. Im Gepäck: 3,5 Millionen Schnelltests für den deutschen Markt. Das entspricht mehr als 500 Paletten. Aber Schuhart erinnert sich auch an Teile für die Schwerindustrie, die im Bauch der Riesen-Antonov transportiert wurden. „Das schwerste Teil hatte 160 Tonnen“, sagt er. Bei der AN-225 ist eine Zuladung bis 250 Tonnen möglich. Vollbeladen wiegt die „Mrija“ etwa 600 Tonnen. „Im Prinzip lässt sich die Art der Ladung der größten Antonov ganz leicht beschreiben“, so Schuhart. „Sie hat alles transportiert, was für die anderen zu groß und zu schwer war.“ Und fast schließt sich der Kreis – im Januar war die Maschine zuletzt für einen Zwischenstopp in Richtung Kanada zu Gast in Schkeuditz.
Leipzig mit Know-how rund um Schwertransporte

Deutschlandweit ist der Flughafen Leipzig/Halle unangefochten der meist angeflogene der Riesen-Antonov. „Das liegt zum einen an unserem Know-how rund um Schwertransporte“, sagt Schuhart. „Wir wissen, wie so eine Verladung gemacht werden muss.“ Zum anderen befinde sich am hiesigen Airport eine Basis von Antonov Airlines, der Betreibergesellschaft der AN-225. Die Heimat der „Mrija“ liegt am Flughafen Hostomel nördlich von Kiew, der in den vergangenen Tagen immer wieder stark umkämpft war.
Flugverbot für russische Antonovs

Doch am Flughafen Leipzig/Halle ist nicht nur eine Basis der ukrainischen Antonov Airlines. Auch die russische Frachtgesellschaft Wolga-Dnepr, die ebenfalls mit Antonovs fliegt, ist in Schkeuditz stationiert. „Es dürfte weltweit einzigartig sein, dass derzeit bei uns sowohl russische AN-124 stehen als auch ukrainische“, so Schuhart. Insgesamt drei der kleineren Antonovs sind derzeit im nördlichen Teil bei Wolga-Dnepr zu finden, eine im Süden bei Antonov Airlines. Während am Montag bereits eine ukrainische AN-124 den Flughafen wieder verlassen hat, müssen die russischen Maschinen am Boden bleiben. „Für sie gilt wie für alle anderen nun das Flugverbot“, so Schuhart. Sie stehen seit einiger Zeit zu Wartungsarbeiten am Airport. Für russische Maschinen gilt seit Sonntag ein Start-, Lande- und Überflugverbot im gesamten Luftraum der EU.

In einer Fan-Gruppe für die AN-225 werden unterdessen bereits seit Tagen Bilder des größten Frachtfliegers der Welt geteilt. „Schönheit“, „Champion des Himmels“, aber auch „Sie wird wieder fliegen“ ist da zu lesen. Die Menschen nehmen Anteil am Schicksal des einzigartigen Flugzeugs. Auch wenn das Schicksal der Menschen in der Ukraine um einiges ungewisser ist.

Von Linda Polenz

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Flüchtlinge aus Irpin sollen in Borna Wohnungen bekommen


Die Bornaer Partnerstadt Irpin ist weitgehend zerstört. In Borna werden deshalb weitere Flüchtlinge erwartet. Sie sollen alle in Wohnungen untergebracht werden.
In Borna sind bis zum Montagnachmittag etwa 60 Frauen und Kinder aus der Partnerstadt Irpin angekommen. Zudem werden weitere 40 erwartet, hat Oberbürgermeisterin Simone Luedkte (Linke) am Montag erklärt. In der Wyhrastadt läuft deshalb jetzt die Vorbereitung von Wohnquartieren für die Flüchtlinge auf Hochtouren. Irpin, nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew gelegen, ist übereinstimmenden Berichten zufolge mittlerweile aufgrund des russischen Beschusses weitgehend zerstört.
Alle Hotels und Pensionen belegt

In Borna sind aktuell alle Beherbergungsbetriebe mit Flüchtlingen belegt. Dabei handelt es sich um das Hotel „Drei Rosen“, die Pension „Altstadt“ und die Pension Giolbas sowie das Hotel „Bierstübl“. Künftig sollen die Wohnungen genutzt werden, die Vermieter wie die Bornaer Wohnbau- und Siedlungsgesellschaft (BWS), die Bornaer Wohnungsgenossenschaft (BWG) sowie Privatleute bereitstellen. Teilweise müssen die Quartiere noch hergerichtet werden. Die Gästewohnungen der BWS sind bis auf Waschmaschinen weitgehend ausgestattet.
Städte dürfen auf Ausschreibungen verzichten

Bei der Verteilung der Flüchtlinge auf Wohnungen soll nach Angaben von Luedtke auch darauf geachtet werden, dass Familien, die miteinander bekannt oder befreundet sind, möglichst zusammenbleiben. Zudem gehe es um die Ausstattung der Wohnungen. Dafür gebe es immerhin das Signal des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG), „dass wir auf Ausschreibungen verzichten dürfen“. Heißt nach Angaben der Oberbürgermeisterin: Die Kommunen müssen nicht erst mehrere Angebote prüfen, bevor sie etwa Betten für die Vertriebenen ordern.
Unterstützung aus Frohburg

Bei der Zusammenkunft des SSG-Kreisverbandes Landkreis Leipzig habe sie die Bornaer Umlandkommunen gebeten, mit Wohnungen für Flüchtlinge aus Irpin auszuhelfen. So habe ihr Frohburger Amtskollege Karsten Richter (CDU) Unterstützung signalisiert.
Irpin weitgehend zerstört

Die Stadt Irpin, die in den letzten Tagen im Zentrum heftiger Kämpfe stand, ist weitgehend zerstört. Das machen auch Bilder deutlich, die aus der ukrainischen Stadt an Bekannte in Borna geschickt worden sind. Sie soll in der Hand der russischen Armee sein. Der dortige Bürgermeister Oleksandr Markushin hat deshalb sein Kind mit Bekannten auf die Reise nach Borna geschickt.
Versammlung im Stadtkulturhaus

Noch in dieser Woche sollen die Flüchtlinge aus Irpin auf einer Versammlung im Stadtkulturhaus über ihre nähere Zukunft in Borna sowie Hilfsangebote und Wohnmöglichkeiten informiert werden. Geklärt werden muss nach Angaben von Oberbürgermeisterin Luedtke auch, wie das Geld vom Freistaat Sachsen an die Kommunen fließt. Die Staatsregierung hatte vor Wochenfrist erklärt, dass sämtliche sächsischen Kommunen, die eine Städtepartnerschaft in die Ukraine pflegen, 250 000 Euro bekommen sollen.
Spendenstand bei mehr als 15 000 Euro

Die Hilfsbereitschaft der Bornaer ist weiterhin ungebrochen. Mit Stand 4. März sind auf dem Spendenkonto unter dem Stichwort „Hilfe für Irpin“ 15 375 Euro eingegangen.

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Zwenkau stellt Weichen für die Zukunft


Der neue Flächennutzungsplan ist auf der Zielgeraden. Der Stadtrat hat sich auf weitere Entwicklungen der Stadt am See geeinigt. Nun hat die Öffentlichkeit das Wort.
Zwenkaus Flächennutzungsplan (FNP) stammt aus dem Jahr 2012. Zeit für eine Aktualisierung, um die Entwicklungsziele der wachsenden Stadt am See abzustecken. Der Stadtrat gab kürzlich grünes Licht für die öffentliche Auslegung des Planentwurfs. Ein langes Prozedere neigt sich einem glücklichen Ende zu.
Nachhaltige Stadtentwicklung

Die Flutung des ehemaligen Braunkohletagebaus und die Entstehung des Zwenkauer Sees sowie der Zuwachs der Bevölkerung werfen für die nächsten Jahrzehnte Fragen auf. Wo lohnt sich eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung und wo nicht? Wo kann man leben und wo arbeiten? Die Rahmen für neue Bau- und Gewerbegebiete, für die Nutzung von Wasser, Wald und Wiesen für Erholung, Landwirtschaft oder Naturschutz werden darin abgesteckt. „Ein raumordnerisch wichtiges Instrument, um unseren Gestaltungswillen zu dokumentieren“, betont Bürgermeister Holger Schulz (CDU).
Flächennutzungsplan wird öffentlich ausgelegt

An der komplexen Fortschreibung des Flächennutzungsplans wird seit Jahren gearbeitet. Die Einleitung des Verfahrens beschloss der Stadtrat bereits 2013, der Vorentwurf wurde 2016 öffentlich ausgelegt, der Planentwurf inklusive des Landschaftsplans als naturschutzfachlicher Beitrag zum FNP im Jahr 2018. Aus den Reihen der Bürgerinnen und Bürger, der Behörden und der Träger öffentlicher Belange kamen zahlreiche Stellungnahmen, die ins Abwägungsprotokoll eingeflossen sind. Da die Aktualisierung sehr umfangreich war und sich in der Zwischenzeit Änderungen ergeben haben, sollte der FNP Mitte letzten Jahres erneut gebilligt und offengelegt werden.
Zur Erinnerung: Wegen der Entscheidung des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts (OVG), das im letzten Jahr nach einer Klage eines Anwohners den Bebauungsplan für das Wohngebiet Harthweide für ungültig erklärt hatte – inzwischen sind alle Beanstandungen beseitigt und der B-Plan ist wieder in Kraft – plädierte die Freie Wählervereinigung für eine Verschiebung und kippte mit ihrem Votum den Beschluss. Obwohl Bauamtsleiter Christian Haendel zuvor erklärt hatte, der Entwurf des im Hauptausschuss einstimmig zur Beschlussfassung empfohlenen FNP sei gut und ausgereift. Kritisiert wurden damals nicht die Inhalte, sondern der Zeitpunkt mit den Unsicherheiten rund um die Harthweide.

„Das brachte uns ein halbes Jahr Zeitverzug“, bedauert der Bürgermeister. Der neue Planentwurf wird in Kürze auf der Homepage der Stadt Zwenkau und dem Bürgerbeteiligungsportal des Freistaats Sachsen für jedermann abrufbar sein. Dann hat die Öffentlichkeit das Wort.

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Diesmal „live“ in der Zwenkauer Lehmhaus-Galerie: Scheibner, die Zweite


Die letzte Ausstellung mit Werken von Hans W. Scheibner musste coronabedingt ins Internet verlegt werden. Eine wertvolle Erfahrung, sagt Lehmhaus-Galeristin Catherine Scholz, die ihrem Publikum jetzt aber trotzdem den Live-Genuss gönnen will.
Jetzt kommen die Besucher des Lehmhauses also doch noch in den Genuss, die Porträts des Tübke-Schülers Hans W. Scheibner in der Zwenkauer Galerie live sehen zu können. Nachdem die Ausstellung im vergangenen Jahr wegen der seinerzeit geltenden Corona-Beschränkungen lediglich in Form eines virtuellen Rundgangs via Internet präsentiert werden konnte (die LVZ berichtete), hat sich Galeristin Catherine Scholz jetzt noch einmal auf den Weg an die Ostsee gemacht und die Exponate aus Scheibners Atelier bei Wismar erneut nach Zwenkau geholt. Künstler lehrt Aktmalerei: „Die Sache mit der virtuellen Ausstellung war damals Neuland, ein Experiment“, blickt Catherine Scholz zurück. „Der Erfolg hat uns zwar selbst überrascht, aber irgendwie ist so ein digitaler Rundgang nicht mit einem Live-Erlebnis zu vergleichen“, erläutert sie den Grund der Neuauflage. Hans W. Scheibner wird aber bei der Eröffnung am heutigen Samstag nicht anwesend sein. Der gebürtige Zwenkauer, der unter anderem 1968 ein Jahr bei Werner Tübke studierte, lebt heute in einem Ort bei Wismar. Bei der am 19. März geplanten Midissage wolle er aber unbedingt dabei sein, verrät der 77-Jährige, der an der Wismarer Hochschule noch immer Aktmalerei doziert. In seiner noch bis 9. April laufenden Ausstellung „Porträts“ zeigt Scheibner Bildnisse von „Leuten, die mir gefallen“. Darunter befinde sich auch ein Bild von seinem Box-Trainer, der ihn in seinen Zwenkauer Jugendjahren sehr geprägt hat. Ebenso breit gefächert wie das Spektrum der Bildnisse sei auch das der Techniken, macht der Künstler neugierig. Es reiche von Öl- über Acrylfarben bis hin zu Kohlezeichnungen auf Leinwand. Von Rainer Küster

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„Fast aus den Latschen gekippt“ – Spendenerfolg in Zwenkau


Die Hoffnung war zunächst größer als die Erwartung. Um einen Mitarbeiter weiterbeschäftigen zu können, warb der Jugendtreff „Leuchtturm“ kurz vor Weihnachten bei den Zwenkauer Einwohnern um Spenden. Als der Clubleiter dann im Januar auf den Kontostand blickte, kippte er „fast aus den Latschen“.
Was derzeit rund um das Kinder- und Jugendfreizeitzentrum „Leuchtturm“ (JFZ) in Zwenkau geschieht, ist mit Worten kaum zu beschreiben. „Gänsehaut-Momente trifft es wohl am ehesten“, versucht Steffen Kasperski, der Leiter des Jugendclubs, die Gefühlslage zu beschreiben. Fast 3800 Euro haben Zwenkauer Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen Wochen gespendet, damit Michael Renner, der seit März 2020 in der Jugendeinrichtung arbeitet, weiterbeschäftigt werden kann. „Es fühlt sich an, als wäre die ganze Stadt dafür ein Stück zusammengerückt“, sagt Kasperski, den hier alle nur „Ernie“ nennen und klopft seinem Mitarbeiter dabei stolz auf die Schulter. Michael „Michi“ Renner kann jetzt mindestens ein weiteres Jahr im JFZ arbeiten.

Ihren Anfang hat die Erfolgsgeschichte im benachbarten Waldbad. Dort arbeitete Renner im Rahmen eines Projektes für Langzeitarbeitslose. „Er fiel in jeder Hinsicht positiv auf“, erinnert sich der Leiter des Jugendtreffs. „Michi war nicht nur pünktlich, sondern immer da, zeigte viel Engagement, handwerkliches Geschick und war wegen seiner hilfsbereiten Art sehr beliebt.“ Oft habe er nach Feierabend sogar noch im JFZ ausgeholfen und handwerkliche Arbeiten erledigt.
Mit neuer Fassade ein kleines Denkmal gesetzt

Als das Projekt im Zwenkauer Bad endete, wollte Kasperski den 34-Jährigen gar nicht erst aus den Augen verlieren. Kurzerhand habe er Renner ins Jugendzentrum eingeladen und ihn gefragt, ob er hier weiterarbeiten wolle. Renner ließ sich nicht zweimal bitten. „Ich hatte ja inzwischen schon erste Erfahrungen gesammelt, kannte die Situation, das Umfeld und die Herausforderungen“, erzählt er. Als alleinerziehender Vater einer 15-jährigen Tochter seien ihm die Erwartungen von Heranwachsenden zudem nicht fremd.

„Nachdem wir jede Menge Formulare und Anträge ausgefüllt hatten, kam dann im Frühjahr 2020 die Zusage“, erinnert sich Renner. Als Integrationsmaßnahme für Langzeitarbeitslose über fünf Jahre angelegt, bezuschusst das Jobcenter des Landkreises Leipzig die Personalkosten in den ersten zwei Jahren komplett und danach mit jeweils zehn Prozent weniger bis zu 70 Prozent im fünften Jahr. Für Renner der Beginn einer neuen Lebensetappe – und ein Gewinn für den Jugendtreff. „Nicht nur mit der neuen Fassade des Gebäudes hat er sich ein kleines Denkmal gesetzt“, freut sich Club-Chef Kasperski. „Auch zu den Kids und Jugendlichen findet er einen guten Draht.“ In der „Ära Renner“ hat sogar ein Phänomen Einzug gehalten, das selbst Kasperski vorher für nahezu unmöglich hielt. „Hier sitzen jetzt Jugendliche aller Altersgruppen um den Tisch und spielen Gesellschaftsspiele“, staunt er. „Der Michi“ sei ein begnadeter Motivator für diese Alternative zum digitalen Zocken und verfüge über die Gabe, selbst komplizierte Spielregeln einfach und verständlich zu erklären.
Mehr als 3000 Euro innerhalb von vier Wochen

Aber dann nahte das Ende der Komplettförderung durch das Jobcenter. Die fehlenden zehn Prozent kann der Trägerverein nicht aufbringen, eine Weiterbeschäftigung Renners schien nahezu aussichtslos. Ein Freund habe dann die zündende Idee gehabt, berichtet Sozialpädagoge Kasperski. „Wir haben den Jugendclub ausgemessen und Anfang Dezember jeden Quadratmeter für eine Spenden-Patenschaft ausgeschrieben“, schildert der 32-Jährige. Allzu groß sei die Erwartung nicht gewesen, gibt er zu, „aber als ich im Januar aus dem Urlaub kam und einen Blick auf das Spendenkonto warf, bin ich fast aus den Latschen gekippt“.

Weit über 3000 Euro hatten die Zwenkauer innerhalb von nur vier Wochen für die Weiterbeschäftigung von Renner gespendet. „Inzwischen sind es 3757 Euro“, betont Kasperski, der zugleich ein „Riesen-Dankeschön“ an die bislang rund 40 Zwenkauer Spenderinnen und Spender richtet. Mindestens ein weiteres Jahr könne „der Michi“ damit weiterbeschäftigt werden. „Vielleicht kriegen wir die anderen zwei Jahre auch noch hin“, hoffen Kasperski und die Kids vom Club auf weitere Spenden. Auch Renner blickt zuversichtlich nach vorn und hat Pläne. Er will sich jetzt zum Sozialassistenten qualifizieren.

Von Rainer Küster

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Baum-Blockaden im Streitwald, lockere Ziegel in Regis


Ylenia stürmte durch den Leipziger Südraum. Das Sturmtief stürzte einige Bäume um, etwa im Streitwald. Die Ehrenamtlichen der Feuerwehren hatten auch anderenorts zu tun, so in Regis-Breitingen.
Bäume blockierten am Donnerstagnachmittag gleich an mehreren Stellen die durch den Streitwald führende Kreisstraße nach Kohren-Sahlis. Sturm Ylenia hatte sie umgeworfen. In Regis-Breitingen sorgten gelockerte Dachziegel für einen Feuerwehr-Einsatz.
Frohburg und Kohren: Bäume umgestürzt

Die Freiwilligen Feuerwehren Kohren-Sahlis und Frohburg rückten aus, um die wichtige Verbindung zwischen den Ortsteilen Streitwald und Kohren binnen kurzer Zeit wieder freizumachen. Im Frohburger Wolfslückenweg hatten sich die Frohburger Kameraden zudem mit Sägen um einen durch den Sturm umgelegten Baum zu kümmern. „Entgegen der Befürchtung in Anbetracht des Wetterberichtes blieb es vergleichsweise ruhig und ging ohne größere Schäden ab“, resümiert Florian Hensel, Sprecher der Frohburger Feuerwehren.
Regis-Breitingen: Ziegel gelockert

Die Feuerwehr Regis-Breitingen wurde am Nachmittag in die Bornaer Straße gerufen. Auf einem Dach eines Wohnhauses hatten der starke Wind Dachziegeln gelöst. Die Gefahr bestand, dass sie auf den Fußweg und die anliegende Bushaltestelle stürzen“, sagt Sprecher Marvin Timmler. Deshalb habe man Weg und die Straße gesperrt und zur Unterstützung der Dacharbeiten die Drehleiter der Feuerwehr Borna angefordert. Nach einer Stunde war die Gefahrenstelle beseitigt. Eine halbe Stunde zuvor erst waren die Einsatzkräfte auf der von Regis-Breitingen in Richtung Ramsdorf führenden Kreisstraße damit befasst, einen gefährlich geneigten Baum zu entfernen.
Regis-Breitingen: Müll-Laster steckt fest

Der dritte Einsatz der Feuerwehr Regis-Breitingen am Donnerstag ging nicht auf das Konto des Sturmtiefs: Ein Müllfahrzeug hatte sich am Vormittag nahe des Stadions auf einer nicht ausreichend tragfähigen Grasfläche festgefahren. Mit Hilfe eines Stahlseils und eines Spreizers wurde der LKW wieder flottgemacht.
Polizei: Sturmschäden halten sich stark in Grenzen

Insgesamt hielten sich die durch das Sturmtief verursachten Beeinträchtigungen im Leipziger Südraum und im Kohrener Land in Grenzen, so auch die Einschätzung des Bornaer Polizeireviers am Freitagmorgen. Auf der Bundesstraße 2 bei Rüssen-Kleinstorkwitz drohte am Donnerstagmittag ein Baum auf die Fahrbahn zu stürzen. Die Feuerwehr beseitigte die Gefährdung.

Von Ekkehard Schulreich

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Schwergewicht: Regionalplan Leipzig-Westsachsen zum Nachschlagen


Viele Jahre Arbeit, Abwägungen und Auseinandersetzungen stecken im neuen Regionalplan für Leipzig-Westsachsen, der kürzlich in Kraft getreten ist. Regionalplaner Andreas Berkner zu wesentlichen Inhalten.
Es war ein langwieriger Prozess bis zur Beschlussfassung des neuen Regionalplanes für die Region Leipzig-Westsachsen. Den Aufstellungsbeschluss für die Fortschreibung des Planwerks hatte der Regionale Planungsverband im Jahr 2013 – damals noch unter dem Vorsitzenden Gerhard Gey (zu der Zeit Landrat, CDU) –  gefasst. Dann dauerte es immerhin sieben Jahre, bis die Verbandsräte im Dezember 2020 in Zwenkau – nun unter Führung von Landrat Henry Graichen (CDU) – für die neuen Leitlinien die Hand hoben. Ein weiteres Jahr verging bis zum Inkrafttreten.

Schwergewichtiges Druckwerk

Inzwischen steht das monumentale Werk für alle Interessenten zur Verfügung, wie Andreas Berkner, Leiter der Regionalen Planungsstelle, mitteilt. Schwergewichtig waren nicht nur die Diskussionen, die geführt wurden, sondern ist auch das Planwerk selbst: Die Druckfassung bringt immerhin 3,8 Kilogramm auf die Waage.

„Im Zuge der Offenlegungen waren insgesamt 855 Stellungnahmen mit 6366 Einzelhinweisen einer sachgerechten Abwägung zu unterziehen“, erklärt der Regionalplaner.
Umfassende Betrachtung der Region

Das Werk besteht aus dem eigentlichen Regionalplan mit seinen Festlegungen und Begründungen, dem Umweltbericht und der „Zusammenfassenden Erklärung“. Wichtige Aspekte der Raum- und Siedlungsstruktur (zum Beispiel Zentrale Orte, besondere Gemeindefunktionen, regionale Verbindungs- und Entwicklungsachsen, Siedlungsbeschränkungsbereiche) werden fixiert.

Aussagen werden ebenso zu Wirtschaftsentwicklung, Verkehr, Freiraum (zum Beispiel Arten- und Biotopschutz, Kulturlandschaft, Hochwasserschutz, Land- und Forstwirtschaft, Rohstoffsicherung) sowie zur technischen Infrastruktur (unter anderem Windenergienutzung, Wasserversorgung) getroffen.
Aktualisierung im Energiebereich gestartet

Auch die erste Teilfortschreibung zum Thema erneuerbare Energien ist bereits auf den Weg gebracht. Um die neuen Landesvorgaben und die auf Bundesebene angekündigten energiepolitischen Zielstellungen zu erreichen, hat die Verbandsversammlung noch im Dezember des vergangenen Jahres einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss auf den Weg gebracht.

„Der Regionalplan Leipzig-Westsachsen verkörpert nach dem Regionalplan Westsachsen 2001 und dem Regionalplan Westsachsen 2008, die beide noch den Altkreis Döbeln, heute Bestandteil der Planungsregion Chemnitz, umfassten, die ,Plangeneration 3.0‘“, so Berkner. Diese stelle sich dem Anliegen einer nachhaltigen Entwicklung als Lebens-, Kultur- und Wirtschaftsraum.
Entwicklung für alle Teilregionen im Blick

„Ein besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, Nahtstellen bei der Raumentwicklung mit den Nachbarn und innerhalb der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland zu besetzen, Innovationen bei Wirtschaft und Verkehr zu unterstützen, die Daseinsvorsorge angesichts des demografischen Wandels zu sichern, den Klimaschutz zu befördern und dem Strukturwandel in Verbindung mit dem Kohleausstieg Rechnung zu tragen.“ Ein Grundanliegen, so der Regionalplaner, seien ausgewogene Entwicklungsangebote für alle Teilregionen zwischen Oberzentrum und ländlichen Räumen.

Regionalplan im Download und zum Erwerb

Der neue Regionalplan steht seit dem Inkrafttreten mit allen Begleitunterlagen auf der Homepage des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westsachsen (www.rpv-westsachsen.de) zum Download zur Verfügung. Das Planwerk ist auch als Druckfassung erhältlich und wird an Interessenten gegen Schutzgebühr (25 Euro plus Versandkosten) abgegeben.

Bestellungen über die Homepage www.rpv-westsachsen.de sowie direkt bei der Regionalen Planungsstelle (Telefon 0341/33 74 16-10, Fax -33); inhaltliche Anfragen zum Regionalplan an die Verbandsverwaltung (Ansprechpartner: Prof. Dr. Andreas Berkner, Telefon 0341/33 74 16 11, E-Mail: berkner@rpv-westsachsen.de).
rpv-westsachsen.de/regionalpla…

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Zwei Kandidaten wollen den Chefsessel im Rathaus Zwenkau


Im Rennen um den Bürgermeister-Sessel im Rathaus Zwenkau gibt es neben Amtsinhaber Holger Schulz bislang eine weitere Bewerberin. Wer tritt an, wie geht es weiter – und könnte es noch weitere Bewerber geben? Ein kurzer Überblick.
Zwei Kandidaten bewerben sich bislang um die Stelle des Bürgermeisters in Zwenkau. Amtsinhaber Holger Schulz (CDU), seit 2008 Chef im Rathaus, möchte am 12. Juni wiedergewählt werden, um „Zwenkau auf einem sauberen Kurs zu halten und den Strukturwandel zu meistern“.
Die Stadträtin für die Freie Wählervereinigung und stellvertretende Bürgermeisterin Heike Oehlert fordert ihn heraus. Sie tritt als unabhängige Kandidatin mit dem vorrangigen Ziel an, „bestehende Gräben zwischen den politischen Parteien zu schließen“. Voraussetzung für ihre Bewerbung sind vermutlich 60 Unterschriften, die sie sammeln muss. Ob sie diese tatsächlich vorbringen muss, erfahre sie in Kürze, erklärte sie der LVZ. Weitere Bewerber haben noch bis zum 7. April Zeit, ihren Hut in den Ring zu werfen.

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Zwenkaus neue Bürgerpolizistin: „Man muss die Einwohner mitnehmen“


An den Anblick einer Polizeiuniform, deren Trägerin regelmäßig in der Stadt präsent ist, muss man sich in Zwenkau wohl erst noch gewöhnen. Die neue Bürgerpolizistin fängt quasi bei Null an. „Aber das ist vielleicht auch gut so“, sagt Polizeihauptkommissarin Anke Barthel, für die mit ihrer neuen Aufgabe ein Wunsch in Erfüllung geht.
Wenn Anke Barthel in diesen Tagen durch Zwenkau läuft, begegnet sie oft verdutzt dreinblickenden Menschen. Polizei zu Fuß auf Streife, an diesen Anblick muss man sich in der Kleinstadt am See erst wieder gewöhnen. Mehr als zwei Jahre war die Stelle des Bürgerpolizisten vakant, bevor die Polizeihauptkommissarin am 1. Januar in das verwaiste Büro neben der Stadtbibliothek eingezogen ist. Am Dienstag wurde sie von Bürgermeister Holger Schulz (CDU) offiziell begrüßt und vorgestellt. Die Aufgabe als Bürgerpolizistin habe sie schon zu Beginn ihrer Polizeikarriere gereizt, sagt Anke Barthel. „Mit 20 hatte ich aber noch gedacht, dass das ein Job ist, den man so im Alter ab 55 macht“, meint sie lächelnd. Jetzt also schon mit 41 und doch habe sich für sie damit ein Traum erfüllt, sagt sie. „Ein reiner Büro-Job ist nichts für mich“, stellt die Polizistin fest. Sie brauche den Kontakt mit Bürgern. Das Erfolgsgefühl, zur Lösung von Konfliktsituationen beigetragen zu haben, sei für sie eine großartige Motivation. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wolle sie keinesfalls an der Höhe verhängter Bußgelder messen lassen, vielmehr sehe sie die Kernaufgabe darin, präventiv tätig zu sein und so Straftaten im Vorhinein zu verhindern. „Das schafft ein Bürgerpolizist nicht allein, hier muss man die Einwohner mitnehmen“, ist Anke Barthel überzeugt. Vom Vorteil des Neuanfangs bei Null: Ein Argument, das auch beim Bürgermeister auf fruchtbaren Boden fällt. In seiner jüngst angekündigten Allianz für Ordnung und Sicherheit in Zwenkau forderte Schulz: „Hier müssen die Bürger mithelfen und sich einbringen.“ Anke Barthel hat inzwischen damit begonnen, aktiv auf die Zwenkauer Bürger, die Vereine und Gewerbetreibenden zuzugehen. Das erwies sich allerdings als gar nicht so einfach, denn die Hauptkommissarin fängt sprichwörtlich am Punkt Null an. Unterlagen, Kontaktdaten oder ähnliche Dokumente ihres Vorgängers habe sie nicht vorgefunden. „Aber das ist vielleicht auch gut so“, sagt sie. Auf diese Weise könne sie ihre neue Aufgabe unbefangen angehen. „Meine Polizistin“: Anke Barthel ist sich des Spagats bewusst, der einer Bürgerpolizistin abverlangt wird. Obwohl sie eigentlich für positive Aspekte wie Ordnung und Sicherheit zuständig ist, sind die damit verbundenen Emotionen oft negativ besetzt. „Die Polizei wird nicht zum Kaffeekränzchen gerufen, sondern gewöhnlich nur dann, wenn es Probleme gibt“, erklärt sie das Phänomen. Allerdings seien die Erfahrungen bei ihren ersten Kontakten mit Zwenkauern sehr positiv. So habe erst kürzlich eine Frau zu ihr gesagt, dass sie sich an Anke Barthel wende, weil „sie meine Polizistin sind“. Diese Aussage hat die Hauptkommissarin tief berührt. „Da wusste ich, dass ich angekommen bin“, sagt sie. Dass sie keine Zwenkauerin ist, betrachtet Anke Barthel als Vorteil. Es sei wichtig, als Bürgerpolizistin unbefangen und vorurteilsfrei zu agieren, sagt die Mutter zweier Kinder, die täglich zwischen Ihrem Wohnort Lützen und Zwenkau pendelt. Denn nicht nur zu den Sprechzeiten dienstags von 14 bis 18 Uhr und donnerstags von 9 bis 12 Uhr ist sie vor Ort. Als Bürgerpolizistin dem Streifendienst zugeordnet, muss sie außerhalb dieser Zeiten viel in Zwenkau und den Ortsteilen präsent sein. Dann sei sie unter der Rufnummer 50011 aber zumindest telefonisch erreichbar. Von Rainer Küster

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41 Hektar groß – Zwenkau will neues Gewerbegebiet schaffen


Große Pläne hat Zwenkau für eine 41 Hektar große Fläche zwischen Bundesstraße und Industriestandort Böhlen-Lippendorf, die derzeit landwirtschaftlich genutzt wird: Das Areal soll neues Gewerbegebiet werden – für das besondere Fördergelder in Aussicht stehen.
Bürgermeister Holger Schulz (CDU) führte vorige Woche im Eiltempo durch die Stadtratssitzung in der Turnhalle des Schulzentrums, um die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus zu minimieren. Dabei hätte die umfangreiche Tagesordnung viel Potenzial für ausführliche Diskussionen geboten. Zwei Aufstellungsbeschlüsse für Bebauungspläne, darunter für ein neues Gewerbegebiet, standen zur Debatte.
Sitzung unter 3G-Regeln

Streng kontrolliert wurde das Einhalten der 3G-Regel. Wer rein wollte, musste vollständig geimpft, genesen oder getestet sein. Die „Ungleichbehandlung“ empörte Heike Oehlert (Freie Wählergemeinschaft). Sie blieb der Zusammenkunft deshalb fern. „Auch Geimpfte und Genesene können ansteckend sein, Ungeimpfte werden gegängelt“, monierte die Kritikerin zahlreicher Corona-Maßnahmen. „Ich möchte meiner Pflicht als Stadträtin und stellvertretender Bürgermeisterin nachkommen, werde aber eine Spaltung und Diskriminierung Andersdenkender nicht unterstützen“, fügte sie hinzu. Sie hätte gerne online an der Sitzung teilgenommen. Die Rechtsgültigkeit der Beschlüsse wäre bei einer Videokonferenz aber nicht gegeben gewesen, begründete Schulz.
Förderung über den Strukturwandel?

Südöstlich der Bundesstraße 2, zwischen Gewerbepark und dem Industriestandort Böhlen-Lippendorf, ist auf derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen noch viel Platz für weitere Gewerbeansiedlungen. Rund 41 Hektar davon auf den Gemarkungen Imnitz und Kotschbar möchte Zwenkau künftig nutzen. Die große Nachfrage und die Möglichkeit, wegen des geplanten Braunkohleausstiegs Strukturwandel-Fördergeld für Grunderwerb und Erschließung zu bekommen, rechtfertigten das Vorhaben, erklärte der Bürgermeister. Nach dem einstimmig erteilten Handlungsauftrag für die Verwaltung würde man jetzt die Unterlagen zur Prüfung bei der SAS (Sächsische Agentur für Strukturentwicklung GmbH) einreichen. Die Planungsleistungen seien bereits ausgeschrieben. 2023 könne man mit den ersten Aktionen auf dem Areal rechnen. Zu diskutierende Optionen seien unter anderem der Ausbau der Kreuzung Bahnhofstraße/B2, eine Nutzung der Bahnanlagen des Dow Olefinverbunds und nicht zuletzt ein Name für das neue Gebiet.

Einstimmig für Bebauungsplan

Einstimmig fiel auch das Votum für einen Bebauungsplan für den Bereich zwischen Goethestraße, Schäfereigut und Zum Schachthaus aus. Hintergrund: Für diese Fläche wird derzeit eine städtebauliche Gestaltungsstudie erarbeitet. Die Stadt will auf der planungsrechtlichen Umsetzung den Daumen drauf halten. „Mit der Veränderungssperre können wir für eine geordnete Entwicklung sorgen und einzelne private Bebauungsabsichten unterbinden“, begründete Holger Schulz. Denkbar sei die Errichtung neuer Mietwohnungen, für die gebe es in Zwenkau großen Bedarf.

Von Gislinde Redepenning

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.

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Güldengossa bekommt Highspeed-Internet


In puncto Internet befindet sich Güldengossa teilweise noch in der Steinzeit. Nach Jahren des zähen, vergeblichen Ringens mit der Telekom hat die Gemeinde Großpösna nun das Unternehmen Envia Tel für den Aufbau eines Highspeed-Internets gewonnen. Auch das Votum der Einwohner ist klar.
Internet-Nutzer im Großpösnaer Ortsteil Güldengossa dürfen sich in absehbarer Zeit auf schnelle Übertragungsraten freuen. Noch in diesem Jahr sollen die Bagger anrollen und voraussichtlich im vierten Quartal mit den Tiefbauarbeiten zur Verlegung von Leerrohren beginnen. In die werden dann die Glasfaserkabel eingezogen und kostenlos bis ins Haus der Endkunden verlegt. 55 Prozent der 184 Privathaushalte hatten sich in der „Vorvermarktungsphase“ dazu bekannt, das Glasfaserangebot von der Envia Tel GmbH nutzen zu wollen. Das Unternehmen hätte bereits bei mindestens 35 Prozent Zustimmung das Projekt in Angriff genommen. Das ist die notwendige Quote für einen wirtschaftlichen Ausbau. 101 Haushalte werden nun kostenlos den Glasfaseranschluss ins Haus bekommen. Wer sich während der Bauphase dafür entscheidet, bekommt laut Envia Tel zwar noch einen Sonderpreis, muss aber schon 399 Euro zahlen.
Schnelles Internet für alle

„Gerade in Zeiten von Homeoffice ist es sehr wichtig, über schnelles Internet zu verfügen. Da sind einige hier am Verzweifeln“, sagt Ortsvorsteherin Christine Hofmann. Vor allem sie und ihr Mitstreiter Philip Wollmerstedt (20) aus dem Ortschaftsrat waren von Haus zu Haus gezogen, um Überzeugungsarbeit zu leisten, das Angebot der Envia Tel anzunehmen. Sie erklärten die Verträge und verteilten sie. Selbst viele jener Einwohner, die bereits über schnelleres Internet mit der Telekom-Vectoring-Technik verfügen, hätten sich für das zukunftssichere Glasfasernetz entschieden. Besonders aber die Haushalte im südlichen Teil des Dorfes freuten sich über die Offerte. „Endlich, nach vielen Jahren werden auch wir bedacht. Wir sind hier teils noch mit zwei bis vier Megabit unterwegs. Trotz aller Bemühungen, auch seitens der Bürgermeisterin, konnte die Telekom nicht bewegt werden, hier für Besserung zu sorgen“, sagt Jens Ludwig. Der 58-jährige CDU-Gemeinderat macht im Großpösnaer Rathaus schon seit Jahren Druck für schnelleres Internet. Jetzt ende die Zeit des „gespaltenen Dorfes“.
Störmthal kommt auch dran

Über den Start der Ausbauplanung durch die Envia Tel GmbH freut sich auch Großpösnas Hauptamtsleiter Daniel Strobel: „Wir sind happy. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, erfolgt der Baustart vielleicht sogar schon eher als erst gegen Ende des Jahres.“ Gleichzeitig kündigte der 44-Jährige an, dass ein ähnliches Projekt im Ortsteil Störmthal geplant sei. Im April soll es dem dortigen Ortschaftsrat und – bei Zustimmung – danach in einer großen Einwohnerversammlung vorgestellt werden. In Störmthal sehe die Breitbandversorgung zwar „nicht ganz so verheerend“ wie in Güldengossa aus, doch weiße Flecken gebe es auch dort.
Glasfaser in vielen Orten

Im Gewerbegebiet Störmthal hat die Envia Tel bereits Glasfaserkabel verlegt und interessierte Unternehmen angeschlossen. Nun kommen auch Privathaushalte dran. „Wir freuen uns über jeden Kunden, den wir anschließen können“, sagt Oliver Kalis (40), der das Privatkunden-Management leitet. Und Prokurist Haiko Rennert, der am Montag die gute Nachricht vom bevorstehenden Glasfasernetz-Ausbau nach Güldengossa brachte, meint: „Nach unserem Strategiewechsel 2019, nicht mehr nur Gewerbegebiete mit Glasfaserkabeln auszustatten, sind wir unter anderem bereits in Pegau, Böhlen, Zwenkau, Groitzsch und Querfurt unterwegs. Momentan läuft die Vorabfrage in Machern. Der Bedarf ist nach wie vor hoch.“

Von Olaf Barth

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Großdalzig: Zwenkauer Ortsteil soll wachsen


Drohte einst der Braunkohletagebau den Ort wegzubaggern, so bieten sich für den Zwenkauer Ortsteil Großdalzig jetzt neue Perspektiven. Der Gemeinderat berät, wie diese aussehen könnten.
Einkaufen, zum Arzt, zur Bank oder zur Post gehen – das ist im ländlich geprägten Zwenkauer Ortsteil Großdalzig seit vielen Jahren nicht mehr möglich. Auch das Gasthaus hat seine Pforten längst geschlossen. Das soll sich in Zukunft ändern. Die „Stadtstrategen“ der Firma Urban Management Systems aus Leipzig wurden beauftragt, ein Konzept für die Dorfentwicklung zu erarbeiten. 50 000 Euro, von denen 40 000 Euro über die Leader-Förderung kommen, hat der Stadtrat hierfür bewilligt. Die Einwohnerschaft soll einbezogen werden. Denn dass diese zu ihrem Heimatort steht, beweist ein Graffito an einer Hauswand, das nicht als Schmiererei abgetan werden darf: „Wir lieben Großdalzig“, ist dort zu lesen.

Investoren klopfen an

Der Ortsteil im Westen der Stadt hat in den vergangenen Jahrzehnten einen Wandlungsprozess erlebt. Weiten Siedlungsbereichen drohte zunächst das Aus durch den Braunkohletagebau. Landwirtschaftliche Betriebe verloren wertvolle Flächen. Mit dem Ende des Abbaggerns und der darauf folgenden Transformation in eine naturnahe Erholungslandschaft samt Flutung des nahe gelegenen Zwenkauer Sees eröffneten sich neue Perspektiven. Das Wohnen in ruhigen Vorstädten wird laut Verwaltung immer beliebter, potenzielle Investoren klopfen regelmäßig an der Rathaustür an.

„Was verträgst du?“

„Quo vadis, Großdalzig?“, laute daher jetzt eine Frage, sagt Zwenkaus Bürgermeister Holger Schulz (CDU). Gemeint ist, in welche Richtung sich der Ort entwickeln, was aus ihm werden soll. „Was verträgst du?“, heißt es in einer anderen Frage. Landwirtschaftliche Brachen und ungenutzte Stallungen sollten künftig genutzt werden. Für das Gelände der ehemaligen Gärtnerei und der alten Milchviehanlage gebe es Pläne für Umwandlungenin Wohn- oder Mischgebiete. „Wir wollen aber keine Satellitenstadt werden. Gewinnmaximierung durch reinen Wohnungsbau ist nicht unser Ziel“, betont Schulz.

Dorfgemeinschaft stärken

Dabei habe Großdalzig schon wegen des Regionalbahn-Haltepunktes Potenzial für eine Weiterentwicklung, so der Bürgermeister. In 20 Minuten sei man am Hauptbahnhof in Leipzig, das mache den Standort attraktiv. „Die Entwicklung muss mit Fingerspitzengefühl vorangehen, der ländliche Charakter und Großdalzig als Kulturraum sollen erhalten bleiben, der Hahn darf weiter krähen, die Gänse dürfen schnattern“, betont er. Wichtig sei ihm, die Dorfgemeinschaft durch die Mitarbeit am Entwicklungsprozess zu stärken. Kämen beispielsweise 100 Zuzügler zu den rund 430 Einwohnerinnen und Einwohnern hinzu, hätte das einen großen Einfluss auf die Infrastruktur. Es böte Chancen für eine neue Kita, die Wiederkehr eines Konsums oder der Dorfkneipe.

Von Gislinde Redepenning

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.

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Warum der Auftrag für Straßenunterhaltung in Markkleebergs Nachbarstadt geht


Für Arbeiten an stadteigenen Straßen bedient sich Markkleeberg der Leistungen Dritter. Bislang war das ein ansässiges Unternehmen. Nach der jüngsten Ausschreibung lag allerdings ein Bewerber vorn, der nicht in Markkleeberg firmiert. Kein leichter Bissen für Stadträte, die lokale Kost bevorzugen.
Für die Straßenunterhaltungsarbeiten einschließlich Bereitschaftsdienst im Stadtgebiet Markkleeberg ist ab 1. Mai ein neuer Vertragspartner zuständig. In seiner jüngsten Sitzung stimmte der Stadtrat mehrheitlich für eine Vergabe der Leistungen an das Zwenkauer Unternehmen Tief-, Straßen- und Pflasterbau Jörg Sube. Allerdings war das Abstimmungsergebnis denkbar knapp.

Gegenwind gab es in der Diskussion insbesondere aus den Reihen der CDU/FDP-Fraktion. So kritisierte Andreas Hesse (CDU) die Kriterien, die der Bewertung der abgegebenen Angebote zugrunde liegen. „Die geforderten Reaktionszeiten und deren Stellenwert in der Bewertungsmatrix lassen eher vermuten, dass es hier um den Auftrag an einen Rettungsdienst geht“, monierte er. Rückendeckung erhielt Hesse dabei auch von Fraktionskollegin Anne-Katrin Seyfarth. „Der favorisierte Bewerber hat angegeben, dass er von Zwenkau nach Markkleeberg nur 18 Minuten braucht“, zitierte sie aus dem Angebot. Das sei „sehr sportlich“, weshalb sie an Susanne Oehlert die Frage richtete, ob das Rathaus dieses Kriterium geprüft habe. Die Mitarbeiterin der zentralen Vergabestelle bestätigte, dass dies rein theoretisch sogar in 14 Minuten zu schaffen sei.
„Reaktionszeit wie bei einem Rettungsdienst“

Der weitere Verlauf der Diskussion ließ das eigentliche Problem immer deutlicher werden. Im konservativen Teil des Ratssaales entwickelte sich spürbares Unwohlsein bei der Vorstellung, die Leistungen nicht an ein ortsansässiges Unternehmen zu vergeben. So forderte Gerhard Pötzsch (CDU): „Bei einem Preisunterschied von nur 0,66 Prozent sollten wir den einheimischen Anbieter nehmen.“ Man müsse berücksichtigen, dass ein ortsansässiges Unternehmen schließlich auch seine Steuern hier zahle. Andreas Hesse spann den Faden seines Fraktionskollegen weiter. „Nicht das billigste, sondern das wirtschaftlichste Angebot ist zu berücksichtigen“ erklärte er und forderte: „Die Angebote sollten in Sachen Wirtschaftlichkeit noch einmal geprüft werden.“
Elf Stadträte stimmen für Zwenkauer Firma, neun dagegen

Richtig kompliziert wurde es, als Gerhard Pötzsch schlussendlich einen Antrag zur Geschäftsordnung einbringen wollte, der darauf abzielte, das Leistungsvolumen zu splitten und zwei Firmen zu beauftragen. Hier schritt Oberbürgermeister Karsten Schütze (SPD) ein. Ebenso wie die Regularien eines Vergabeverfahrens müsse man auch die Vorschriften der Beschlussfassung einhalten. „Wir müssen über den Beschlussvorschlag abstimmen“, so der OBM. Den elf Ja-Simmen standen schließlich vier Enthaltungen und neun Ablehnungen gegenüber.
Auftragsvolumen von 160 000 Euro pro Jahr

Damit geht der Auftrag mit einem Volumen von jährlich rund 160 000 Euro in Markkleebergs Nachbarstadt Zwenkau. Die Firma Sube setzte sich gegen drei Mitbewerber durch und ist ab 1. Mai mindestens ein Jahr lang für die Realisierung von Straßenunterhaltungsarbeiten in der Stadt Markkleeberg zuständig. Der Vertrag enthält eine Option auf Verlängerung um jeweils ein weiteres Jahr, die maximale Vertragslaufzeit beträgt vier Jahre.

Von Rainer Küster

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Automat in Zwenkau gesprengt: Täter erbeuten Geld und Zigaretten


Zwar sind Automaten nach Polizeiangaben in letzter Zeit häufiger Zielscheibe krimineller Handlungen, aber meist blieb es bei Sachschaden. Nicht so in Zwenkau. Hier erbeuteten bislang unbekannte Täter in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch neben Zigaretten auch Bargeld.
In der Nacht von Dienstag zu Mittwoch wurden Anwohner der Leipziger Straße in Zwenkau durch eine Explosion aus dem Schlaf gerissen. Nach Angaben der Polizei hatten unbekannte Täter sechs Minuten nach Mitternacht einen Zigarettenautomaten gesprengt. Den kurz darauf angerückten Einsatzkräften bot sich der Anblick eines Trümmerfeldes. Nach ersten Informationen der Polizei sei die Explosion möglicherweise durch illegale Böller herbeigeführt worden. „Das Gerät wurde schwer beschädigt. Der Sach- und Stehlschaden ist noch nicht beziffert“, teilte die Polizeidirektion Leipzig am Vormittag mit. Vermehrt ähnliche Delikte: Wie Behördensprecher Chris Graupner auf LVZ-Nachfrage bestätigte, ist es in den letzten Wochen im Raum Leipzig vermehrt zu ähnlich gelagerten Delikten gekommen. „Meist waren die Täter nicht erfolgreich und es blieb bei Sachschaden“, so Graupner. Diesmal sei es ihnen jedoch gelungen, die im Automaten enthaltene Geldkassette samt Bargeld sowie Zigaretten zu entwenden. Da die Lautstärke der Explosion die Aufmerksamkeit von Anwohnern oder möglichen Passanten auf sich gezogen haben könnte, wendet sich die Polizeidirektion mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit. Hinweise nehme das Polizeirevier Borna unter der Rufnummer 03433 2440 entgegen. Von Rainer Küster

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Corona-Proteste in mehr als einem Dutzend Orte im Landkreis Leipzig


Am Montagabend sind im Landkreis Leipzig erneut Hunderte Menschen zu Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahem zusammengekommen. Die Polizei nennt 15 Orte mit Aktionen.
Am Montagabend hat es im Landkreis Leipzig erneut mehrere Demonstrationen gegen die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen gegeben. Die Polizeidirektion Leipzig nennt 15 Orte mit den sogenannten Spaziergängen. Für den gesamten PD-Bereich, zudem auch der Kreis Nordsachsen und die Stadt Leipzig gehören, waren im Vorfeld einige angezeigte Versammlungen sowie mehr als 30 Aufrufe registriert worden. Bei ihren Einsätzen wurde die Leipziger Polizei von der sächsischen Bereitschaftspolizei unterstützt. Nach Information der Pressestelle fanden sich in Grimma, Markranstädt, Markkleeberg und Wurzen, Bad Lausick, Zwenkau, Brandis, Belgershain sowie Borna Personen im niedrigen bis mittleren dreistelligen Teilnehmerbereich zusammen. In Frohburg, Böhlen, Hohburg, Machern, Colditz und Geithain wurden Akteure im zweistelligen Bereich registriert. Von Anzeigen und Ordnungswidrigkeiten ist nichts mitgeteilt worden. In der Kreisstadt Borna setzten sich demnach etwa 300 Teilnehmer gegen 19 Uhr vom Marktplatz aus in Bewegung, um über die Bahnhofstraße und die Altenburger Straße im großen Bogen durch die Stadt zu ziehen. Einige Polizeiwagen begleiteten die Demonstration. Vereinzelt waren Rufe wie „Frieden, Freiheit, Souveränität“ und „Diktatur“ zu hören. Bereits vor Wochenfrist hatte es hier einen solchen Demonstrationszug von Kritikern der Corona-Schutzmaßnahmen gegeben. Insgesamt registrierte die Polizei am Montagabend in Leipzig und den beiden Landkreisen circa 6500 Personen im Zusammenhang mit dem Protestgeschehen, welches friedlich verlief. Bis 20 Uhr lösten sich alle Gruppierungen wieder auf. Dabei waren etwa 540 Polizeikräfte im Einsatz. Von LVZ

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Viele neue Standorte: Hier gibt es Baugrundstücke im Leipziger Umland


Rings um Leipzig starten jetzt viele Baugebiete für Eigenheime. Ob Schkeuditz, Krostitz, Taucha, Naunhof, Großpösna mit seinen Ortsteilen an großen Seen, Markkleeberg, Zwenkau oder Markranstädt: Überall können bauwillige Familien derzeit fündig werden – und vielleicht noch die KfW-55-Förderung nutzen.
In den letzten Monaten kamen viele neue Siedlungsprojekte für Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser im Leipziger Umland auf den Markt. Hinter der Stadtgrenze kosten die Baugrundstücke für Eigenheime meist weniger als in der Metropole. Auch haben sie oft Seen, Wiesen, Wälder ganz in der Nähe. Schon angesichts der Vielzahl erhebt die hier folgende Übersicht keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll bauwilligen Familien aber trotzdem die Suche nach dem passenden Platz erleichtern. Schkeuditz In der größten neuen Eigenheimsiedlung der Großen Kreisstadt ist seit wenigen Tagen alles vergeben. Der Branchenriese Bonava hat im Dezember die letzten 14 von 105 Parzellen „An der Sandgrube“ reserviert oder schon verkauft, berichtete Regionalleiter Frank Schwennicke. Der erste Bauabschnitt mit 33 Doppel- und Reihenhäusern ist fertiggestellt, für den Zweiten laufen die Arbeiten. Für den Dritten und zugleich Letzten beginnen sie im Februar. Wahrscheinlich habe das Auslaufen der Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Effizienzhäuser des Typs 55 für den jüngsten Ansturm gesorgt, sagt der Fachmann. Entsprechende Förderanträge für Neubauten können nur noch bis 31. Januar 2022 gestellt werden, bringen meist Vorteile im fünfstelligen Bereich. Ab Februar will die KfW nur noch Eigenheim-Bauten mit dem höheren Effizienzstatus 40 unterstützen. Günstige Baugrundstücke zum Wohnen nahe bei Leipzig – noch mit KfW-Förderung: Dennoch gibt es in Schkeuditz aktuell viele Alternativen für bauwillige Familien. So startet die Deutsche Reihenhaus AG im nächsten Monat die Arbeiten für zehn Einfamilienhäuser im Wohnpark „Oststraße“. Auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück sind Häuser des Typs „Familienglück“ mit 145 Quadratmetern Wohnraum vorgesehen, die Preise beginnen bei 329.990 Euro inklusive Grundstück für ein Reihenmittelhaus, erläutert Unternehmenssprecher Achim Behn. Bis Mitte 2023 soll das Quartier fertiggestellt sein. Südlich der Modelwitzer Straße sind in Schkeuditz perspektivisch weitere Einfamilienhäuser geplant. Gleiches gilt für das Vorhaben „Am Halleschen Feld“ der Berliner Capital Real Estate AG. Vier Baugrundstücke für Einfamilien- und Doppelhaushälften bietet die Dr. Steinbruch Immobilien GmbH in der Siedlung „Am langen Stein“ feil: Der Preis für ein Haus mit 120 Quadratmetern liegt bei 465.000 Euro. Im Ortsteil Glesien erweitert die Stadt den „Wohnpark Airport“ nördlich der Freistraße. Ebenfalls in Glesien und in Dölzig offeriert Kern-Haus Leipzig verschiedene Bauflächen samt den dazugehörigen Massiv-Häusern. Rackwitz Die neuen Eigenheimgebiete in den Ortsteilen Podelwitz und Biesen sind bereits komplett vergeben. Als nächstes folgen kleinere Vorhaben im Rackwitzer Ortskern – in der Leipziger Straße und am Lobertal – von privaten Entwicklern. Krostitz Am Schwarzen Weg besteht ein Bebauungsplan für 23 Eigenheime: Wann das Projekt startet, ist noch unklar. Hingegen hat die Arcadia Investment Group in den vergangenen Wochen 14 Doppel- und Reihenhäuser am Dorfplatz 23-25 im Rohbau hochgezogen – mit 125 Quadratmetern Wohnfläche, Terrasse, Stellplatz. Diese „wohnfertigen“ Klinkerhäuser im historischen Eulenhof werden erst nach ihrer Fertigstellung, die in wenigen Wochen erwartet wird, verkauft. Es handelt sich um massive Häuser, die zeit- und kostensparend in einem modularen System zusammengesetzt werden. Lesen Sie auch Hier gibt es Bauland für Eigenheime in Leipzig – Herbst-Update 2021 Bauland für Eigenheime: Stadt Leipzig vergibt günstig 50 Grundstücke Eigenheime: Leipzig verschiebt Vergabe von Bauland in Erbpacht und Kauf Freies Bauland, Tipps fürs Eigenheim: Das große LVZ-Special zu Bauen und Wohnen Neuseenland Leipzig: Weitere Baugrundstücke am Hainer See bei Kahnsdorf Frohburg: Eigenheime und Einkaufszentrum geplant Taucha Auf dem früheren Areal einer Hühnerfarm laufen die Vorbereitungen für die künftige „Gartenstadt“. Auf rund zehn Hektar an der Eilenburger Straße 88 wollen das Tauchaer Unternehmen Süß Bau GmbH und die Arcadia Investment Group eine Siedlung mit 105 Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern schaffen. Der Vermarktungsstart für die 480 bis 1300 Quadratmeter großen Flächen ist für Ende Januar vorgesehen, so Arcadia-Chef Alexander Folz. Vor Ort wurde schon eine neue Kita errichtet. Folgen sollen zudem ein Edeka-Markt und ein Seniorenheim oder Ärztehaus. Ob frei stehend oder Reihenhaus: Bauland in neuen Siedlungen mitunter ohne Makler: Unweit von „Netto“ in der Max-Liebermann-Straße sind fünf Eigenheime geplant, die vorrangig Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr angeboten werden sollen. Borsdorf Gedulden müssen sich Interessenten für ein neues Eigenheim-Gebiet der Arcadia Investment Group mit etwa 20 bis 25 Häusern an der Panitzscher Straße. Das Quartier „Birkenhain“ soll auf einem 3,2 Hektar großen Feld – hinter einem ebenfalls neuen Aldi angelegt werden, der zugleich als Abschirmung zur Straße dient. Die Abstimmungen mit der Gemeinde dazu laufen noch. Baustart: frühestens 2023. Großpösna Für das Großprojekt „Generationenpark“ gleich neben dem Pösnapark wurde im vergangenen August der erste Spatenstich gesetzt. In den nächsten zwei Jahren entstehen dort etliche Häuser, auch eine Kita und Wohnungen speziell für Senioren. Anhöck & Kellner Massivhaus vermarktet dabei am Pflaumenweg Eigenheime als Stadthäuser auf drei Ebenen oder als frei stehendes Haus auf zwei Wohnebenen. Insgesamt stehen 38 Grundstücke zur Verfügung. Die Erschließungsarbeiten sind gestartet und von den 18 freistehenden Eigenheimen schon 14 weg. Bei Wohnflächen von 122 bis 150 Quadratmetern beginnen die Preise bei 435.775 Euro. Im jüngsten Großpösnaer Eigenheimgebiet „Hopfenberg“ an der Fuchshainer Straße sollen laut der Gemeinde noch einige Häuser dazukommen. Im Bereich Fuchshainer Straße/Grenzweg plant die Arcadia Investment Group perspektivisch die Siedlung „An den Kleewiesen“ – mit voraussichtlich 35 Eigenheim- und Doppelhaus-Parzellen. Zunächst muss dafür ein Bebauungsplan her. In Störmthal wird auf dem früheren LPG-Gelände (neben dem Barockschloss am See) ein neuer Ortskern entstehen – samt Integration des vorhandenen Teiches, neuer Schlossallee mit hohen Bäumen, über 50 Einfamilienhäusern und einem öffentlichen Parkplatz. Im letzten Sommer hat Großpösnas Gemeinderat dem Bebauungsplan „Ortsmitte Störmthal“ und einem Erschließungsvertrag mit dem Leipziger Investor Reinbau GmbH zugestimmt. Wann es vor Ort losgeht, ist noch ungewiss. Grundstücke wie ein Vierseithof – Doppelhäuser und Reihenhäuser für Familien am Wasser: In Güldengossa vermarktet die Reinbau GmbH derzeit elf Eigenheime, die in Form eines familienfreundlichen Vierseithofes an der Auenhainer Straße 41 geplant sind – fußläufig zum Störmthaler und Markkleeberger See. Zuletzt waren noch fünf Doppel- und Reihenhäuser verfügbar: bei Preisen von 389.000 bis 560.000 Euro samt Grundstück. Die Wohnfläche liegt zwischen 114 und 130 Quadratmeter, Baubeginn nicht vor März 2022. Naunhof Die Parthestadt bekommt mehrere große Siedlungen. Für den „Familienwohnpark im Sonnenwinkel“ an der Erdmannshainer Straße läuft die Erschließung durch die Wohnungsbautochter der Arcadia Investment Group. In dem Quartier sind 74 Eigenheime, Doppel- und Reihenhäuser vorgesehen, außerdem entstehen ein Aldi-Markt und eine Kita. Die Parzellen umfassen 350 bis 700 Quadratmeter. Der Verkauf für den ersten Bauabschnitt startet zum Ende des ersten Quartals 2022. Sogar 140 Eigenheime soll die künftige „Grünstadt“ am Grillensee umfassen. Auf dem Areal eines früheren Betonwerks der Leipziger Beton-Union wachsen gerade die ersten Häuser in die Höhe. Zwei Bauabschnitte mit rund 100 Grundstücken wurden schon verkauft. Der 3. und zugleich letzte Abschnitt liegt am dichtesten am Wasser, befindet sich jetzt in der Vermarktung, sieht individuell planbare Einfamilien- und Doppelhäuser bei Parzellengrößen von 400 bis 1000 Quadratmetern vor. Baugebiete und Hauskauf im Leipziger Umland – mehrere Projekte im Neuseenland: Ganz in der Nähe hat Helma Massivhaus noch drei von 18 voll erschlossenen Grundstücken (369 bis 565 Quadratmeter) verfügbar. Unweit der Naunhofer Tankstelle sollen demnächst zwölf Eigenheime dazukommen. Markkleeberg Für das „Wohnquartier Großstädteln“ (südlich von Marktkauf, zwischen Städtelner und Hermann-Müller-Straße, genau zwischen Cospudener und Markkleeberger See) stehen die Ampeln auf Grün. Auf den fünf Hektar früherem Ackerland vermarktet die Leipziger Reinbau GmbH nun die ersten zehn Doppelhäuser, erklärte Geschäftsführer Torsten Reh. Baustart soll im Sommer 2022 sein. Insgesamt passen auf das Gelände etwa 40 Eigenheime. Eine Streuobstwiese, Spielplatz und eine Vorhaltefläche für eine Kita sind ebenfalls vorgesehen. Die Parzellengrößen liegen zunächst bei 380 bis 400 Quadratmetern, werden als Erbbaurecht (etwa 235 Euro pro Monat) von einem kirchlichen Träger vergeben. Die Hausbau-, Erschließungs- und Nebenkosten betragen insgesamt zwischen 450.000 und 550.000 Euro. Auf der anderen Seite der Städtelner Straße – südlich des Sportparks „Camillo Ugi“ an der Bahnstraße – hat die Firma Krailing Vermögenslogistik aus Oberursel den Bau von 24 Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern genehmigt bekommen. Einige davon wachsen gerade in die Höhe. Laut dem Haus & Grundstücksservice Peter Franke wurden die elf Grundstücke für eine Reihenhauszeile, die zugleich als Sicht- und Lärmschutz zum Bahndamm dient, schon komplett verkauft. Immobilien in Zwenkau oder Markranstädt – 2022 neue Angebote: Auch zwischen der Montessori- und Fröbelstraße in Zöbigker sollen dem Vernehmen nach noch weitere Einfamilienhäuser gebaut werden. Zwenkau Die 70 Baugrundstücke im neuen Wohngebiet Harthweide sind alle vergeben. An der Mendelssohnstraße errichtet die RTLL-Gruppe auf der Abrissfläche eines früheren Konsums gegenwärtig unter anderem sechs Reihenhäuser mit jeweils etwa 128 Quadratmetern Wohnfläche plus Keller. Vier davon sind noch zu haben, so Projektentwickler Michael Hampel. Markranstädt Nach einer längeren Durstrecke gibt es in Markranstädt jetzt wieder Chancen für bauwillige Familien. Unweit vom Kulkwitzer See – an der Lindenallee 33 – hat die Leipziger Künne-Immobilien-Gruppe den Verkauf von zehn Parzellen für Reihenhäuser mit gehobener Ausstattung begonnen. Die 137 bis 159 Quadratmeter Wohnfläche umfassenden Neubauten (fünf oder sechs Zimmer) sind für 469.000 bis 599.000 Euro zu erstehen. Fertigstellung: bis Herbst 2023. Von Jens Rometsch

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„Willste meins? Kostet aber!“ – Gebrauchtwagen sind teuer wie nie


Gebrauchtwagen kosten so viel wie nie. Goldene Zeiten also für Händler? Ein Branchen-Report.
Der wichtigste Moment in seinem Geschäft ist der, wenn Daniel Weiss eines der Autos über eine Kopfsteinpflasterstraße im Leipziger Norden lenkt. Er nennt sie „meine Huckelpiste“ und konzentriert sich während der Fahrt auf das, „was man halt so hört“: Radlager, Getriebe, Steuerkette. „Ich weiß schon, welche Wehwehchen die Autos haben, ich spüre das“, sagt Weiss. Wenn er zu viel spüre, das Bauchgefühl nicht stimme, dann wird es nichts mit dem Wagen und ihm, dem Gebrauchtwagenhändler. Kein schlechtes Bauchgefühl hatte Weiss kürzlich bei den 20 Autos, die er angekauft hat und die bei ihm auf dem Hof stehen, beim „Gebrauchtwagencenter Leipzig“ zwischen Hornbach-Baumarkt und dem Präsidium der Bereitschaftspolizei: Eine Mercedes C-Klasse ist dabei, 85.000 Kilometer, 22.490 Euro. Ein Nissan Pixo, 115.000 Kilometer, 3990 Euro. Und, fremd unter den anderen, ein Multicar M 26 Trans Line mit 38.000 Kilometern und Schneeschieber. „So’n Haufen, der kostet 16.000 Euro“, sagt Weiss über den Mini-Kipper, und dass er alles verkauft kriege: Manchmal den Porsche für 100.000 Euro, meistens aber eher den Skoda Rapid, den er gerade für 5790 Euro anbietet. „Gute Gebrauchtwagen um 5000, 6000 Euro – das ist das, was gut geht“, sagt Weiss. „Das ist aber auch das, was man nicht immer gut bekommt.“ Lesen Sie auch Darum werden in Sachsen die Gebrauchtwagen knapp – und teurer Das sind die besten Gebrauchtwagen Gebrauchtwagen sind teuer wie nie. Im vergangenen Frühjahr vermeldete das Portal Autoscout24, dass ein Auto in Deutschland im Durchschnitt erstmals mehr als 22.000 Euro kostet. Danach sanken die Preise nicht etwa den Sommer über, so wie es üblich ist für die Branche. Sie stiegen weiter: Auf fast 25.000 Euro für einen Gebrauchten im Durchschnitt im November. Für die, die ein Auto brauchen, ist das ein Horror. Und für die, die es verkaufen? Daniel Weiss, 41 Jahre alt und seit 20 Jahren im Autogeschäft, sieht den Grund für die gestiegenen Preise mehrmals am Tag. Immer dann nämlich, wenn er mit seiner Computermaus in Porsche-Form die Verkaufsplattform mobile.de ansteuert, auf der Privatleute und Händler ihre Angebote einstellen. Weiss macht das jetzt zur Probe, um zu zeigen was er meint: Etwas mehr als 900.000 Angebote gibt es aktuell auf der Webseite. „In normalen Zeiten waren es immer so 1,3 Millionen“, sagt Weiß. „Das heißt, es fehlen mal eben 400.000 Autos in Deutschland.“ 400.000 Autos weniger am Markt – das ist die Rechnung von Daniel Weiss aus dem Leipziger Norden, und die Anzahl der Angebote im Netz schwankt stark, aber im Trend kommt das hin: Der Auswertung von Autoscout24 zufolge waren im vergangenen Jahr gegenüber 2020 rund elf Prozent weniger Autos auf dem Markt – bei Kleinwagen und Fahrzeugen der Kompaktklasse bis zu 20 Prozent weniger. Wo sind die ganzen Autos hin? Gebrauchte könnten noch knapper werden: Ralf Herrmannsdorf kann das erklären. Er ist Präsident des Landesverbandes des Kfz-Gewerbes Sachsen und Chef eines Autohauses in Zwenkau. Angefangen habe alles damit, dass während der Corona-Pandemie die Autos der Leihwagen-Firmen weniger gefahren und deshalb von den Firmen später als üblich aussortiert worden seien. Der Nachschub für den Gebrauchtwagenmarkt stockte. „Dann kam die Chipkrise, die Autohersteller drosselten ihre Produktion oder stellten sie ganz ein“, sagt Herrmannsdorf, denn ohne Halbleiter kann kein modernes Auto gebaut werden. Wer ein neues Auto will, wartet darauf derzeit zwischen sechs Monaten und einem Jahr, Leasing-Kunden mit auslaufenden Verträgen oft noch länger. Und wer sein neues Auto noch nicht hat, gibt sein altes nicht ab – diese Wagen fehlen auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Jetzt, da schließt sich ein Teufelskreis, könnte alles sogar noch schlimmer werden: „Die Hersteller beliefern kaum noch Leihwagenfirmen, weil sie ihre knappe Ware lieber ohne die hohen Mengenrabatte an Endkunden verkaufen“, sagt Herrmannsdorf. Und ohne die hohe Fluktuation im Leihwagensegment fehlt weiter ein großer Teil der Gebrauchtwagen. Die Lage werde sich also nicht entspannen, sagt Herrmannsdorf – dieses Jahr nicht und 2023 auch nicht. Dauerkrise also, die nächsten zwei Jahre? Oder nicht doch: Goldene Zeiten für Händler gebrauchter Autos, weil sie nun jedes davon loskriegen zu jedem Preis? Daniel Weiss macht ein Einerseits-andererseits-Gesicht, als er das gefragt wird. „Es läuft eigentlich sehr sehr gut“ sagt er dann. „Aber du musst eben auch die Autos rankriegen. Das ist der Knackpunkt.“ Wenn Autos knapp sind, dann sind sie das natürlich nicht nur für die Endkunden, sondern auch für den Händler. Manchmal wird Daniel Weiss jetzt angerufen und jemand sagt etwas wie: „Ich weiß, du hast keine Autos. Willste meins? Kostet aber!“ Da „die Kiste dann aber trotzdem zehn Jahre alt ist und bald der Kompressor kommt“, zahlt Weiss, so sagt er das, keine fantastisch hohen Preise. Etwas teurer sei es für ihn im Einkauf geworden – und etwas mehr müssten Kundinnen und Kunden dann zahlen: etwa 500 bis 1000 Euro pro Auto. Er profitiert vor allem davon, dass die Autos schnell wieder vom Hof sind. Im Osterzgebirge sind Transporter knapp: In Dippoldiswalde im Osterzgebirge steht das Autohaus Liliensiek, und wenn jemand weiß, wie Gebrauchtwagenhandel auch dann noch funktioniert, wenn Hunderttausende Autos zu wenig da sind, dann ist es Anne Papenfuß. Sie ist die Leiterin des Gebrauchtwagensegments von Liliensiek – und arbeitet damit einer renommierten Fachzeitschrift zufolge beim „besten Gebrauchtwarenhändler Deutschlands“. Lange Zeit, erzählt Papenfuß, war ein klassisches Autohaus beim Verkauf von Gebrauchten in einer komfortablen Lage: man lebte routiniert von den Wagen, die bei einem Neuverkauf in Zahlung genommen worden sind. „Das ist nun vorbei“, sagt Papenfuß, weil weniger Neuwagen da sind. Bei Liliensiek mussten sie sich deswegen etwas überlegen. Die Neuwagen-Verkäufer, kümmern sich nun um den Einkauf von Gebrauchten statt sich zu langweilen. Die Leasing-Rückläufer, die viele Autohäuser wegen Finanzrisiken an den Hersteller zurückgeben, werden bei Liliensiek behalten und vor Ort weiter verkauft. „Wenn der Markt schwierig ist“, sagt Papenfuß, „dann ist das immer eine Chance, sich hervorzutun.“ Auch, meint sie, indem man nicht auf den kurzfristigen Effekt setze, keine Mondpreise verlange. Zaubern können sie aber auch bei Liliensiek nicht: Stehen normalerweise 90 bis 100 Gebrauchte auf dem Hof in Dippoldiswalde zum Verkauf, sind es jetzt um die 60. Besonders knapp sei es bei Transportern. Interessierte könnten sich längst nicht mehr den kleinen Luxus leisten, zwischen einem mit Flügeltüren hinten oder Heckklappe nach Belieben zu wählen. Es ist noch nicht lange so, dass Gebrauchtwagen derart knapp sind, und vorübergehen wird es wohl allemal. Dass sich gleichzeitig grundsätzlich etwas ändert, das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach seit einigen Jahren: Die Anzahl derjenigen, die in Deutschland überhaupt den Kauf eines Autos in näherer Zukunft erwägen, sinkt seit 2017 – und zwar spürbar, etwa gleich stark bei Neuwagen und bei Gebrauchtwagen. Ist also das, was die Branche nun erlebt, nur ein kleiner Vorgeschmack größerer Umwälzungen? Spannend sei die Frage vor allem in Sachen E-Mobilität, lautet die Antwort bei Liliensiek, aber man habe noch zu wenig Erfahrung damit. Dass E-Autos etwa länger halten und so den Gebrauchtwagenmarkt langfristig in seinem Sein bedrohen, das, sagt Ralf Herrmannsdorf vom KfZ-Verband, sehe er noch nicht. Und Daniel Weiss? Der sieht, dass Menschen in seinen Gebrauchtwagenhandel im Leipziger Norden kommen, die wegen Dauer-Homeoffice ihr Auto verkaufen, oder weil ihnen das Klima am Herzen liegt. Er sehe aber auch, dass die meisten Käufer und Käuferinnen mit dem geöffneten Browser auf ihrem Smartphone durch seine Tür treten, ihm ein ganz konkretes Auto zeigten und fragten: Hast du so eins? „Wenn es nicht ganz passt, dann fahren sie lieber 500 Kilometer, um an ihr grünes Leder zu kommen.“ Von Denise Peikert

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„Das Maß ist voll“: Zwenkau plant große Allianz gegen Vandalismus


Sachbeschädigung, Schmierereien, eklige Aktionen mit Hundekot: Zwenkau hat ein zunehmendes Problem mit Vandalismus. Für den örtlichen Gewerbeverein ist das Maß jetzt voll. Er hat eine Belohnung für Zeugen ausgelobt. Das Rathaus will jetzt in breiter gesellschaftlicher Front gegen die Umtriebe vorgehen.
Die Entwicklung der Fälle von Vandalismus, Schmierereien und ähnlicher Straftaten wird in Zwenkau bereits seit längerer Zeit mit großer Sorge verfolgt. Als während der Weihnachtsfeiertage gleich mehrere Fassaden in der Leipziger Straße beschädigt wurden, war das Maß erst für den Zwenkauer Gewerbeverein und schließlich auch Bürgermeister Holger Schulz (CDU) voll. Jetzt sollen im Kampf gegen Vandalismus Nägel mit Köpfen gemacht werden. „Es macht uns sehr wütend, dass es Menschen gibt, denen eine gepflegte Erscheinung unserer kleinen Stadt nicht gefällt und die keine Möglichkeit auslassen, etwas zu zerstören oder mit hässlichen Graffitis zu verunstalten“, schimpft Simone Sauder. Die Chefin des Zwenkauer Gewerbevereins deutet auf das Ladengeschäft in der Leipziger Straße 11, in der Dominik Berner im Februar seine „Gläserne Manufaktur“ eröffnen will. Durch das Schaufenster sollen Kunden bei der Herstellung handwerklich gefertigter Bilderrahmen zuschauen können. Vor dem Umzug seiner „Galerie am Wasser“ hat Berner die neuen Geschäftsräume im denkmalgeschützten Objekt renoviert und dabei auch nagelneue Jalousien angebracht. „Die waren keine 14 Tage dran, als ich am 27. Dezember feststellen musste, dass sie komplett beschmiert waren“, ärgert sich der Unternehmer. Umtriebe im gesamten Stadtgebiet: Doch nicht nur sein Geschäft war Ziel der Täter. „Entlang der ganzen Straße waren viele Fassaden und Objekte mit der gleichen Farbe verunstaltet“, hat Berner festgestellt. Seinen Zorn, immerhin ist ihm ein Sachschaden von rund 400 Euro entstanden, lässt er in einem Satz münden: „Das Maß ist voll!“ Die Schmierereien sind kein Einzelfall und auch nicht das Werk einer einzigen Nacht. „In letzter Zeit wurden unter anderem der Rastplatz des Angelvereins zerstört und sogar das Schiff ‚Santa Barbara‘ beschmiert. Nicht einmal vor dem historischen Trianon im ehemaligen Eythraer Schlosspark machen die Vandalen halt“, sagt Simone Sauder. Initiiert von Mitglied Dominik Berner hat der Gewerbeverein jetzt eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen. „Die sachdienlichen Hinweise müssen an die Polizei gerichtet werden“, klärt die Vereinschefin Sauder auf. Große Hoffnungen, dass die Tat so aufgeklärt wird, haben sie und Berner nicht, aber die Geste solle Signalwirkung entfachen. „Einerseits ist das viel Geld, das den einen oder anderen Mitwisser vielleicht überzeugen könnte, andererseits hoffen wir, dass damit die Zwenkauer Bürger sensibilisiert werden, die Augen offen zu halten“, hofft Dominik Berner und fordert: „Wir müssen denen klare Kante zeigen, die Gesellschaft darf vor solchen Entwicklungen nicht einknicken.“ Gemeinsam gegen den Vandalismus: Diese Ambitionen fallen auch bei Bürgermeister Holger Schulz (CDU) auf fruchtbaren Boden. „Ich bitte jeden Bürger darum, beim Feststellen neuer Schmierereien oder anderer Beschädigungen sofort Anzeige zu erstatten“, fordert er auf. Die Ermittlungen mögen oft nichts ergeben, aber „wenn von 100 Fällen auch nur einer aufgeklärt werden kann, ist das schon mal ein wichtiger Schritt“, ist Schulz überzeugt. Meist ergebe sich im Rahmen der Ermittlungen dann die Aufklärung gleich mehrerer ähnlicher Taten. Nicht nur Farbschmierereien an Hausfassaden verärgern derzeit Zwenkaus Bürgermeister Holger Schulz. Bereits in seiner Botschaft zum Jahreswechsel hatte er im Zwenkauer Amtsblatt unter der bewusst provokanten Überschrift „Kacke zu Weihnachten“ seinem Zorn über besorgniserregende Vorkommnisse in seiner Stadt Luft gemacht. So sei in mehreren Fällen auch Hundekot an Türklinken geschmiert, in Briefkästen geworfen oder vor Haustüren abgelegt worden. „Alle Betroffenen eint, dass sie aus einem anderen Land zugezogen sind“, stellt Schulz sichtlich erschüttert fest. Die Polizei äußerte sich zu diesen Vorfällen nicht. Gemeinsam mit dem Gewerbeverein, der Polizei, anderen ansässigen Vereinen sowie gesellschaftlichen Kräften und den Zwenkauer Bürgerinnen und Bürgern will Schulz jetzt Nägel mit Köpfen machen und „eine breit aufgestellte gesellschaftliche Allianz gegen solche Umtriebe“ schmieden. Aktuell arbeite man im Rathaus daran, die möglichen Partner zu kontaktieren, um noch im Februar eine gemeinsame Strategie zu erarbeiten. Von Rainer Küster

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.

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Kultur in Markkleeberg und Zwenkau: Zwischen fliegendem Start und Hindernislauf


Die angekündigten Lockerungen der Corona-Beschränkungen haben auf die kulturellen Einrichtungen in der Region unterschiedliche Auswirkungen. Während das Zwenkauer Kulturkino sofort durchstartet, muss man in Markkleeberg noch mit angezogener Handbremse fahren. Der Grund liegt in der Planbarkeit der Angebote.
Hochstimmung in der Zwenkauer Hugo-Haase-Straße. Nach monatelanger Zwangspause kann das Team des Kulturkinos endlich den Beginn der neuen Saison verkünden. Es wäre, unmittelbar nach dem erwarteten Inkrafttreten der Lockerungen, sozusagen ein fliegender Start. „Zum erstmöglichen Spielbeginn läuft am Samstag ab 19 Uhr der Action-Thriller ‚James Bond – Keine Zeit zu sterben‘ und ab Sonntag geht es auch gleich weiter mit einer Familienvorstellung“, freut sich Kino-Chefin Katharina Seifert, schränkt aber vorsichtshalber ein: „Natürlich nur, wenn kulturelle Einrichtungen ab 15. Januar tatsächlich wieder öffnen dürfen.“ Dass der Vorhang so schnell wieder geöffnet werden kann, hat einen guten Grund. „Es ist ja nicht so, dass wir durch die Zwangspause zum Nichtstun verurteilt waren“, erklärt Seifert. Gemeinsam mit den vielen ehrenamtlichen Akteuren der Kulturinitiative Zwenkau habe die fünfköpfige Crew die Zeit genutzt, um die beliebte Zwenkauer Kultureinrichtung für einen reibungslosen Start „in die Zeit danach“ fit zu machen. „Wir haben auch stets die aktuelle Entwicklung beobachtet und uns auf alle Erfordernisse vorbereitet“, blickt die Chefin auf die letzten Wochen zurück. Deshalb sei man jetzt auch gut aufgestellt, um das Programm unter den aktuell geltenden Beschränkungen anbieten zu können. „Die Vorstellungen finden unter Einhaltung der 2G-Plus-Regelung statt. Unsere Gäste werden gebeten, am Einlass die entsprechenden Nachweise sowie den Personalausweis bereit zu halten“, so Katharina Seifert. Passend zur Aufbruchstimmung gestaltet sich auch das Programm. Nach der Saisonpremiere am Samstag mit dem aktuellen James-Bond-Streifen folgt bereits am Sonntag ab 15.30 Uhr das Familienabenteuer „Clifford – der große rote Hund“. Nachdem am 20. Januar ein „Best-of“ der preisgekrönten Streifen des Mitteldeutschen Kurzfilm-Festivals „Kurzsuechtig“ über die Zwenkauer Leinwand geflimmert ist, soll am 22. Januar ein besonderer Höhepunkt folgen. „Was könnte es Schöneres geben, als das neue Jahr mit einem bunten Strauß wundervoller Melodien zu beginnen“, fragt Seifert und macht auf das Neujahrskonzert des Leipziger Symphonieorchesters neugierig. Langfristige Planungen noch immer nicht möglich: Auch in Markkleeberg bereitet man sich auf einen Neustart nach der Zwangspause vor, allerdings unter einer anderen Ausgangslage. Wie Kulturamtsleiter Marcus Reitler mitteilt, werde die Entscheidung über die Wiederaufnahme des Kulturbetriebes im Weißen Haus erst im Laufe des heutigen Donnerstag getroffen. Es müsse erst abgewartet werden, wie genau die Regelungen aussehen, die ab Freitag gelten sollen. „Vorbereitet sind wir, aber unsere Angebote sind so komplex, dass sie langfristig geplant werden müssen“, erläutert Reitler das Kernproblem. Zwar sei man in der Lage, Tagesveranstaltungen wie beispielsweise kleinere Konzerte auch ad hoc realisieren zu können, aber größere Klangkörper oder gar Ausstellungen bedürften einer planerischen Vorlaufzeit. Sofern das Rathaus grünes Licht gibt, könne beispielsweise die am 20. Januar geplante Soiree mit Musikstudenten oder die Herfurth’sche Hausmusik drei Tage später durchaus stattfinden. „Aber spätestens beim geplanten Konzert des Leipziger Symphonieorchesters fangen die Probleme schon an. Das müsste im Großen Lindensaal stattfinden und dort befindet sich das ständige Impfzentrum.“ Auch kurzfristig eine Ausstellung ins Weiße Haus zu holen oder eine solche terminlich vorzuziehen, sei utopisch. „Die müssen erst zusammengestellt und Verträge für Leihgaben aus Privatbesitz geschlossen werden, andere Exponate befinden sich vielleicht gerade in einer aktuellen Ausstellung“, führt er einige der Probleme an. Für das Markkleeberger Kulturamt habe sich mit den neuen Lockerungen, ebenso wie für viele Kulturschaffende selbst, kaum etwas an der Situation geändert, meint Reitler. „Es fehlt an der Grundlage für eine längerfristige Planbarkeit“, bedauert er, ist aber zugleich optimistisch, in den nächsten Wochen wieder Veranstaltungen im Weißen Haus anbieten zu können. Von Rainer Küster

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Leipziger Regionalplaner: 1000 neue Windräder als Lippendorf-Ersatz nötig


Die erneuerbaren Energien in Sachsen sollen rasch ausgebaut werden. Regionalplaner Andreas Berkner erklärt, warum das keineswegs ein Selbstläufer wird.
Im Juli vergangenen Jahres hat die Staatsregierung ein neues Energie- und Klimaprogramm beschlossen. Andreas Berkner, Leiter der Planungsstelle im Regionalen Planungsverband Leipzig-Westsachsen, erklärt, was das bedeutet. Seit Mitte Dezember 2021 ist der neue Regionalplan für Leipzig und Westsachsen fertig. Wie lange hat das gedauert? Der neue Regionalplan hat uns seit 2013 beschäftigt. Nun liegt er vor und ist 3,8 Kilogramm schwer. Das liegt in erster Linie daran, dass viele gesetzliche Hürden zu nehmen waren. Über Planbeschleunigungsverfahren reden eben meist Akteure, die selbst nicht beteiligt sind. Wir haben es aber trotz Pandemie geschafft, 2020/21 alle Zeitvorgaben einzuhalten. Eine ganze Reihe von Unwägbarkeiten: Das ist aber noch nicht das Ende? Nein, die Staatsregierung hat im Juli vergangenen Jahr ein neues Energie- und Klimaprogramm beschlossen, das auch neue Ausbauziele beinhaltet. Deshalb hat die Verbandsversammlung im Dezember vergangenen Jahres eine Fortschreibung des eigentlich nagelneuen Plans unter diesem Aspekt beschlossen. Herrscht nun Klarheit, wohin die Reise geht? Es gibt eine ganze Reihe von Unwägbarkeiten. Zum einen geht die neue Bundesregierung von einem Zwei-Prozent-Flächen-Ziel für den Ausbau der erneuerbaren Energien aus, das näher definiert werden muss, zum anderen befindet sich die neue sächsische Bauordnung im Gesetzgebungsverfahren. Das heißt, eine Bestandsaufnahme ist möglich, aber um das Verfahren konkret zu machen, bedarf es der Klarheit. Beispielsweise steht an vielen Stellen ausgerechnet der Artenschutz dem Ausbau der erneuerbaren Energien entgegen. Deshalb muss man einen Weg finden, wie man mit dieser Problematik umgeht. Wo sehen Sie diesen Weg? Im Zweifelsfall müsste man prüfen, ob man naturschutzrechtliche Bestimmungen nicht ändern sollte. Um es mal vereinfacht zu sagen: Wenn es um Artenschutz geht, kann man vom Individuum oder von der Population ausgehen. Im letzteren Fall hieße das: Wenn die Population nicht gefährdet ist, könnte man im Einzelfall auch mal Abstriche beim Individuum machen. Das aber ist letztlich Sache der Bundes- und der Landesregierung. „Keine Abstriche beim Siedlungsabstand“: Wer mehr erneuerbare Energien haben will, muss beim Artenschutz zurückstecken? Darauf läuft es hinaus. Keine Abstriche würden wir dagegen beim Abstand von 1000 Metern zu Siedlungen bei neuen Anlagen machen. Das hätte sonst wahrscheinlich schwerwiegende Auswirkungen auf die Akzeptanz der Menschen in der Region. Eine Konstellation bei der Energiewende, die man sich besser nicht wünschen sollte. Betrifft das auch das Verbot, im Wald Anlagen zu errichten? Der Koalitionsvertrag der Landesregierung schließt das aus. Möglicherweise wird man künftig differenzierter an das Thema herangehen müssen. Wir sind aber in Westsachsen die waldärmste Region im Freistaat und es fällt jetzt schon schwer den vorhandenen Wald zu mehren. In waldreichen Gebieten Sachsens wird man die Frage möglicherweise irgendwann anders stellen müssen. Welche Alternative gibt es zu diesem Szenario? Wir halten eine Technologieoffenheit für sinnvoll. Erst mal ist entscheidend, dass man die Mengenvorgaben an erneuerbaren Energien erfüllt. Die Relation zwischen Windenergie und Photovoltaik, steht auf einem ganz anderem Blatt. Wäre der Ausbau mit Photovoltaik denn einfacher? Zumindest ist die Akzeptanz dafür im Moment höher als bei großen Windenergieanlagen oder Windparks. Mit einer guten Mischung wären die Ausbauziele erreichbar. Dabei geht es um Photovoltaik-Anlagen im dreistelligen Hektarbereich. Der Energiepark Witznitz in der Bergbaufolgelandschaft beispielsweise soll knapp 400 Hektar Fläche umfassen. Das würde beim Erreichen der Ziele helfen. 1000 neue Windräder für Lippendorf: Also retten die Bergbaufolgegebiete den Ausbau der erneuerbaren Energien? Nein, diese Illusion funktioniert nicht. Weil in diesen Gebieten zum Teil schon wieder alle möglichen Nutzungen und Naturschutzaspekte dafür sorgen, dass man an die Flächen nicht mehr herankommt. Und um beispielsweise das Kraftwerk Lippendorf zu ersetzen, müsste man schon 1000 neue Windräder bauen. Die neue Bundesregierung will nach Möglichkeit eher aus der Braunkohle aussteigen. Welche Folgen hätte das? Wir sind gerade dabei, den Plan für den Tagebau Vereinigtes Schleenhain fortzuschreiben. Dabei ist es ein Unterschied, ob die Tagebaufolgelandschaft für 2030 oder für 2035 geplant wird. Das hat auf die verschiedensten Aspekte Auswirkungen – von der Position der Restlöcher über Fragen des Wasserhaushalts bis hin zu den Finanzen. Für 2035 gibt es eine akzeptable Planung, für 2030 würde es weitaus schwieriger. Wird denn in Expertenkreisen auch mal wieder das böse Wort mit A wie Atomkraft benutzt? Das spielt für unsere Planungen keinerlei Rolle. Die politischen Debatten dazu nehmen wir zur Kenntnis, aber für unsere Region sind uns keinerlei Ambitionen in dieser Richtung bekannt. Dynamik in Leipzig hat abgenommen: Wie schätzen Sie die Entwicklung der Großstadt Leipzig ein? Ich bin nach wie vor der Meinung, dass 700 000 Einwohner eine Größenordnung sind, die man in Leipzig mit Blick auf den Verkehr und den Freiraum besser nicht überschreiten sollte. Wir sind jetzt aber bei etwa 610 000 Einwohnern, die Dynamik hat schon deutlich abgenommen. In Leipzig gibt es noch genügend Bauflächen für Wohnbauten. Die Baupreise in der Stadt sind aber deutlicher gestiegen als im Umland, deshalb zieht es mittlerweile viele auch dorthin. Wie geht es jetzt weiter? Um es analog der Fußballer-Sprache zu sagen: Nach dem Plan ist vor dem Plan. Der Verband wird 30. und hat in dieser Zeit gewaltige Umbrüche – beispielsweise den Wegfall der Regierungspräsidien und des Umweltfachamtes oder die Neuordnung der Kreise – erlebt. Insofern ist der Regionale Planungsverband eine gewisse Konstante. Ein Planer, der nur am Schreibtisch arbeitet, nützt jedoch keinem. Deshalb sind wir auch Mittler zwischen Freistaat und Kommunen. Allen alles recht machen werden wir nie können. Es geht aber immer um einen vernünftigen Ausgleich. Von Roland Herold

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Warum Sachsens Corona-Todesrate bundesweit am höchsten ist


Die Pandemie fordert weiter ihre Opfer – vor allem in Sachsen. In der vierten Welle sind im Freistaat bislang 3500 Covid-19-Patienten gestorben. Obgleich die Betroffenen meist 60 Jahre und älter sind, lassen sich Gründe für Sachsens bittere Spitzenposition nicht nur in der Altersstruktur finden.
Die Corona-Pandemie hat in Sachsen so häufig Todesopfer gefordert wie in keiner anderen Region der Republik. Bis zum Montag waren laut Sozialministerium schon mindestens 13.447 Sächsinnen und Sachsen an den Folgen ihrer Covid-19-Erkrankung gestorben. Entsprechend der Bevölkerungszahl sind das doppelt bis dreimal mehr als in nahezu allen andern Bundesländern. Lediglich in Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es innerhalb der Bevölkerung annähernd so hohe Verluste, wenn auch mit Abstand zu Sachsen. Dabei zeigen sich regional erhebliche Unterschiede: In den Kreisen Görlitz (1445) und Sächsische Schweiz (1285) starben nicht nur insgesamt mehr Menschen durch das Virus als in Leipzig (692). Pro Kopf liegt die Corona-Todesrate in Ost- und Südsachsen sogar fünfmal höher als in der deutlich bevölkerungsreicheren Metropole. In Westsachsen war sie viermal höher als in Leipzig und Umgebung. Allein 3500 Covid-19-Verstorbene seit September 2021: Die meisten Familien mussten ihre betroffenen Angehörigen bereits infolge der Corona-Welle im Herbst/Winter 2020 betrauern. Aber auch mit der Delta-Ausbreitung zuletzt starben noch einmal 3500 Menschen – ohne dass ein Ende bisher abzusehen ist. Die Prognosen der Epidemiologen gingen von noch mehr Opfern aus, sollte die Landesregierung nicht reagieren. Das tat sie Mitte November mit dem verschärften „Wellenbrecher“, der das Infektionsgeschehen tatsächlich abbremsen konnte. Trotzdem geht auch jetzt ein Drittel der täglichen Corona-Todesmeldungen aus Deutschland immer noch allein auf das Konto Sachsens. In der Regel sind es vor allem die Älteren, die den Kampf gegen Covid-19 verlieren. Insgesamt „nur“ etwa 500 der knapp 13.500 bisherigen sächsischen Virus-Opfer waren jünger als 60 Jahre alt. Es trifft dabei häufiger Männer als Frauen – obwohl letztere in den höheren Altersgruppen eigentlich die Mehrheit bilden. „In der Regel sind die Betroffenen in den höheren Altersjahrgängen, gar nicht oder unzureichend geimpft und weisen Vorerkrankungen auf. Nur sehr selten sterben junge Menschen an Covid-19, aber auch diese tragischen Fälle hatten wir bei uns“, erklärte Professor Christoph Lübbert vom Klinikum St. Georg in Leipzig. In der sächsischen Altersstruktur lässt sich auch ein Grund für die hohe Sterblichkeit finden: „Wir sind das zweitälteste Bundesland Deutschlands. Eine Million der vier Millionen Einwohner sind über 65 Jahre alt. Damit haben wir eine hohe Dichte an Altersheimen, insgesamt 1000“, hatte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) bereits vor gut einem Jahr erkannt. Damals konnte sich das Virus noch fast ungehindert in Deutschland verbreiten, waren auch andere Regionen schwer betroffen. Nicht nur aus Sachsen, sondern auch aus dem Westen, Norden und Süden gingen Bilder von sich stapelnden Särgen um die Welt. Im Frühjahr waren die Hotspots im benachbarten Tschechien und erst zu spät geschlossene Grenzen dann einer von mehreren Gründen für hohe Opferzahlen in Sachsen. Sächsische Impfquote lässt Lücken für Delta und Omikron: Allein mit Altersquote und Nähe zu Anrainerstaaten lässt sich das Geschehen in den vergangenen Monaten allerdings nicht erklären. Während die meisten Bundesländer vergleichsweise glimpflich durch die „Delta“-Welle kamen, führten die zeitweise extremen Infektionszahlen in Sachsen zum Zusammenbruch der Kontaktverfolgung und zu 34 Nottransporten aus den überlasteten sächsischen Kliniken nach Nord- und Westdeutschland. So flächendeckend gab es dies trotz einiger Spitzen auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen nicht. Gründe für die hohen Todeszahlen zuletzt lassen sich einerseits in fehlender Achtsamkeit und im Widerstand gegen die Schutzmaßnahmen – vor allem aber in Sachsens niedriger Impfquote finden. Die hängt auch bei den Seniorinnen und Senioren hinter allen anderen zurück: 81 Prozent der 60-Jährigen und älter sind hier erst doppelt geimpft (Bund: 87 Prozent). 54 Prozent der Altersgruppe konnten bisher in Sachsen geboostert werden (Bund: 66 Prozent). Eine Corona-Impfung hilft zwar nicht mehr so gut gegen Infektionen mit den Varianten, bietet aber noch immer einen starken Schutz gegen schwere Covid-19-Erkrankungen und Todesfolge. Sollte sich die neue Omikron-Mutation nur annähernd so stark ausbreiten, wie es die Prognosen auch für Sachsen voraussehen, werden gerade auch hier wieder überdurchschnittlich viele Seniorinnen und Senioren in Gefahr geraten – und auch die Todeszahlen voraussichtlich wieder steigen. „Die Sterblichkeit auf der Intensivstation liegt trotz aller Therapieoptimierung immer noch bei circa 30 Prozent, bei schweren Vorerkrankungen sogar darüber“, so der Leipziger Infektiologe Lübbert. Weitere Fakten aus Sachsen: www.lvz.de/fakten Von Matthias Puppe

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Viele neue Standorte: Hier gibt es Bauland im Leipziger Umland


Rings um Leipzig starten jetzt viele Baugebiete für Eigenheime. Ob Schkeuditz, Krostitz, Taucha, Naunhof, Großpösna mit seinen Ortsteilen an großen Seen, Markkleeberg, Zwenkau oder Markranstädt: Überall können bauwillige Familien derzeit fündig werden – und vielleicht noch die KfW-55-Förderung nutzen.
In den letzten Monaten kamen viele neue Siedlungsprojekte für Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser im Leipziger Umland auf den Markt. Hinter der Stadtgrenze kosten die Baugrundstücke für Eigenheime meist weniger als in der Metropole. Auch haben sie oft Seen, Wiesen, Wälder ganz in der Nähe. Schon angesichts der Vielzahl erhebt die hier folgende Übersicht keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll bauwilligen Familien aber trotzdem die Suche nach dem passenden Platz erleichtern. Schkeuditz In der größten neuen Eigenheimsiedlung der Großen Kreisstadt ist seit wenigen Tagen alles vergeben. Der Branchenriese Bonava hat im Dezember die letzten 14 von 105 Parzellen „An der Sandgrube“ reserviert oder schon verkauft, berichtete Regionalleiter Frank Schwennicke. Der erste Bauabschnitt mit 33 Doppel- und Reihenhäusern ist fertiggestellt, für den Zweiten laufen die Arbeiten. Für den Dritten und zugleich Letzten beginnen sie im Februar. Wahrscheinlich habe das Auslaufen der Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Effizienzhäuser des Typs 55 für den jüngsten Ansturm gesorgt, sagt der Fachmann. Entsprechende Förderanträge für Neubauten können nur noch bis 31. Januar 2022 gestellt werden, bringen meist Vorteile im fünfstelligen Bereich. Ab Februar will die KfW nur noch Eigenheim-Bauten mit dem höheren Effizienzstatus 40 unterstützen. Günstige Baugrundstücke zum Wohnen nahe bei Leipzig – noch mit KfW-Förderung: Dennoch gibt es in Schkeuditz aktuell viele Alternativen für bauwillige Familien. So startet die Deutsche Reihenhaus AG im nächsten Monat die Arbeiten für zehn Einfamilienhäuser im Wohnpark „Oststraße“. Auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück sind Häuser des Typs „Familienglück“ mit 145 Quadratmetern Wohnraum vorgesehen, die Preise beginnen bei 329.990 Euro inklusive Grundstück für ein Reihenmittelhaus, erläutert Unternehmenssprecher Achim Behn. Bis Mitte 2023 soll das Quartier fertiggestellt sein. Südlich der Modelwitzer Straße sind in Schkeuditz perspektivisch weitere Einfamilienhäuser geplant. Gleiches gilt für das Vorhaben „Am Halleschen Feld“ der Berliner Capital Real Estate AG. Vier Baugrundstücke für Einfamilien- und Doppelhaushälften bietet die Dr. Steinbruch Immobilien GmbH in der Siedlung „Am langen Stein“ feil: Der Preis für ein Haus mit 120 Quadratmetern liegt bei 465.000 Euro. Im Ortsteil Glesien erweitert die Stadt den „Wohnpark Airport“ nördlich der Freistraße. Ebenfalls in Glesien und in Dölzig offeriert Kern-Haus Leipzig verschiedene Bauflächen samt den dazugehörigen Massiv-Häusern. Rackwitz Die neuen Eigenheimgebiete in den Ortsteilen Podelwitz und Biesen sind bereits komplett vergeben. Als nächstes folgen kleinere Vorhaben im Rackwitzer Ortskern – in der Leipziger Straße und am Lobertal – von privaten Entwicklern. Krostitz Am Schwarzen Weg besteht ein Bebauungsplan für 23 Eigenheime: Wann das Projekt startet, ist noch unklar. Hingegen hat die Arcadia Investment Group in den vergangenen Wochen 14 Doppel- und Reihenhäuser am Dorfplatz 23-25 im Rohbau hochgezogen – mit 125 Quadratmetern Wohnfläche, Terrasse, Stellplatz. Diese „wohnfertigen“ Klinkerhäuser im historischen Eulenhof werden erst nach ihrer Fertigstellung, die in wenigen Wochen erwartet wird, verkauft. Es handelt sich um massive Häuser, die zeit- und kostensparend in einem modularen System zusammengesetzt werden. Lesen Sie auch Hier gibt es Bauland für Eigenheime in Leipzig – Herbst-Update 2021 Bauland für Eigenheime: Stadt Leipzig vergibt günstig 50 Grundstücke Eigenheime: Leipzig verschiebt Vergabe von Bauland in Erbpacht und Kauf Freies Bauland, Tipps fürs Eigenheim: Das große LVZ-Special zu Bauen und Wohnen Neuseenland Leipzig: Weitere Baugrundstücke am Hainer See bei Kahnsdorf Frohburg: Eigenheime und Einkaufszentrum geplant Taucha Auf dem früheren Areal einer Hühnerfarm laufen die Vorbereitungen für die künftige „Gartenstadt“. Auf rund zehn Hektar an der Eilenburger Straße 88 wollen das Tauchaer Unternehmen Süß Bau GmbH und die Arcadia Investment Group eine Siedlung mit 105 Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern schaffen. Der Vermarktungsstart für die 480 bis 1300 Quadratmeter großen Flächen ist für Ende Januar vorgesehen, so Arcadia-Chef Alexander Folz. Vor Ort wurde schon eine neue Kita errichtet. Folgen sollen zudem ein Edeka-Markt und ein Seniorenheim oder Ärztehaus. Ob frei stehend oder Reihenhaus: Bauland in neuen Siedlungen mitunter ohne Makler: Unweit von „Netto“ in der Max-Liebermann-Straße sind fünf Eigenheime geplant, die vorrangig Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr angeboten werden sollen. Borsdorf Gedulden müssen sich Interessenten für ein neues Eigenheim-Gebiet der Arcadia Investment Group mit etwa 20 bis 25 Häusern an der Panitzscher Straße. Das Quartier „Birkenhain“ soll auf einem 3,2 Hektar großen Feld – hinter einem ebenfalls neuen Aldi angelegt werden, der zugleich als Abschirmung zur Straße dient. Die Abstimmungen mit der Gemeinde dazu laufen noch. Baustart: frühestens 2023. Großpösna Für das Großprojekt „Generationenpark“ gleich neben dem Pösnapark wurde im vergangenen August der erste Spatenstich gesetzt. In den nächsten zwei Jahren entstehen dort etliche Häuser, auch eine Kita und Wohnungen speziell für Senioren. Anhöck & Kellner Massivhaus vermarktet dabei am Pflaumenweg Eigenheime als Stadthäuser auf drei Ebenen oder als frei stehendes Haus auf zwei Wohnebenen. Insgesamt stehen 38 Grundstücke zur Verfügung. Die Erschließungsarbeiten sind gestartet und von den 18 freistehenden Eigenheimen schon 14 weg. Bei Wohnflächen von 122 bis 150 Quadratmetern beginnen die Preise bei 435.775 Euro. Im jüngsten Großpösnaer Eigenheimgebiet „Hopfenberg“ an der Fuchshainer Straße sollen laut der Gemeinde noch einige Häuser dazukommen. Im Bereich Fuchshainer Straße/Grenzweg plant die Arcadia Investment Group perspektivisch die Siedlung „An den Kleewiesen“ – mit voraussichtlich 35 Eigenheim- und Doppelhaus-Parzellen. Zunächst muss dafür ein Bebauungsplan her. In Störmthal wird auf dem früheren LPG-Gelände (neben dem Barockschloss am See) ein neuer Ortskern entstehen – samt Integration des vorhandenen Teiches, neuer Schlossallee mit hohen Bäumen, über 50 Einfamilienhäusern und einem öffentlichen Parkplatz. Im letzten Sommer hat Großpösnas Gemeinderat dem Bebauungsplan „Ortsmitte Störmthal“ und einem Erschließungsvertrag mit dem Leipziger Investor Reinbau GmbH zugestimmt. Wann es vor Ort losgeht, ist noch ungewiss. Grundstücke wie ein Vierseithof – Doppelhäuser und Reihenhäuser für Familien am Wasser: In Güldengossa vermarktet die Reinbau GmbH derzeit elf Eigenheime, die in Form eines familienfreundlichen Vierseithofes an der Auenhainer Straße 41 geplant sind – fußläufig zum Störmthaler und Markkleeberger See. Zuletzt waren noch fünf Doppel- und Reihenhäuser verfügbar: bei Preisen von 389.000 bis 560.000 Euro samt Grundstück. Die Wohnfläche liegt zwischen 114 und 130 Quadratmeter, Baubeginn nicht vor März 2022. Naunhof Die Parthestadt bekommt mehrere große Siedlungen. Für den „Familienwohnpark im Sonnenwinkel“ an der Erdmannshainer Straße läuft die Erschließung durch die Wohnungsbautochter der Arcadia Investment Group. In dem Quartier sind 74 Eigenheime, Doppel- und Reihenhäuser vorgesehen, außerdem entstehen ein Aldi-Markt und eine Kita. Die Parzellen umfassen 350 bis 700 Quadratmeter. Der Verkauf für den ersten Bauabschnitt startet zum Ende des ersten Quartals 2022. Sogar 140 Eigenheime soll die künftige „Grünstadt“ am Grillensee umfassen. Auf dem Areal eines früheren Betonwerks der Leipziger Beton-Union wachsen gerade die ersten Häuser in die Höhe. Zwei Bauabschnitte mit rund 100 Grundstücken wurden schon verkauft. Der 3. und zugleich letzte Abschnitt liegt am dichtesten am Wasser, befindet sich jetzt in der Vermarktung, sieht individuell planbare Einfamilien- und Doppelhäuser bei Parzellengrößen von 400 bis 1000 Quadratmetern vor. Baugebiete und Hauskauf im Leipziger Umland – mehrere Projekte im Neuseenland: Ganz in der Nähe hat Helma Massivhaus noch drei von 18 voll erschlossenen Grundstücken (369 bis 565 Quadratmeter) verfügbar. Unweit der Naunhofer Tankstelle sollen demnächst zwölf Eigenheime dazukommen. Markkleeberg Für das „Wohnquartier Großstädteln“ (südlich von Marktkauf, zwischen Städtelner und Hermann-Müller-Straße, genau zwischen Cospudener und Markkleeberger See) stehen die Ampeln auf Grün. Auf den fünf Hektar früherem Ackerland vermarktet die Leipziger Reinbau GmbH nun die ersten zehn Doppelhäuser, erklärte Geschäftsführer Torsten Reh. Baustart soll im Sommer 2022 sein. Insgesamt passen auf das Gelände etwa 40 Eigenheime. Eine Streuobstwiese, Spielplatz und eine Vorhaltefläche für eine Kita sind ebenfalls vorgesehen. Die Parzellengrößen liegen zunächst bei 380 bis 400 Quadratmetern, werden als Erbbaurecht (etwa 235 Euro pro Monat) von einem kirchlichen Träger vergeben. Die Hausbau-, Erschließungs- und Nebenkosten betragen insgesamt zwischen 450.000 und 550.000 Euro. Auf der anderen Seite der Städtelner Straße – südlich des Sportparks „Camillo Ugi“ an der Bahnstraße – hat die Firma Krailing Vermögenslogistik aus Oberursel den Bau von 24 Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern genehmigt bekommen. Einige davon wachsen gerade in die Höhe. Laut dem Haus & Grundstücksservice Peter Franke wurden die elf Grundstücke für eine Reihenhauszeile, die zugleich als Sicht- und Lärmschutz zum Bahndamm dient, schon komplett verkauft. Immobilien in Zwenkau oder Markranstädt – 2022 neue Angebote: Auch zwischen der Montessori- und Fröbelstraße in Zöbigker sollen dem Vernehmen nach noch weitere Einfamilienhäuser gebaut werden. Zwenkau Die 70 Baugrundstücke im neuen Wohngebiet Harthweide sind alle vergeben. An der Mendelssohnstraße errichtet die RTLL-Gruppe auf der Abrissfläche eines früheren Konsums gegenwärtig unter anderem sechs Reihenhäuser mit jeweils etwa 128 Quadratmetern Wohnfläche plus Keller. Vier davon sind noch zu haben, so Projektentwickler Michael Hampel. Markranstädt Nach einer längeren Durstrecke gibt es in Markranstädt jetzt wieder Chancen für bauwillige Familien. Unweit vom Kulkwitzer See – an der Lindenallee 33 – hat die Leipziger Künne-Immobilien-Gruppe den Verkauf von zehn Parzellen für Reihenhäuser mit gehobener Ausstattung begonnen. Die 137 bis 159 Quadratmeter Wohnfläche umfassenden Neubauten (fünf oder sechs Zimmer) sind für 469.000 bis 599.000 Euro zu erstehen. Fertigstellung: bis Herbst 2023. Von Jens Rometsch

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Zwenkauer Galerie zeigt „Musik für die Augen“


Pünktlich zum Beginn des neuen Jahres präsentiert die Zwenkauer Galeristin Catherine Scholz eine neue Ausstellung. Ab Sonnabend gibt es im Lehmhaus „Musik für die Augen“. Aber die 44 Werke der Leipziger Künstlerin Beate Nobis haben es auch in anderer Weise in sich.
„Mein Herz gehört dem Öl“, sagt Beate Nobis. Wenn sie an einem anderen Ort von ihrer Vorliebe sprechen würde, müsste sie das sicher näher erläutern. Immerhin könnte auch Speiseöl gemeint sein, oder gar Motorenöl. In der Zwenkauer Lehmhausgalerie erklärt sich diese Aussage allerdings ganz von selbst. In der ersten Ausstellung des Jahres präsentiert die Leipziger Künstlerin 44 Werke ihres jüngeren Schaffens – und was die Besucher da in Öl wahlweise auf Leinwand oder Karton erwartet, ist ein ganz besonderer Genuss. „Changing World – Musik für die Augen“ lautet das Thema, unter dem die aus dem Erzgebirge stammende Malerin noch bis zum 19. Februar eine Auswahl ihrer Werke der letzten vier Jahre zeigt. Sie selbst ordnet ihren Ausdrucksstil als „figürlich und vom Leben inspiriert“ ein, während sie den Betrachtern durch abstrahierte Darstellung das Gefühl von Bewegungen der Motive vermittelt. Ein Merkmal, das auch die Galeristin überzeugt. „Es ist wie der Blick aus einem fahrenden Auto“, schwärmt Catherine Scholz, „Und man ertappt sich beim Betrachten der Szenen dabei, wie man die dargestellten Geschichten automatisch weiter denkt.“ Es sei in der Tat so, dass Beate Nobis mit einem Bild eine ganze Geschichte erzählen kann. Am Beginn einer neuen Etappe: Die 49-jährige Soziologin, die inzwischen in Leipzig-Leutzsch lebt, wird in der Kunstszene zwar eher noch als Geheimtipp gehandelt, ist jedoch kein unbeschriebenes Blatt. Schon mehrfach waren ihre Werke im Rahmen der Leipziger „Nacht der Kunst“ zu sehen, in einer Hamburger Galerie hat sie ebenfalls schon ausgestellt und zuletzt war sie in Belgien auf der Messe für aktuelle Kunst „artpul 2021“ präsent. Obwohl Beate Nobis bereits seit ihrer Kindheit malt und vor einigen Jahren auch die Abendakademie der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst absolvierte, sieht sich die Mutter zweier Kinder jetzt am Ausgangspunkt einer weiteren künstlerischen Etappe. „Vor etwa sechs Jahren habe ich meine Liebe zur Ölmalerei gefunden und meinen Stil präzisiert, seit einem Jahr habe ich ein eigenes Atelier und jetzt kann ich mich endlich auch größeren Formaten widmen“, strahlt die Malerin. Sie habe nichts dagegen, wenn aus den Geschichten, die ihre Bilder erzählen, dabei auch Romane würden. Nicht nur den Betrachtern sei freie Hand bei der Interpretation ihrer Gemälde gelassen, sondern auch den Motiven bei ihrer Entstehung. „Es ist in der Tat oft so, dass die Bilder beim Malen plötzlich eigene Wege gehen“, hat die Künstlerin festgestellt. „Früher habe ich mir danach manchmal eine Funktion wie an der Computertastatur gewünscht, mit der man die letzten Arbeitsgänge rückgängig machen kann“, sagt sie lachend. Heute wisse sie, dass gerade aus solchen Situationen eine unverwechselbare Stilsprache entsteht. Mit ihr können sich interessierte Besucher der Lehmhaus-Galerie ab Sonnabend vertraut machen. Die Ausstellung „Changing World – Musik für die Augen“ läuft noch bis zum 19. Februar und ist donnerstags bis samstags in der Zeit von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Eine Midissage zur Ausstellung mit Beate Nobis findet am 29. Januar um 19 Uhr statt. Von Rainer Küster

gebrauchskunst hat dies geteilt.

Wegen Corona: Fahrgastschiff Santa Barbara fährt Verluste ein


2021 war kein gutes Jahr für die Santa Barbara: Die Saison auf dem Zwenkauer See war kurz, es durften nur wenige Passagiere mit. Und so dümpelte das Fahrgastschiff viele Monate im Hafen vor sich hin.
Einfach war das Geschäft mit dem Fahrgastschiff Santa Barbara für die Reederei in der Sächsischen Seebad Zwenkau GmbH (SSZ) noch nie. Dichtes Gedränge herrschte am Zwenkauer See im Jahr 2008 bei der Taufe des 1957 in Oberkassel erbauten Schiffes. In den Jahren danach führten vom damals noch unbefestigten Ufer aus Stege an Bord, 2013 verhinderten Regenrekorde und eine Jahrhundertflut den Saisonstart. Spektakulär: 2018 wurden die ausgeliehene Schiffsglocke und das Steuerrad auf einem Messestand der „Beach & Boat“ in Leipzig geklaut – und inzwischen ersetzt. Nach wenigen erfolgreichen Anfangsjahren kam 2020 – Corona.
Der Fels in der Brandung

Auf eins aber war und ist Verlass: Kapitän Swidbert Scholz ist der Fels in der Brandung. Der ehemalige Kampfschwimmer, der früher über die Weltmeere schipperte, fühlt sich auf dem Zwenkauer See pudelwohl. Der „harte Kerl“ schmückt sein Schiff im Dezember traditionell weihnachtlich. Auch 2021, obwohl alle Adventsausfahrten ausfallen mussten. „Davon haben wir uns die Stimmung doch nicht verderben lassen“, erzählte Scholz schmunzelnd, als er kurz vor Silvester den Weihnachtsbaum wieder abbaute und den Weihnachtsmann verstaute. Beides hat – in der Nacht beleuchtet – in der Zeit rund ums Fest die Hafenspaziergänger erfreut.
20 000 Fahrgäste im Spitzenjahr

Nach dem Spitzenjahr 2019 mit mehr als 20 000 Fahrgästen, die sich eine frische Brise um die Nase wehen und sich in der Kombüse kulinarische Leckereien schmecken ließen, sorgten die coronabedingten Einschnitte nach 2020 auch 2021 für herbe Verluste. Wirtschaftlich sei der Fahrbetrieb nicht tragfähig gewesen, resümierte SSZ-Geschäftsführer Benedikt Kahlstadt. Statt 120 Menschen durften wegen der Pandemie nur 30 Personen mitfahren. Diese durften sich mit Abstand an Deck tummeln und im Falle von schlechtem Wetter auch unter Deck verkriechen.
Reisegruppen fehlen

„Das Jahr 2021 war ein Zuschussgeschäft, aber unsere Erwartungen waren ja sogar noch düsterer“, sagte Kahlstadt. Immerhin 5500 Passagiere hätten nach dem verspäteten Saisonbeginn Mitte Juni die Chance zu einer Rundfahrt genutzt. In der Bilanz fehlten die Charterfahrten und die Busreisegruppen, ansonsten ein wichtiger Faktor. Den Betrieb ganz einzustellen, das sei keine Option gewesen. „Der Imageverlust wäre viel zu hoch, außerdem wollten wir den Menschen in der schweren Zeit etwas anbieten“, betonte der Geschäftsführer. Fürs nächste Jahr hofft er auf eine längere Saison, um zumindest wieder die 10 000er-Marke zu knacken – und um eine „tragfähige wirtschaftliche Basis“ zu erreichen.

Von Gislinde Redepenning

Harthweide: Neue Kita wird 2024 fertig


Das Grundstück in Hanglage mit Seeblick ist bereits geebnet: Der Stadtrat Zwenkau genehmigte jetzt weitere Planungen für das 7,7 Millionen-Vorhaben der neuen Kita an der Harthweide.
Zwenkau wächst. Im neuen Wohngebiet Harthweide am Südufer des Zwenkauer Sees drehen sich die Kräne, Richtkränze schweben über Dächern. Mit dem Zuzug junger Familien steigt auch der Bedarf an Betreuungsplätzen für den Nachwuchs. Die Planungen für eine neue Kita Harthweide schreiten mit Zustimmung der Stadträte nun voran. Sorgen nach der Klage: Noch im Sommer gab es große Sorgen um den Fortschritt im neuen Stadtquartier. Nach einer Klage hatte das Oberverwaltungsgericht Bautzen den Bebauungsplan wegen bestehender Mängel für ungültig erklärt. Die sind inzwischen behoben, der B-Plan ist wieder rechtsgültig, die Bauherren können aufatmen. Und die für die Kita vorgesehene Fläche entlang des Großdeubener Weges ist geebnet. Nach den Entwurfsplänen des Architekturbüros HSP aus Zwickau wird ein dreigeschossiges Gebäude mit drei Nutzungsebenen auf einem 3700 Quadratmeter großen Grundstück in den Hang inte-griert. Rund 930 davon entfallen aufs Haus. Es bleiben großzügig bemessene rund 18 Quadratmeter Freifläche pro Kind zum Spielen und Toben, deutlich mehr als die vom Freistaat vorgeschriebenen 10 Quadratmeter. Platz für 135 Kinder: 90 Mädchen und Jungen können sich künftig im Kindergarten tummeln, zudem sind weitere 45 Krippenplätze vorgesehen. „Das wird ein rundum schönes Objekt, praktisch und zweckmäßig“, verspricht Bürgermeister Holger Schulz (CDU). Fröbel wird der neue Träger, der im städtischen Auftrag ein integratives und multilinguales Konzept umsetzen soll. Das Untergeschoß mit einer Küche, mit Sport-, Speise- und einem Gemeinschaftsraum kann separat vom Großdeubener Weg aus betreten werden. Der Zugang dient der Anlieferung der Essen und potentiellen Drittnutzern, beispielsweise Vereinen, des Multifunktionsraumes. Das Ambiente versprüht Charme, denn eine Glasfassade gibt den Blick auf den Zwenkauer See frei. Die Treppe zum untersten Geschoss ist zweigeteilt, eine Hälfte besteht aus Sitzstufen. Erweiterung möglich: „Der Zugang erfolgt vom Oberen Harthweg aus, hier gibt es auch Parkplätze für Kita-Personal und Eltern“, erläutert Schulz. Zusätzlich zum Treppenhaus im Inneren seien außen Laubengänge vorgesehen, die gleichzeitig als Rettungswege dienen. Eine Besonderheit habe alle Stadträte überzeugt: Statt Brüstungen und Geländer sorgt auf der Dachterrasse ein transparentes Drahtgeflecht für Sicherheit gegen Abstürze. Hier könnte bei Bedarf erweitert werden. „Die Statik ist darauf ausgerichtet, weitere Gruppenräume zu errichten“, sagt der Bürgermeister. Und auch für die Außenanlagen gibt es schon eine Reihe von Ideen, darunter eine Riesenrutsche den Hang hinunter – die Kinder würden begeistert sein. Rund 7,7 Millionen Euro soll das Vorhaben nach aktuellem Stand kosten. Der erste Spatenstich könnte, wenn alle Fördermittelbescheide wie erwartet auf den Rathaustisch flattern, 2023 sein. „Anderthalb Jahre Bauzeit sind vorgesehen, wenn alles klappt, gehen wir 2024 ans Netz“, hofft der Bürgermeister. Von Gislinde Redepenning

Bürgerbefragung angelaufen: Datenerhebung zwischen Auskunftspflicht und Rückspielverbot


Mit der EU-weiten Zensusrunde 2022 beginnt im Januar auch in Deutschland eine neuerliche Volkszählung. Für den westlichen Landkreis Leipzig laufen die Fäden dabei in der „örtlichen Erhebungsstelle Markranstädt“ zusammen. Deren Leiter ist schon seit Oktober auf den Beinen, um einen reibungslosen Start zu organisieren.
Auf die Postboten kommen im neuen Jahr allerhand Extra-Meter zu. Allein in Markranstädt und seinen Ortschaften müssen sie rund 1 800 Briefe zusätzlich austragen. Spätestens beim Blick auf den Absender wird dann auch den Empfängern aufgehen, was das Jahr geschlagen hat: Eine neue Zensus-Runde hat begonnen. Weil viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen beruhen, soll mit dieser statistischen Erhebung unter anderem ermittelt werden, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Eine der 48 Erhebungsstellen, die dafür im Freistaat Sachsen eingerichtet wurden, befindet sich in Markranstädt. „Hier laufen die Fäden des Zensus für die Einzugsgebiete Markranstädt, Böhlen, Groitzsch, Neukieritzsch, Pegau, Regis-Breitingen und Zwenkau zusammen“, informiert Michael Jüttner, Leiter des Markranstädter Zensus-Büros. Offiziell wird die Erhebungsstelle in den Marktarkaden der Stadt zwar erst zum 1. Januar eröffnet, aber hinter den Kulissen hat die in der gesamten Europäischen Union angesetzte Zensus-Runde längst begonnen, weiß der gelernte Personalfachkaufmann. „Seit Oktober findet durch das Statistische Landesamt des Freistaates bereits die Vorabfrage zur Gebäude- und Wohnungszählung statt.“ Damit nicht alle Einwohner direkt befragt werden müssen, greifen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder beim Zensus unter anderem auf Daten aus den amtlichen Melderegistern zurück. Rund 10 000 Befragte zwischen Markranstädt und Pegau: Im Gegensatz zum fortlaufenden Mikrozensus, in dessen Rahmen die Daten von lediglich einem Prozent der Bevölkerung zur Erhebung vorgesehen sind, werden beim anstehenden „Großen Zensus“ etwa zehn Prozent der Bürgerinnen und Bürger befragt, teilt Jüttner mit. „Das ist eine gewaltige Aufgabe“, schätzt er ein und verweist auf die rund 10 000 Einwohner im Einzugsgebiet, die demnächst von speziell geschulten, ehrenamtlichen Helfern befragt werden müssen. Allein die dafür erforderlichen 100 bis 120 Interviewer zu gewinnen, sei ein Kraftakt. Zwar sei für sie eine Aufwandsentschädigung in Aussicht gestellt worden, doch auf die Frage nach der Höhe dieses Anreizes kann Jüttner momentan auch nur mit den Schultern zucken. „Aber die Zeit drückt, denn diese Mitarbeiter müssen vor ihrem Einsatz auch noch entsprechend geschult werden“, betont er. Im Mittelpunkt dieser Schulungen stehe unter anderem der Datenschutz. „Neben Alter, Geschlecht und Staatsbürgerschaft werden beim Zensus auch Dinge wie soziodemografische Merkmale oder Angaben zur Wohnsituation abgefragt“, sagt Jüttner. Er sieht in der Skepsis der Befragten über den Umgang mit ihren Daten das größte Problem. „Diese Bedenken sind allerdings völlig unbegründet“, klärt er auf. „Die erhobenen Daten werden strikt geheim gehalten und es ist sichergestellt, dass sie nicht einmal für andere statistische Zwecke verwendet werden.“ Es gelte beim Zensus sogar ein sogenanntes ‚Rückspielverbot‘, das Jüttner so erklärt: „Wenn sich beispielsweise aus der Befragung ergibt, dass ein Bürger in einem Ort wohnt, in dem er gar nicht gemeldet ist, darf dessen Name nicht an die Gemeinde weitergegeben werden. Die Angaben fließen also immer nur in eine Richtung – hin zur amtlichen Statistik.“ Von dort dürfen Einzeldaten weder an die Polizei noch an das Finanzamt oder eine sonstige Behörde übermittelt werden. Neue Zählung – alte Probleme: Theoretisch könnten sich Michael Jüttner und seine Kollegen von der örtlichen Erhebungsstelle Markranstädt beim Vollzug ihrer Aufgaben auf entsprechende Gesetze stützen. Ähnlich wie bei Wahlen, für deren Absicherung man Bürgerinnen und Bürger für die Tätigkeit als Wahlhelfer verpflichten kann, sei das auch bei Interviewern möglich. „Ich glaube aber nicht, dass es so weit kommt“, ist der ehemalige Personalchef des Markranstädter Rathauses überzeugt. „Ähnliche Probleme gab es auch vor der letzten großen Zählung im Jahr 2011 und die wurden letztendlich auch gemeistert.“ Gesetzliche Pflichten haben allerdings auch die zur Befragung ausgewählten Personen zu erfüllen. Im Einzugsbereich der Markranstädter Erhebungsstelle seien das rund 10 000 Bürgerinnen und Bürger, davon rund 1 800 allein in der Stadt am See und ihren Ortschaften. „Nach Paragraf 23 des Bundesstatistikgesetzes sind sie zur Auskunft verpflichtet“, weiß Jüttner, der davon überzeugt ist, dass es nicht zur Anwendung rechtlicher Konsequenzen kommen muss. „Wenn jemand nicht oder nur unzureichend antwortet, führt das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen zunächst eine sogenannte Nachbefragung durch“, erläutert er. Aber zu weit nach vorn blicken will er noch nicht. Jetzt gelte es erst einmal, sich mit der Arbeitsroutine vertraut zu machen. Sichere Datenleitungen liegen schon an, spezielle Hard- und Software wurde ebenfalls bereits geliefert und neben den vier Arbeitsplätzen für das Zensus-Team sind auch separate Besprechungsbereiche für den Fall, dass Befragte ins Büro kommen, eingerichtet worden. Der Zensus 2022 ist angelaufen. Von Rainer Küster

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Todesopfer bei Zusammenstoß auf B 186 bei Zwenkau


Bei einem Verkehrsunfall auf der B 186 bei Zwenkau ist am Montag ein 60-jähriger Mann ums Leben gekommen. Aktuell versucht die Polizei zu klären, wie es dazu kommen konnte.
Schrecklicher Unfall am Montagmittag in der Nähe von Leipzig: Auf der Bundesstraße 186 bei Zwenkau krachten gegen 11.45 ein Volvo-Lastwagen und ein VW Passat frontal aufeinander. Der Aufprall war derart heftig, dass der VW regelrecht zusammengedrückt wurde. Der 60-jährige Fahrer des VW Passat starb noch an der Unfallstelle. Der 41-jährige Fahrer des Volvos kam leicht verletzt ins Krankenhaus.
Bergung per Kran

Am Montagvormittag gab es verbreitet Glatteis im Raum Leipzig. Wie es zu der folgenschweren Kollision kam, ist bislang jedoch nicht ermittelt. Laut Polizei war der Passatfahrer nach links von seiner Fahrspur abgekommen. Polizei und Feuerwehr waren mit zahlreichen Kräften bis in die Abendstunden vor Ort. Die B 186 blieb deshalb bis in den Abend voll gesperrt.

Auch Experten der Dekra haben die Untersuchungen zum Unfallhergang aufgenommen. Der Sachschaden wurde auf circa 120.000 Euro beziffert. Die beiden Fahrzeuge wurden von der Unfallstelle geborgen, wobei auch ein Kran zum Einsatz kam.

Von F. D.

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Campingplatz für 22 Millionen Euro: Wozu Kohlegelder in der Region verwendet werden


Im Landkreis Leipzig werden weitere Vorhaben im Rahmen des Kohleausstiegs realisiert. Der Bund machte hinter fünf Projekte aus der Region einen Haken. Darunter einen Campingplatz für 22 Millionen Euro am Störmthaler See und ein Bergbau-Archiv in Borna.
Es gab erneut keine bösen Überraschungen: Keines der Kohleprojekte, das den Regionalen Begleitausschuss fürs Mitteldeutsche Revier am 10. November in Torgau passierte, ist durchs Raster gefallen. Für alle sechs empfohlenen Vorhaben aus den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen habe der Bund grünes Licht gegeben, teilte das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung am Freitag mit. „Damit hat der Bund innerhalb kürzester Zeit Klarheit für die Antragsteller geschaffen“, heißt es aus Dresden.
Inklusions-Campingplatz am Störmthaler See

Das in dieser Bewilligungsrunde umfangreichste Projekt soll mit 22 Millionen Euro Gesamtkosten am Störmthaler See realisiert werden. Antragsteller ist die Gemeinde Großpösna, die östlich der Grunaer Bucht einen Inklusions-Campingplatz plant. 200 bis 300 Standplätze für Camper sollen hier entstehen, zudem einige Bungalows und Hütten. Das Angebot, hieß es im jüngsten Begleitausschuss, richte sich an behinderte und nichtbehinderte Besucher. Landrat Henry Graichen (CDU), zugleich Ausschuss-Vorsitzender, hatte betont, dass hier auch Menschen Beschäftigung finden sollen, die es schwer haben, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Aus früherem Bornaer Amtsgericht wird Pflegefachschule

Auch die Stadt Borna kann sich jetzt an die Arbeit machen: Wie bereits berichtet, gibt der Bund für den Aufbau einer Pflegefachschule seine Zustimmung. Im ehemaligen Gebäude des Bornaer Amtsgerichts soll nicht nur Klinik-Nachwuchs, sondern ebenso dringend benötigte Pflegekräfte für Pflegeheime und ambulante Dienste in der Region ausgebildet werden. Das benachbarte Polizeirevier wird abgerissen und macht einem angeschlossenen Betriebskindergarten Platz. Als Partner der Stadt Borna sind die Sana-Kliniken Leipziger Land im Boot.

Gedächtnis des Mitteldeutschen Kohlereviers

Für eines weiteres Projekt an der Wyhra können die Vorbereitungen nun ebenfalls intensiviert werden. Für 9,5 Millionen Euro soll ein Dokumentationszentrum für die Regional- und Wirtschaftsgeschichte Sachsens entstehen. Träger: der Landkreis selbst. Es gehe darum, betonte Graichen, Erinnerungen an den Bergbau wachzuhalten, Traditionen und Identität zu wahren. Dazu sollen das Kreisarchiv des Landkreises Leipzig, das Sächsische Wirtschaftsarchiv (SWA) und der Verein Dokmitt zu einem Archiv-Campus vereinigt werden. Das derzeit noch in Leipzig beheimatete SWA, das als wahre Fundgrube für Wirtschaftshistoriker gilt, zieht dafür aus der Konsum-Zentrale in Plagwitz nach Borna.

Sachsenpelz-Brache in Naunhof wird revitalisiert

Groß dürfte auch die Freude in der Stadt Naunhof sein. Hier schaffte es die Revitalisierung der Sachsenpelz-Brache in die nächste Runde. Für rund sechs Millionen Euro soll die durch die jahrzehntelange Pelzproduktion kontaminierte Liegenschaft abgerissen und der Untergrund saniert werden. Die Rede ist von rund 150 neuen Arbeitsplätzen, die auf der Brache entstehen könnten.
Zwenkau plant mehrsprachige Kita im Wohngebiet Harthweide

Für förderwürdig erachtet der Bund ebenso das Konzept einer inklusiven und mehrsprachigen Kita in Zwenkau. Die Kindereinrichtung soll im neuen Wohngebiet Harthweide am Zwenkauer See errichtet werden. Kostenpunkt: 7,7 Millionen Euro. 138 neue Betreuungsplätze sind mit Geldern aus dem Strukturwandel-Topf für den Kohleausstieg geplant.

Im benachbarten Landkreis Nordsachsen wird ein Hostel am Oschatzer Freizeitbad „Platsch“ gefördert. Knapp eine Million Euro sind für das Vorhaben auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände veranschlagt.

IHK: Wo bleibt die Schaffung wertschöpfender Jobs?

Die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig äußerte sich unterdessen kritisch zu den bewilligten Projekten. Präsident Kristian Kirpal: „Erneut ist eine Chance vertan worden, einen wirksamen Beitrag zur Strukturentwicklung in der Kohleregion um Leipzig zu leisten. Die Mehrheit der nun bundesseitig zur Förderung vorgesehenen Projekte verstärkt Angebote der kommunalen Daseinsvorsorge, hat mit der Sicherung und der Schaffung wertschöpfender Arbeitsplätze in den vom Kohleausstieg betroffenen Regionen aber wenig zu tun.“ Dass Bundesmittel erneut mit viel zu wenig Wirtschaftsbezug eingesetzt würden, sehe die IHK kritisch. „Nicht die Kommunen, sondern die Unternehmen sind die hauptsächlichen Träger und Treiber des Strukturwandels. Entsprechend müssen sie ebenfalls antragsberechtigt für die Strukturhilfen des Bundes sein, nicht nur die Kommunen“, so Kirpal.

Von Simone Prenzel

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Landkreis Leipzig: In welchen Orten ist die Inzidenz derzeit am höchsten?


Das Infektionsgeschehen im Landkreis Leipzig ist weiterhin sehr unterschiedlich. In diesen Orten ist die Inzidenz derzeit am höchsten.
Das Infektionsgeschehen im Landkreis Leipzig hat sich abgeschwächt. Dennoch weisen einzelne Orte überdurchschnittlich hohe Zahlen auf. Das geht aus Daten hervor, die das Sächsische Sozialministerium für alle Kommunen im Freistaat veröffentlicht. Mit Stand 17. Dezember ist die Stadt Groitzsch unrühmlicher Spitzenreiter mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1833. Keine andere der 30 Landkreis-Kommunen verzeichnet einen höheren Wert. In der Schusterstadt wurden demnach in den vergangenen sieben Tagen 139 Infektionen mit dem Corona-Virus nachgewiesen – bei einer Einwohnerzahl von rund 7600. Otterwisch mit zweithöchster Inzidenz: Die zweithöchste Inzidenz weist die Gemeinde Otterwisch mit 1456 auf. Über der Marke von 1400 rangieren außerdem noch Zwenkau (1444), Thallwitz (1431) und Trebsen (1425). In insgesamt 19 Kommunen sank die Sieben-Tage-Inzidenz unter die Schwelle von 1000. Am wenigsten betroffen ist derzeit die kleine Ortschaft Elstertrebnitz. In der 1300-Einwohner-Kommune steckten sich in den vergangenen sieben Tagen nachweislich fünf Menschen an, macht unterm Strich eine Inzidenz von 384. Inzidenz im Landkreis Leipzig geht weiter zurück: Der Wert für den gesamten Landkreis ging laut Robert-Koch-Institut ebenfalls weiter zurück. Am Freitag lag die Inzidenz mit 760 erneut niedriger als am Vortag (839). Der höchste Wert aller sächsischen Kommune wird für Triebel vermeldet. Die Kommune im Vogtlandkreis hat laut Sozialministerium eine aktuelle Inzidenz von 3172. Von Simone Prenzel

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Straßenverkehrsamt im Landkreis Leipzig hat neue Chefin


Im Straßenverkehrsamt des Landkreises Leipzig gibt es einen Wechsel an der Spitze. Der bisherige Leiter hatte das Personal- und Hauptamt der Kreisverwaltung übernommen. Wer ist jetzt die neue Chefin?
Eine Personalie stand auf der Kreistagssitzung am Mittwochabend in der Neukieritzscher Parkarena auf der Agenda: Das Gremium ernannte Skadi Haedicke zur neuen Leiterin des Straßenverkehrsamtes im Landkreis Leipzig. Die 43-Jährige stammt aus Zwenkau und arbeitet derzeit im Kommunalen Jobcenter des Landkreises. Sieben Bewerbungen: lagen vor: Nachdem der bisherige Leiter Christian Penzholz als neuer Chef des Personal- und Hauptamtes Verantwortung übernahm, war der Posten im Straßenverkehrsamt öffentlich ausgeschrieben worden. „Es gab sieben Bewerbungen“ informierte Landrat Henry Graichen (CDU). Vier potenzielle Anwärter erfüllten die geforderten Voraussetzungen und wurden zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Auf Skadi Haedicke als zweitbeste Bewerberin fiel die Wahl, nachdem der bestgeeignete Kandidat seine Bewerbung zurückgezogen hatte, wie aus der Beschlussvorlage hervorgeht. In ihrer Vorstellung vor den Kreisräten betonte die künftige Amtsleiterin, sie freue sich auf ihr neues, vielfältiges Aufgabengebiet. Zum Straßenverkehrsamt gehören die drei Sachgebiete Fahrerlaubniswesen, KfZ-Zulassung sowie Straßenverkehrsbehörde. An den beiden Standorten der Kreisverwaltung in Borna und Grimma sind aktuell 44 Mitarbeiter tätig. „Mein besonderes Augenmerk soll der Zulassungsstelle gelten. Auch hier muss eine Welle gebrochen werden“, merkte die Zwenkauerin an. Sie wolle ebenso dazu beitragen, als Mitwirkende der Verkehrsunfallkommission im Landkreis die Straßen noch sicherer zu machen. Wichtig sei zudem, den bevorstehenden Ansturm auf den Umtausch der Führerscheine gut zu bewältigen. Zwenkauerin ist derzeit im Kommunalen Jobcenter tätig: Skadi Haedicke wohnt in Zwenkau. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Söhnen. Nach einem Abitur am Groitzscher Gymnasium studierte sie Jura in Leipzig und arbeitete danach als selbstständige Rechtsanwältin. Seit 2012 war sie für die damalige Arge – den Vorgänger des KJC - in Borna tätig. Derzeit leitet sie beim Kommunalen Jobcenter (KJC) das Team für Arbeit und Qualifizierung und trägt hier Verantwortung für 23 Mitarbeiter. Die Amtsleitung übernimmt die neue Chefin zum 1. Februar 2022. Von Simone Prenzel

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Kanalsperrung im Leipziger Neuseenland: Kein Ende in Sicht


Der Kanal zwischen dem Störmthaler und dem Markkleeberger See wird noch lange gesperrt sein. Ein Gutachten soll die Probleme an der Kanuparkschleuse klären. Und das liegt wohl frühestens Ende 2022 vor.
Bei der Sperrung eines Kanals zwischen dem Störmthaler und dem Markkleeberger See südlich von Leipzig ist kein Ende in Sicht. Der Bergbausanierer LMBV teilte am Freitag mit, dass derzeit immer noch nach der Ursache für die Risse in der Kanalböschung an der sogenannten Kanuparkschleuse gesucht werde. Weitere Aufklärung über die „geotechnische Situation“ in dem ehemaligen Tagebaugebiet sei nötig.

Ein Gutachten dazu werde erst Ende nächsten Jahres vorliegen. Erst dann könne entschieden werden, wie Kanal und Schleuse saniert werden können und was das kosten würde. Wann wieder Ausflugsboote zwischen den beiden Bergbauseen fahren können, ist damit vollkommen offen.
Schäden waren im Frühjahr entdeckt worden

Die Böschungsschäden und Risse waren im März diesen Jahres bekannt geworden. Daraufhin wurden beide Seen bis Mitte Juni für jegliche Nutzung gesperrt. Die LMBV errichtete als Sofortmaßnahme zur Gefahrenabwehr Spundwände an beiden Seiten des Kanals. Sie sollen verhindern, dass - falls die Schleuse nicht mehr standfest wäre - sich Wasser aus dem rund vier Meter höheren Störmthaler in den Markkleeberg See ergießt. Laut LMBV kosteten allein diese Sicherungsmaßnahmen rund drei Millionen Euro.
Für die Entwicklung der Seenlandschaft in der ehemaligen Bergbauregion ist die Kanalsperrung ein Rückschlag. Die Touristiker haben große Hoffnung auf den Gewässerverbund gesetzt, in dem verschiedene Seen miteinander verbunden sind. Auch zwischen zwei anderen Seen - dem Cospudener und dem Zwenkauer See - soll ein ähnlicher, größerer Kanal in Kippengelände entstehen. Wann dieser Harthkanal fertig sein wird, ist nach verschiedenen Verzögerungen noch nicht absehbar.

Von RND/dpa

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Adventsshopping in Zwenkau: „Geschenke bekomme ich auch hier“


Es muss nicht immer der Weihnachtsmarkt und die Großstadt sein. Rund 30 Gewerbetreibende in Zwenkau zeigen seit Jahren, dass auch vor Ort weihnachtliche Einkaufsstimmung aufkommen kann.
Gutes tun im Advent: Alle Jahre wieder freuen sich die Zwenkauerinnen und Zwenkauer auf die vorweihnachtliche Atmosphäre in ihrer Stadt. Das ist auch in schwierigen Zeiten wie diesen nicht anders. Groß & Klein wissen: Unsere traditionellen Stimmungsmacher werden sich schon was Schönes einfallen lassen. Wer sie sind? Die rund 30 Mitgliedsunternehmen des Zwenkauer Gewerbevereins in Zusammenarbeit mit den städtischen Ämtern. Bummeln durch die Straßen: Wie wär’s mit einem verkaufsoffenen Samstag, der zum Bummel durch Straßen, Plätze und Gassen einlädt?, dachten sich die Organisatoren in diesem Jahr. Gute Idee, lobten die Zwenkauerinnen und Zwenkauer – schließlich haben viele Einzelhandelsgeschäfte samstags geschlossen oder nur verkürzt geöffnet. Mal schaun, was es alles zu entdecken gibt. Also auf zum Zwenkauer Weihnachtszauber am dritten Adventssamstag! Der Mann mit den viele Gefährten: Festlichen Glanz gab es vor und in den Geschäften – treue Fans inklusive: Solche wie Vivien und Christian Troitzsch. Gut können sie sich noch an das Adventsleuchten früherer Jahre erinnern. „Was für ein Treiben in den Höfen an der Leipziger Straße. Wir haben auch mitgemacht: Glühwein ausgeschenkt, Röster gebraten. Und erst die Spannung um den Weihnachtsmann: Jedes Mal kam er auf einem anderen Gefährt – mal im Boot, mal im Oldtimerbus, mal auf ’nem Minirad, mal auf dem Schlitten.“ Einkaufen vor Ort: Zuversichtlich, dass Söhnchen Arik (2,5) das alles auch noch erleben wird, sind seine Eltern. Jetzt wird erstmal nach Geschenken gesucht. Da sind sie im Schreibwaren-und Geschenkartikelgeschäft von Simone Sauder richtig: Schneemänner, Räuchermännchen, Schwibbbögen, Weihnachtspyramiden – Original-Erzgebirgskunst, wohin das Auge blickt. „Bücher sind ebenfalls sehr gefragt“, so die Unternehmerin und Vereinschefin. „Was gerade nicht da ist, wird bestellt. Die Kunden merken: Geschenke? Die bekomm’ ich auch in meiner Stadt.“ Da haben Oskar (3) und Jayson (10 ) doch gleich mal einen Vorschlag: Eine TT-Modelleisenbahn, wie sie im Schaufenster von Hartmann Optik ihre Runden dreht, genau so eine Miniaturwelt sollte es sein: In dem Fantasieland wimmelt es nur so von überraschenden Details: Kühe grasen nahe einer Auto-Werkstatt, Blumen blühen, eine Windmühle dreht sich unablässig, Fahrgäste steigen ein und aus… Fehlt bloß noch der Weihnachtsmann. Hat er sich versteckt? Die zwei werden es herausfinden. Von Ingrid Hildebrandt

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A 72: Neue Brückenbauwerke entstehen bei Böhlen


Die eine Brücke steht nur noch wenige Monate vor der Fertigstellung. Und die zweite nimmt erste Formen an. Derzeit entstehen zwei Bauwerke an der künftigen Anschlussstelle Zwenkau der Autobahn 72 bei Böhlen-Großdeuben. Einen Blick von oben zeigt das Video.
Wer derzeit auf der Bundesstraße 95 zwischen Leipzig und Rötha unterwegs ist, kann bei der Entstehung neuer Bauwerke förmlich zusehen. Gerade rund um die künftige Anschlussstelle Zwenkau an der künftigen Autobahn 72 bei Böhlen-Großdeuben tut sich einiges. Und wer das Glück hat, an einer roten Ampel zu halten, hat gute Aussichten auf das, was dort in wenigen Jahren stehen wird. So richtig Formen nimmt in diesen Wochen das neue Brückenbauwerk an, das sich auf fast 200 Meter Länge von der B 2 aus Richtung Zwenkau zur B 95 erstreckt. Und damit die Pleiße, die Bahnlinie und die Staatsstraße 72 überspannt. Im Frühjahr waren hier die ersten Stahlkolosse per Kran auf die Widerlager gehoben worden. Später folgten weitere Bauteile, die dann mittels Taktschiebeverfahren an Ort und Stelle geschoben wurden. „Beide Stahlüberbauten sind mittlerweile komplett verschoben worden“, erzählt Tino Möhring, Sprecher der Autobahn GmbH. Diese ist seit Anfang des Jahres zuständig für den Bau der letzten sieben Kilometer Autobahn zwischen dem Anschluss an die A 38 und Rötha. Bestehende Brücke soll Anfang 2024 abgerissen werden: So sei auf dem nördlichen Teilbauwerk 1 bereits die Fahrbahnplatte betoniert worden. Im nächsten Jahr folge dann hier die Betonage der Kappen sowie die komplette Fertigstellung. Anschließend geht es mit der Fahrbahnplatte auf Teilbauwerk 2 sowie den dortigen Kappen weiter. „Die komplette Fertigstellung erfolgt schließlich bis Ende 2022“, kündigt Möhring zu dieser Brücke an. Für das noch laufende Jahr sei ergänzend geplant, auf der Westseite den Erdbau im Bereich des Bauwerkes so gut wie fertigzustellen. Nach Aussage des Sprechers liegen die Arbeiten im Zeitplan. Der ist eng gestrickt und hat auch Auswirkungen auf die bestehende Brücke, die in den 1970er-Jahren gebaut wurde und recht marode ist. Der Abriss dieser könne erst nach Umlegung des gegenwärtigen Provisoriums der B 95 auf die A 72 sowie die Herstellung der Anschlussstelle Zwenkau in Verbindung mit dem zugehörigen Bauwerk erfolgen. Der Abbruch sei daher für Anfang 2024 geplant. Weitere Brücke über künftige A 72 entsteht: Auch auf der gegenüberliegenden Seite der künftigen A 72, also von Rötha aus gesehen rechter Hand, sind bereits Stahlkolosse montiert worden. Hier entsteht ein zweites Brückenbauwerk – sozusagen in Linie und als „Verlängerung“ des ersten. Nach der Fertigstellung der gesamten Anschlussstelle wird der Verkehr über diese Stabbogenbrücke von und zur B 2 sowie auf die A 72 geführt. Sie überspannt die künftige Autobahn, wird mal eine Stützweite von gut 75 Meter aufweisen und eine Nutzbreite von etwas mehr als 19 Meter haben. Davon entfallen circa 15 Meter auf die reine Fahrbahn. Laut Möhring sind auch die entsprechenden Stahlbeton-Widerlager schon hergestellt, „weitere Stahlbauteile werden fortlaufend und baubegleitend angeliefert“. Die Montage erfolge dabei mithilfe eines Krans auf der Baustelle. Im Winter solle, sofern es die Witterungsbedingungen zulassen, weitergebaut werden. Das habe im vergangenen Winter schon gut geklappt, sodass der Sprecher der Autobahn GmbH auch diesmal nur mit minimalen Verzögerungen rechnet. Lesen Sie auch: A-72-Baustelle: 14.000 tonnenschwere Lego-Steine zwischen Rötha und A 38 Frohburg ohne Anschluss: Wann kommen A-72-Abfahrt und neue B 7 Von Julia Tonne

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Sparkassen-Gelder für Projekte in Groitzsch, Prießnitz, Kohren und Rötha


Die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse wird auch 2022 mehrere Projekte in der Region Borna/Geithain fördern. Ziel ist es, natürliche und kulturelle Schätze zu bewahren. Geld geht unter anderem nach Groitzsch, Prießnitz, Kohren und Rötha.
Die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig (KUS) unterstützt auch im kommenden Jahr wieder Vereine, Kirchgemeinden und Stadtverwaltungen im Altkreis Leipzig. „Trotz Corona-Krise und der schwierigen Zinslage können wir gezielt und nachhaltig mehrere Projekte fördern“, verkündet Wolfgang Klinger, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, die frohe Botschaft.

Seit ihrer Gründung 1999 fördert die KUS Umweltprojekte und setzt sich für die Bewahrung des kulturellen Reichtums ein. Ihr Motto lautet: „Bewahren, was uns ausmacht“. 2022 sollen annähernd 50 000 Euro zur Verfügung gestellt werden.
6000 Euro für das Lapidarium Groitzsch

In den Genuss der Stiftungsgelder kommt unter anderem die Stadtverwaltung Groitzsch. Sie erhält 6000 Euro für die Restaurierung des Lapidariums – eine Sammlung von Steinwerken – auf der Wiprechtsburg. Deren Überreste gehören zu den ältesten Steinbauten im westlichen Sachsen, die Burg selbst war um das Jahr 1080 entstanden.

In den 1980er-Jahren begannen Groitzscher Heimatfreunde, das Lapidarium in der Burgruine zu etablieren und trugen dafür etwa 60 Grenzsteine, Postmeilensäulen und Kilometermarken aus der Region zusammengetragen. Deren maroder Zustand macht nun eine umfassende Restaurierung erforderlich.
5000 Euro für die Friedensglocke Zitzschen

Weitere 5000 Euro gehen an die Kirchgemeinde Zitzschen (Stadt Zwenkau) für eine neue Kirchenglocke. Das ursprünglich 1794 gegossene Läutwerk verlor im 1. Weltkrieg zwei seiner drei Glocken an die Rüstungsindustrie. Die später neu beschafften Glocken und eine verbliebene Originalglocke wurden 1940 zum selben Zweck abgebaut.

Nach Kriegsende wurden die kleine und die mittlere Glocke wiedergefunden, nicht aber die große. Deren Platz ist seit nunmehr 80 Jahren verwaist. Mit den Fördermitteln der Stiftung und einer Spendenaktion der Kirchgemeinde soll die fehlende Glocke neu gegossen werden und ab 2023 als „Friedensglocke“ erklingen. Sie erinnert dann an das Schicksal ihrer den beiden Weltkriegen zum Opfer gefallenen Vorgänger.
5000 Euro für das Bauernrathaus Prießnitz

Fortgeführt wird im kommenden Jahr die Sanierung des historischen Bauernrathauses in Prießnitz, eines der wenigen noch erhaltenen Umgebindehäuser in der Region. Es ist ein Wahrzeichen des Frohburger Ortsteiles. Die Kultur- und Umweltstiftung hatte bereits zwischen 2018 und 2021 insgesamt 23 900 Euro für ein Holzschutzgutachten sowie für Sanierungsarbeiten an der West- und Südseite des Bauernrathauses bereitgestellt.

Im kommenden Jahr soll der Verein erneut mit 5000 Euro unterstützt werden, berichtet Klinger. Damit soll die Südseite des Gebäudes abschließend saniert werden. Es werden das in den 1960er-Jahren aufgebrachte Blendwerk entfernt und das darunter liegende originale Fachwerk aufgearbeitet.
8000 Euro für den Schutz der Rauchschwalbe

Die Grüne Liga Kohrener Land erhält in den nächsten beiden Jahren jeweils 4000 Euro für den Schutz der Rauchschwalbe in der Region. Der 19 bis 22 Zentimeter lange Zugvogel ist vielerorts selten geworden, etwa aufgrund der Produktionsveränderungen in der Landwirtschaft, insbesondere der Tierhaltung.

Zur Erforschung des Vogelzuges der Rauchschwalben hatte die Grüne Liga 2019, ebenfalls mithilfe von KUS-Geldern, 20 Tiere mit Geolokatoren bestückt, die Zugwege aufzeichnen. Von sechs Vögeln sind die Daten inzwischen ausgewertet worden. Nun sollen weitere Rauchschwalben mit den Geolokatoren ausgestattet werden, um Daten für eine belastbare statistische Auswertung zu sammeln.
Gedenktafel, Umweltbildung und Gemälde-Restaurierung

Für zahlreiche weitere Förderprojekte werden 2022 Geldsummen ausgereicht. Dazu gehören die Sanierung der Friedhofskapelle Lobstädt, für die 5000 Euro an die Emmauskirchgemeinde Bornaer Land gehen sollen, sowie die Open-Air-Theaterstücke über die Geschichte Röthas. Hier sind 4000 Euro für die Anschaffung von Schuhen und Perücken der Hobby-Darsteller vorgesehen.

Zudem werden unterstützt: Restaurierung von drei Gemälden für die Ausstellungen im Schloss Frohburg (3300 Euro), neue Beschilderung am Trianon Eythra (Zwenkau, 2500 Euro), Gedenktafel im Schlosspark Benndorf für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges (Frohburg, 1400 Euro), künstlerische Gestaltung von sieben Verteilerkästen im Stadtgebiet von Pegau (2000 Euro), Umweltbildungsangebote in und um den Eschefelder Teich (Frohburg, 2230 Euro), sowie Elektrifizierung der Kirchturmuhr Oelzschau (Rötha, 2000 Euro).

Von Kathrin Haase

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Kanalsperrung im Leipziger Neuseenland: Kein Ende in Sicht


Der Kanal zwischen dem Störmthaler und dem Markkleeberger See wird noch lange gesperrt sein. Ein Gutachten soll die Probleme an der Kanuparkschleuse klären. Und das liegt wohl frühestens Ende 2022 vor.
Bei der Sperrung eines Kanals zwischen dem Störmthaler und dem Markkleeberger See südlich von Leipzig ist kein Ende in Sicht. Der Bergbausanierer LMBV teilte am Freitag mit, dass derzeit immer noch nach der Ursache für die Risse in der Kanalböschung an der sogenannten Kanuparkschleuse gesucht werde. Weitere Aufklärung über die „geotechnische Situation“ in dem ehemaligen Tagebaugebiet sei nötig.

Ein Gutachten dazu werde erst Ende nächsten Jahres vorliegen. Erst dann könne entschieden werden, wie Kanal und Schleuse saniert werden können und was das kosten würde. Wann wieder Ausflugsboote zwischen den beiden Bergbauseen fahren können, ist damit vollkommen offen.
Schäden waren im Frühjahr entdeckt worden

Die Böschungsschäden und Risse waren im März diesen Jahres bekannt geworden. Daraufhin wurden beide Seen bis Mitte Juni für jegliche Nutzung gesperrt. Die LMBV errichtete als Sofortmaßnahme zur Gefahrenabwehr Spundwände an beiden Seiten des Kanals. Sie sollen verhindern, dass - falls die Schleuse nicht mehr standfest wäre - sich Wasser aus dem rund vier Meter höheren Störmthaler in den Markkleeberg See ergießt. Laut LMBV kosteten allein diese Sicherungsmaßnahmen rund drei Millionen Euro.
Für die Entwicklung der Seenlandschaft in der ehemaligen Bergbauregion ist die Kanalsperrung ein Rückschlag. Die Touristiker haben große Hoffnung auf den Gewässerverbund gesetzt, in dem verschiedene Seen miteinander verbunden sind. Auch zwischen zwei anderen Seen - dem Cospudener und dem Zwenkauer See - soll ein ähnlicher, größerer Kanal in Kippengelände entstehen. Wann dieser Harthkanal fertig sein wird, ist nach verschiedenen Verzögerungen noch nicht absehbar.

Von RND/dpa

Zoff im Revier: Regiser Bürgermeister hadert mit seinen Amtskollegen


Nachdem vier Bürgermeister mehr Beachtung für das Kohle-Kernrevier im Landkreis Leipzig eingefordert haben, beklagt sich ein fünfter. Warum Jörg Zetzsche in Regis-Breitingen jetzt sauer ist.
Der Bürgermeister von Regis-Breitingen, Jörg Zetzsche (Freie Wähler), ist sauer, weil er sich von seinen Amtskollegen übergangen fühlt. Anlass ist der Vorstoß von Neukieritzsch, Böhlen, Groitzsch und Zwenkau in Sachen Kohleausstieg und Strukturwandel. Die vier Bürgermeister hatten im November eine Kooperation zur Bewältigung der absehbaren Folgen des Strukturwandels vereinbart mit dem Ziel, eine Entwicklungsgesellschaft zu gründen. In einem Gespräch mit der Leipziger Volkszeitung erklärten Thomas Hellriegel (Neukieritzsch), Maik Kunze (Groitzsch), Holger Schulz (Zwenkau, alle CDU) und Dietmar Berndt (Böhlen, parteilos) jetzt, warum sie ihre Kommunen im Rahmen des Kohleausstieges als Kernrevier sehen und bei der Bereitstellung von Fördermitteln auch so wahrgenommen werden wollen. Zetzsche wundert sich darüber, dass die Stadt Regis-Breitingen, die mit ihrem Territorium im Norden den noch aktiven Braunkohletagebau „Vereinigtes Schleenhain“ berührt, nicht mit ins Boot geholt wurde. Zetzsche: Ich kenne die Probleme: „Ich verstehe die Beweggründe meiner Amtskollegen, sich zu einer Strukturentwicklungsgesellschaft zusammenzuschließen“, sagt Zetzsche nach den jüngsten öffentlichen Äußerungen von Hellriegel, Kunze, Berndt und Schulz. Er selbst sei für den Groitzscher Bürgermeister Kunze stellvertretendes Mitglied im Regionalen Begleitausschuss (RBA). Das ist jene Institution, die im ersten Schritt Strukturwandelprojekte bewertet und als förderwürdig oder nicht einstuft. In dieser Position, sagt Zetzsche, „bin ich ja durchaus nah am Prozess und kenne die genannten Probleme nur zu gut“. Er könne auch nachvollziehen, dass sich vier Kommunen gefunden haben, „die durch den noch aktiven Tagebau beziehungsweise durch den Energie- und Industriestandort Böhlen/Lippendorf als unmittelbar betroffen gelten können“. Er verstehe aber nicht, wird das Stadtoberhaupt deutlich, „warum Regis-Breitingen nicht zumindest gefragt worden ist, ob wir uns auch beteiligen wollen“. Zumal er mit der einstigen Ortschaft Heuersdorf, die früher zu Regis-Breitingen gehört hatte, einen Grund sieht, die Pleißestadt mit in die Reihe der unmittelbar Betroffenen zu stellen. Heuersdorf gehörte zu Regis-Breitingen: Heuersdorf wurde ab 2007 ausgesiedelt und „verschwand“ danach im Tagebau. Ehemalige Einwohner leben heute unter anderem in Regis-Breitingen. Schon nach den ersten Berichten der LVZ über die Kooperation der vier Kommunen sei Jörg Zetzsche von früheren Heuersdorfern angesprochen worden. Denn der Ort sei der wahrscheinlich letzte in der Region gewesen, der dem Tagebau weichen musste. „Und mit ihm die Heimat von Menschen, die nun ein weiteres Mal das Gefühl haben, keine Rolle zu spielen“, befürchtet der Bürgermeister. Er betont: „Vor diesem Hintergrund wäre es ein Zeichen gewesen, sich der Geschichte des noch aktiven Bergbaus bewusst zu sein, um mit Regis-Breitingen das Gespräch zu suchen, ob wir uns beteiligen möchten.“ Den einstigen Heuersdorfern versichert Zetzsche, dass es nicht am Desinteresse der Stadt regis-Breitingen gelegen habe, „dass wir hier keine Beachtung finden sollen“. Für ihn habe die Sache „ein gewisses Geschmäckle“. Und er hoffe nicht, „dass persönliche Befindlichkeiten zum Kriterium werden, wie sich die Region nach außen positioniert“. Regis stand nicht auf der Einladungsliste: Damit spielt Zetzsche offenbar auf zunehmende Verwerfungen zwischen seiner Stadt und Nachbar Neukieritzsch in letzter Zeit an. Die Gemeinde hatte als erste der vier Kommunen zunächst für sich allein nach der vom Gesetz eingeräumten Möglichkeit gegriffen, im Zuge des Strukturwandels auch Fördermittel für Planungen und Projektentwicklungen in Anspruch nehmen zu können. Einen dafür erforderlichen sogenannten „Stark“-Antrag (nach einem speziellen Förderprogramm) stellten später auch Groitzsch, Böhlen und Zwenkau. Auf Druck der Förderstellen fanden sie sich dann zusammen, sodass ein Vierergespann entstand. Dass Regis nicht mit dazukam, führt Neukieritzscher Bürgermeister Thomas Hellriegel darauf zurück, das Regis-Breitingen keine „Stark“-Mittel beantragt hatte und deshalb auch nicht auf der Einladungsliste des Landratsamtes für ein Abstimmungstreffen mehrerer Kommunen aus dem Landkreis im August gestanden hatte. Versöhnlich reagierte der Groitzscher Stadtchef auf die Vorwürfe aus der Pleißestadt. „Wenn die Gesellschaft gegründet ist, besteht jederzeit die Möglichkeit, noch Partner aufzunehmen“, sagt Maik Kunze der LVZ. Lesen Sie auch: Vier Bürgermeister vereinbaren Kooperation Kohle-Kommunen wollen stärker wahrgenommen werden Erinnerungen an Heuersdorf werden bewahrt Von André Neumann

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Impfpflicht in Heimen und Kliniken: Was sagen Betreiber im Landkreis Leipzig?


Pfleger sind am Limit – und jetzt kommt auch noch die Impfpflicht. Was sagen Betreiber von Pflegeheimen und Kliniken im Landkreis Leipzig zur Situation? Wie hoch sind die Impfquoten in den Einrichtungen und was steckt hinter der Angst vor Abwanderung?
In Krankenhäusern und Pflegeheimen soll eine Impfpflicht für Mitarbeiter kommen. Der Bundestag wird voraussichtlich am Freitag die gesetzliche Grundlage dafür schaffen. Laut bisherigem Entwurf soll die Impfpflicht ab 15. März kommenden Jahres für Beschäftigte in Kliniken, Pflege- und Rehaeinrichtungen, aber auch für Mitarbeiter von Rettungsdiensten sowie Arzt- und Zahnarztpraxen gelten. Was sagen betroffene Betreiber im Landkreis Leipzig? Diakonie hat Impfungen immer aktiv unterstützt: „Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie schlimm ein Corona-Ausbruch in einem Altenpflegeheim ist und tun deshalb alles, um die uns Anvertrauten zu schützen“, erklärt Harald Bieling, Geschäftsführer der Diakonie Leipziger Land, die zahlreiche Pflegeeinrichtungen in der Region betreibt. Die Impfung von Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Beschäftigten habe man immer aktiv unterstützt und gefördert. „So haben wir in der Zeit, als Impftermine noch schwer zu erhalten waren, mit Unterstützung unseres Betriebsarztes allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Impfangebot gemacht, das gut genutzt wurde.“ Das Motto der Diakonie laute: „Respekt vor der persönlichen Entscheidung des Einzelnen bei gleichzeitiger Unterstützung der Impfwilligen.“ Denn beides, so Bieling, schließe einander nicht aus. Wie viele Mitarbeiter in den Heimen in Borna, Grimma, Naunhof oder Regis-Breitingen geimpft sind, dazu macht der Geschäftsführer auf Nachfrage keine detaillierten Angaben. Bieling sieht Gefahr der Abwanderung von Pflegekräften: Sollte die derzeit diskutierte Impfpflicht tatsächlich umgesetzt werden, fürchtet die Diakonie allerdings, dass noch mehr Beschäftigte der Pflege den Rücken kehren. Bieling sieht durchaus die Gefahr einer Abwanderung von Pflegekräften. Damit würde sich die ohnehin schon sehr angespannte Personalsituation noch weiter verschärfen. „Wir haben die Sorge, dass hilfs- und pflegebedürftige oder behinderte Menschen künftig nicht mehr umfassend versorgt werden können.“ Das Personal in den Einrichtungen der Diakonie Leipziger Land habe seit Beginn der Pandemie fast schon Übermenschliches geleistet. Als Arbeitgeber tue man alles dafür, Mitarbeiter zu halten. Es gebe eine überdurchschnittliche Vergütung nach dem Tarif der Diakonie Sachsen, viele Sozialleistungen und weitere Formen der Anerkennung. „Gesamtgesellschaftlich gesehen“, bedauert Bieling, „lässt die Wertschätzung dieses so wichtigen Berufs, die sich nicht in Klatschen auf dem Balkon erschöpfen sollte, allerdings oft noch zu wünschen übrig.“ Grimmaer Caritas-Heimleiter befürwortet Impfpflicht für alle Mitarbeiter: Auch andere Heimbetreiber verfolgen aufmerksam die Debatten um die berufsbezogene Impfpflicht. Thomas Klomhuß leitet das Caritas-Altenpflegeheim „Claudine Thévenet“ mit dem Stadthaus in Grimma und dem Landhaus in Seelingstädt. Auch in dieser Einrichtung gab es im Verlauf der Pandemie bereits einen größeren Corona-Ausbruch. Knapp 40 Bewohner und Mitarbeiter waren im Herbst vorigen Jahres positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Klomhuß befürwortet eine Impfpflicht in der Pflege. „Die Mitarbeiter arbeiten in einem besonders sensiblen vulnerablen Bereich und haben damit eine besondere Verantwortung für unsere Bewohner.“ Die Pflicht müsse seiner Meinung nach auch im gesamten Haus gelten. „Das schließt den Einrichtungsleiter, die Küchenservicekraft, Reinigung und auch den Hausmeister mit ein.“ 70 Prozent der Mitarbeiter im „Claudine Thévenet“ bislang geimpft: Nach Angaben des Heimleiters sind im „Claudine Thévenet“ derzeit etwa 70 Prozent der Beschäftigten vollständig gegen Covid-19 geimpft. Die Impfquote unter den Bewohnern sei höher und liege bei etwa 85 Prozent. Um den Anteil der geimpften Mitarbeiter zu steigern, habe man durch verschiedene Angebote versucht Überzeugungsarbeit leisten, schildert Thomas Klomhuß. „Flächendeckend wird uns das aber nicht gelingen, da ja auch die Gesellschaft schon sehr gespalten ist.“ Inzwischen hält der Caritas-Verantwortliche einen sanften Druck für unausweichlich. „Die Zeit der Argumente und Bitten ist meiner Meinung nach abgelaufen. Ein Blick in die Kliniken und die derzeitige Versorgungsnotlage beunruhigt mich sehr. Ich persönlich wäre für pauschal zwei Tage Zusatzurlaub für jeden, der sich impfen lässt beziehungsweise bereits geimpft wurde.“ Dass ihm eine Impfpflicht Mitarbeiter abspenstig macht, fürchtet der Heimleiter hingegen nicht. „Ich bin mir fast sicher, dass kein Mitarbeiter in diesem Fall kündigen wird. Wir machen alle unseren Job viel zu gern.“ Inhaberin des Ambulanten Pflegedienstes Holzhäuser lehnt Impflicht ab: Simone Holzhäuser leitet einen ambulanten Pflegedienst in Naunhof mit rund 65 Mitarbeitern. Sie würde sich nicht als Impfgegnerin bezeichnen, lehnt eine Impfpflicht für die Beschäftigten aber ab. „Ich sehe die Impfpflicht sehr kritisch, mit einem Beigeschmack von Entmündigung und plädiere für ein klares Nein.“ Die Sicherheit für alle sei viel höher bei 1G – wenn also alle – auch Geimpfte und Genesene - regelmäßig getestet würden, so die Inhaberin des gleichnamigen Pflegedienstes. Sie handhabt das so. Vor Schichtbeginn würden alle Mitarbeiter getestet, egal ob sie geimpft sind oder nicht. Für Personal, dass sich nicht impfen lassen möchte, bringt die Chefin Verständnis auf: „Jeder Mensch hat das Recht auf Entscheidungsfreiheit und auf Unversehrtheit seines Körpers. Aus diesem Grunde soll jeder Mensch für sich selbst entscheiden dürfen, ob er sich impfen lassen möchte oder nicht.“ Pflegekräfte seien selbstbestimmte, erwachsene und mündige Menschen, „die nach bestem Wissen und Gewissen, unter erschwerten Bedingungen, ihrem Job nachgehen. Sich ununterbrochen an alle hygienischen Auflagen halten und diese auch akribisch umsetzen“, erklärt Simone Holzhäuser. Zwang habe immer einen negativen Beigeschmack und erzeuge nicht selten eine Art Abwehrverhalten. Angebracht wäre in ihren Augen vielmehr ein Umdenken auf politischer Ebene. „Der Berufszweig braucht endlich die Einführung einer neuen Pflegepersonalverordnung, bessere Arbeitsbedingungen, eine komplette Umstrukturierung des Gesundheitssystems. Dazu gehören: angepasste Arbeitslöhne, familienfreundliche Arbeitszeiten.“ Die Angst vor Abwanderung treibt auch Simone Holzhäuser um. Ja, auch sie habe die Befürchtung, dass es zu Kündigungen kommen könne. Hohe Impfquote bei Mitarbeitern der Sana-Kliniken Leipziger Land: Als einen Baustein, Patienten und Mitarbeiter besser zu schützen, sieht hingegen Dr. Roland Bantle, Geschäftsführer der Sana-Kliniken Leipziger Land, die angedachte Impfpflicht. „Bereits heute haben wir eine sehr hohe und weit überdurchschnittliche Impfquote bei unseren Mitarbeitern, die patientennah arbeiten.“ Neben einer transparenten Aufklärung habe man den Beschäftigten von Beginn an kurze Wege zur Impfung ermöglicht. „Unser Impfteam stand dazu auch am Wochenende zur Verfügung. Konzernweit finden zur Zeit Booster-Impfungen statt, für die wir intern werben und die sehr gut angenommen werden.“ Zum Standard gehören zudem regelmäßige Tests. „Eine allgemeine Impfpflicht für patientennahe Tätigkeiten halten wir für sinnvoll“, unterstreicht Bantle. „Als Klinik ist es uns ein Anliegen, das Unsere dafür zu tun, die Pandemie zu bewältigen. Dafür bieten wir neben den Mitarbeiterimpfungen auch Impfungen für die Bevölkerung an unseren Standorten in Borna und Zwenkau an.“ Denn das Schließen der Impflücke und das Auffrischen der Impfung, so der Geschäftsführer, sei einer der wichtigsten Schritte raus aus der Pandemie. Von Simone Prenzel

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Regionalbus Leipzig: Auf welchen Linien gibt es Änderungen?


Mit neuen Haltestellen und einer besseren Abstimmung auf den Zugverkehr nimmt die Regionalbus Leipzig GmbH den bevorstehenden Fahrplanwechsel ins Visier. Welche Änderungen ab 12. Dezember in der Region rund um Borna sowie im Muldental gelten.
Neue Fahrpläne gelten ab 12. Dezember auf etlichen Linien der Regionalbus Leipzig GmbH. Um Zug- und Busverbindungen noch besser abzustimmen und als Reaktion auf die Bedarfsentwicklung im ÖPNV sei das Verkehrsangebot auf den immerhin rund 80 Linien geprüft worden, teilt Unternehmenssprecher Thomas Fröhner mit. „Im Ergebnis stehen Anpassungen von Fahrzeiten, -häufigkeiten sowie zum Teil auch von Fahrwegen auf einigen Linien. Hiervon betroffen sind Fahrten in nahezu allen Zeitlagen – auch zu Unterrichtszeiten und an Wochenenden.“ Insgesamt sieben Haltestellen werden im Bediengebiet der Regionalbus Leipzig umbenannt und neue Haltestellen in der Stadt Wurzen in Betrieb genommen. Leipziger Land: Auf der PlusBus-Linie 100 wurden Anpassungen im Nachtverkehr am Freitag, Samstag sowie an Sonn- und Feiertagen aufgrund von Änderungen bei den Fahrzeiten der S-Bahn in Markkleeberg vorgenommen. An Sonn- und Feiertagen gibt es eine zusätzliche Fahrt 14.31 Uhr ab Groitzsch nach Markkleeberg und 15.45 Uhr ab Markkleeberg nach Groitzsch. Der Fahrweg der PlusBus-Linie 101 wird künftig auf allen Fahrten zwischen Böhlen und Zwenkau dauerhaft über die Werkstraße mit Bedienung aller Haltestellen entlang der Werkstraße geführt. Die TaktBus-Linie 121 ist von Fahrtzeitanpassungen bei allen Fahrten betroffen. Am Wochenende und an Feiertagen wird der Anschluss zur THÜSAC-Linie 271 in Pegau von und nach Borna realisiert. Auf der Buslinie 125 werden die Fahrtzeiten bei allen Fahrten angepasst. Die Haltestelle Gestewitz, Ort im Zuge der PlusBus-Linie 141 entfällt und wird durch die neue Haltestelle Gestewitz, Neue Straße an der ehemaligen B95 in Richtung Leipzig ersetzt. Umfangreiche Änderungen gibt es auf der PlusBus-Linie 144: Hier werden alle Fahrtzeiten im gesamten Linienverlauf angepasst und die Fahrtenanzahl im Abschnitt Böhlen – Zwenkau reduziert. Dieses Fahrtenangebot wird hier durch die Linie 101 ersetzt. Fahrzeitanpassungen gibt es auch auf der TaktBus-Linie 163 im gesamten Linienverlauf. Ausgewählte Fahrten dieser Linie erhalten einen geänderten Linienweg. Die TaktBus-Linie 165 erhält einen neuen Fahrplan. Hier erfolgen kleinere Anpassungen auf allen Fahrten und einige Fahrten im Morgen- und Mittagsverkehr werden zeitlich verschoben. Fahrplananpassungen im geringeren Umfang gibt es auf den Buslinien 106, 107, 120, 123 und 124. Muldentaler Bediengebiet: In der Streckenführung der Regionalbuslinie 656 werden künftig die Haltestellen Wurzen, Roitzscher Weg und Wurzen, Rietzschkenweg zusätzlich in Richtung Kühren bedient. Geringfügige Anpassungen gibt es bei den Ankunfts- und Abfahrtszeiten auf ausgewählten Fahrten dieser Linie. ·Zusätzliche Haltestellen wurden auch in den Fahrplan der Buslinie 661 eingearbeitet: Ab Fahrplanwechsel werden die Haltestellen Wurzen, Roitzscher Weg und Wurzen, Rietzschkenweg zusätzlich in Richtung Meltewitz/Heyda bedient. Auf der PlusBus-Linie 689 wurden in Richtung Brandis, Fachklinikum die Fahrzeiten zwischen den Haltestellen Seniorenzentrum und Fachklinikum angepasst. Die Haltestelle Birkenweg entfällt in beiden Fahrtrichtungen. Die Haltestelle Fachklinikum wurde verlegt und befindet sich künftig auf einer Freifläche neben dem Parkplatz am Klinikgebäude. Die Fahrten 1, 3 und 7 sowie 4, 6 und 8 der Regionalbus-Linie 691 enden bzw. beginnen künftig in Leipzig, Sommerfeld (ehemals Sommerfeld, Riesaer Straße). In Wurzen wird der Clara-Zetkin-Platz neuer Start- bzw. Endpunkt für diese Linie sein. Die Haltestelle Borsdorf, Bahnhof wird zusätzlich – auch auf den Fahrten 5 und 2 – bedient. Zu Unterrichtszeiten gibt es ebenfalls Änderungen – im Wesentlichen sind es weitere Haltestellenbedienungen – auf den Buslinien 609, 644 sowie 685. Neu ist die Linie 673, welche das bisherige Fahrtenangebot der Stadtverkehrslinie WUR-B (Bahnhof – Industriestraße) unverändert übernimmt. Mit dem Tag der Fahrplanänderung geht zudem der neue Stadtverkehr in Wurzen in Betrieb. Mit mehr Verkehrsangebot, dichterem Haltestellennetz, mehr Flächenerschließung und besseren Umsteigebeziehungen zu Bahn- und Regionalbuslinien sollen mehr Fahrgäste gewonnen werden, zudem gelte ein attraktiver Stadtverkehrstarifs in Wurzen. Das neue Verkehrskonzept sieht eine Erschließung der Stadt mit nunmehr drei Stadtbuslinien und mehr Fahrten am Wochenende und an Feiertagen vor. Die Einführung des neuen Stadtverkehrs gehört zu den finalen Vorhaben im Rahmen des großen Verkehrsprojektes „Landkreis in Fahrt“. Neben den Änderungen gibt es auch geringfügigere Fahrplananpassungen auf anderen Buslinien. Zudem gelten aktuell noch Umleitungsfahrpläne auf einer Vielzahl von Linien, so der Sprecher von Regionalbus, Thomas Fröhner, abschließend. Grundsätzlich empfiehlt das Verkehrsunternehmen seinen Kunden, die gewohnten Fahrzeiten und -wege nach einem Fahrplanwechsel auf Aktualität zu prüfen und sich vor Fahrtantritt zu informieren. Neues Fahrplanbuch für den Landkreis Leipzig: Das neue Fahrplanbuch für den Landkreis Leipzig wird ab sofort kostenfrei in Geschäftsstellen und Fahrzeugen der Regionalbus Leipzig ausgereicht. Zudem ist der neue Überblick in verschiedenen öffentlichen Einrichtungen, Stadtbüros und den Geschäftsstellen weiterer regionaler Busbetriebe erhältlich. Alle Informationen zum neuen Verkehrsangebot sind auch im Internet unter www.regionalbusleipzig.de sowie über die Mobilitäts-App MOOVME verfügbar. Das Verkehrsunternehmen weist bereits jetzt darauf hin, dass am 24. und 31. Dezember Busse der Regionalbus Leipzig bis gegen 15 Uhr nach dem Samstag-Fahrplan rollen. Danach entfallen die Fahrten, welche im Fahrplan mit dem Symbol „Kirche“ gekennzeichnet sind. Von Simone Prenzel

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Kohleausstieg: Bürgermeister der Revier-Kommunen im Landkreis Leipzig sagen was falsch läuft


Der bevorstehende Ausstieg aus der Braunkohle wird ihre Kommunen hart treffen. Davon sind die Bürgermeister der Städte Böhlen, Groitzsch und Zwenkau sowie der Gemeinde Neukieritzsch überzeugt. Sie bezeichnen sich als Kernrevier und ärgern sich darüber, dass die Politik das nicht so sieht. Was sie vom vorzeitigen Kohleausstieg halten, sagen sie hier.
Der Neukieritzscher Bürgermeister Thomas Hellriegel (CDU) hat seinen Kollegen Maik Kunze (CDU, Groitzsch), Dietmar Berndt (parteilos, Böhlen) und Holger Schulz (CDU, Zwenkau) einen Artikel aus einer in der Lausitz erscheinenden Tageszeitung auf den Tisch gelegt. Darin geht es um Forderungen, die Bürgermeister mehrerer Tagebau-Anrainerkommunen dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) und Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) nahe gebracht haben. Unter anderem: Die Verteilung der Kohleausstiegsgelder sollte stärker die Kernbetroffenheit der Kommunen berücksichtigen. Genau das treibt auch die hiesigen Bürgermeister um, deren Territorien den aktiven Tagebau Vereinigtes Schleenhain beziehungsweise den Energie- und Industriestandort Böhlen-Lippendorf berühren, und die als kernbetroffene Region wahrgenommen werden wollen. „Wir werden mit dem Kohleausstieg die meisten Probleme bekommen. Hier bei uns werden die meisten Arbeitsplätze wegfallen“, sagt der Neukieritzscher Gemeindechef. Und die müssten kompensiert werden. Dabei kämpfe die Region, in der sich aktiver Bergbau und das Kraftwerk Lippendorf konzentrieren, auch noch mit den Folgen des früheren Bergbaus, meint Böhlens Bürgermeister Dietmar Berndt. Er sagt: „Wir bestreiten nicht die landesweite Betroffenheit. Aber die Kernbetroffenheit muss gesehen werden.“ Auch die A 72 bekommt Strukturwandel-Geld: Für die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen in Rheinland, in der Lausitz und in Mitteldeutschland stellt die Bundesregierung bis zu 40 Milliarden Euro für Maßnahmen zur Verfügung, mit denen der erforderliche Strukturwandel gelingen soll. Eine Zahl, die Maik Kunze relativiert: „26 Milliarden hat der Bund sich gesichert, die ganz woanders hin fließen“, sagt er und meint damit, dass Kohleausstiegs-Geld für Projekte genutzt wird, die eigentlich längst geplant waren und anders hätten finanziert werden müssen. Auch in den letzten Abschnitt der A 72 fließt Geld aus dem Strukturwandel-Budget. Ein Bauvorhaben, das bekanntlich schon im Gang war, bevor der Kohle-Kompromiss besiegelt wurde. Für das mitteldeutsche Revier würden konkret rund 1,1 Milliarden Euro bleiben, sagt Kunze. Die werden in Sachsen nach einem prozentualen Schlüssel aufgeteilt unter dem Landkreis Leipzig, dem Kreis Nordsachsen und dem Landkreis Leipzig. Eine noch konkretere Differenzierung nach Regionen gibt es nicht. Kohleausstiegsmittel können ebenso in die Hohburger Berge und an die Mulde fließen wie in die Braunkohle-Kommunen. Jedes Mal weniger Projekte: Die Verteilung des Geldes ist aber nur ein Problem, das die Bürgermeister sehen. Ein anderes, es zielführend auszugeben. „Wir sind aufgefordert, Arbeitsplätze zu schaffen“, umreißt Kunze den Grundgedanken der Strukturwandel-Förderung. „Aber da fehlt mir die Phantasie, wie eine Kommune das machen soll.“ Hinzu komme, dass Projekte erst entwickelt werden müssten. Wie kompliziert das ist, zeigen nach Ansicht der vier Bürgermeister die ersten drei Entscheidungen der Regionalen Begleitausschüsse (RBA). Die sind die erste Station des sehr aufwändigen mehrstufigen Verfahrens zur Erlangung der Fördermittel. Der erste RBA habe, erklärt Kunze, 13 Projekte bewilligt. Dem zweiten lagen nur noch sechs Maßnahmen vor. „Beim dritten werden es weniger als eine Handvoll sein“, weiß der Groitzscher Bürgermeister. „Die Kommunen haben ein Problem, die Bedingungen zu erfüllen“, versucht er das Phänomen zu erklären. Mit seinen Kollegen ist er sich einig darüber, dass kaum eine Kommune die Kraft hat, tragfähige Projekte zur Bewältigung des Kohleausstiegs im laufenden Verwaltungsgeschäft zu entwickeln und umzusetzen. Weswegen unter den ersten Projekten etliche waren, die nicht sehr viel mit Strukturwandel zu tun hatten, die die Kommunen aber schon länger verfolgten und schnell aus der Schublade ziehen konnten. Die Sanierung zweier Burgtürme in Kohren-Sahlis gehört dazu. „Das waren“, meint Holger Schulz, falsche Signale. „Aber ehe man das Geld zurückgibt, soll man meinetwegen auch Burgtürme sanieren.“ Kein Geld mehr für gemeinsame Gesellschaft in diesem Jahr: Um es besser zu machen im Kernrevier wollen Neukieritzsch, Groitzsch, Böhlen und Zwenkau eine gemeinsame Strukturentwicklungsgesellschaft gründen. Das Kohleausstiegsgesetz sieht dafür ausdrücklich Fördermöglichkeiten vor. Doch die vier Kommunen bekommen in diesem Jahr kein Geld mehr dafür, weil die Mittel ausgeschöpft sind. Frühestens im nächsten werde es wieder Geld geben, wenn der Bundeshaushalt steht, hieß es von der Förderstelle. Für Thomas Hellriegel ein weiterer Beleg, wie wenig Beachtung die am stärksten von der Energiewende betroffene Region findet. Dass der sächsische Regionalentwicklungsminister die Einladung zur Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen den vier Kommunen ausgeschlagen und auch keinen Vertreter nach Neukieritzsch geschickt hat, macht ihn regelrecht wütend. Je später die Gesellschaft mit der Arbeit beginnen kann, um so später kann sie Projekte entwickeln. Die könnten unter anderem zum Ziel haben, freie Flächen in vorhandenen Industriegebieten in Böhlen-Lippendorf und am Kraftwerk zu erschließen und für Neuansiedlungen zu aktivieren. Allerdings gehören die Flächen nicht den Kommunen, sondern den Unternehmen. Da Firmen kein Geld aus dem Strukturwandelprogramm erhalten, müssten die Kommunen die Flächen zunächst erwerben. Bürgermeister halten nichts von 2030: Es braucht also Zeit. Die ist schon jetzt nicht üppig vorhanden, denn 2035, so steht es im Kohleausstiegsgesetz, wird im Vereinigten Schleenhain und im Kraftwerk Lippendorf Schluss sein mit der Braunkohle. Spätestens dann sollten neue Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Und spätestens dann brauchen die Kommunen auch neue Steuerzahler. Spätestens. Denn „idealerweise“ so steht es im Koalitionsvertrag der neuen Regierungsparteien, soll schon 2030 Schluss mit der Kohle sein. Wovon weder Kunze noch Schulz, Berndt und Hellriegel etwas halten. Aber nicht nur deshalb, weil das die Zeit für den Strukturwandel verkürzen und einen vernünftigen Abschluss des Bergbaus mit Rekultivierung nahezu unmöglich machen würde. „Dann fehlen uns und den Unternehmen fünf Jahre“, mahnt Hellriegel. Kritisch sehen die Chefs der Kommunen einen vorgezogenen Ausstieg auch deshalb, weil sie überzeugt sind, dass in neun Jahren noch nicht genug erneuerbare Energie zur Verfügung stehen wird. „Wenn wir zu zeitig abschalten, laufen wir in einen Blackout“, warnt Schulz. Und sein Neukieritzscher Kollege sieht in einer unsicheren Energieversorgung überdies die Gefahr, dass Unternehmen sich dauerhaft aus Deutschland verabschieden könnten. Land will keine Region bevorzugen: Dietmar Berndt beschreibt ein Szenario, das ihm als Bürgermeister in dem Zusammenhang durchaus Angst macht: Was, wenn im Winter längere Zeit der Strom in einer ganzen Region ausfällt, massenhaft Menschen ohne Wärme sind und versorgt werden müssen? „Darauf sind wir nicht vorbereitet.“ Ein verfrühter Ausstieg aus der Kohleverstromung würde also, was die Versorgungssicherheit angeht, nicht nur das Kernrevier treffen. Ersatz für die Wirtschaftskraft, die in Kohle und Kohlestrom liegt, wird aber vor allem hier gebraucht. Doch die Landesregierung hält von einer bevorzugten Verteilung des Geldes an Kernreviere nichts. Nach einem Treffen mit Bürgermeistern aus der Lausitz, um das es in jenem eingangs erwähnten Zeitungsartikel ging, teilte die Staatskanzlei mit, die gewünschte Quotierung – die Bürgermeister hatten sich 75 Prozent des Geldes für die Kernreviere gewünscht – sei „als nicht zielführend für die Auswahl der besten Projekte verworfen“ worden. Das dürfte Dresden für das mitteldeutsche Revier nicht anders sehen. Weswegen der Zwenkauer Bürgermeister sich als Realist gibt und sagt: „Wir müssen mit den Gegebenheiten umgehen und arbeiten.“ Heißt dann wohl: Man muss hier die besten Projekte entwickeln. Genau zu diesem Zweck wollen die vier Kommunen ihre Strukturentwicklungsgesellschaft gründen, was aktuell noch ausgebremst wird. Und Bürgermeister Maik Kunze bleibt dabei: „Wenn die meisten Mittel in Regionen fließen sollten, die nichts mit Bergbau zu tun haben, dann würde etwas falsch laufen.“ Mehr zum Thema: Kohle-Kommunen vereinbaren Zusammenarbeit Vorzeitiger Ausstieg: So sieht man das im Kraftwerk Lippendorf 1. Runde: Begleitausschuss befürwortet Projekte für Strukturwandel-Förderung Das wird vom Tagebau bleiben Von André Neumann

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.

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Zwenkauer Gewerbeverein lockt mit offenen Geschäften


„Viel ist nicht übrig geblieben“, beschreibt die Chefin des Zwenkauer Gewerbevereins die Möglichkeiten der ortsansässigen Unternehmen, vorweihnachtliche Atmosphäre in die Stadt am See zu bringen. Deshalb wollen sie am Samstag gemeinsam alle verfügbaren Register ziehen – und ihre Türen öffnen.
Die Stadt in vorweihnachtliche Atmosphäre tauchen ohne traditionelle Stimmungsmacher wie Weihnachtsmarkt oder Adventsleuchten nutzen zu dürfen – geht das überhaupt? Die rund 30 Mitgliedsunternehmen des Zwenkauer Gewerbevereins sind jedenfalls fest davon überzeugt und haben alle Register gezogen, um am Samstag den Advent in die Innenstadt zu holen. „Wir haben in Absprache mit dem Gesundheitsamt alles gecheckt, was derzeit möglich ist“, berichtet Vereinschefin Simone Sauder, die in der Pegauer Straße ein Schreibwarengeschäft betreibt. Viel sei da zwar nicht übrig geblieben, sagt sie, aber ein attraktives Alternativprogramm dennoch möglich. „Wir dürfen definitiv nichts draußen machen, alles muss sich in den Geschäften abspielen“, schildert die Unternehmerin. „Am 11. Dezember wird ein verkaufsoffener Samstag zum vorweihnachtlichen Bummel durch Zwenkau einladen“, kündigt die 52-Jährige an. Die Einzelhandelsgeschäfte, von denen normalerweise viele samstags geschlossen sind oder nur verkürzt geöffnet haben, seien in der Zeit von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr für ihre Kunden da. „Und damit auch vorweihnachtliches Flair entstehen kann, haben sich die Gewerbetreibenden die eine oder andere Überraschung einfallen lassen“, macht die Zwenkauerin neugierig. So erwarte beispielsweise das Eiscafé seine Besucher am eigens für diesen Tag eingerichteten „Punsch-Kontor“. Weihnachtspost und Extra-Bescherung: Der beliebteste Anziehungspunkt für die Zwenkauer Kinder ist derweil schon längst in Betrieb. Am Rathaus hängt seit dem 1. Advent ein Briefkasten, in den die Kids ihre Wunschzettel an den Weihnachtsmann einwerfen können. „Der wird rege genutzt“, hat Karina Ritter zufrieden registriert. Die Mitarbeiterin im Zwenkauer Hauptamt hilft Simone Sauder bei der täglichen Leerung des Behälters. „Inzwischen sind weit über 50 Briefe an den Weihnachtsmann eingegangen, die wir dann jeden Tag direkt an seine Adresse in Himmelpfort weiterleiten“, schildert die Vereinsvorsitzende, bevor sich ihre Stimme geheimnisvoll senkt: „Bis auf einen“, fährt sie fort. Dessen Absender werde vor der Weiterleitung dem Gewerbeverein mitgeteilt. Das betreffende Kind erhalte dann ein Geschenk aus jenem Geschäft, das sich an diesem Tag hinter dem Fenster des Weihnachtskalenders verbirgt, den der Gewerbeverein auf seiner Internetseite präsentiert. Bis Heiligabend werden auf diese Weise 24 Kinder zusätzlich beschert. „Die anderen Zwenkauerinnen und Zwenkauer laden wir herzlich ein, sich am Samstag überraschen zu lassen und ein paar schöne, abwechslungsreiche Stunden in der Innenstadt zu verleben“, sagt Simone Sauder für den Gewerbeverein. Von Rainer Küster