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300 Windräder im Raum Leipzig: An diesen Orten sollen die meisten Anlagen entstehen


In Sachsen müssen zwei Prozent der Fläche für Windkraft reserviert werden. Allein für die Region Leipzig bedeutet das Hunderte neue Windräder.

Beim Thema Windkraft sind derzeit alle Augen auf den Regionalen Planungsverband (RPV) Leipzig-Westsachsen gerichtet. Dieser legt am 28. März seine Karten auf den Tisch, wo in der Region neue Flächen für Windräder reserviert werden sollen.

An diesem Tag werden die Verbandsräte in Markkleeberg über den Beteiligungsentwurf zum Thema Erneuerbare Energien beschließen. Dass der Regionalplan in diesem Bereich fortgeschrieben wird, hatte die Verbandsversammlung bereits im Dezember 2021 beschlossen.

Zwei-Prozent-Flächenziel bis 2027 umsetzen

Prof. Andreas Berkner, Leiter der Regionalen Planungsstelle, äußert sich zur Ausgangslage. „Sachsen hat sich vorgenommen, das Zwei-Prozent-Flächenziel des Bundes schon 2027, also fünf Jahre eher als vom Bund vorgesehen, zu erreichen. An diese gesetzliche Vorgabe sind wir als Planungsverband gebunden.“

Für das Verbandsgebiet mit den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen sowie der Stadt Leipzig heißt das konkret: In den kommenden Jahren sollen sich spürbar mehr Windräder drehen. Aktuell wird von etwa 300 Anlagen ausgegangen, die entstehen müssen – zusätzlich zu den mehr als 200, die bereits existieren. Derzeit beträgt der Flächenanteil für die Windkraft in Leipzig-Westsachsen rund 0,3 Prozent. „Er ist also etwa auf das Siebenfache zu erhöhen.“

Mindestabstand von 1000 Metern soll möglichst gelten

„Neben festen Ausschlusskriterien wie Siedlungsbebauung, Infrastruktur wie Schiene und Straße, ziviler Luftfahrt oder Militär, soll ein 1000-Meter-Mindestabstand zur nächsten Wohnbebauung gelten“, nennt Berkner als wichtige Prämisse. „Wo immer es geht, wollen wir diesen Mindestabstand einhalten.“

„Außerdem bleiben weitere Kategorien wie Natura-2000-Gebiete, Naturschutzgebiete oder Vorbehaltsflächen für Rohstoffabbau von vornherein ausgespart.“ Wald oder Landschaftsschutzgebiete seien hingegen nicht mehr von vornherein tabu. „Allerdings gehen wir hier mit Augenmaß vor. Es gibt Kernbereiche von Landschaftsschutzgebieten, die unangetastet bleiben.“

Zu dem bereits im Frühjahr 2024 vorgestellten Rohentwurf konnten sich alle 61 Verbandskommunen äußern. „Flächen mit kommunalen Planungsabsichten sind deshalb ebenfalls in die Ermittlung eingegangen.“

Erst auf der Zielgeraden musste der RPV noch Abstriche an seinen Vorstellungen machen. Nach Gesprächen mit dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr seien mit Blick auf den Bundeswehrstandort in der Annaburger Heide vier eigentlich geplante Vorranggebiete wieder gestrichen worden. „Das Militär hatte hier Höhenbegrenzungen vorgegeben, die keinen Sinn für eine Ausweisung ergeben hätten.“ Das habe den Verband allein 420 Hektar sicher geglaubte Vorrangfläche in Ostelbien gekostet.
80 Quadratkilometer werden für Windkraft reserviert

Der Entwurf kommt nunmehr unterm Strich auf 2,1 Prozent Fläche für die Windenergie. „Das“ macht Berkner klar, „ist lediglich ein sehr kleiner Puffer.“ Von dem rund 4000 Quadratkilometer großen Verbandsgebiet würden damit rund 80 Quadratkilometer für Windkraft reserviert.

Die beanspruchten Flächen unterscheiden sich von Kommune zu Kommune. Insgesamt gibt es acht Gemeinden, in denen mehr als fünf Prozent des Gemeindegebietes zur Windfläche werden. Dies betrifft Kommunen mit großen Anteilen an Kippenflächen des aktiven Braunkohlenbergbaus, die teilweise noch wieder nutzbar zu machen sind.

Die kleinste Kommune im Landkreis Leipzig – Elstertrebnitz – führt die Liste mit einem Flächenanteil von 26,5 Prozent an, gefolgt von Regis-Breitingen (10,2 Prozent), Groitzsch (9,4 Prozent), Markranstädt (7,2 Prozent), Pegau (6,1 Prozent), Neukieritzsch (5,8 Prozent), Thallwitz (5,3 Prozent) und Mockrehna (5,1).
In acht Kommunen gibt es keine Vorranggebiete

Es gibt aber auch Orte, in denen sich keine Vorranggebiete befinden. Laut Chefplaner Berkner sind das im Landkreis Leipzig die Orte Bennewitz, Colditz und Parthenstein. In Nordsachsen bleiben Beilrode, Dommitzsch, Schkeuditz, Taucha und Trossin außen vor. Dafür seien Aspekte des Naturschutzes, der Landesverteidigung und der Flugsicherung sowie die Freiraumverfügbarkeit maßgeblich verantwortlich.

Nur marginal betroffen sind Laußig und Löbnitz mit weniger als 0,1 Prozent der Gemeindefläche. In 25 Kommunen werden mehr als zwei Prozent des Gemeindegebietes zur Vorrangfläche. Davon befinden sich zwölf im Landkreis Leipzig und 13 in Nordsachsen.

Bereits in den vergangenen Wochen seien zahlreiche Unterschriftensammlungen und Briefe beim Planungsverband eingegangen, berichtet Berkner. „Wichtig ist, diese als Stellungnahmen zu gegebener Zeit in das Verfahren einzubringen.“

Der Verband betont zudem, dass am 28. März keine finale Entscheidung fällt. „Wenn die Verbandsräte der Freigabe des Beteiligungsentwurfs zur Teilfortschreibung des Regionalplanes an diesem Tag zustimmen, ist das im Gegenteil erst der Auftakt für einen umfangreichen Beteiligungsprozess.“
Unterlagen zu Windkraft-Gebieten sind zwei Monate einsehbar

Geplant ist, sämtliche Unterlagen einschließlich der konkret vorgesehenen Gebiete und des Umweltberichtes von Anfang Mai bis Anfang Juli öffentlich auszulegen. „Den genauen Zeitraum werden wir noch vor Ostern kommunizieren“, erklärt Berkner. Jedermann könne sich dann äußern.

Auch 350 sogenannte Träger öffentlicher Belange werden gehört. Ausgelegt werden die Papiere beim Planungsverband selbst, darüber hinaus bei den beiden Landratsämtern, der Stadt Leipzig sowie der Leipziger Dienststelle der Landesdirektion Sachsen.

„Alle Dokumente werden auch digital einsehbar sein. Stellungnahmen können ebenfalls online abgegeben werden.“ Beschlossen werden sollen die neuen Windvorranggebiete Ende 2026. Wobei der Verband bis dahin von einer weiteren öffentlichen Auslegung ausgeht. Rechtssicher sind die Standorte erst, wenn der aktualisierte Plan genehmigt wird – das werde voraussichtlich Ende 2027 der Fall sein.

„Wenn uns in der Region eine Einigung auf diese Gebiete gelingt, können Windräder nur dort konzentriert werden. Eine Überlastung bestimmter Regionen oder eine Verspargelung der Landschaft ist dann ausgeschlossen.“ Andernfalls könnten Investoren ab 2027 nahezu überall Windräder errichten.

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Kap Zwenkau: Kommen 26 Meter hohe Gebäude auf der Mole?


Derzeit liegt die Änderung des Bebauungsplans für das Kap am Zwenkauer See aus. Statt Seilbahn und Turm könnten dafür doppelt so hohe Häuser wie ursprünglich geplant auf der Mole entstehen. Dagegen regt sich Kritik.

Das Kap ist das Aushängeschild der Stadt Zwenkau – in den nächsten Jahren könnte es einen großen Wandel durchleben, sollte der aktuell im Rathaus ausgelegte Bebauungsplan „Seebad Zwenkau“ umgesetzt werden. Der ist in seiner aktuellen Version ausgelegt, die Öffentlichkeit kann sich dazu äußern. In der Sitzung im Dezember 2024 hat der Stadtrat dem Entwurf zugestimmt.

Laut Bürgermeister Holger Schulz (CDU) sind bereits einige Stellungnahmen eingegangen. Denn der Plan weist im Gegensatz zu seiner Vorgängerversion deutliche Änderungen auf.

Kein Turm mehr, dafür höhere Gebäude auf der Mole

Ein Turm mit einer Höhe von bis zu 65 Metern im Hafenbecken entfällt. In früheren Visionen sollte der Turm der Startpunkt einer Seilbahn sein, die über den Zwenkauer See bis zum Freizeitpark Belantis führt. Doch diese Idee wurde aus wirtschaftlichen Gründen verworfen. Nun also die aktuelle Version, von der die einen sagen, sie sei städtebaulich an die heutigen Entwicklungen angepasst. Andere sehen den Plan kritisch: Ihnen sind die auf der Mole geplanten Gebäude viel zu hoch.

Diese sind neu angepasst: Im vergangenen Plan von 2008, letztmalig 2013 geändert, durften die Gebäude drei Stockwerke bei einer Höhe von 12,50 Metern Traufhöhe haben. Die Geschosse sind im neuen Plan absichtlich nicht vorgegeben, damit „Architektinnen und Bauherren ein gewisses Maß an gestalterischer Freiheit in der Anordnung der Geschosse“ hätten. Gleichzeitig sichere der Plan, dass die vorgesehene Bebauung in Einklang mit dem Bestand in der Umgebung stünde.

Aktueller Plan beinhaltet veränderte Nutzung und Gebäude

Für die in Stufen angeordneten Gebäude sind jetzt Höhen von 26, 22 und 18 Metern eingeplant. So soll das höchste Gebäude auf einer Linie mit dem Bergbau-Pavillon am oberen Kreisverkehr abschließen.

Der Geschäftsführer des Flächeneigentümers Sächsische Seebad Zwenkau GmbH (SSZ), Benedikt Kahlstadt, erklärt die Gründe für die Änderungen. Zunächst sollte der Turm entfallen, da er „nicht mehr in die heutige städtebauliche Idee“ passen würde. Insgesamt sei vom alten zum aktuellen B-Plan einiges an Baumasse eingespart worden. Dennoch sollte auf der Mole ein hoher Punkt entstehen, der auch das Kap als solches erkennbar macht.

Außerdem habe sich die Form der Nutzung verändert. In dem Gebiet, das bislang für eine maritim-touristische Nutzung vorgesehen war, soll nunmehr eine gemischte Form möglich sein.

Dazu zählt, dass in den Erdgeschossen der Gebäude keine Wohnflächen, sondern solche für gewerbliche Nutzung wie Gastronomien oder auch Ausstellungen vorgesehen sind. Auf 40 Prozent der neu gebauten Flächen sollen Wohnungen möglich sein. „Damit das Kap ganzjährig belebt ist und nicht nur in den Sommermonaten“, so Kahlstadt.

Weiterhin soll der Stadtplatz besser einbezogen werden. Das soll durch eine Unterbrechung der drei gestuften Gebäude auf der Mole erfolgen, wie zum Beispiel mit einer Unterführung in Richtung technischer Hafen. Weitere Flächen an der Hafenstraße haben ebenfalls eine Änderung erfahren.

So sind an dem langen Block immer wieder Vertiefungen geplant, sodass die Aussicht ein Stück weit erhalten bleiben soll. Dazu soll das Gebäude weniger tief werden, sodass ein Fußweg oder eine begehbare Terrasse am technischen Hafen frei bleibt.

Kritik von „Zwenkau Aktiv“ und Wassersportvereinen

Wo große Änderungen passieren sollen, gibt es Kritik. Eine Stellungnahme eingereicht hat zum Beispiel die Wählervereinigung „Zwenkau Aktiv“, die im Stadtrat drei Sitze innehat. Eine der Aktiven im Hintergrund ist Nina Schreckenbach. „Durch die aktuelle Planung wird die Sicht auf den See und nach Leipzig komplett verbaut“, erklärt sie die Kritik.

Der Naherholung diene eine so bebaute Fläche eher weniger, so die Meinung. „In dem Bereich ist viel versiegelt. Der neue Plan erlaubt, die Gebäudeflächen auf der Mole komplett zu bebauen, ohne Grünflächen.“ Wichtig sei der Wählervereinigung, die Beteiligung an solchen Projekten Bürgerinnen und Bürgern grundsätzlich näherzubringen. „Als neue Fraktion mussten wir uns auch erst in die Dokumente zu dem Plan einarbeiten.“

Generell finde „Zwenkau Aktiv“ einen Plan für den Hafen aufzustellen und das Angebot zu erweitern gut. Ihr Änderungsvorschlag: Die drei Gebäude auf eine Höhe auf sechs bis neun Meter Höhe zu begrenzen, Grünflächen einplanen und auch eine mögliche Luft- und Seeverschmutzung durch die neuen Gebäude frühzeitig abzuschätzen.

Einen zugebauten Hafen wünscht man sich auch beim Yachtclub e. V. nicht, der seit mehreren Jahren im Container am technischen Hafen sitzt und von dort aus die Vereinsarbeit steuert. Grundsätzlich begrüße man die Entwicklung weg von der aktuellen Containerlösung.

Sportvereine bangen um ihre Fläche

Das größere Problem für sie: die fehlenden Flächen zum Gemeingebrauch im neuen Plan und dafür für die Sportvereine. „Im neuen B-Plan haben wir als Verein keine garantierte Fläche mehr“, so die Präsidentin des Yachtclubs, Stefanie Kreusch. Deswegen habe sie gemeinsam mit den Vereinen Regattaclub Zwenkau und Gesundheitssport Dr. Heine eine entsprechende Stellungnahme eingereicht. Auch drei Sportverbände hätten sich zu den Plänen geäußert. Derzeit stellt die SSZ Flächen im technischen Hafen bereit.

Wie geht es nun weiter? Bis zum Freitag (28. Februar) können Bürgerinnen und Bürger im Rathaus oder online die Dokumente einsehen und Stellungnahmen vor Ort oder per Mail (an b-plan27@stadt-zwenkau.de) einreichen. „Dann sortiert unser Bauamt die Meldungen dazu und bespricht mit den Planern, welche davon zu würdigen sind“, erklärt Bürgermeister Schulz. Davon ausgehend entscheide sich, ob der Plan nochmals wesentlich überarbeitet und erneut ausgelegt werden müsse. Anschließend beschließt ihn der Stadtrat. Mit der Bekanntmachung im Amtsblatt erhält der B-Plan Rechtskraft.

Ist das der Fall, will die SSZ die Flächen verkaufen. An wen? „Wir haben unsere Fühler ausgestreckt, es gibt durchaus Interessenten. Wir machen es uns aber nicht leicht, an wen wir diese besonderen Flächen geben werden“, so der SSZ-Geschäftsführer. Es sei ein „Schlüsselprojekt“ für das Kap – und laut Kahlstadt die letzte Möglichkeit, hier in der Größe Veränderung zu bewirken. „Uns ist wichtig, dass dies im Sinne des Standorts geschieht.“ Bis es so weit kommt, dürfte noch einige Zeit vergehen.

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Autobahn 72 im Süden von Leipzig: So geht der Bau nach der Winterpause weiter


Auf der Baustelle der Autobahn 72 herrscht aktuell Winterruhe: Während die Baumaschinen bei Großdeuben stillstehen, beginnen bei Borna die Vorbereitungen für den Bau einer neuen Radwegbrücke. Der letzte Abschnitt der A72 ist der komplizierteste.

Der Schnee hat eine weiße Decke über die Baustelle gelegt: Im letzten Abschnitt der Autobahn 72 im Süden von Leipzig dreht sich aktuell kein Rad mehr.

Der Himmel grau in grau, die Baufahrzeuge haben in Reih und Glied in Höhe Großdeuben Aufstellung genommen.
Baustelle der A72 im Winterschlaf

Bereits seit Ende Dezember ist die Baustelle im Winterschlaf. Der Bauherr spricht von einem normalen Prozedere: „Zum derzeitigen Zeitpunkt befindet sich die Baustelle in der planmäßigen Winterpause“, erklärt Julia Grotjahn, Sprecherin der Autobahn GmbH, Niederlassung Ost. „Sofern die Witterung mit ausreichender Sicherheit Erdarbeiten zulässt, werden die Arbeiten planmäßig fortgesetzt.“

Beim letzten Abschnitt der A72 handelt es sich um den kompliziertesten. Auf den acht Kilometern zwischen Rötha und dem Kreuz Leipzig-Süd der A38 wird die neue Trasse auf früherem Tagebaugelände errichtet. Noch dazu unter laufendem Verkehr.
Winterruhe auf der Baustelle der Autobahn 72 in Höhe Großdeuben.

Ein Grund für die aktuelle Ruhe auf der Baustelle ist auch die nach wie vor laufende Verdichtung des lockeren Untergrundes. In Höhe Großdeuben verläuft die ehemalige Kante des früheren Braunkohlentagebaus Espenhain. Hier wechseln sich also gewachsener Boden und unkontrolliert aufgeschüttetes Erdreich binnen weniger Meter ab.

Um nach Fertigstellung der Autobahn keine Setzungen des Erdbodens zu riskieren, wird der Untergrund tonnenweise mit Erdmassen komprimiert.

„Ein Großteil der Erddämme befindet sich derzeit noch in der Liegezeit“, so Grotjahn. „Erst wenn die Setzungen abgeklungen sind, können die Arbeiten in den Bereichen fortgesetzt werden.“

Als nächste Zwischenetappe soll die Richtungsfahrbahn Chemnitz der A72 zwischen der A38 und der Anschlussstelle Zwenkau in Angriff genommen werden.

Hohe Lärmschutzwände und eine -mauer wurden bereits errichtet. Um weitere Lärmminderungen zu erreichen, wird in diesem Bereich offenporiger Asphalt eingebaut.

„Auch hier sind wir auf verlässliche Plusgrade angewiesen“, macht die Sprecherin der Autobahn GmbH deutlich. „Asphalt darf unter fünf Grad minus prinzipiell nicht eingebaut werden.“
Mitte 2025 soll es bis zur Anschlussstelle Zwenkau auf beiden Seiten rollen

Am Zeitplan hält der Bauherr derweil fest. Mitte 2025 soll die Richtungsfahrbahn Chemnitz bis zur Anschlussstelle Zwenkau freigegeben werden und der Verkehr damit auf dem nördlichsten Bauabschnitt der A72 endlich auf beiden Seiten rollen.

Im weiteren Verlauf bis Rötha werden als nächstes Brückenbauwerke errichtet. „Hierfür findet zuvor zwischen Rötha und der Anschlussstelle Zwenkau der Abbruch der Bauwerke der alten B95 statt.“

Sichtbar vorangehen soll es auch in Richtung Deponie Cröbern. Der Entsorgungsstandort erhält im Zuge des Autobahnbaus eine komplett neue Anbindung.

Viele werden sich noch an das Spektakel im Oktober 2022 erinnern. Damals zog es Hunderte Schaulustige nach Großdeuben, um das Eindrehen einer 80 Meter langen und 1650 Tonnen schweren Brücke mit eigenen Augen zu verfolgen.

Das Bauwerk mit der simplen Bezeichnung „70Ü1“ war zuvor neben der Fahrbahn vormontiert und dann um 90 Grad gedreht worden. Seitdem steht die blaue Konstruktion ohne Anbindung in der Landschaft.

„Erst nach dem Abriss der alten B2-Brücke sind wir jetzt in der Lage, die Anbindung an die Deponie zu realisieren“, heißt es bei der Autobahn GmbH. „Die Arbeiten am zugehörigen Knotenpunkt (K7934) können im ersten Quartal 2025 beginnen und werden voraussichtlich bis Mitte 2025 abgeschlossen sein“, so Julia Grotjahn. „Die Deponie wird dann über die Abfahrt Zwenkau, die K7934, das neue Bauwerk 70Ü1 und die Straße am Westufer erreichbar sein.“
Alte Straßenbrücke bei Gestewitz wird abgerissen

An einer Stelle Neubau, an einer anderen Rückbau: Obwohl der Autobahnbau in Höhe Borna schon lange abgeschlossen ist, hat eine Baumaßnahme bei Gestewitz noch mit der A72 zu tun. „Hier wird bald eine alte marode Straßenbrücke abgerissen und durch eine neue Geh- und Radwegbrücke ersetzt“, so die Sprecherin.

Das Vorhaben bildet die letzte Bauphase zum Rückbau der B95. Schon seit Inbetriebnahme der A72 in diesem Bereich wurde die alte Bundesstraße sukzessive abgespeckt. Von einstmals vier blieben nur noch zwei Fahrspuren für Autofahrer übrig. Der Rest wurde über mehrere Kilometer zum Grünstreifen mit Radweg.

In Gestewitz wird nun der Schlussakkord gesetzt. Hier wird die Brücke der ehemaligen B95 über den Bergweg in Richtung Leipzig abgerissen. Mit der Einrichtung der Baustelle wurde vor wenigen Tagen begonnen. Ab März soll die Brücke fallen.

Ursprünglich sollte der hier verlaufende Radweg als Geländeeinschnitt parallel zur früheren B95 geführt werden und den Bergweg kreuzen. Doch inzwischen fiel die Entscheidung, eine gänzlich neue Geh- und Radwegbrücke über den Bergweg zu bauen. Sobald die alte Überführung verschwunden ist, soll der Neubau starten. Die Fertigstellung ist bis 30. November 2025 vorgesehen.

Auch der Bergweg selbst, der ab 1. März voll gesperrt wird, soll erneuert werden. Die Brücke in der Gegenrichtung war bereits 2012 mit Blick auf das Gesamtvorhaben A72 erneuert worden.

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Warum wollen so viele Firmen nach Zwenkau, Herr Schulz?


Eine Solarfirma und ein US-Flugzeugteilelieferant haben sich im vergangenen Jahr in Zwenkau angesiedelt. Mit welcher Unterstützung das funktioniert hat, erklärt Bürgermeister Holger Schulz – und auch, wo noch Verbesserungsbedarf besteht.

Große Firmen wie DHL, Porsche und BMW sitzen im Norden der Stadt Leipzig. Die Nähe zum Frachtflughafen und seinem Drehkreuz ist oft entscheidendes Argument für Firmen, sich im Umland anzusiedeln. In Zwenkau südlich von Leipzig haben nun C&L Aviation und die Solarfirma Opes Solar Mobility seit einigen Monaten eine Lagerhalle beziehungsweise ihren Sitz aufgemacht. Bürgermeister Holger Schulz (CDU) erklärt die Hintergründe – und wer als Nächstes zu ihnen zieht.

Wie haben die beiden Firmen ihren Weg nach Zwenkau gefunden?

Holger Schulz: Bei der Ansiedlung von Firmen spielen die Agentur „Invest Region Leipzig“ (IRL), die unser Landkreis und die Stadt Leipzig gemeinsam tragen, und auch die Wirtschaftsförderung des Landkreises Leipzig eine zentrale Rolle. Die IRL ist der zentrale Ansprechpartner, wenn sich eine Firma hier ansiedeln möchte. Zudem macht die IRL auch national und international Unternehmen ausfindig, die Expansionspläne haben, und bietet freie Gewerbeflächen in unserer Region aktiv an.

Diese Arbeit ist enorm wichtig, denn Unternehmen wie Opes oder C&L, die bundes- oder europaweit nach einem neuen Standort suchen, können unmöglich den Kontakt zu jeder einzelnen Stadt suchen. Und wir als Kommune wiederum könnten allein gar nicht die Kraft entfalten, uns national oder international zu präsentieren. Deshalb sind die Kräfte an dieser Stelle für Leipzig und den Landkreis gebündelt.

Welche Rolle kommt der Stadt zu?

Wir kommen ins Spiel, wenn konkrete Immobilien und Flächen ausfindig gemacht werden müssen und begleiten die Ansiedlung als lokaler Ansprechpartner.

Was bietet Zwenkau als Standort?

Entscheidend für die Firmen sind Aspekte wie eine gute Verkehrsinfrastruktur, damit Lieferverkehre zuverlässig laufen können. Innerhalb weniger Minuten ist man auf der A72 oder der A38. Oder die Frage, ob die Unternehmen hier Fachkräfte finden können, die sie für den erfolgreichen Unternehmensaufbau benötigen werden, oder ob Mitarbeitende vor Ort ausreichend Wohnraum, Kinderbetreuung und dergleichen finden können.

Hier hat Zwenkau in den vergangenen Jahren seine Hausaufgaben gemacht. Davon profitieren wir jetzt. Mit dem Bau unserer neuen Kita und weiterem Wohnraum sorgen wir dafür, dass wir die guten Bedingungen halten und ausbauen können.

Der Geschäftsführer des US-Unternehmens C&L erwähnte die herausfordernde Bürokratie. Wie können Sie hier unterstützen?

Wie schnell anfallende Genehmigungen und Anmeldungen erledigt sein können, ist wichtig für die Firmen. Das ist nichts, was allein in unserer Hand als Kommune liegt, aber wir stehen ihnen bei Fragen zur Seite und vermitteln an die zuständigen Stellen.

Hier muss man ehrlicherweise sagen, dass die Prozesse in Deutschland in den letzten Jahren immer komplexer und langwieriger geworden sind. Das ist keine gute Entwicklung. Unternehmen sollten erwarten können, dass es schnell und unbürokratisch geht.

Welche finanziellen Vorteile hat die Stadt davon?

Jeder Euro, den die Stadt Zwenkau aus der Gewerbesteuer einnimmt, ist wichtig für den kommunalen Haushalt. Es ist kein Geheimnis, dass sämtliche Kommunen in Deutschland in einer sehr misslichen, nie dagewesenen finanziellen Lage sind, weil mehr und mehr Aufgaben lokal übernommen werden müssen, Bund und Land dafür aber nicht die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen.

Wenn Unternehmen dann noch dauerhaft mit Lieferengpässen, Absatzrückgängen und explodierenden Kosten konfrontiert sind und ihre Engagements in Deutschland zurückfahren, weil sie das Vertrauen in unseren Markt verloren haben, dann sinken die für die kommunale Finanzierung so wichtigen Steuereinnahmen.

Deshalb ist die Stärkung unserer Wirtschaft vor Ort ein zentraler Anker in unserer Stadtentwicklung. Jedes Unternehmen, das weiterhin auf unsere Region baut oder sich hier ansiedelt, ist für uns wertvoll.

Teils kritisierten die Firmen die mäßig ausgebaute ÖPNV-Anbindung Zwenkaus. Besucher und Mitarbeitende müssten abgeholt oder mit dem Taxi vom Böhlener S-Bahnhof kommen. Was kann hier verbessert werden?

Die Kritik kann ich absolut nachvollziehen, ich bin mit der ÖPNV-Anbindung unserer Stadt auch nicht zufrieden. Die Direktverbindung nach Leipzig per Bahn wurde uns durch den Tagebau genommen, die heute bestehenden Busverbindungen können das nicht adäquat ersetzen. Was gut ist: Wir haben über den Bahnanschluss im Ortsteil Großdalzig immerhin stündliche Verbindungen nach Leipzig und Thüringen sowie zweistündliche Verbindungen nach Bayern.

Dennoch bleibt die „letzte Meile“ bis zu den Gewerbegebieten offen. Hier Abhilfe zu schaffen, ist komplex und langwierig. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass die bestehenden ÖPNV-Angebote nicht annähernd ausgelastet sind und damit jede Forderung nach zusätzlichen Angeboten bei den Behörden verhallt. Dennoch werden wir nicht müde, das Thema zu adressieren. Eine Lösung ist jedoch bisher leider nicht in Sicht.

Erwarten Sie weitere Ansiedlungen in nächster Zeit?

Ja. Im Gewerbegebiet „Zum Wasserwerk“ errichtet der Technikdienstleister Xervon EMR in den nächsten Monaten ein neues Firmengebäude und wird nach Zwenkau umsiedeln. Das Potenzial an verfügbaren Gewerbeflächen ist nahezu erschöpft, sodass wir aktuell auch Anfragen ablehnen müssen. Deshalb planen wir das neue Gewerbegebiet an der S71, weil die Nachfrage nach Gewerbeflächen im Speckgürtel von Leipzig weiterhin hoch ist.

Ebenso wichtig wie neue Ansiedlungen ist für uns aber auch, die bereits in Zwenkau ansässigen Firmen gut zu begleiten. Wir haben schon heute viele tolle Unternehmen in Zwenkau, die zuverlässige Arbeitgeber sind, vor Ort ihre Steuern zahlen und sich für die Gesellschaft engagieren. Auch diese Firmen brauchen Raum zur Entwicklung, um im härter werdenden Wettbewerb erfolgreich bestehen zu können.

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Drogeriekette will eine Filiale in Zwenkau eröffnen


Ein Jahr ohne Drogerie hat Zwenkau hinter sich – doch ein Zettel im alten Geschäft hat Hoffnungen gesät. Die Drogerieketten Rossmann und dm äußern sich zu ihren Plänen.

Die Drogeriekette Rossmann beabsichtigt, eine Filiale in Zwenkau zu eröffnen. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage. Ein Mietvertrag mit einem Objekt in den Weinhold-Arkaden sei mit den Eigentümern abgeschlossen worden. „Möglicherweise kann mit einer Eröffnung im dritten Quartal 2025 gerechnet werden“, so ein Pressesprecher. Zuvor müssten noch einige Faktoren geklärt werden. Im Mai solle es nähere Informationen geben.

Die Zwenkauerinnen und Zwenkauer dürfte das freuen. Denn wer hier eine größere Auswahl an Pflegeprodukten, Putzmitteln und Kosmetik sucht, muss derzeit bis Groitzsch, Borna oder gar Leipzig fahren, um eine Drogerie zu finden. Denn das einzige Geschäft dieser Art hat Ende 2023 geschlossen.

Drogeriekette dm hält sich bedeckt

Vor einigen Wochen hing ein Zettel in dem Laden in den Weinhold-Arkaden: „Dieses Ladenlokal ist wegen Umbau bis zur Neueröffnung des Drogeriemarktes geschlossen.“ Mittlerweile ist der Hinweis verschwunden. Doch unklar war, welche Drogeriekette diese Absicht in Zwenkau verfolgen könnte.

Während Rossmann nun seine Absichten bestätigte, hält sich die Drogeriekette dm eher bedeckt mit ihren Plänen für die Stadt. „Zwenkau ist für uns ein attraktiver Standort und wir prüfen bereits mögliche Optionen“, erklärt der dm-Gebietsverantwortliche Gert Moßler. Aber: „Aktuell gibt es jedoch noch keine konkreten Pläne oder Entscheidungen, einen dm-Markt in Zwenkau zu eröffnen.“ Dm suche stets nach geeigneten Standorten, um das Filialnetz sinnvoll zu erweitern.

Zum Jahresende 2023 schloss der einzige Drogeriemarkt in den Weinhold-Arkaden in Zwenkau. Trotz guter Anbindung und bester Lage in der Innenstadt konnte das inhabergeführte Geschäft nicht überleben. Denn Lieferprobleme sorgten immer häufiger für Lücken im Sortiment. „Wenn die Regale leer bleiben und die Kundschaft beliebte Produkte nicht findet, geht sie woanders hin oder bestellt online“, sagte Inhaberin Jana Sgundek damals der LVZ. Irgendwann sei die Marge einfach zu gering gewesen, um alle Kosten zu decken.

Rossmann wird es da vermutlich leichter haben. Das Unternehmen zählt europaweit 65.000 Mitarbeitende in insgesamt 4966 Filialen, davon 2311 in Deutschland. Die Rossmann-Gruppe erzielte 2024 laut eigenen Angaben europaweit einen Umsatz von 15,3 Milliarden Euro.

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Flugzeugteile-Versand: US-Firma C&L Aviation Group arbeitet in aller Welt – jetzt auch in Zwenkau


Singapur – Miami – Zwenkau: Das global agierende Unternehmen suchte einen weiteren Standort und landete schließlich im Leipziger Süden. Die Nähe zum DHL-Frachtdrehkreuz in Schkeuditz war ein Grund dafür – und der andere ein spezielles Gebäude.

Die C&L Aviation Group, ein US-amerikanisches Unternehmen mit Standorten in Schottland, England, Singapur, Tschechien, Australien und Südafrika, hat sich jetzt auch in Deutschland niedergelassen. Genauer: in Zwenkau bei Leipzig. Die Firma wartet, repariert und verschickt weltweit Flugzeugteile, teils verkauft sie auch ganze Flugzeuge.

Gründer und Vorstandschef Chris Kilgour, erklärt im Gespräch mit der LVZ, was die Firma im Frühjahr 2024 zum Umzug in das knapp 10.000 Einwohner zählende Zwenkau bewogen hat. Dabei spielte der Austritt Großbritanniens aus der EU vor gut acht Jahren eine wichtige Rolle. „Der Brexit erschwerte es, den europäischen Markt von dort aus zu bedienen.“ Eine Lagerhalle innerhalb der EU war also gefragt. „Wir suchten in verschiedenen EU-Ländern, in Portugal, Amsterdam und Spanien hatten wir ernsthaft Interesse.“ Das Hauptquartier der global agierenden Firma, die 250 Mitarbeitende beschäftigt, liegt in Bangor, im US-Bundesstaat Maine.

Ein Freund empfahl Region Leipzig als Standort

Und dann bekam Kilgour einen Tipp. „Ein Freund empfahl mir, ich solle mich mal in Leipzig in Deutschland umschauen. Die Logistik durch die Anbindung durch den Hub seien günstig.“ Gesagt, getan. Allerdings nicht ohne regionale Unterstützung: Die Gesellschaft Invest Region Leipzig habe der Firma geholfen, vor Ort anzukommen.

„Sie machten Termine für uns aus und halfen bei der Suche nach einem geeigneten Gebäude.“ Denn: Die C&L Aviation Group ist auf große Räume angewiesen, in denen sie die Flugzeugteile lagern kann. Also flog Kilgour die gut zwölf Stunden nach Deutschland und traf einige Eigentümer. „Es gab nicht viel in der Größe, wie wir sie brauchen. Aber dann tauchte das Gebäude in Zwenkau auf.“

Flughafennähe und Nachtflüge überzeugten

Und das Wichtigste: Zwenkau ist nicht weit vom Flughafen Leipzig/Halle entfernt. Denn was für die Anwohnenden des Flughafens von Nachteil, ist für Kilgour und C&L der entscheidende Standortvorteil: keine Sperrstunde für Frachtflüge vom DHL-Drehkreuz in Schkeuditz. „Wir können spätabends etwas zustellen, und es wird immer noch in die EU ausgeflogen. Die Verbindungen nach Afrika sind hier sehr gut – besser als in Portugal oder Amsterdam.“ Allerdings: Dass C&L sich nun in Zwenkau und nicht in einer anderen, dem Flughafen nahegelegenen Stadt angesiedelt hat, ist auch Zufall: Hier gab es die passende Halle.
Was genau passiert in Zwenkau? „Es ist ein Lagerhaus für Flugzeugteile. Wir bekommen sie aus anderen Ländern und lagern sie in Zwenkau für Käufer in der EU und umliegende Regionen und verschicken sie weiter.“ Teile für Flugzeuge der Marken Avions de Transport Régional (ATR), Embraer, Saab sowie für einige Privat- und Businessjets sollen hier Platz finden.

Team soll noch wachsen – ein wenig zumindest

Derzeit arbeiten laut Kilgour vier Personen in Zwenkau – ein Manager sowie drei Logistikmitarbeitende. Gegenwärtig hat noch ein anderer Pächter die Hälfte der Halle gemietet, doch der Vertrag laufe Ende 2025 aus. „Dann nutzen wir die gesamte Fläche und können unser Team entsprechend erweitern.“ Das jetzige Personal komme aus der Region. „Eine Anforderung ist, dass sie Englisch sprechen.“ So sei der Manager zuerst für ein Training in die USA geflogen, und Mitarbeitende aus den USA hätten Zwenkau besucht und dort das Team aufgebaut. Gesucht würde in Zukunft weiteres Logistik- und Versandpersonal.

Herausfordernder „Papierkrieg“

Positiv empfand Kilgour die Zusammenarbeit mit der Stadt Zwenkau. Aber: Die deutsche Bürokratie machte der Firma zu schaffen. „Den Papierkrieg, den wir hier kennengelernt haben, hat alles etwas in die Länge gezogen.“ Für Import-Export-Unternehmen wie C&L sei das besonders anspruchsvoll. „Jetzt ist alles aufgebaut, und es läuft gut – aber es dauerte seine Zeit.“

Im Vergleich zu den USA oder Australien sei es hier komplizierter gewesen, aber nicht so herausfordernd wie in Tschechien. Und auch in Südafrika habe es Schwierigkeiten gegeben. „Deutschland reiht sich hier irgendwo in der Mitte ein“, sagt Kilgour zum Thema Bürokratie.

Diese ist aber kein Hindernis: Kilgour würde auch anderen Unternehmen die Region um Leipzig empfehlen. Wie könnte sich das Lager in Zukunft entwickeln? „Das Grundstück ist ausreichend groß, dass wir die Halle verdoppeln könnten, wenn wir es brauchen.“

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Gefährdete Agra-Brücke Markkleeberg: Fahrbahn wird für weitere Prüfung geöffnet


An der Agra-Brücke Markkleeberg will das Landesamt für Straßenbau und Verkehr auf Nummer sicher gehen. Jetzt soll die Fahrbahn geöffnet werden, um den Zustand des Bauwerks zu prüfen. Im Dezember waren bereits Spannglieder entnommen worden.

Das Schicksal der Agra-Brücke ist weiter ungewiss: Nach wie vor gibt es keine abschließende Entscheidung darüber, ob das durch korrosionsgefährdeten Spannstahl belastete Bauwerk möglicherweise gesperrt werden muss.

Das Bauwerk im Verlauf der B 2 gehört zu den 19 Brücken in Sachsen, die nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden einer vertiefenden Untersuchung unterzogen werden. Im Dezember 2024 hatte eine Fachfirma die Brücke geöffnet. An insgesamt acht Stellen waren Spannglieder entnommen worden. Die Proben gingen anschließend ins Labor, um sie genauer zu untersuchen.

Region bangt um die Agra-Brücke

Eine ganze Region bangt seitdem um den Ausgang der Sonderprüfung. Immerhin waren nach dem Brückendesaster in der Landeshauptstadt bei baugleichen Brücken in Sachsen umgehend Konsequenzen gezogen worden. Die Elbbrücke in Bad Schandau wurde Anfang November 2024 gesperrt. In Großenhain machten die Verantwortlichen gleich kurzen Prozess: Hier rückten einen Tag nach der Prüfung die Abrissbagger an – so beängstigend müssen die Ergebnisse ausgefallen sein.

Für die Agra-Brücke Markkleeberg waren frühestens Mitte Januar Ergebnisse angekündigt worden. „Diese liegen bislang nicht vor“, erklärte das zuständige Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) am Freitag.

Lasuv geht auf Nummer sicher

Vielmehr will die Straßenbauverwaltung jetzt eine weitere Vorsichtsmaßnahme ergreifen. „Es wird weitere Untersuchungen am Bauwerk geben“, verkündete Lasuv-Sprecherin Rosalie Stephan gegenüber LVZ.

Im Dezember war die Agra-Brücke an der Unterseite geöffnet worden, um dort Proben zu entnehmen. Die rund 45.000 Fahrzeuge, die die Bundesstraße täglich nutzen, wurden davon nicht tangiert. Nun sollen Untersuchungen auf der Oberseite der Brücke im Bereich der Stützpfeiler erfolgen.

Jetzt wird die Fahrbahn geöffnet

„Ausgewählte Spannglieder werden dabei freigelegt und nach einer visuellen Begutachtung Proben zur Untersuchung des Spannstahls im Labor entnommen.“ In Abstimmung mit dem Prüfingenieur würden die Stellen der Probenahme festgelegt. „Um an den Spannstahl zu kommen, muss die Fahrbahn geöffnet werden“, so das Lasuv.

Wann die Arbeiten erfolgen, steht noch nicht fest. „Aktuell laufen die vorbereitenden Planungen. Die Arbeiten sind abhängig von der Witterung. Termine können derzeit noch nicht benannt werden.“ Nachdem die Proben entnommen worden sind, werden die Stellen im Beton fachgerecht verschlossen und die Asphaltdecke wieder ergänzt, stellt das Lasuv in Aussicht. Eingriffe in den Verkehr seien nicht zu vermeiden.

Die Agra-Brücke gilt seit langem als Sorgenkind. Seit mehreren Jahren schon wird Schadensbegrenzung betrieben, um die baufällige Hochstraße durch den Agra-Park vorm Kollaps zu retten. So wurden bereits Behelfsstützen errichtet, um die Konstruktion notfalls abzufangen.

Fahrzeuge dürfen die B2 an der Stelle nur mit 60 Kilometern pro Stunde befahren. Für Lkw gilt ein Überholverbot. Beidseitig sind bereits Gleitwände errichtet, um die äußeren Fahrbahnränder zu entlasten.

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Zwenkauer Familie reist auf zehn Quadratmetern um die Welt


Haus verkauft, Jobs gekündigt, und Ade Deutschland: Familie Wotruba aus Zwenkau hat ihren Alltag gegen eine Weltreise im Camper getauscht. 28 Länder später erzählen sie vom Leben auf Rädern, und warum sie nicht nach Sachsen zurückkehren.

Ein großes Haus mit Garten, ein sicheres Einkommen – was für einige ein Lebensziel ist, haben Isabel und Rico Wotruba bewusst zurückgelassen. Gemeinsam mit ihrer zwölfjährigen Tochter Lucy und Hündin Orly bereisen sie seit 2022 in einem umgebauten Bundeswehr-Lkw die Welt, und haben dafür nicht nur ihr Eigenheim verkauft und ihre Vollzeit-Jobs gekündigt.

„Wir wollten schon immer etwas anderes mit unserem Leben machen“ begründet die gebürtige Zwenkauerin Isabel Wotruba die Entscheidung, ihren Alltag und die Heimat in der sächsischen Kleinstadt hinter sich zu lassen. Frustriert und erschöpft von ihrem „Standard-Leben“ fasste die Familie vor knapp drei Jahren schließlich den spontanen Entschluss, den Wunsch in die Tat umzusetzen. Seitdem haben sie in ihrem Camper „Charly“, benannt nach dem Forscher und Entdecker Charles Darwin, über 51.000 Kilometer durch 28 Länder in Europa und Teilen Asiens zurückgelegt.

Der Weg zum Weltenbummler

Ein einfaches „Wir fahren jetzt mit unserem Auto um die Welt“ war das Vorhaben aber nicht, erzählt Wotruba. Zum Verkauf von Haus und Besitz der Familie kamen neue Reisepässe und ein internationaler Führerschein. Doch besonders beim Versuch, Tochter Lucy von der Schule zu nehmen und den deutschen Wohnsitz abzumelden, stießen die Wotrubas immer wieder auf rechtliche Hürden.

„Die deutschen Behörden sind auf einen solchen Fall nicht vorbereitet“, erinnert sich Wotruba. So las sie sich in ihrer Freizeit durch eine Vielzahl an Gesetzen, um auch die Behörden von der Rechtmäßigkeit ihres Reise-Abenteuers zu überzeugen. Auch unterwegs können fehlende Unterlagen an Ländergrenzen oder politische Situationen immer wieder zum spontanen Umplanen der Reise zwingen. „Das haben wir uns am Anfang einfacher vorgestellt“, gibt Wotruba zu.

Tschüss Zwenkau, hallo Charly

Drastischer können sich die eigenen vier Wände kaum verändern: Von über 600 Quadratmetern Haus und Garten zog die Familie in ein Zimmer auf Rädern. „Auf diesen zehn Quadratmetern haben wir alles zum Leben“, beschreibt Wotruba das Leben im Camper. Küche, Bad, Wohnzimmer und Stauraum hält „Charly“ bereit, sowie getrennte Schlafnischen im Etagenbett-Stil als Rückzugsorte für Eltern und Tochter.

Mit einher ging ein kompletter Wandel im Lebensstil. Wo vorher der Abend vor dem Fernseher verbracht wurde, werden jetzt Gesellschaftsspiele gespielt oder auf Erkundungstour gegangen. Ein fast täglich wechselnder Vorgarten, vom Meer, zu Bergen, zum Wald, lässt Langeweile ausbleiben. „Wir haben wenige konstante Punkte“, sagt Wotruba, „das kann anstrengend sein, aber macht uns auch flexibel.“

Auch normalen Schulunterricht gibt es auf einer Weltreise nicht, stattdessen stemmen Isabel und Rico das Lernen mit Lucy selbst. Sie vertreten die Philosophie, dass Kinder lernen sollten, was sie auch wirklich interessiert. „Sachen, die wir im Alltag nebenbei aufsaugen, bleiben auch hängen“, erzählt Wotruba über Tochter Lucy, die ein Experte in europäischer Geografie geworden ist. Inspiration kommt von Fragen aus dem Reise-Alltag: So führt etwa eine Vulkanbesichtigung in Italien zum Lernthema Plattentektonik.

Alte Heimat und neue Bekannte

„So viel Gastfreundschaft und Lockerheit haben wir in Deutschland nie erfahren“, vergleicht Wotruba den menschlichen Umgang in ihrer alten sächsischen Heimat mit den neuen ausländischen Umfeldern, in denen der deutschen Familie viel Interesse entgegengebracht wird.

Dadurch kommen viele neue Bekanntschaften mit Einheimischen und anderen Auswanderern. Mit den alten Freunden wird über soziale Medien und Videotelefonie Kontakt gehalten: „Eigentlich fehlt uns nichts“, findet Wotruba. Besonders schätzt die Familie die ständig neuen Einflüsse und Denkweisen.

„Unser ganzes Weltbild wurde durch die Reise auf den Kopf gestellt“, erzählt Wotruba, selten seien bereiste Orte wie in den eigenen Vorstellungen. Dass ein kompletter Lebensstil-Wandel an einer Person nicht spurlos vorbeigeht, ist klar: „Wir sind viel aufgeschlossener und haben weniger Angst vor Neuem“, schätzt Wotruba ihre Familie ein. Auch ihr Konsumverhalten wurde deutlich bewusster – gekauft wird meist nur noch, was gebraucht wird und in „Charly“ verstaut werden kann.
Tochter Lucy und Vater Rico machen eine Pause auf einem Stellplatz in Rumänien.

Durch ein Leben auf engstem Raum sah sich die Familie auch gezwungen, Konflikten nicht mehr aus dem Weg zu gehen und mehr auf gegenseitige Bedürfnisse zu achten. „Wir hocken hier fast 24/7 aufeinander, da muss das Zusammenleben funktionieren“, sagt Wotruba.

Ein Ende der Reise ist noch nicht in Sicht: „Wir reisen so lange, wie wir Lust und Laune haben“, sagt Wotruba. Eines Tages wieder sesshaft zu werden, schließt sie dabei nicht aus – dann aber eher an einem ihrer Lieblingsreise-Ziele, darunter „Herzensland“ Rumänien und das südliche Italien. Zurück nach Deutschland zu ziehen, kommt jedoch für Wotruba nicht infrage, „aufgrund der Mentalität.“ Jetzt geht es für die Weltenbummler jedoch zunächst erstmals nach Afrika.

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Besonders schwerer Diebstahl: BMW in Zwenkau gestohlen


Unbekannte haben einen BMW in Zwenkau gestohlen. Die Papiere befanden sich im Fahrzeug.

Unbekannte haben einen BMW in Zwenkau gestohlen. Das weiße Modell 520D verschwand laut Polizei in der Straße Seeblick in der Nacht zu Mittwoch - inklusive der Zulassung. Das Fahrzeug mit dem Kennzeichen L-XO 9060 aus dem Jahr 2017 hat einen Wert von etwa 25.000 Euro.

In der Sache ermittelt die Polizei nun wegen eines besonders schweren Falls des Diebstahls.

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Pyrotechnik explodiert unter der Motorhaube - Auto in Zwenkau beschädigt


Der Besitzer eines in Zwenkau geparkten Mercedes wird sich nicht gefreut haben: Unbekannte sprengten seine Motorhaube mit Pyrotechnik.

In Zwenkau haben bisher Unbekannte ein Auto mit Sprengstoff beschädigt. Zwischen Mittwochnachmittag und Donnerstagmittag deponierten die Täter Pyrotechnik unter der Motorhaube eines Mercedes und entzündeten diese, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Die Explosion beschädigte den vorderen Teil des Autos; die Windschutzscheibe riss. Der Schaden beträgt den Angaben nach etwa 10.000 Euro. Die Polizei Borna ermittelt wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.

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Zwischen Cospudener und Zwenkauer See: Kleinere Variante des Harthkanals im Gespräch


Wie könnten der Cospudener und der Zwenkauer See verbunden werden? Dass sich etwas bewegen muss, darüber herrscht Einigkeit. Eine Interimslösung für Radfahrer und Paddler könnte schon früher kommen.

Zwischen Sorge und Aufbruch: Die Enttäuschung war groß, als der Bergbausanierer LMBV das Aus für den Harthkanal als schiffbare Verbindung zwischen Cospudener und Zwenkauer See verkündete. Die Kostenexplosion von zehn auf 150 Millionen Euro machte dem geplanten touristischen Aushängeschild im Leipziger Neuseenland einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem gibt es Hoffnung: Der Zweckverband Neue Harth arbeitet an Alternativen, wie auf der jüngsten Sitzung Mitte Dezember deutlich wurde. Nur die wasserwirtschaftlichen Funktionen des ursprünglichen Projekts sollen noch umgesetzt werden.

Nachdem im Sommer ein Treffen zwischen Ministerien, Kommunen und Planungsverbänden stattgefunden hatte, wurde eine Machbarkeitsstudie für einen „Harthkanal Light“ in Auftrag gegeben. Das zuständige Ingenieursbüro präsentierte nun die Zwischenergebnisse: Die Suche nach einer Verbindung zwischen den Seen, die zumindest von Sport- und Freizeitbooten befahren werden kann und gleichzeitig finanziell tragbar bleibt, läuft.

Die Notwendigkeit des Vorhabens wurde vom Zwenkauer Bürgermeister und Verbandsvorsitzenden Holger Schulz (CDU) deutlich betont: „Wir brauchen die Gewässerverbindung zwischen den Seen so schnell wie möglich.“

Aus Hartkanal wird Bootspassage – Details noch unklar

„Es ist noch nicht klar, ob es ein Kanal oder eine andere Form werden kann, deswegen sprechen wir zunächst neutral von einer ‚Bootspassage‘“, so der Vertreter des Büros. Dabei würden zunächst die unveränderlichen Bedingungen festgelegt: die Autobahn 38, der Kippenboden und Bergbaufolgen in der Landschaft sowie der Hochwasserschutz. Varianten, Boote über den „Luftweg“ mittels Kräne zu transportieren, seien in die Überlegungen eingeflossen, aber unpraktikabel in der Umsetzung. „Eine große Schwachstelle des Harthkanals ist die mangelnde Bodenverdichtung des Kippbodens“, so der Experte.

Alternative Trassen könnten östlich oder westlich des ursprünglich geplanten Projekts laufen, im Westen über die Weiße Elster oder im Osten durch die Neue Harth mit einer Autobahnüberführung – doch auch diese Varianten seien eher unplausibel. „Der mittlere Korridor, der bisher angestrebt wurde, ist nicht die schlechteste Idee“, so das Fazit. Am Ende könnte eine Mischung aus Transportmitteln stehen, die die Boote von einem zum anderen See bringen. Die Machbarkeitsstudie soll die Möglichkeiten ausloten und Ende 2025 umsetzbare Varianten präsentieren.

Weg soll Seen zwischenzeitlich verbinden

Die Planung zu den Möglichkeiten einer Bootspassage läuft, doch bis hier konkrete Ergebnisse vorliegen, werden noch Jahre vergehen. Derzeit sei die angefangene Baustelle zum Harthkanal umzäunt, regelmäßig würde eine Sicherheitsfirma die Baustelle überprüfen, erklärte Verbandsgeschäftsführer Heinrich Neu. „Wir haben Massen an Freizeitnutzern, aber keine richtige Verbindung zwischen Cospudener und Zwenkauer See“, konstatiert er. Das soll sich ändern. Eine geschotterte Baustraße gibt es bereits – doch auf Dauer müsse eine Verbesserung her. Würde der Weg ausgebaut, könnten zumindest Radfahrer und Paddler den Weg zum Umtragen von Booten nutzen.

Zumindest diejenigen, die einigermaßen sportlich sind: Denn die Strecken würden zwischen 700 und 1100 Meter betragen. Auf einem der kürzeren Wege (Variante 1 in rot) würden die Kosten aufgrund des mangelnden Unterbaus viel höher liegen, erklärt Neu. Hinzu kommt, dass die Flächen der LMBV gehören und der Verband daher keine Investitionen auf fremdem Grund und Boden vornehmen möchte. Ähnliches treffe auch auf die zweite Variante (gelb) zu. Die längste der drei Varianten, die bereits geschotterte Baustraße (Variante 3, grün), wäre derzeit am aussichtsreichsten. Es müsse nur eine acht Zentimeter dicke Asphaltdecke aufgetragen werden, um den Weg gangbar zu machen.

„Hier halten wir die Zustimmung der LMBV für wahrscheinlicher“, so Neu. Der Weg liege auf Flächen der Sächsischen Seebad Zwenkau GmbH (SSZ), die ebenfalls zustimmen müsse und auch beim Treffen anwesend war. Bei zügiger Planung könnte der Weg möglicherweise schon 2026 nutzbar sein. „Wir müssen hier etwas machen, weil es sonst niemand macht“, fasste der Vorsitzende Schulz zusammen.

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Brandstiftung auf Dreiseithof bei Zwenkau: Familie setzt 5000 Euro für Hinweise aus


Erst eine Drohung, dann brannte der halbe Hof von Familie Kulas ab. Die Polizei geht ein Jahr danach von Brandstiftung aus. Familie Kulas im Zwenkauer Ortsteil Rüssen-Kleinstorkwitz verlor bei dem Feuer nicht nur Erinnerungen. Auch das Vertrauen zum Dorf fiel den Flammen zum Opfer.

Die gelben Sauerstoffflaschen leuchten im Dunkeln, genau wie die Reflektoren auf den Anzügen der beiden Feuerwehrmänner. Sie klettern über einen Schuttberg, tragen einen gelben Feuerwehrschlauch zu dem Ort, wo es noch aus dem Boden qualmt. Ein Bagger schiebt Trümmer, während Wasser prasselnd Glutnester löscht. Als letzter Farbtupfer liegt ein pinkfarbener Gymnastikball zwischen verkohlten Holztrümmern, eingerissenen Mauerteilen und Stahlträgern. Es sind die Reste eines etwa 15 Meter langen Gebäudes, das in der Nacht abgebrannt ist. So zeigt es ein Video auf Youtube, das am Tag nach der Brandnacht am 5. Oktober 2023 entstand.

600 Kilometer entfernt in einem Ferienhaus in Österreich schläft Familie Kulas zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Denn Hartmut Kulas wurde kurz zuvor per Handy alarmiert. Der Feuerwehrmann sah den ersten Brandalarm seiner Zwenkauer Feuerwehr und schaltete ihn aus, immerhin hatte er Urlaub. Kurz darauf klingelt der Alarm ein zweites Mal. Und dieses Mal ist Hartmut Kulas hellwach. Denn die Nachricht auf seinem Display zeigt einen Vollbrand – an seiner Adresse zu Hause.

„Das Herz sprang mir aus der Brust“, sagt der 42-Jährige, gut ein Jahr später an seinem Esstisch, als er von dem Brand erzählt. Am Morgen nach dem Feuer packte die Familie ihre Sachen und fuhr aus dem Urlaub nach Hause. „Es war furchtbar“, sagt Heike Kulas, als sie sich an die Rückkehr erinnert. Statt des Baus, der den Hof zu einer Seite abschließt, lagen überall Holz und Schutt, über Meter verteilt. Fast die Hälfte der fünf Gebäude des 2009 gekauften Hofes waren zerstört worden. Ein Partyraum und ein Lager brannten vollständig oder teilweise ab. Den Geräteschuppen löschte die Feuerwehr noch rechtzeitig.

Das Wohnhaus der Familie im Zwenkauer Ortsteil Rüssen-Kleinstorkwitz blieb bei dem Brand verschont. Doch die beiden Kinder, damals 13 und 9, verbrachten die ersten Wochen nach dem Brand nicht zu Hause, sondern bei den Großeltern. Das Feuer hatte ihre Vögel in einer Voliere getötet.

Und mit dem Feuer verbrannten Fotos, Geschenke, Erinnerungen, Spielsachen. Stolz war Hartmut Kulas gewesen, als sie den Hof, eine alte Brüterei, mit seiner Geschichte kauften. „Uns wurde er anvertraut. Jetzt ist ein Teil nicht mehr da und das tut sehr weh“, sagt der Feuerwehrmann. Jede Feier, jeder Geburtstag, Taufen, ja Silvesterfeten mit Freunden hätten im Partyraum der Kulas‘ stattgefunden. „Die Eisenbahn, die mir mein Vater gebaut hatte, war da drin.“
Polizei ermittelt – auch in Richtung des Paares

Die Wochen nach dem Brand bewacht das Paar den Hof, schläft in unterschiedlichen Zimmern. „Bei jedem Windstoß, Lichtstrahl oder dem Bellen unserer Hunde sind wir aufgeschreckt“, erinnert sich Heike Kulas. Ihr Mann kontrolliert regelmäßig den umliegenden Wald mit seiner Wärmebildkamera, die er eigentlich für die Jagd nutzt, wie er erzählt.

Währenddessen startete die Kriminalpolizei ihre Ermittlungen. Schnell stand der Verdacht von vorsätzlicher Brandstiftung im Raum, aufgrund der gestapelten Reifen als Brandsätze und aufgrund der Graffiti. Eines davon stand schon etwa ein Jahr vor dem Brand in der Hofeinfahrt: „Ein Knöllchen noch, dann brennt‘s!“ Hartmut Kulas war zu dieser Zeit für das Zwenkauer Ordnungsamt tätig. Das zweite Graffito muss wohl in der Nacht des Brandes entstanden sein und richtete sich erneut mutmaßlich gegen Hartmut Kulas.

Nach dem Brand habe das Paar mehrere Wochen die Handys abgeben müssen, damit die Kripo sie durchsuchen konnte. „Es hätte ja auch Versicherungsbetrug sein können“, erklärt Hartmut Kulas. Drei Namen habe seine Frau der Polizei noch im Oktober 2023 gesagt. „Leute, mit denen man irgendwann mal Streit hatte.“ Im Januar seien sie verhört worden, erzählt sie. „Erst drei Monate später.“ Auch die Eltern, Geschwister und Kollegen von Hartmut Kulas habe die Polizei vernommen. „Wir wurden einzeln befragt, wir waren gläsern, haben alle Details ausgepackt“, sagt Heike Kulas. Teils herrschte Misstrauen zwischen dem Paar, das bald 25 Jahre zusammen ist.

Doch bis jetzt: Kein Erfolg, den ihnen die Polizei präsentieren konnte. Wie diese auf Anfrage mitteilte, werde sie die Akte zum Brand zeitnah der Staatsanwaltschaft übergeben, nachdem alle Ansätze ausgeschöpft und die polizeilichen Ermittlungen damit abgeschlossen seien. Derzeit laufe noch die Brandursachenermittlung. Ob dann trotzdem noch weiter ermittelt oder der Fall eingestellt wird, muss die Staatsanwaltschaft entscheiden.
„Kripo Live“ berichtet über Vorfall

Deswegen unternahm die Familie kürzlich einen weiteren Versuch. Bei der TV-Sendung „Kripo Live“ des Mitteldeutschen Rundfunks erzählte sie ihre Geschichte. Und setzte 5000 Euro Belohnung für Hinweise aus. 5000 Euro für die Auflösung des Falls, für das Wissen darum, wer es auf sie abgesehen hat, wer die Autoreifen zum Hof gefahren, sie aufgestapelt und angezündet hat. Wie Heike Kulas betont, gehe es dem Paar dabei nicht um Vergeltung. Der Job, Hobbys, die landwirtschaftliche Arbeit, so sagt die 39-Jährige, alles laufe wie früher. „Aber ohne ein gutes Gefühl dabei.“ Doch auch die Sendung brachte laut Polizei keine neuen Hinweise. Mittlerweile ist der TV-Beitrag offline.

Eine Zeit lang waren sie sogar überzeugt, von hier wegzuziehen, alles hinter sich zu lassen. Vielleicht nach Österreich, ihrem zweiten Zuhause. Doch die Kinder wollten bleiben. Also blieben sie, bauten das Verlorene so gut es ging wieder auf, steckten rund 120.000 Euro hinein, bilanziert das Ehepaar. Für alles reiche das Geld der Versicherung nicht. Mittlerweile ist der Dachstuhl erneuert, das Scheunentor vor dem Geräteschuppen leuchtet frisch lackiert, darüber hängen noch die dunkelgrauen Rußschleier in der weißen Mauerfarbe.
Familie hat sich zurückgezogen

Was über ein Jahr später bleibt, ist Misstrauen. Misstrauen der Tochter in ihr Zuhause. „Sie geht bis heute nicht alleine ins obere Stockwerk“, sagt ihre Mutter. Heike Kulas hingegen hat kein Vertrauen mehr in die Ermittlungen der Polizei. Sie möchte über einen Anwalt Akteneinsicht bekommen. Und Hartmut Kulas vertraut nicht mehr auf sein Umfeld, auf das Dorf, dessen Feste er immer besuchte. Der Wehrleiter habe den Vater ermutigt, beim Bierausschank zu helfen. So, wie er es früher immer gemacht hatte. „Ich kann das einfach nicht mehr“, sagt er. „Was ist, wenn mir der Täter ins Gesicht grinst, während ich ihn bediene?“

Plötzlich dröhnt und heult ein Handy im Flur auf. Hartmut Kulas springt vom Esstisch auf. „Das ist mein Alarm der Feuerwehr, es gab einen Unfall“, erklärt er, verabschiedet sich schnell. Auch Heike Kulas springt auf, schaut nach, wo ihre Kinder sind. Denn der Unfall ist direkt auf der B2, nur wenige Meter von ihrer Hofeinfahrt entfernt, passiert. Dann Entwarnung, alle sind in Sicherheit. Sie legt sich die Hand auf die Brust, atmet tief aus, schließt kurz die Augen. „Mir läuft es kalt herunter. In solchen Momenten kommt alles wieder hoch“, sagt sie leise.

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Hundesteuer in Zwenkau wird 50 Prozent teurer - und ist trotzdem günstig


Ab Januar müssen Hundehalter in Zwenkau tiefer in die Tasche greifen: Erstmals seit 24 Jahren steigt die Hundesteuer für die meisten Tiere beachtlich. Andere Kommunen im Umland bleiben jedoch auch nach dem Anstieg in Zwenkau teurer.

Günstiger als in Zwenkau sind Hundesteuern im Landkreis Leipzig selten: 2025 werden die Abgaben für Tierbesitzer jedoch erhöht. Ab dem 1. Januar beträgt die Jahresgebühr für den ersten Hund mit 54 Euro ganze 50 Prozent mehr als die bisherigen 36 Euro.

Auch für jeden weiteren Hund steigt die Steuer gleichermaßen von 72 auf 108 Euro. Beachtlich teurer sind die als gefährlich eingestuften Hunderassen American Staffordshire Terrier, Bullterrier und Pitbull Terrier – jedoch kommt nur eine vergleichsweise geringe Steigerung von 288 auf 300 Euro auf die Halter zu.

Langjähriger Steuersatz erhöht

Die Erhöhung war nur eine Frage der Zeit. Anders als bei anderen Steuern ist die Höhe der Hundesteuer Kommunensache – die neue Satzung in Zwenkau sei mitunter aus einem Vergleich mit den umliegenden Kommunen entstanden, erklärt Kämmerin Nadine Ehrhardt. Eingeführt wurde die bisherige Satzung bereits 2001: „Nach 24 Jahren war eine Erhöhung nötig“, sagt Ehrhardt.

Wie bisher kann die Steuer unter bestimmten Voraussetzungen vergünstigt oder sogar komplett aufgehoben werden. Keine Steuern bezahlt werden müssen etwa für Blindenführhunde und Tiere des Rettungsdienstes. Ermäßigungen gelten unter anderem für Vierbeiner aus dem Wachdienst oder im Zwenkauer Hundesportverein.
Günstig trotz Erhöhung

Ein Blick in den Landkreis Leipzig zeigt: Trotz beachtlicher Erhöhung kommen Hundebesitzer in Zwenkau noch immer vergleichsweise günstig weg. In Markranstädt, Grimma und Wurzen kostet ein Hund jährlich 60 Euro, in Markkleeberg und Borna schon 80 Euro. Für jeden weiteren Hund werden im Umland zwischen 90 und 140 Euro fällig – eine Erhöhung ist in den Kommunen zum nächsten Jahr jedoch nicht geplant.

Günstiger als in Zwenkau sind die „gefährlichen Hunde“ in Wurzen und Grimma mit jeweils 150 und 180 Euro – in den anderen Kommunen geht die Preisspanne für ein oder mehrere Tiere von 300 bis 400 Euro. Nur in Markranstädt sind diese Ausnahmefälle mit 500 Euro für einen Hund und 620 Euro für mehrere deutlich teurer.

Mancherorts gelten neben den gängigen Ausnahmen auch Ermäßigungen für Hunde, die aus Tierheimen stammen. In Grimma sind Hunde aus dem Tierheim Schkortitz sogar für ein Jahr komplett von der Steuer befreit.

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Die besten Brötchen im Landkreis? Gibt‘s in Zwenkau, Beucha und Panitzsch


Mehr als 1000 Leserinnen und Leser haben über die besten Brötchen im Landkreis Leipzig abgestimmt. Eine Gemeinsamkeit haben sie: Die Handwerksbäcker blicken alle auf eine lange Tradition zurück.

Es duftet nach frisch Gebackenem, die Kaffeemaschine läuft und die beiden Verkäuferinnen bedienen die Kundschaft, die sich an diesem Vormittag die Klinke in die Hand gibt. Beim Bäcker Uttecht in Zwenkau an der Pegauer Straße läuft das Geschäft. Und auch die LVZ-Leserinnen und Leser fanden: Hier gibt es die besten Brötchen im ganzen Landkreis. Unter zehn Bäckereien bekam Uttecht mit 239 die meisten der gut 1000 Stimmen.

„Wir freuen uns riesig darüber“, sagt Bäckermeister Dirk Uttecht. Der 59-Jährige führt den Handwerksbäcker seit 1990 in der dritten Generation. „Aber die eigentlichen Gewinner sind unsere Kunden und unsere Mitarbeitenden – ohne sie würde das alles überhaupt nicht funktionieren.“ Viele der Kunden würden regelmäßig kommen, einige sogar täglich.

Auf der anderen Seite der Verkaufstheke arbeiten 35 Bäcker, Azubis, Konditorinnen und Verkäuferinnen in den bislang sechs Filialen in Böhlen, Rötha, Gaschwitz, Markkleeberg, Groitzsch und hier, in Zwenkau. Hier findet sich auch die Backstube, in der seit 1930 die Brötchen gebacken werden.

„Noch nach dem Rezept von damals“, erklärt Dirk Uttecht. „Deswegen werden sie auch DDR-Brötchen genannt“, ergänzt seine Tochter Linda Uttecht. Die 35-Jährige ist eigentlich gelernte Reiseverkehrskauffrau, arbeitet aber seit drei Jahren im Familienbetrieb und kümmert sich um die Büro- und Personalangelegenheiten.

Doch sie ist nicht die einzige aus der Familie, die hinter den Kulissen mitmischt. Ihre Schwester Livia ist gelernte Konditorin und bäckt an diesem Vormittag den Baumkuchen. In 18 Schichten dreht sich dieser vor Flammen und muss dabei durchgehend bewacht werden. Hinten in der Backstube bereiten Moni und Nico gerade das Weißbrot vor. Moni, eigentlich gelernte Köchin, wiegt den Teig ab und Nico bringt ihn in Form. Der 44-Jährige ist mit Linda Uttecht verheiratet und kam ebenso als Quereinsteiger hier unter.
Zwischen Tradition und Festival-Erfahrungen

Die Stimmung ist gut – wohl auch ein Grund dafür, dass beim Handwerksbäcker kaum Personalmangel herrscht. „Lieber wachsen wir langsam, aber dafür so, dass es unseren Mitarbeitenden gut dabei geht“, erklärt Linda Uttecht die Firmendevise. Dazu gehören auch familienfreundliche Arbeitszeiten. „Ich wünsche mir, dass es für alle der Traumarbeitsplatz ist und bleibt“, so das hohe Ziel der 35-Jährigen.

Für sie ist die Brücke zwischen altem Traditionshandwerk und der Bogen zur jungen Generation wichtig. „Dieses Jahr haben wir als Familie die Festivalgäste auf dem Highfield mit Brötchen versorgt, das war super!“ Überhaupt hat sich die Familie ein zweites Standbein mit Lieferungen aufgebaut, wie Bäckermeister Uttecht erklärt. Regelmäßig würden sie verschiedene Hotels, aber auch das Gewandhaus, den Kanupark in Markkleeberg und den Veranstaltungsort Vineta beliefern.
Uttecht setzt auf gute Arbeitsbedingungen und Nähe zur Kundschaft

Der Handwerksmeister verrät sogar das Geheimnis hinter den besten Brötchen. „Wir lassen den Teig 24 Stunden ruhen, bevor wir die Brötchen backen“, erklärt der Handwerksmeister. „So werden sie besonders bekömmlich und bleiben länger frisch.“

Also alles in Butter? Während es viele Handwerksbetriebe in der Region immer schwerer haben und teils schließen, läuft es bei Bäcker Uttecht rund. „Wir machen uns tatsächlich keine Sorgen. Wir vertrauen auf unsere Qualität, unser Team und unsere treue Kundschaft. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Groß war dieser Tage auch die Freude in der Beuchaer Dorfstraße 27. Dort, wo seit 1893 die Bäckerei Krah ansässig ist, die es im Rahmen der LVZ-Onlineumfrage mit 152 Stimmen auf den zweiten Platz geschafft hat. „Wenn unsere Kundschaft die Qualität und den Geschmack unserer Brötchen in dieser Form würdigt, dann erfüllt uns dies natürlich mit Stolz und bestätigt uns in dem, was wir und wie wir es tun“, kommentiert Pirmin Krah das Umfrageergebnis.
Seit fünf Generationen bäckt Familie Krah in Beucha

Gemeinsam mit seinem vier Jahre älteren Bruder Patrick und nach wie vor unterstützt von Mutter und Vater führt der 39-jährige Bäckermeister das Familienunternehmen in der mittlerweile fünften Generation. Begründet worden war es Ende des 19. Jahrhunderts von Ururgroßvater Oskar, der in dem heutigen Brandiser Ortsteil eine bestehende Bäckerei übernommen hatte und diese am 31. Januar 1893 wiedereröffnete.

Im vergangenen Spätsommer übernahmen die Brüder das operative Geschäft von Vater Rüdiger (66), der seinerseits die Familientradition vom Frühjahr 1984 an fortgesetzt hatte. Neben der die Backstube beherbergenden Stammfiliale in Beucha betreibt der Familienbetrieb weitere Filialen in Naunhof, Borsdorf, Paunsdorf und Probstheida.

Sie kam, sah und siegte – zumindest um ein Haar. Bäckermeisterin Antonia Vetter, die Anfang August des vergangenen Jahres die Geschäfte in der Panitzscher Bäckerei Hofmann von ihrem Vater übernommen hatte, schaffte es mit ihren Produkten auf den dritten Platz der LVZ-Onlineumfrage – mit 139 Stimmen nur 13 Stimmen hinter dem zweiten Platz. „Damit unter die ersten Fünf zu kommen, hatte ich schon ein wenig geliebäugelt, Platz Drei ist natürlich noch schöner“, so die 39-jährige Bäckermeisterin in sechster Generation.

Auf 139 Jahre kann der Familienbetrieb mit 16 Mitarbeitenden in der Plösitzer Straße mittlerweile zurückblicken, womit die Bäckerei Hofmann eine der ältesten im Landkreis Leipzig ist. Wie beim Gewinnerbäcker Uttecht ist auch in Panitzsch das „DDR-Brötchen“ ein Aushängeschild. „Wir haben nicht nur den Namen beibehalten, sondern auch die spezielle Machart mit einem Teig, der über eine Stunde liegt, bevor er weiterverarbeitet wird“, so Antonia Vetter. Mit ihr hat die erste Frau das Zepter in der Panitzscher Bäckerei Hofmann übernommen.

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6800 Haushalte, Firmen und Schulen in Zwenkau haben jetzt schnelles Internet - doch auf den letzten Metern hakt es


Mit bis zu 1000 Megabit pro Sekunde Daten aus dem Internet herunterladen: Für rund 6800 Haushalte in Zwenkau und den Ortsteilen ist das jetzt Wirklichkeit. Mit Einschränkungen: In einigen Häusern ist das schnelle Internet noch nicht dort, wo es sein soll.

In Zwenkau und allen Ortsteilen können mehr als 6800 private Haushalte und Gewerbetreibende jetzt schnelles Internet mit Bandbreiten von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde nutzen. Der Telekommunikationsdienstleister Envia Tel hat das Netz jetzt mit Vertretern der Stadt Zwenkau und dem Breitbandkoordinator des Landkreises, Jörg Martin, symbolisch in Betrieb genommen.
Alle Ortsteile sind angeschlossen

Rund 80 Kilometer Glasfaserleitungen wurden in der Kernstadt, in Großdalzig, Kleindalzig, Löbschütz, Rüssen-Kleinstorkwitz, Tellschütz und Zitzschen verlegt. Rund 17 Millionen Euro hat Envia Tel investiert. Voraussetzung für den im Sommer 2022 erfolgten Baustart war, dass sich in der sogenannten Vorvermarktungsphase mindestens 35 Prozent aller Haushalte zu einem Vertragsabschluss verpflichten. Mit 40 Prozent wurde die Quote leicht übererfüllt.

Als Envia-Geschäftsführer Haiko Rennert vor rund vier Jahren im Büro von Zwenkaus Bürgermeister Holger Schulz (CDU) auftauchte, um ihm das Ausbau-Angebot schmackhaft zu machen, rannte er offene Türen ein. „Seit Beginn meiner ersten Amtsperiode 2008 gab es die verschiedensten Förderideen, Gutachten und Konzepte. Die meisten waren das Papier nicht wert, auf dem sie standen“, blickt Schulz zurück. Die Digitalisierung sollte seiner Meinung nach längst eine vom Bund unterstützte kommunale Pflichtaufgabe sein. Er sei froh, dass Envia Tel nicht nur das lukrative Ortszentrum mit kurzen Wegen, sondern auch die abgelegenen Ortsteile eigenwirtschaftlich erschlossen und vom „digitalen Trampelpfad auf die Überholspur“ gebracht habe. Mithilfe der Breitband GmbH als Tochter des Landkreises Leipzig wäre das nicht gelungen, gestand Jörg Martin als Breitbandkoordinator im Landratsamt ein.
An den Hausanschlüssen wird mit Hochdruck gearbeitet

Ein Großteil der Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern surft dank Glasfaser schon in Lichtgeschwindigkeit. Doch sind die Nacharbeiten längst nicht abgeschlossen. An der sogenannten Inhouseverkabelung, also dem Weg des Glasfaser-Kabels vom Hausanschluss bis zum Router, werde noch gearbeitet, informiert Envia. Von rund 1600 Erschließungsaufträgen befänden sich noch um die 100 in der Fertigstellung. Das habe unterschiedliche Gründe, erklärt Projektleiterin Nicole Freyer. „Etwa die Hälfte davon hat sich erst später angemeldet, bei den restlichen gibt es technische oder organisatorische Probleme, die wir natürlich so schnell wie möglich beheben werden“, verspricht Freyer.

Eine Panne hatte es auch bei der Erschließung der Lebenswelt-Grundschule im Zwenkauer Ortsteil Rüssen-Kleinstorkwitz gegeben. „Im Juni 2022 wurde in der Straße das Kabel verlegt, da lag es dann ewig“, hatte Alexander Wagner als Geschäftsführer des Schulträgervereins damals moniert. Als er im August 2023 von der vollständigen Erschließung seines Ortsteils im Amtsblatt las, schrieb er einen Brief an die Envia-Geschäftsführung. Das Resultat der Fehlersuche: Die Schule war aufgrund der Vereins-Trägerschaft als Privatkunde erfasst worden, es sei aber ein Geschäftskundenauftrag nötig gewesen. Der Irrtum wurde behoben. „Seitdem läuft alles ohne Ausfälle problemlos“, freut sich Wagner. Die Schülerschar recherchiere im Rahmen verschiedener Projekte im Internet, die Lehrerschaft sei im digitalen Lehr-Lern-Portal der evangelischen Schulen angeschlossen und könne endlich die Angebote des Netzwerks uneingeschränkt nutzen.

Und noch ein weiteres Ärgernis auf dem Weg zum flächendeckenden Netzausbau musste behoben werden: Die mit dem Ausbau beauftragte Firma Soli Infratechnik GmbH aus Isernhagen bei Hannover rutschte im Mai in die Pleite. Lieferkettenprobleme sowie gestiegene Material- und Lohnkosten sollen das Unternehmen laut Insolvenzverwalter in die Krise gestürzt haben. Der Betrieb war auch Partner anderer Netzanbieter, wie Telekom und Deutsche Glasfaser, und brachte deren Projekte ins Stocken. Zwei Bautrupps des Dienstleisters Fischer Haustechnik sprangen inzwischen in die Bresche und sind nun in Zwenkau unterwegs. Unter anderem kümmern sie sich um die noch laufende Inhouseverkabelung in den Mehrfamilienhäusern, derzeit im Pulvermühlenweg, berichtet Envia.
Glasfaser liegt auch schon in künftigen Baugebieten

In Zwenkau sei man mit dem „Ausbau in Rekordzeit“ rundum zufrieden, lobte der Bürgermeister. Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern hielten sich in Grenzen. Bezüglich künftiger neuer Wohngebiete könne er gelassen in die Zukunft blicken. Aus den beim Baustart 2022 avisierten 60 Kilometern neuer Leitungen für insgesamt 4227 Haushalte sind 80 Kilometer für 6800 Haushalte geworden. „Das ist eine Besonderheit in Zwenkau. Die Stadt hat noch viele Ausbauflächen, für diese haben wir den möglichen Bedarf bis 2030 berücksichtigt“, erklärt Nicole Freyer.

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Beliebtes Eiscafé Zwenkau schließt: Inhaberin sucht Käufer fürs Lokal und die geheimen Rezepte


Das Zwenkauer Eiscafé ist für Ausflügler eine beliebte Adresse, denn das hausgemachte Eis ist viel gelobt. Am 3. November wird es zum vorerst letzten Mal verkauft, Fans hoffen auf Rettung des Kultladens. Doch es gibt Hoffnung für das Geschmackserlebnis.

Schoko, Vanille, Erdbeer, Stracciatella – die Lieblingssorten der Stammkundschaft im Eiscafé Zwenkau – und viele andere begehrte Sorten gibt es am kommenden Wochenende zum letzten Mal. Inhaberin Cornelia Berthold geht nach drei Jahrzehnten in den Ruhestand. Am Samstag, 2. November, und am Sonntag, 3. November, verkauft sie jeweils ab 13.30 Uhr die letzten Hörnchen, Muscheln und Becher mit ihrem hausgemachten Eis – bis die Behälter leer sind.

Anschließend steht ein langer Urlaub an. Am 29. November öffnen sich die Türen zum letzten Punschkontor. Bis zum 22. Dezember locken Dienstag bis Sonntag zwischen 14 und 19 Uhr Glühwein und weihnachtliches Backwerk. Dann ist endgültig Schluss.

„Dreißig Jahre sind genug“, findet die gelernte Konditorin, die sich mit dem Meistertitel in der Tasche 1995 ihren Traum erfüllte und sich selbständig gemacht hat. „Das hatte ich schon immer im Kopf. Als sich die Gelegenheit bot, das Geschäftshaus in der Leipziger Straße 9 zu erwerben, habe ich das mit meinem Mann Gerald besprochen und bin zur Bank gegangen“, erzählt sie. Die machte den benötigten Kredit locker. Mit den ersten zwölf selbst hergestellten Eissorten und Kuchen hat sie am 3. August 1995 eröffnet.

„Ganz ohne Werbung und Brimborium, still und leise, so wollte ich auch gehen“, sagt sie. Eigentlich sei es ihr gar nicht recht, dass darüber noch ein Artikel in der Zeitung erscheint. „Ich habe doch nur meinen Job gemacht“, sagt sie ganz unprätentiös. „Aber mit viel Herzblut“, fügt sie hinzu. „Und da es 30 Jahre ohne Crash gut funktioniert hat, habe ich wohl nicht viel verkehrt gemacht.“ Alleine hätte sie das nicht geschafft und legt großen Wert darauf, sich bei allen Wegbegleitern zu bedanken – „bei meiner Family, bei allen Freunden, die mich immer unterstützt haben, bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie bei unseren Saisonkräften.“
Eis für jeden Geschmack vom Stift bis zur Oma

Bis zu 45 verschiedene Geschmacksrichtungen hatte sie schon im Sortiment. 60 Pfennig kosteten damals die ersten Kugeln, jetzt gibt es sie ab 1,40 Euro und damit im Vergleich sehr günstig. Ricotta und Cookie mit Himbeer-Keksteig und Schokolade gehen nach wie vor bestens, ebenso Zimt- und Mohn-Apfel. Kinder lieben Engel-Blau und Waldmeister. Im Sommer hatte Cornelia Berthold schon Pampelmuse im Sortiment, zu Ostern Möhren-Eis.

„Es lag mir immer am Herzen, etwas für alle Geschmäcker anzubieten, für die Oma genauso wie für die Stifte im Kinderstuhl“, betont sie. Auch Barrierefreiheit war ihr wichtig, ganz ohne Gesetzesdruck. Am Anfang kam ihre Kundschaft aus Zwenkau, ab und an mal einer aus Grimma oder Markranstädt. Mit der Eröffnung des Zwenkauer Sees strömen die Touristen von weither zum Kap und legen gerne bei ihr eine Pause ein.

Bei Sonnenschein stehen die Schleckermäuler Schlange, von Dienstag bis Sonntag. Nur montags ist „wegen kreativer Pause“, so steht es auf einem Aushang, geschlossen. Einer ihrer Stammgäste kommt seit vielen Jahren mit seinem Lastenrad und seiner Vizsla-Hündin Hailey, die sich gerne mal chauffieren lässt, regelmäßig vorbei. „Das Eis ist sensationell und die Chefin umwerfend toll“, schwärmt Lorenz Ismer von der „perfekten Pause auf meiner 43 Kilometer-Runde von Leipzig aus um den Cospudener und den Zwenkauer See“. Ebenso regelmäßig postet er bei Facebook Bilder von seinen Stopps mit Hund und Eis vor dem Café.

Was weder er noch Cornelia Berthold bisher wussten: Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat aufgrund der regelmäßigen Veröffentlichungen eine „inoffizielle Seite“ zum Eiscafé Zwenkau erstellt. „Zurzeit erreichen mich tatsächlich viele private Nachrichten von Menschen, die sich eine Rettung des Kultladens wünschen“, erzählt der Leipziger.

Cornelia Berthold hat ihre Rezepturen verfeinert

Nach 30 Jahren hat Cornelia Berthold als Chefin mitten im Geschehen jetzt die Weichen Richtung Ruhestand gestellt. Das Haus mit Eiscafé und ihrer Wohnung darüber steht zum Verkauf. Mitsamt der jahrzehntelang erprobten geheimen Rezepturen, die sie selbst über die Zeit immer weiter verfeinert hat und die der Hauptgrund sind, weshalb das Eiscafé Zwenkau weit über die Stadtgrenzen bekannt und beliebt ist. Es besteht also Hoffnung, dass das Geschmackserlebnis erhalten bleibt. Die Inhaberin wünscht sich, dass sich jemand findet, der das Geschäft mit den Lizenzen für den Freisitz und der Straßenbestuhlung weiterführt.

Was sie genau weiß: wie sich ihr weiteres Leben gestaltet. Sie zieht mit ihrem Mann in den Norden von Leipzig, um Landleben und Ruhe zu genießen. „Manche glauben es nicht, aber ich kann gut mit Stille umgehen“, verrät die resolute Geschäftsfrau, die wahrlich nicht auf den Mund gefallen ist, schmunzelnd. Alle zwei Jahre habe sie zur Entspannung jeweils fünf Tage im „Haus der Stille“ in Grumbach verbracht. Und langweilig werde es ihr ganz sicher nicht werden.

Sie habe im neuen Domizil mit großem Grundstück in den nächsten Jahren reichlich zu tun. „Mein Mann hat zwei grüne Daumen, ich leider nicht. Also muss ich bei ihm in die Lehre gehen. Da bleibt mir viel Raum zur Selbstverwirklichung“, erzählt sie. Auch Reisen stehen auf der Wunschliste des Ehepaares – nicht in die Ferne, sondern zu schönen Zielen, die sie in Deutschland noch nicht besucht haben. Und zu Zeiten, an denen nicht zu viele Touristen unterwegs sind.

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A 72 bei Leipzig: Anschlussstelle Zwenkau wird geöffnet


Pendler auf der A 72 können ab der nächsten Woche aufatmen: Mit der Freigabe der Anschlussstelle Zwenkau wird es im Bereich Böhlen/Großdeuben eine deutliche Entlastung geben. Auch für einen Parkplatz bei Rötha haben die Vorarbeiten begonnen.

Nur noch wenige Tage, dann können Autofahrer ein weiteres wichtiges Teilstück der neuen A 72 nutzen. Am 15. Juli wird die neue Anschlussstelle Zwenkau für den Verkehr freigegeben. Das Datum ist für die Autobahn GmbH als Bauherr des Mammutprojektes ganz offensichtlich ein gutes Omen. Denn der 15. Juli war auch im Vorjahr exakt der Tag, an dem das letzte Teilstück der A 72 zwischen Rötha und der A 38 erstmals durchgängig befahrbar war - wenn auch nur auf einem Fahrstreifen und mit reduzierter Geschwindigkeit.

Im Baucontainer in der Röthaer Straße des Aufbaus hat Projektleiter Eric Winter die letzten Arbeiten für diesen weiteren Teilschritt fest im Blick. Die Wände des Besprechungszimmers reichen gerade so aus, um die riesigen Baupläne anzupinnen. Ist der 15. Juli unverrückbar? „Für den Termin ist alles so weit veranlasst“, verkündet der oberste Verantwortliche für die Großbaustelle.

A 72: Markierungen und Beschilderung müssen noch erfolgen

„Es wird an diesem Tag Bauabnahmen und sicher noch einige Absprachen geben. Die Freigabe könnte sich in bis in den Nachmittag oder die Abendstunden hinziehen. Möglich, dass die Verkehrsteilnehmer die neue Auf- und Abfahrt auch erst am Dienstagmorgen nutzen können.“ Zuvor müssen noch Markierungen, Beschilderung und Ampel-Programmierung erfolgen.

An der Verlängerung der A 72 zwischen Chemnitz und der A 38 wird seit 2003 gebaut. Stück für Stück näherte sich seitdem die wichtige Fernverkehrsader dem Leipziger Süden. Das letzte Teilstück zwischen Rötha und dem Kreuz Leipzig der A 38 ist zwar nur acht Kilometer lang. Der Abschnitt hat es allerdings in sich.

Leistungsstarke A 72 braucht festen Untergrund

„Wir bauen nicht nur bei rollendem Verkehr“, erläutert Winter. Die Strecke verläuft außerdem fast ausschließlich über ehemaliges Tagebaugelände. Früher vorhandene bis zu 60 Meter tiefe Gruben wurden hier zur Zeit des Braunkohlenabbaus mit Abraum zugeschüttet und dann sich selbst überlassen. Was zu DDR-Zeiten kein Problem darstellte, hier die alte F 95 vierspurig nach Leipzig zu bauen, wird spätestens mit der Anforderung an eine leistungsstarke Autobahn der Neuzeit zum Problem. Verdichten, verdichten und nochmals verdichten ist deshalb die Devise.

Deshalb bekommen Pendler entlang der Baustrecke immer wieder Betonblöcke oder riesige Erdhaufen zu sehen. Diese sollen die künftige Belastung durch Tausende Fahrzeuge täglich vorwegnehmen.

Bei Rötha sind Aufschüttungen für A 72 besonders anspruchsvoll

„Ein Großteil des Baufeldes befindet sich derzeit in der Liegezeit“, ergänzt Tino Möhring, Sprecher der Autobahn GmbH. „Das dauert in der Göselaue besonders lange, weil wir es hier mit einem besonders hohen Grundwasserstand zu tun haben“, heißt es zum Abschnitt bei Rötha. Herausfordernd gestalten sich die Aufschüttungen auch am nördlichen Bauende. „Hier wechseln sich früheres Kippengelände und gewachsener Boden ab, weil in diesem Bereich die Tagebaugrenze verlief“, so Winter. Das mache die Sache anspruchsvoll.

Vorbereitungen laufen ebenfalls für den Parkplatz, der unter dem Namen „Röthaer Holz“ in Fahrtrichtung Chemnitz entstehen wird. „Weil wir uns auch hier in der Göselaue bewegen, wurde bereits jetzt mit Aufschüttungen begonnen.“ Bevor es an die Errichtung der neuen Stellflächen gehen kann, muss sich das Erdreich setzen. Der Parkplatz wird sich nördlich des Röthaer Holzes befinden - und zwar dort, wo der Verkehr aus dem Süden kommend derzeit einen provisorischen Schwenk nach links macht.
Parkplatz „Hainer See“ ging bereits 2022 in Betrieb

In der Gegenrichtung war bei Espenhain bereits mit Freigabe des Abschnitts zwischen Borna und Rötha im Jahr 2019 der Parkplatz „Hainer See“ mit WC eröffnet worden. An der Anlage „Röthaer Holz“ werden sich ebenfalls eine Toilettenanlage, außerdem 30 Stellplätze für Pkw, rund 20 für Lkw und zwei für Busse befinden.

Zurück zur Anschlussstelle Zwenkau: Hier liegen die Bauarbeiter der Firma Josef Rädlinger in den letzten Zügen. Der Verkehrsknoten hat es in sich, weil die aus Richtung Zeitz/Pegau kommende B 2 an dieser Stelle nicht nur auf die A 72 einbiegt, sondern auch noch Bahnstrecke, Pleiße und eine Staatsstraße überwinden muss. Die bereits in den Vorjahren errichteten zwei großen Brücken über die A 72 wurden zuletzt mit einem Damm verbunden. Über diesen rollen in wenigen Tagen die ersten Fahrzeuge.

Verbesserungen für Pendler und Schwerverkehr

Nicht nur für Pendler, sondern auch den Wirtschaftsverkehr bringt die Freigabe eine deutliche Entlastung mit sich. Der Schwerverkehr über 30 Tonnen musste seit zwei Jahren weite Umwege in Kauf nehmen, weil dessen Last der maroden Brücke der B 2 aus den 1970er-Jahren nicht mehr zugemutet werden sollte. „Diese Tonnagebegrenzung“, informiert Möhring, „fällt mit Freigabe der Anschlussstelle natürlich weg.“

Auf eine Ausnahme macht Bauleiter Eric Winter dennoch aufmerksam: Autofahrer, die aus Richtung Leipzig auf die B 2 auffahren wollen, müssen vorerst weiterhin eine Behelfsroute nutzen. Die neue Abbiegespur kann in dieser Richtung erst gebaut werden, wenn die alte Brücke über Pleiße und Bahngleise abgebrochen worden ist. „Diesen Abriss wiederum können wir erst in Angriff nehmen, wenn die alte Überfahrt nicht mehr gebraucht wird.“ Voraussichtlich im Oktober/November soll der Abbruch der alten B2-Brücke erfolgen. „Das wird dann sicher der nächste spektakuläre Meilenstein.“

Für täglich tausende Pendler sichtbar ist auch der Fortgang der Lärmschutzarbeiten. In Höhe des Böhlener Ortsteils Großdeuben entsteht ein riesiger Wall sowie auf einem Abschnitt eine zehn Meter hohe Lärmschutzwand. „Die Wand befindet sich dort, wo Pleiße und Wohnhäuser so nahe an der Autobahn liegen, dass für die Aufschüttung eines Walls kein Platz mehr war.“ erläutert Winter. Insgesamt werden auf der Großdeubener Seite auf zwei Kilometern Lärmschutzmaßnahmen ergriffen, die zehn Meter hohe Wand misst davon rund 450 Meter. „Die Fertigstellung der Lärmschutzwände erfolgt Zug um Zug. Wir gehen davon aus, dass der Großteil bis Ende 2025 fertiggestellt ist.“

Eine Ziellinie, die auch für die Richtungsfahrbahn Chemnitz im Bereich zwischen A 38 und Anschlussstelle Zwenkau genannt wird. „Hier erfolgt derzeit der Erdbau, im nächsten Jahr ist der Straßenbau geplant.“ Baumaschinen sind ebenfalls an der künftigen Auffahrrampe von der A 72 auf die A 38 Richtung Dresden in Aktion, was seit einigen Tagen Folgen für die Verkehrsführung hat. „Diesen Bereich werden wir Ende 2025 asphaltieren.“ Die A 72 wird auf ihren letzten zwei Kilometern auf sechs Fahrspuren verbreitert.

Als endgültiger Fertigstellungstermin wird nach wie vor das Jahr 2026 genannt. Dann soll die A 72 komplett befahrbar und Chemnitz und Leipzig auf schnellstem Weg miteinander verbunden sein.

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Kleingarten in Zwenkau abgebrannt – Verdacht auf Brandstiftung


In Zwenkau ist ein Kleingarten in der Anlage zur Kotzschbarhöhe abgebrannt. Die Gründe sind unklar, die Polizei hat die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Brandstiftung aufgenommen.

In der Kleingartenanlage zur Kotzschbarhöhe in Zwenkau ist am Dienstagnachmittag ein Schrebergarten aus noch ungeklärter Ursache abgebrannt. Gegen 13.40 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr alarmiert. Nach ersten Erkenntnissen, so die Polizei Leipzig, begann das Feuer in einem Komposthaufen. Von da aus breiteten sich die Flammen auf einen Holzschuppen, ein Pumpenhäuschen und auf eine Garage aus. Die Polizei spricht von einem Vollbrand.

Erst gegen 15.30 Uhr konnte das Feuer gelöscht werden, teilte der Kreisfeuerwehrverband Leipzig mit. Wegen starken Windes hätten sich die Flammen schnell ausgebreitet. Zu Schaden sei niemand gekommen. Wie es zu dem Brand kam, ist noch nicht bekannt. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts eines Branddelikts.

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Neue Wählervereinigung für Zwenkau will in den Stadtrat


„Zwenkau aktiv“ heißt eine neue Wählervereinigung, die nach der Kommunalwahl in den Zwenkauer Stadtrat einziehen will. Der Name ist Programm, die Akteure gestalten Zwenkau seit Jahren aktiv mit.

Ihr Name ist Programm – sie sind „Zwenkau aktiv“, engagierte Bürgerinnen und Bürger, die bisher ohne politische Bühne bewiesen haben, dass sie Macher sind und ihre Stadt gerne mitgestalten. Als Wählervereinigung treten sie am 9. Juni erstmals zu den Kommunalwahlen an. Ihr Slogan: „Zusammen wachsen“.

Sie zeigen Gesicht für ihre Politik

Simone Sauder (54) ist dabei. Die Geschäftsfrau wurde im letzten Jahr für ihre unermüdliche und kreative Arbeit als Chefin des Gewerbevereins mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Zwenkau ausgezeichnet. Sebastian Rahtjen aus dem Vorstand des Vereins Wheels’n’Culture, der sich für eine Skateranlage in Zwenkau starkmacht, hat in Gemeinschaftsarbeit eine Halfpipe im Waldbad aufgebaut und „nach monatelanger Schufterei“ einen Skate- und Boulderkeller auf dem Gelände der Luftus GmbH in der Kotzschbarhöhe eingerichtet. Nina Schreckenbach hat jahrelang in der Stadtverwaltung gearbeitet. Jetzt ist sie im Vorstand der Kulturstiftung Leipziger Land für das Bauhaus-Kleinod Haus Rabe zuständig. Und auch Steffen Wieser ist eines der Gesichter, das viele Zwenkauer kennen. Der Chef der Kulturinitiative Zwenkau hat mitgeholfen, ein abbruchreifes Gebäude zu retten und zum Kulturkino für alle Generationen mit einem Ruf weit über die Region hinaus zu gestalten.

Akteure wollen besser zusammenarbeiten

Neben Arbeit und Familie verbringen sie schon einen großen Teil ihrer Freizeit mit ehrenamtlichen Tätigkeiten. Was treibt sie an, den Schritt auf die politische Bühne zu wagen? „Die Idee, eine Wählervereinigung zu gründen, entstand beinahe zeitgleich bei mehreren Akteuren. Wir bewegen in Zwenkau schon ganz viel und haben bei Gesprächen miteinander festgestellt, dass wir uns stärker vernetzen müssen“, erinnert sich Sebastian Rahtjen. „Wir wollen in der relativ kleinen Stadt unsere Kräfte bündeln“, fügt Nina Schreckenbach hinzu. Ein positives Zukunftsbild sei ein wichtiger Antrieb, aber keine selbsterfüllende Prophezeiung. Bange seien sie in Zeiten verstärkter Angriffe auf gewählte Politiker in unserem Land nicht. In vielen Gesprächen mit amtierenden Stadträten habe sich herauskristallisiert, dass man in Zwenkau ruhig arbeiten könne, parteiübergreifend und leistungsorientiert.

Ziel sind Bürgernähe und Transparenz

Voraussetzung für die Zulassung zur Wahl waren 60 Unterschriften. Eine Hürde, die sie mit Leichtigkeit innerhalb weniger Tage genommen haben. „Es finden sich nicht nur Bekannte und Verwandte auf der Liste“, schmunzelt Rahtjen. Da stünden auch Namen, die man eigentlich nicht als Unterstützer erwartet hätte. Man habe sich offenbar schon einen Namen gemacht.

Bei ersten öffentlichen Treffen und Radtouren durch die Ortsteile mit Diskussionen über Gartenzäune hinweg haben sie viel positive Resonanz erfahren. Sie wollen weiter ins Gespräch kommen und zuhören, denn sie sind für mehr Bürgernähe und Transparenz. „Wir wollen alle mit ins Boot nehmen, die im Ort wohnen und arbeiten. Demokratie zu leben ist bei uns eine wichtige Triebfeder“, erklärt Rahtjen. Und so arbeite man demokratisch zusammen, das funktioniere momentan bestens. „Es hat sich eine angenehme Dynamik entwickelt“, so Rahtjen. Man wolle aber weiter wachsen und einen Verein gründen.

Wahlprogramm: Mehr Treffpunkte, besserer Bürgerservice

Die Wählervereinigung wirbt mit einem strukturierten Wahlprogramm ohne Luftschlösser. Ganz oben steht die Verbesserung der Lebensqualität, man möchte beispielsweise mehr Treffpunkte, an denen sich junge und alte Menschen gerne aufhalten. Der Bürgerservice soll im Zeitalter der Digitalisierung verbessert werden, um Wege und Wartezeiten zu minimieren, das sei schon jetzt möglich, weiß Schreckenbach. Jugendliche sollen nicht nur gehört, sondern auch in die Entscheidungsfindung eingebunden werden. „Sie sollen merken, dass sie etwas bewirken und voranbringen können“, strebt Rahtjen an. Über den Ausbau des Radwegenetzes will man sich Gedanken machen, ein durchaus schwieriges Unterfangen bei engen Straßen.

Simone Sauder will sich unter anderem für eine Oberschule in Zwenkau starkmachen. „Die Entscheidungsfindung liegt nicht in Händen der Stadt, aber wir müssen mit unseren Forderungen dran bleiben“, sagt sie. Leichter umsetzbar ist der Wunsch nach einer einfacheren Sprache statt des Verwaltungsdeutsches für Beschlüsse im Amtsblatt. „Wir sehen uns da in der Bringepflicht und sind jederzeit ansprechbar“, betont Rahtjen – per Mail an info@zwenkau-aktiv.de, über die Webseite und über Instagram. Mit Flyern, Postkarten und einigen Wahlplakaten wirbt die neue Wählervereinigung. Für große Aktionen ist das Budget noch zu klein.
„Und egal, wie die Wahl ausgeht, machen wir auf jeden Fall weiter“, verspricht Sebastian Rahtjen. Das Gemeinschaftsgefühl im Ort sei groß, auch ohne Mandat werde man sich für eine lebendige Stadtkultur einsetzen.

LVZ

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Zwenkau: Preisgekrönter Gastronom eröffnet Steakhaus am Kap


Am Kap Zwenkau gibt es was Neues – das „Maksymov“. Gründer Dmytry Maksymov war in der Ukraine kein Unbekannter: Fünf Restaurants führte er dort – eines davon preisgekrönt. Auch die Neueröffnung erntet Begeisterung.

Für Dmytry Maksymov steht fest: Sein Steakhaus am Kap Zwenkau wird erfolgreich sein. Was ihn so sicher macht? „Bei uns stimmen Qualität, Preis und Ambiente“, lässt er sich von seinem Mitarbeiter aus dem Ukrainischen übersetzen. Das sehen auch die ersten Gäste so, die Maksymov in den ersten Wochen seit der Eröffnung im April bewirtet hat: Bei den fast 40 Google-Bewertungen kommt das nach dem Betreiber benannte „Maksymov“ auf durchschnittlich fünf Sterne – die höchstmögliche Anzahl.

Woher kommt dieser Erfolg? Zufall ist es jedenfalls nicht. Der 35-jährige Ukrainer hat bereits jahrelange Erfahrung in der Gastronomie. Mit 18 Jahren fing er an zu kellnern und arbeitete sich weiter hoch – bis er am Ende fünf Restaurants in Kiew führte und eine der renommiertesten Gastronomie-Auszeichnungen der Ukraine erhielt. 2020 bekam eines seiner Steakhäuser „Najivo“ für das beste „Fleisch-Restaurant“ in der Ukraine die Auszeichnung der „Salt Restaurant Awards“.

Ukraine-Geflüchtete wollen in Deutschland bleiben

Doch dann überfiel Russland die Ukraine, Maksymovs Frau Yevheniia flüchtete mit den Kindern Varvara (12) und Mark (9) nach Deutschland. Dmytry selbst blieb noch weitere sechs Monate in der ukrainischen Landeshauptstadt. Doch dort gab es Verwerfungen mit dem Mitbetreiber seiner Restaurants. Maksymov musste gehen. So kam auch er sechs Monate nach seiner Familie in Deutschland an. Seitdem lebt die Familie gemeinsam in Zeitz.

„Wir wollen in Deutschland bleiben, weil wir nicht glauben, dass der Krieg bald vorbei sein wird“, erklärt Maksymov, während er an einem der Tische mit Blick auf den kleinen Hafen und einige anliegende Segelboote sitzt. Die fehlende Perspektive für die Familie in der Ukraine bringt der Stadt Zwenkau ein neues Steakhaus ans Kap. „Nach allem, was uns in der Ukraine passiert ist, habe ich hier keine Angst mehr vor Problemen.“

Räumlichkeit am Kap hat überzeugt

Und hier, am Kap, will Dmytry Maksymov seine Expertise in der Gastronomie, vor allem beim Thema Steaks, ausschöpfen. Dabei ist der Ort am Wasser mit Bedacht gewählt: „Ich habe etwa 20 Räumlichkeiten angesehen, auch in Leipzig. Das hier hat mich überzeugt, die Lage ist einfach toll!“

In dem gemütlich eingerichteten Restaurant, das mit dem vielen Holz ein wenig an ein Segelboot erinnert, kommt naturgemäß vor allem eins auf den Tisch: Fleisch. Steaks aus Argentinien, Deutschland, Irland und Australien hängen kiloweise am Haken oder liegen eingeschweißt im Fleischschrank im Restaurant und warten hier rund zwei Monate auf den perfekten Reifegrad. Bestellen können die Gäste das Fleisch pro 100 Gramm für neun Euro.

Spezielle Sorten wie ein argentinisches Rinderfilet, ein neuseeländisches Lammkarree oder ein Rib-Eye kosten 12 beziehungsweise 15 Euro. Alle Gerichte kommen mit einem halben Maiskolben und einem kleinen Wildkräutersalat. Wer mehr Hunger hat, bestellt sich eine oder mehrere Beilagen wie Kartoffelpüree, gegrilltes Gemüse oder saisonal auch mal Spargel für fünf bis sieben Euro dazu. Auch gegrillten Fisch gibt es hier, genauso wie einen Burger – der kann sogar als vegane Variante bestellt werden, sowie ein weiteres tierfreies Gericht.

Daran, dass das Restaurant gemütlich wirkt, hat neben der Jazzmusik auch Ehefrau Yevheniia (35) ihren Anteil. „Sie hat alle Bilder hier gemalt, dabei ist sie eigentlich gar keine Künstlerin“, erzählt Maksymov und lächelt. „Der Wein hat wohl geholfen.“

Maksymov ist dankbar für Willkommenskultur

Neben einer guten Atmosphäre legt Maksymov Wert auf Qualität. Deswegen gehe er aktuell jeden Tag einkaufen, um seine Produkte so frisch wie möglich zu halten. „Noch ist es manchmal schwer einzuschätzen, wie viele Gäste kommen werden“, erklärt er. „Unsere Gästezahlen steigen kontinuierlich. Wir haben sogar schon Reservierungen mit einigen Wochen Vorlauf.“

Das Restaurant hat jeden Tag von 12 bis 22 Uhr geöffnet. Anstrengend? Nicht für Maksymov: „Wir lieben unsere Arbeit hier, mir persönlich würde ein freier Tag reichen – pro Monat“, sagt der Restaurantchef und lacht.

Dann wird er noch einmal kurz ernst. „Ich möchte mich bei den Menschen hier bedanken, die uns alle so gut aufgenommen haben. Nie wurden wir unter Druck gesetzt und können so das Restaurant neu aufbauen. Was ich hier bekommen habe, möchte ich nun auch an meine Gäste zurückgeben.“

LVZ

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Neue Kita am See in Zwenkau: Woher sollen die ganzen Kinder kommen?


Während viele sächsische Kommunen schrumpfen und sogar Kindergärten abbauen, bereitet Zwenkau sich auf viele Neubürger vor. Was ist in der Kleinstadt südlich von Leipzig anders?

Das dürfte ziemlich einzigartig in der Gegend sein: Zwenkau bekommt eine Kita mit Seeblick. Aber woher sollen die 140 Kinder in der knapp 10 000 Einwohner starken Gemeinde (Stand 2021) in den nächsten Jahren auf einmal kommen? Denn bisher konnte laut Bürgermeister Holger Schulz (CDU) die Stadt den Kita-Rechtsanspruch immer zu 100 Prozent sichern. Wozu also die neuen Plätze?

„Ich erwarte in den nächsten zehn Jahren einen Bevölkerungszuwachs von etwa 1500 Einwohnern“, erklärt Schulz. „Und diese Menschen werden dementsprechend Kinder mit sich bringen.“ Während das Statistische Landesamt Sachsen in seiner Prognose bis 2040 für ganz Sachsen eher von einer Bevölkerungsabnahme ausgeht, erwartet das Amt für Zwenkau immerhin ein moderates Wachstum von maximal rund 400 Menschen – ein Unterschied von über 1000 Personen.

Bürgermeister erwartet enormen Zuzug

Doch Bürgermeister Holger Schulz hat Gründe für seine überaus optimistische Schätzung: „Wir erwarten einige Gewerbeansiedlungen bis 2027 aus dem produzierenden Gewerbe, der Photovoltaik- und der Versorgungsbranche.“ Um welche Firmen es sich genau handelt, die auf 42 Hektar bis zu 3000 Arbeitsplätze schaffen könnten, wollte das Stadtoberhaupt noch nicht verraten.

Dabei steht die neue Kita ganz im Zeichen der Infrastrukturplanung für die nächsten Jahre. „Wir müssen uns auch um ausreichend bezahlbaren Wohnraum für die neu hinzukommenden Arbeitskräfte kümmern“, sagt Schulz. Mehrere Baugebiete sind deswegen bereits in Planung. Auch die Verbesserung des ÖPNV und der Verkehrsinfrastruktur stehen beim Bürgermeister auf der Prioritätenliste, um den großen Zuwachs erfolgreich meistern zu können.

Kita ist Teil größerer Infrastrukturplanung

So setzte also der Bürgermeister am Donnerstag gemeinsam mit sechs Kindern den Spatenstich direkt neben dem Neubaugebiet Harthweide, auf dem parallel hörbar gehämmert und gebaut wurde. Dabei sollte die Kita ursprünglich bereits in diesem Jahr eröffnen, doch die Finanzierung der mittlerweile auf 10 Millionen Euro gestiegenen Baukosten war eine Zeit lang unklar und verzögerte den Baustart. Nun kommt mit 8,8 Millionen Euro der Großteil aus den Kohlemillionen von Land und Bund.

Gebaut wird die Kita vom Unternehmen Arlt, das die gemeinsame Planung von Stadt und neuem Träger umsetzt. Dieser verfolgt ein besonderes Konzept in seinen Einrichtungen. „Bei uns werden die Kinder multilingual betreut, meistens auf Deutsch, Englisch und Spanisch“, erklärt Norbert Hunger, Sachsen-Geschäftsführer der Fröbel Bildung und Erziehung GmbH. Der Träger ist deutschlandweit tätig und unterhält in Leipzig bereits 18 Kindertagesstätten.

Ein weiteres Merkmal im pädagogischen Konzept von Fröbel seien die offen gestalteten Räume. „Bei uns gibt es keine Gruppen, die Kinder können sich zwischen verschiedenen Funktionsräumen entscheiden und sich auch den Erzieher aussuchen, der am besten zu ihnen passt“, erklärt Hunger. Das kommt wohl auch in Zwenkau bereits gut an: „Wir haben schon erste Bewerbungen von Fachkräften bekommen.“

LVZ

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In den Bergbaupavillon am KAP Zwenkau soll wieder Leben einziehen


Das Gebäude ist weithin sichtbar, es war eines der ersten am KAP. Erbaut zur Erinnerung an das industriehistorische Erbe der Region dümpelte es lange Zeit vor sich hin. Das soll sich ändern.

Zwenkau. Das markante Gebäude mit viel Platz für die unterschiedlichsten Nutzungen wacht gleich am Kreisverkehr in der Leipziger Straße über das Geschehen am Kap. Es hat eine wechselvolle Geschichte und ruht seit einigen Jahren im Dornröschenschlaf. Der Stadtrat hat jüngst beschlossen, die weithin sichtbare Landmarke wach zu küssen und ihr Wohl und Wehe in die Hände der See- und Hafenbetreibergesellschaft zu legen.
Erinnerung an gesprengte Abraumförderbrücke

Der markante Ausstellungspavillon ist in seiner Form dem stählernen Koloss der Abraumförderbrücke AFB 18 nachempfunden, die zu Zeiten des aktiven Braunkohlentagebaus nur wenige hundert Meter entfernt in 60 Dienstjahren mehr als 800 Millionen Tonnen Abraum transportiert hat. Er wurde 2006 eröffnet – eine Auflage des Leipziger Regierungspräsidiums zur Bewahrung des industriehistorischen Erbes bei der Sprengung der Brücke.

Als mit der umstrittenen Zerstörung der AFB 18 der 7000 Tonnen schwere Gigant in zwei Akten verschwand – 2001 brachten 3,7 Kilo Sprengstoff die Zwischenbrücke zum Einsturz, 2002 musste der Rest weichen – lautete die Bedingung, Teile des 523 Meter langen Bergbaugerätes zu erhalten und in einem Informationspavillon auszustellen. Das ist passiert.

Ausstellungspavillon wurde in der Vergangenheit rege genutzt

„Die Zwenkauer und die Besucher der Stadt konnten damals die Entwicklung des ehemaligen Tagebaugeländes zu einem attraktiven See verfolgen. Live von oben, mit Gastronomie“, erzählt Bürgermeister Holger Schulz (CDU). Die Idee sei sehr gut gewesen, doch das Nutzungskonzept des Gebäudes müsse unter den heutigen Rahmenbedingungen überdacht werden.

Der Tagebau ist längst verschwunden. Wo Kohle aus dem Boden geholt wurde, sind am Zwenkauer See attraktive Lebens- und Freizeiträume entstanden. Auch das Vorhaben einer gastronomischen Einrichtung ist überholt, denn gleich am Seeufer haben sich Restaurants angesiedelt. Die Möglichkeiten im Bergbau-Pavillon sind für diese Zwecke kaum geeignet. Verschiedene Gastronomen haben sich in der Vergangenheit aus den unterschiedlichsten Gründen erfolglos versucht. Neben der zu kleinen Küche in der Gaststätte und unbequemen Lagermöglichkeiten in unteren Etagen gehörten Personalsorgen zu den unlösbaren Problemen.

Dachterrasse soll im Sommer Besucher anlocken

Die großzügigen Räumlichkeiten wurden zuletzt kaum genutzt, sie dienten beispielsweise im Jahr 2022 als Wahllokal oder dem Heimat- und Museumsverein als Treff für einen Vortrag und die Mitgliederversammlung. Das soll sich bald ändern. „Der Stadtrat hat jüngst die Weichen für eine Reanimation des kommunalen Gebäudes gestellt. Der Instandhaltungsstau ist dringend abzuarbeiten. Es soll auch weiterhin einen Veranstaltungs- und einen veränderten Ausstellungsbereich geben“, erklärt Schulz. Platz für Familien- und Betriebsfeiern ist reichlich, der Blick auf und über den See bis weit nach Leipzig hinein ist ein Highlight. Die vorhandene Küche bietet Caterern beste Voraussetzungen. Auch Kurzbesucher sollen nicht hungrig oder durstig bleiben. „Auf der Dachterrasse soll ein Imbiss öffnen, wir werden uns auf die Suche nach einem Betreiber machen“, so der Bürgermeister.

Kooperationen zur Bergbaugeschichte angestrebt

Auch die Geschichte der Stadt bleibt ein großes Thema. „Die Bergbau-Ausstellung muss weiter leben, wir werden auch immer auf unsere Wurzeln hinweisen, da sehen wir uns in der Pflicht“, betont Schulz. Man wolle künftig mit einem geplanten Dokumentations- und Kompetenzzentrum zur Regional- und Wirtschaftsgeschichte Sachsens in Borna zusammenarbeiten und sich – sofern der Haushalt das zulässt – als Partner dem Bergbau-Technik-Park anschließen. Vorhandene Fotos, Dokumente und Exponate sollen dann in die Hände von Fachleuten gelegt werden.
Der Bergbau-Pavillon soll weiterhin an die Historie erinnern, das Ausstellungskonzept wird aber überdacht. Zur Eröffnung war das Modell der Abraumförderbrücke eines der Highlights.

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Bio-City, Spinnerei, Zwenkau: Leipzig will Investoren in Cannes überzeugen


Die Wirtschaftsregion Leipzig steht in einer europäischen Rangliste auf Platz drei. Auf der Weltmesse für Investoren in Cannes soll mit Zukunftsbranchen für weitere Investitionen geworben werden.

Leipzig. Die Wirtschaftsregion Leipzig landet in einem internationalen Ranking auf einem Top-Platz – und will sich entsprechend selbstbewusst auf der Weltmesse MIPIM für Investoren im französischen Cannes präsentieren. Die Rangliste wird jährlich von fDi Intelligence, einem Fachmagazin der britischen „Financial Times“, aufgestellt. Wirtschaftlich verglichen werden über 300 Städte und 148 Regionen. Und die Region Leipzig kletterte im Jahr 2024 gleich in zwei Kategorien auf Platz drei – in der Zukunftsrangliste und bei den „Small European Regions.“

Wirtschaftsbürgermeister Clemens Schülke (CDU) wird auf der Messe in Cannes (12. bis 15. März) kommende Woche die Auszeichnungen entgegennehmen. „Wir freuen uns über die Wertschätzung. Ganz offensichtlich ist es uns gelungen, dass die Wirtschaftsregion als Standort wahrgenommen wird, in dem alle Partner zusammenarbeiten und voneinander profitieren“, sagte er.

Die Leipziger Wirtschaft stehe stabil auf mehreren Säulen, so Schülke. Dazu gehören der Premium-Automobilsektor mit BMW und Porsche, der Europäische Energiehandelsplatz EEX und die Forschung in Gesundheit und Biotechnologie. „Das macht uns stark, was unser stabiler Aufwärtstrend in den letzten Jahren eindrucksvoll belegt.“
Leipzig stellt sich als junge Metropole dar

Doch in Cannes geht es mehr als nur um die Entgegennahme von Preisen. Leipzig und die Region wollen die Chance auf der Weltleitmesse nutzen, um weiter für den Standort zu werben. „Die Investorenmesse ist eine hervorragende Plattform, um unsere Stärken einem internationalen Publikum zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen,“ sagte Michael Körner, Geschäftsführer der Investregion Leipzig (IRL).

Punkten wolle die Sachsen-Metropole vor allem als junge und mittlerweile siebtgrößte deutsche Stadt, die mit einem Durchschnittsalter von 42,1 Jahren deutlich unter dem deutschen Durchschnitt (44,6 Jahre) liege.

Investoren für Biomedizin und Bio-Technik

Die IRL, die Leipzig im deutschen Pavillon in Cannes gemeinsam mit den Regionen Hannover und Rhein-Neckar präsentieren wird, setzt dabei auf drei Schwerpunkte. So soll der Bio-City- Campus auf dem Alten Messegelände weitere Investoren aus den Bereichen Biotechnologie und Biomedizin anziehen.

Bis 2025 entstehen zwischen Zwickauer- und Prager Straße auf 100 000 Quadratmetern moderne Büro-, Labor- und Werkstattflächen für interessierte Unternehmen. 42 Firmen aus der Branche haben sich bereits angesiedelt. Die Vision der Stadt und von Bürgermeister Schülke ist dabei klar: Die Bio City soll zum Top-Standort für Lebenswissenschaften (Life Sciences) ausgebaut werden. Und in Cannes will man entsprechend dafür werben.

Gleiches gilt für das Gründungs- und Technologiezentrum „Digital Hub“ auf dem Gelände der Ex-Baumwollspinnerei im Leipziger Westen. Auch für dieses Projekt in Halle 7 der Spinnerei soll massiv die Werbetrommel gerührt werden. Schülke hatte erst kürzlich davon gesprochen, dass die Stadt rund 20 Millionen in das Vorhaben investieren werde. In direkter Nachbarschaft zum schon erfolgreichen SpinLab der Handelshochschule (HHL) will die Stadt ein attraktives Umfeld für Innovationen, Start-ups und etablierte Unternehmen schaffen. Und die internationale Kundschaft wird dazu via Cannes eingeladen, im Leipziger Kreativ-Hotspot mitzuwirken.

Bis zu 1500 Jobs im Grünen Gewerbepark Zwenkau

Und weil die Wirtschaftsregion nicht nur aus Leipzig besteht, rückt auch eine Kleinstadt aus dem Umland in den Fokus von Cannes: Der Grüne Gewerbepark von Zwenkau (Kreis Leipzig) wird von der IRL vor Ort präsentiert. Die Zahlen haben es in sich: 1500 neue Arbeitsplätze könnten hier auf einem gut 40 Hektar großen Gebiet entstehen. Es befindet sich an der S 71 und südlich der Bundesstraße 2. Auf dem Areal sollen den Plänen zufolge „produktionsorientierte Unternehmen“ angesiedelt werden. Zunächst gehen die Planer von Investitionskosten in Höhe von gut 30 Millionen Euro aus. Die Stadt Zwenkau kann aber auf eine üppige Bundesförderung in Höhe von 22 Millionen Euro hoffen.

Das Gewerbegebiet soll die Transformation der lokalen Wirtschaft hin zu grüner und nachhaltiger Produktion unterstützen. Laut Projektunterlagen könne auch der angrenzende Chemiepark Böhlen-Lippendorf „durch gezielte Ansiedlung von weiterverarbeitenden Gewerbebetrieben gestärkt werden“. Wie IRL-Geschäftsführer Körner sagte, könnten die Flächen mit der absehbaren Baureife nun vermarktet werden. Der Wirtschaftsförderer sieht bereits „sehr gute Chancen, Interessenten für den Standort Zwenkau zu finden“. Es gebe schon eine hohe Nachfrage von Unternehmen aus Zukunftsbranchen, die den weltweiten Wirtschaftstrends entsprächen, so Körner. Und in Cannes soll diese Nachfrage noch weiter angekurbelt werden.

Das Gewerbegebiet soll die Transformation der lokalen Wirtschaft hin zu grüner und nachhaltiger Produktion unterstützen. Laut Projektunterlagen könne auch der angrenzende Chemiepark Böhlen-Lippendorf „durch gezielte Ansiedlung von weiterverarbeitenden Gewerbebetrieben gestärkt werden“. Wie IRL-Geschäftsführer Körner sagte, könnten die Flächen mit der absehbaren Baureife nun vermarktet werden. Der Wirtschaftsförderer sieht bereits „sehr gute Chancen, Interessenten für den Standort Zwenkau zu finden“. Es gebe schon eine hohe Nachfrage von Unternehmen aus Zukunftsbranchen, die den weltweiten Wirtschaftstrends entsprächen, so Körner. Und in Cannes soll diese Nachfrage noch weiter angekurbelt werden.

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Zwenkau bekommt Solar-Fabrik: Module für Hunderttausende Fahrzeuge jährlich


Südlich von Leipzig siedelt sich ein neues Technologieunternehmen an: Opes Solar Mobility stellt in Zwenkau künftig Solartechnik unter anderem für Lkws, Reisemobile und Busse her. Neue Jobs entstehen.

Zwenkau. Die wirtschaftliche Transformation im Leipziger Südraum nimmt mit der Ansiedlung eines neuen Akteurs weiter an Fahrt auf. Das Unternehmen Opes Solar Mobility, ein Hersteller für spezielle Solartechnik, wird ab Ende 2024 in einem Werk in Zwenkau produzieren. Das gab das Unternehmen am Montag am neuen Standort bekannt.

Der Plan sieht vor, auf einer Fläche von über 12 000 Quadratmetern spezielle Solartechnik für Fahrzeuge wie Lkws, Busse und Reisemobile zu produzieren. Passieren soll das in einer bestehenden und seit Jahren leer stehenden Halle, die Opes gerade übernommen hat. Einst hatte dort der Fotovoltaik-Hersteller Solarion produziert.

Unternehmen will Hunderttausende Fahrzeuge mit Modulen ausstatten

Wie es nun seitens der Opes Solar Mobility hieß, soll die Errichtung der Produktion direkt mit der Übergabe des Gebäudes beginnen. Wenn im Anschluss der Betrieb beginnt, plant das Unternehmen, „mehrere Hunderttausend Fahrzeuge“ mit Modulen auszustatten.

Auf die Ansiedlung lohnt sich aus mehreren Gründen ein genauerer Blick. Zum einen, weil die Ansiedlung die wirtschaftliche Entwicklung im Süden der Messestadt vorantreiben dürfte. Auch neue Arbeitsplätze sind geplant: In den kommenden zwei Jahren sollen am Standort in Zwenkau rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rekrutiert werden, so Opes.

Module finden im Automobil- und Nutzfahrzeugbereich Anwendung

Zum anderen ist die Technologie in Kooperation mit dem Fraunhofer-Center für Silizium Photovoltaik CSP und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE entwickelt worden, wie Geschäftsführer Robert Händel erklärte.

Opes Solar Mobility ist ein Joint Venture zwischen der Opes Solutions und einem strategischen Investor aus Deutschland, zu dem zunächst keine genauen Angaben gemacht wurden. Opes Solutions versteht sich als führender Hersteller kundenspezifischer Solarmodule.

Als ein Anwendungsfeld für die Solartechnik, die in Zwenkau hergestellt werden soll, nennt das Unternehmen etwa leichte E-Fahrzeuge. Hier ermöglichten die Module bis zu 50 Kilometer mehr Reichweite am Tag. Oder Transporter und Lkws: Mithilfe der Module sei es möglich, bis zu 100 Prozent des Energiebedarfs des Kühlungssystems zu decken; für Elektrofahrzeuge gebe es zusätzliche Reichweite. Reise- und Stadtbusse wiederum profitierten von einer Stromversorgung ohne laufenden Motor.

Warum sich der Solarhersteller für Zwenkau entschieden hat

Holger Schulz, Bürgermeister der Stadt Zwenkau, lobt die Unternehmensentscheidung. „Ich finde es unheimlich toll, dass hier, in diese Immobilie, wieder Leben kommt.“ Die Opes Solar Mobility begründete die Standortentscheidung zum einen mit der Nähe zu den Oberzentren Leipzig und Halle. „Solarmodule für Fahrzeuge sind besonders leichte und robuste Spezialentwicklungen, an deren Optimierung wir permanent forschen und entwickeln“, erklärte Geschäftsführer Händel. Vor diesem Hintergrund seien die Nähe zum Fraunhofer CSP in Halle und zur Universität Leipzig „Gold wert“. Zum anderen punkte Zwenkau mit einer guten Verkehrsanbindung.

Laut Michael Körner, Geschäftsführer der Ansiedlungsagentur Invest Region Leipzig, seien im Raum Leipzig mehrere potenzielle Standorte mit dem Interessenten aus der Solarbranche besucht worden. „Wir haben Opes als verlässlichen Partner kennengelernt“, so Körner. Er sei überzeugt, dass sich Fachkräfte für die neue Fertigung finden ließen.

Dem Unternehmen zufolge werden zunächst unter anderem Ingenieure, Logistik- und Softwareexperten, Produktionsleiter und Einkäufer eingestellt, später dann auch Facharbeiter unterschiedlicher Qualifikationen.

Die Solarbranche ist im Krisenmodus – Opes investiert dennoch

Interessant ist die Ansiedlung aber auch mit Blick auf die aktuelle Situation in der Branche, ist die Solar-Industrie in Deutschland nach Einschätzung von Beobachtern doch im Krisenmodus. Wie ernst die Situation ist, machten zuletzt mehrere Entwicklungen deutlich: So drohte etwa das schweizerische Solarunternehmen Meyer Burger mit dem Produktionsende in der Fabrik im sächsischen Freiberg, wenn sich an den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen nichts ändere.

Ein Grund für die Existenzsorgen ist die Konkurrenz aus China. Firmen aus der Volksrepublik fluten den Markt mit billigen Photovoltaikmodulen. Experten sprechen inzwischen von einer Überversorgung der globalen Märkte.

Opes-Geschäftsführer Händel betonte auf LVZ-Nachfrage, ein unternehmerisches Risiko gehöre stets dazu. Er wies aber darauf hin: „Wir sind nicht vergleichbar, weil wir ein Produkt für eine neue Industrie und in einen neuen Markt entwickelt haben.“ Sein Unternehmen sehe es „nicht schwarz und weiß mit China. Wir verbinden beides.“

Standort unweit vom geplanten „Grünen Gewerbegebiet“

Im Reich der Mitte betreibt das Mutterunternehmen Opes Solutions bereits seit 2015 ein erstes Werk, kann also auf Produktionserfahrung zurückgreifen. Seitdem seien dort bereits über 10 Millionen kompakte Solarmodule produziert worden, die beispielsweise für mobile Anwendungen eingesetzt würden.

Mit der Ansiedlung im Raum Leipzig wolle das Unternehmen nun gezielt von der Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen profitieren. „Eine Zusammenarbeit zwischen Firmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen gibt es so in China nicht. Das ist eine große Stärke, die wir in Deutschland haben“, sagte Geschäftsführer Händel.

Die Standortwahl passt auch in die Bemühungen, grüne Technologien und Zukunftsbranchen im Leipziger Südraum zu etablieren. Gleich neben dem Solarwerk plant Zwenkau die Errichtung eines „Grünen Gewerbegebiets“. Dort könnten bis zu 1500 Arbeitsplätze entstehen – auf einem gut 40 Hektar großen Areal.

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Verlängerung bis 2052: Zwischen Leipzig und Zwenkau soll weiter Kies abgebaut werden


Das voraussehbare Ende des Kiesabbaus im Zwenkauer Ortsteil Zitzschen rückt in weite Ferne. Statt Renaturierung wird noch tiefer und länger gebuddelt. Gegen die Pläne gibt es Widerstand.

Zwenkau. Statt des absehbaren Endes des Kiesabbaus im Jahr 2030 soll im Zwenkauer Ortsteil Zitzschen nun bis 2052 weitergebaggert werden. Die Mitteldeutsche Baustoffe GmbH hat eine Änderung des Rahmenbetriebsplans beantragt. Sie will künftig zwischen dem Leipziger Stadtteil Knautnaundorf und Zitzschen Kiese und Kiessande im Nass- statt wie bisher im Trockenschnitt aus dem Boden holen.

Der Streit um die Gewinnung des wertvollen Rohstoffes geht damit in die nächste Runde – denn in der Bevölkerung findet das Vorhaben breite Ablehnung. Fragen und Antworten zum Vorhaben.

Seit wann wird in Zitzschen Kies abgebaut?

Grundlage des Kiesabbaus zwischen Leipzig-Knautnaundorf und Zitzschen seit 2015 ist ein bergrechtlicher Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2004. Das Sächsische Oberbergamt hatte die Gewinnung von Kiesen und Kiessanden auf rund 100 Hektar im Trockenschnitt genehmigt.

Was bezweckt die Mitteldeutsche Baustoffe GmbH?

Mehr als zehn Millionen Tonnen Kiessande lagern im Boden, 500 Kilotonnen können jährlich gefördert werden. Inklusive der Arbeiten zur Wiedernutzbarmachung des Areals wird jetzt ein Zeitraum bis 2052 veranschlagt. Das Unternehmen will den Kies künftig im Nassabbau und damit im Grundwasserbereich fördern. Die Nettofläche für den Abbau verringert sich auf knapp 85 Hektar. Die ursprünglich einmal versprochene Renaturierung mit landwirtschaftlicher Folgenutzung ist aber lediglich auf rund acht Hektar möglich. Stattdessen sollen drei naturnahe Seen entstehen.
Wie stehen die Chancen, das Vorhaben zu verhindern?

„Wir werden nichts ändern können, aber wir können uns im Spiel nach vorne drängen und bei der Gestaltung des Rahmenplans mitreden“, sagte Bürgermeister Holger Schulz (CDU) am Montag bei einer Bürgerversammlung in Zitzschen.

Die Stadt Zwenkau werde, ebenso wie Leipzig, auf dessen Flur 10 Prozent des Abbaugebietes liegen, eine Stellungnahme zum Vorhaben abgeben. Man habe beim ersten Versuch, den Start des Kiesabbaus gerichtlich zu verhindern, eine herbe Klatsche einstecken müssen. Eine weitere kommunale Klage sei sinnlos. Das bestätigte Rechtsanwältin Dr. Ina Richter als Beraterin der Stadt. „Die Rohstoffgewinnung hat Vorrang vor Bürgerinteressen“, unterstrich sie.

Was treibt die Zitzschener jetzt um?

2015 waren Anwohnerinnen und Anwohner noch mit Traktoren, Trillerpfeifen und Plakaten auf die Straße gegangen. Auch jetzt bleiben die Forderungen der Anwohnerinnen und Anwohner um ein möglichst verträgliches Vorgehen und um eine Verringerung der Abbaufläche. Der Schwerlastverkehr solle nicht durch den Ort führen. Lärmbelästigungen sollen vermieden werden, womöglich durch eine Schallschutzmauer. Der Grundwasserspiegel müsse beobachtet werden, um Schäden an Gebäuden, wie sie in Knautnaundorf bereits festgestellt werden, zu vermeiden. Auch die Sicherheit, dass im Falle einer Insolvenz des Bauunternehmens die Revitalisierungsmaßnahmen durchgeführt werden, müsse festgeschrieben werden.

Was sind die Befürchtungen?

Auf drei Baufeldern sollen nach Abschluss der Arbeiten naturnahe Gewässer als Biotope entstehen, nicht zugänglich für den Menschen, mit Ufergehölzen für Tiere und Pflanzen. Kritiker aus der Bevölkerung sehen das versprochene Naturparadies skeptisch. Ohne natürlichen Zufluss werde es eine saure und braune Brühe statt eines Biotops, so die Befürchtung. Man werde prüfen, ob beispielsweise über den Saugraben Wasser zugeführt werden könne, versprach der Bürgermeister.

Was ist zum Schutz der Anlieger drin?

„Zäsuren schaffen durch Grün, das ,bis hierher und nicht weiter‘ anzeigt“, ist ein Vorschlag von Professor Andreas Berkner, Chef des Regionalen Planungsverbandes (RPV) Leipzig-Westsachsen. So sollten die Uferböschungen zügig angepflanzt werden, damit sie in den nächsten Jahren zu einer natürlichen Markierung heranwachsen.

Die Idee, auf den Gewässern schwimmende Photovoltaik-Anlagen zu installieren, halte er für interessant. Wichtig sei ein Monitoring über die Umsetzung der geplanten Maßnahmen – und Transparenz zu schaffen.

Wie können Interessierte dazu Stellung beziehen?

Aktuell gibt es eine Online-Petition von Michael Schmidt, Stadtrat der Grünen in Leipzig, und dem Knautnaundorfer Ortschaftsrat Mario Stöbe, die den „Profit der Baubranche auf Kosten von Menschen und Natur“ verurteilen. „Denn es kommt, wie von Beginn an befürchtet: Der Kiesbetreiber beantragt scheibchenweise einen immer weitergehenden Abbau und rückt dabei immer stärker von Wiederherstellungs- und Renaturierungszusagen ab“, begründen sie ihr Vorhaben.

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So geht es auf der A 72 bei Leipzig weiter: Anschlussstelle Zwenkau bald befahrbar


Die A 72 ist zwar schon durchgängig befahrbar, aber immer noch eine Baustelle. In diesem Jahr können Autofahrer an einer wichtigen Anschlussstelle mit Erleichterungen rechnen.

Rötha/Böhlen. Pendler, die regelmäßig an Rötha vorbei auf der A 72 fahren, haben es bemerkt. Ein riesiger Berg aus Erdmassen, der dort erst als Zwischenlager aufgeschüttet und dann wieder abgetragen wurde, ist nahezu verschwunden. Man könnte das als sichtbares Zeichen für anhaltende Bewegung auf der größten Straßenbaustelle im Landkreis Leipzig nehmen.

Wobei Kritiker an dieser Stelle einwenden können, dass in den zurückliegenden Wochen auf der Baustelle eher Ruhe geherrscht habe. Häufig sah man auch am Tage viele Baumaschinen und Dumper ordentlich aufgereiht nebeneinanderstehen.

Baugrund wird stabilisiert

Projektleiter Eric Winter und Sprecher Tino Möhring von der Autobahn GmbH können das erklären. Über weite Strecken befinde sich der Autobahnbau tatsächlich gerade in einer Ruhephase. Die künftigen Fahrbahnen sind mit Erdreich überschüttet – aufgelastet – worden und bleiben so rund ein halbes Jahr weitgehend unberührt liegen. In dieser Zeit soll sich das darunter befindliche Erdreich setzen.

Das Verfahren, welches auch bei den schon genutzten Fahrspuren zwischen Rötha und der Autobahn 38 südlich von Leipzig angewendet wurde, soll den komplizierten Baugrund für den Autobahnverkehr nutzbar machen. In diesem letzten Abschnitt der A 72 zwischen Chemnitz und Leipzig verläuft die Trasse fast komplett durch ehemaliges Tagebaugelände. Das wurde seinerzeit verkippt, aber nicht zusätzlich verdichtet.

Die Verdichtung wurde jetzt unter den Fahrbahnen und Brückenpfeilern mit verschiedenen Technologien nachgeholt. Die aufgeschütteten Erdwälle sollen eine durch den späteren Verkehr dennoch erwartete Setzung des Bodens vorwegnehmen. Spätestens nach sechs Monaten wird die Überschüttung entfernt, dann können die Fahrbahnen gebaut werden.

Brücken wurden mit Damm verbunden

Rund 38 Millionen Euro wird die bundeseigene Autobahngesellschaft in diesem Jahr in dem Abschnitt verbauen. Die größte Veränderung und zugleich Erleichterung für Autofahrer vollzieht sich in den kommenden Monaten an der Anschlussstelle Zwenkau, wo die Bundesstraße 2 in die A 72 mündet. Derzeit wird der Verkehr noch über Umwege abseits der dafür vorgesehenen Überführung geschickt.

Für die meisten Nutzer des Kreuzes wird sich das voraussichtlich Mitte des Jahres ändern. Zwei schon länger stehende Brücken sind in den zurückliegenden Wochen bereits durch einen Damm für die Fahrbahnen verbunden worden. Über die kann in ein paar Monaten von der B 2 direkt auf die Autobahn gefahren werden.

Ausnahme: Wer aus Richtung Leipzig kommt und auf die B 2 will, muss auch dann vorläufig weiter den Umweg über die Behelfsabfahrt Böhlen nehmen. Die Abbiegespur, also der direkte Weg zum neuen B-2-Anschluss, kann in dieser Richtung nämlich erst gebaut werden, wenn die alte Brücke über die Pleiße und die Bahnstrecke abgerissen ist. Das geschieht voraussichtlich bis Ende dieses Jahres.

Bau des zweiten Parkplatzes beginnt

Nicht nur an der Anschlussstelle auf halbem Weg zwischen Rötha und der A 38 wird gebaut, sondern auf der gesamten Strecke. Parallel zur Ortslage Großdeuben entstehen Lärmschutzwälle und Wände. An einer Stelle sogar beides übereinander bis zu zehn Meter hoch.

Zwischen Rötha und dem B-2-Anschluss müssen im Zuge der Richtungsfahrbahn Leipzig noch mehrere Brücken gebaut werden, und bei Rötha wird in diesem Jahr der Erdbau für einen Parkplatz mit Toiletten (PWC-Anlage) für die Fahrbahn in Richtung Chemnitz beginnen. Der wird voraussichtlich den Namen „Röthaer Holz“ bekommen. In der Gegenrichtung gibt es in rund vier Kilometer Entfernung bei Espenhain schon den PWC-Platz „Hainer See“.

Am anderen, nördlichen Ende dieses letzten Abschnitts der A 72 wird am Anschluss an die A 38 gebaut. Das spüren vor allem Autofahrer, die aus Richtung Westen kommen und nach Süden weiterwollen. Anstatt von Göttingen in Richtung Chemnitz einfach rechts abzufahren, werden sie über alle Auf- und Abfahrten eine komplette Runde um das Kleeblatt-Kreuz geführt.

2006 war krasse Fehleinschätzung

Daran wird sich so schnell nichts ändern. Im Gegenteil: In der Gegenrichtung können an der Abfahrt in Richtung Dresden demnächst Behinderungen, möglicherweise auch kurzzeitige Sperrungen hinzukommen. Der Anschluss an die A 38 muss hier verbreitert werden, denn die A 72 wird auf den letzten zwei Kilometern sechs Fahrspuren haben. 2026 soll sie fertig werden.

Die A 72 verbindet den Ballungsraum um die fränkische Stadt Hof im Nordosten von Bayern mit Leipzig. Der Weiterbau von Chemnitz bis zur A 38 im Süden von Leipzig begann im November 2003. Ursprüngliche Ankündigungen, wonach die wichtige Nord-Süd-Verbindung schon zur Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2006 fertig sein sollte, hatten sich bald als krasse Fehleinschätzung erwiesen.

Vor allem im derzeit im Bau befindlichen letzten Abschnitt sind die Arbeiten extrem aufwendig. Das liegt nicht nur am komplizierten Baugrund, sondern auch daran, dass der Bau bei fließendem Verkehr erfolgt. Denn die Autobahn liegt hier weitgehend auf der verbreiterten Trasse einer vorherigen Bundesstraße. Seit Sommer vorigen Jahres ist die A 72 durchgängig befahrbar, im letzten Abschnitt nur mit reduzierter Geschwindigkeit auf einer Richtungsfahrbahn.

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Leipzigs Olympia-Bewerbung: Hätte die Stadt wirklich von den Sommerspielen 2012 profitiert?


Deutscher Bewerber für Olympia 2012 – vor 20 Jahren war der Jubel über Leipzigs Triumph beim nationalen Ausscheid riesengroß. Doch schon ein Jahr später folgte die Ernüchterung. Was ist geblieben vom großen Traum, die Jugend der Welt in die Messestadt zu holen?

Der Markt ist ein einziger Triumphschrei. Zehntausende Arme strecken sich Richtung Himmel, Menschen fallen sich in die Arme, es fließen Tränen. Der 12. April 2003 ist der Tag, der als „Wunder von Leipzig“ haften blieb. Gerade hatte das Nationale Olympische Komitee (NOK) in München den deutschen Bewerber für Olympia 2012 gekürt: nicht den Favoriten Hamburg, sondern Leipzig. Eine Sensation, die auch 20 Jahre später fühlbar ist für alle, die ihn erlebt haben. Und es sind nicht nur Erinnerungen, die geblieben sind.

Redet man mit Wolfgang Tiefensee über den besagten Tag, gerät er ins Schwärmen. „Es war unglaublich aufregend, unvergesslich“, sagt der heute 69-jährige thüringische Wirtschafts- und Wissenschaftsminister. Vor dem ohnehin schon emotionalen Bewerbungsfilm der Stadt – Olympia in Person einer jungen Frau, die durch die Stadt läuft und der sich immer mehr Leipziger anschließen – spielte der damalige Leipziger SPD-Oberbürgermeister auf dem Cello das Lied „Dona Nobis Pacem“ („Gib uns Frieden“).

Nicht nur das NOK, nicht nur die Anwesenden, ein ganzes Land war verzaubert. Tiefensees Auftritt stand für eine Bewerbung, die statt Bombast auf Seele und Nähe setzte. Als Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) das Ergebnis verkündete, brachen alle Dämme. „Oh, wie ist das schööön“, sangen rund 20.000 Menschen auf dem Leipziger Markt. Ein Feuerwerk läutete die letzte Stunde eines für Leipzig historischen Tages ein, die LVZ verteilte eine aktuell produzierte Sonderausgabe.

Im weiteren Verlauf gab es neben dem OBM als botschaftenden Architekten noch einen (stadt-)planerischen: den Bau-Beigeordneten Engelbert Lütke Daldrup, der im November 2003 Burkhard Jung als kommunalen Olympiabeauftragten ablöste. „Die Leipziger Olympiabewerbung war – ähnlich wie meine Zeit als Geschäftsführer der Berliner Flughäfen – eine der aufregendsten Zeiten meines Berufslebens“, sagt der 66-Jährige heute.

Auch ihn hat die Woge der Begeisterung getragen, die durch die Region ging. „Es war ein Gegenentwurf zur damals immer dominanter werdenden Ideologie von ,big games − big money‘“, so Lütke Daldrup. „Da eine Stadt mit nur einer halben Million Einwohnern keinen großen Olympia-Stadtteil bauen und sinnvoll nachnutzen kann, entstand die Idee der ,Spiele mitten in der Stadt‘ mit menschlichem Maßstab.“

Unter anderem setzte Leipzig auf ein innovatives Beherbergungskonzept mit Zwischennutzung sanierungsbedürftiger Altbauten für die olympischen Gäste, auf ein ambitioniertes Verkehrskonzept und recycelbare Stadionbauten. Investruinen nach den Spielen drohten demnach nicht – und das kam in der Bevölkerung an. „Das Olympia-Projekt signalisierte das Wiederankommen Leipzigs in der Liga wichtiger deutscher Städte und stärkte das Selbstwertgefühl“, sagt Lütke Daldrup.

Dann aber folgten Negativ-Schlagzeilen. Über den Geschäftsführer der Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH Dirk Thärichen, der beim Stasi-Wachregiment Felix Dzierzynski seinen Wehrdienst abgeleistet hatte. Tiefensee gab ihm Rückendeckung, doch der Druck war zu groß, im Oktober 2003 musste der Geschäftsführer gehen. Thärichen hat längst seinen Frieden damit gemacht. „Von Beginn an habe ich diese fünf Monate beim Wachregiment offen und mehrfach angesprochen – und es gab keine Probleme“, sagt er. Bis der Fakt öffentlich wurde und an Dynamik gewann.
IOC-Präsident ändert seine Haltung

Kurz darauf wurden Vorwürfe der Vetternwirtschaft gegen Sachsens Olympia-Staatssekretär Wolfram Köhler laut, woraufhin Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) den Riesaer in den einstweiligen Ruhestand versetzte. Leipzigs Olympia-Beauftragter und Bürgermeister Burkhard Jung geriet derweil wegen der vermeintlichen Genehmigung dubioser Provisionszahlungen unter Druck; für ihn übernahm Lütke Daldrup.

Dass Leipzig letztlich scheiterte, lag jedoch am Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und dessen Präsidenten Jacques Rogge. Hatte er Leipzig noch im April wegen des Anti-Gigantismus-Konzepts gelobt und ermutigt, hieß es bei der Absage am 18. Mai 2004, Leipzig sei „definitiv zu klein für Olympia“. Letztlich bekam London die Spiele.
Vermächtnis fließt in „Planwerk Leipzig 2030“ ein

Was ist geblieben von der Bewerbung, außer konservierten Emotionen und Erinnerungen? „Eine Menge“, betont Lütke Daldrup. „Das Vermächtnis wurde trotz des Scheiterns auf dem internationalen Parkett im ,Planwerk Leipzig 2030‘ zusammengeführt und als städtebauliches Leitbild vom Stadtrat verabschiedet“, sagt er. „Im Fokus standen die Stärkung der urbanen Orte und Freiräume, die Stadterneuerung und der Stadtumbau, die neuen Arbeitswelten im Norden und die neue Seenlandschaft im Süden. Das Planwerk wurde zum langfristig wirksamen stadträumlichen Konzept erarbeitet, das noch heute die Entwicklung Leipzigs prägt.“

Lütke Daldrup widerspricht Einschätzungen, Leipzig hätte die Mammutaufgabe Olympia überfordert. „Vor 20 Jahren war Leipzig noch keine Wachstumsstadt, sondern hatte jede Investition bitter nötig“, stellt er fest. „Olympische Spiele 2012 hätten Jahre früher einen großen Entwicklungsschub vor allem bei der Infrastruktur ausgelöst. Auch der Wohnungsbau hätte profitiert.“ Dass inzwischen am Lindenauer Hafen ein neues Quartier am Wasser entstanden ist, geht auf die damaligen Planungen für das Olympische Dorf zurück. Auch die Wildwasseranlage am Markkleeberger See wurde im Zuge der Bewerbung für 2012 geplant.

Thärichen, seit dem Jahr 2014 Vorstand der hiesigen Konsum-Genossenschaft, vermutet ebenfalls: „Leipzig hätte einen unglaublichen Schub bekommen, die Entwicklung wäre um Jahre beschleunigt worden.“ Die Hoteldichte, die die Stadt jetzt besitze, hätte schon 2012 existieren können. Ebenso der hervorragende internationale Ruf, den mittlerweile Champions-League-Auftritte von RB Leipzig befördern.

„Mit unserem Konzept der Nachhaltigkeit und Überschaubarkeit waren wir der Zeit zu weit voraus“, schätzt Thärichen. „Ich bin sicher, dass es auch bei den Olympischen Spielen eine Abkehr vom Gigantismus geben wird.“

Mark Daniel

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Neues Quartier in Zwenkau-Ost geplant


Die Stadt am See wird immer beliebter: Jetzt gibt es Ideen für die Entwicklung eines rund acht Hektar großen Areals östlich der Goethestraße mit rund 400 Wohneinheiten.
Die ehemalige Bergarbeiterstadt Zwenkau entwickelt sich immer mehr zu einem beliebten Wohnstandort am See. Bauamt und Bürgermeister Holger Schulz (CDU) präsentierten kürzlich Ideen für die Entwicklung eines rund acht Hektar großen Areals östlich der Goethestraße zwischen dem Großdeubener Weg und der Arthur-Mahler-Straße.

Option für Schienenverbindung nach Gaschwitz

So manche Baulücke im Ort wird gerade gefüllt. Auf großflächigere Areale wie das in Zwenkau-Ost hat die Verwaltung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ein wachsames Auge. Darüber, wie ein Quartier „Am See“ unter der Überschrift „Neue Lebens-Räume zwischen Stadt und Wasser“ einmal aussehen könnte, haben sich Studierende des Instituts für Städtebau und Regionalplanung der Technischen Universität Dresden Gedanken gemacht. „Das war ein spannender Prozess, 29 Studentinnen und Studenten aus aller Welt hatten die unterschiedlichsten Ideen“, blickt Bauamtsleiter Christian
Haendel zurück. Herauskristallisiert habe sich schließlich ein Entwurf, der Grundlage einer künftigen Entwicklung sein könnte – der auf dem langen Weg der Umsetzung aber sicher noch angepasst und abgeändert werden dürfte. Noch ist auf dem ehemaligen Gelände der Bahn nicht viel los. Es werden einige Kleingärten gepflegt, ein Teil wird landwirtschaftlich und gewerblich genutzt, ein anderer ist bewaldet und verwildert. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern.

Nördlich der Arthur-Mahler könnten „gemeinschaftliche Wohnhöfe“, also Mehrfamilienhäuser mit Parkdecks und Ladestationen entstehen. Ein begrünter „Bahnhofsplatz“ lässt die momentan nicht finanzierbare Möglichkeit einer Schienenverbindung nach Gaschwitz offen. 1957 ist die Bahntrasse wegen des Tagebaus stillgelegt worden – heute wünschen sich die Zwenkauer diese zurück. Diese Option wird bei allen Planungen berücksichtigt. „Denn wir wollen uns für die Zukunft nichts verbauen“, lautet das Credo von Bauamtsleiter Haendel.

Richtung Norden könnte ein Siebengeschosser mit Raum für Geschäfte und ein Café im Erdgeschoss an den Bahnhofsplatz anschließen. Drei- bis viergeschossige Gebäude ergänzen das Ensemble. Als Schulz und Haendel den Zwenkauerinnen und Zwenkauern die Pläne neulich im Rahmen des Bürgermeisterspaziergangs vorstellten, interessierten vor allem die Preise fürs künftige Wohnen, das frühestens 2025 möglich sein wird. „Unser Anliegen ist es natürlich, kostengünstig zu bleiben, wobei es auch einen Bedarf an gehobenen Ausstattungen gibt. Eine gesunde Mischung wäre das Richtige“, findet Haendel. Die Entscheidung darüber träfe aber letztendlich der Investor. Mit diesem sei die Kommune im Gespräch, weil die Stadt im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplans eine sogenannte Veränderungssperre verhängt hat, um bei der Entwicklung der Bauvorhaben ein Wörtchen mitzureden. Das habe den Investor zwar nicht erfreut, ihn aber zu einem intensiven Austausch mit der Verwaltung über seine Pläne angeregt, so Haendel.

Zwischen Schäfereigut und dem Großdeubener Weg heißt das Motto „Wohnen auf der Parzelle“. Mit einer Erschließungsstraße und daran angegliederten Carports könnte es in diesem Bereich Reihen- oder Doppelhäuser geben – „möglichst energieeffizient“, so Haendel. Die Studierenden hätten auch an Flächen für sogenannte Tiny-Häuser und damit an den wachsenden Wunsch nach einem bewussteren Lebensstil auf minimalem Raum gedacht.

Weiter in Richtung See hält die Stadtverwaltung im Bereich dergeplanten Kita „Zur Harthweide“ Flächen für ein neues Schulzentrum vor. Denn mit jeder neuen Bebauung müsse, so Haendel, auch das Infrastrukturkonzept für Straßen, Schulen und Kitas angepasst werden. Und der Bedarf sei schließlich jetzt schon da.

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Zwenkau schmiedet Pläne fürs Döhlener Dreieck


Die Stadt Zwenkau will ein weiteres landwirtschaftlich genutztes Fleckchen zum Teil bebauen. Im sogenannten „Döhlener Dreieck“ sollen drei Einfamilienhäuser und Parkflächen entstehen.

Die Stadt Zwenkau will ein weiteres landwirtschaftlich genutztes Fleckchen zum Teil bebauen. Im sogenannten „Döhlener Dreieck“ in Rüssen-Kleinstorkwitz zwischen Döhlener Straße, Lindenstraße und Geschwister-Scholl-Weg sollen drei Einfamilienhäuser und Parkflächen für die angrenzende Grundschule entstehen. Gedanken zu einer Umnutzung des Geländes liegen seit 2019 auf dem Tisch. Der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan, den der Stadtrat kürzlich durchgewunken hat, schafft die planungsrechtlichen Voraussetzungen.

Bushaltestelle ist noch Provisorium
Im Geschwister-Scholl-Weg 1, mit der Front hin zum Areal, befindet sich die Lebenswelt Grundschule, eine christliche Montesssori-Ganztagsschule. Die Kinder haben seit Jahren ein Problem: Diejenigen, die mit dem Bus kommen, stehen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße, derzeit im Geschwister-Scholl-Weg. Denn eine sichere Bushaltestelle gibt es im Umfeld nicht. Abhilfe soll geschaffen werden: Auf der S 68, auf der die Autos allzu oft mit überhöhter Geschwindigekit rasen, ist angrenzend an das Plangebiet die Errichtung von zwei Bushaltestellen inklusive einer Querungshilfe vorgesehen. Dafür müsste man die Straße erweitern, ein Aspekt, der im B-Plan berücksichtigt wird.

Für dieses Projekt oder für eine Befestigung des provisorischen Fußweges vor der Schule hat Alexander Wagner, der Vorstandsvorsitzende des Vereins Lebenswelt Schule, sogar einen finanziellen Zuschuss in der Schublade. 2019 hatte der Verein 15 000 Euro beim Wettbewerb "Sächsischer Mitmach-Fonds" gewonnen. "Das Geld liegt bereit, die Stadt kann es abrufen, sobald die Planungen umgesetzt werden", sagt Wagner, der sich über eine baldige Realisierung zum Nutzen für die Schülerinnen und Schüler freuen würde.

Investor wollte schon 2019 bauen
Der potenzielle Investor hatte bereits im Jahr 2019 einen Bauantrag gestellt. Damals gab es Argumente gegen eine befürchtete übermäßige Wohnbebauung. Wagner hatte Bürgermeister Holger Schulz (CDU) und die Stadträte in einem Schreiben gebeten, die Beschlussfassung "aus städtebaulicher Sicht und insbesondere im Hinblick auf die dörfliche Entwicklung der Ortslage Döhlen zu überdenken und eventuell auch zu verschieben". Die dreieckige Grundstücksfläche an der viel befahrenen Verbindungsstraße nach Pegau habe eine besondere städtebauliche Funktion für die Ortslage.

Bedenken werden in Planungen berücksichtigt
Seine Bedenken wurden ernst genommen, das Vorhaben nicht weiter verfolgt. Inzwischen hat sich eine Entwicklung des Ortszentrums mit dem bestehenden Festplatz und dem Neubau eines Spielplatzes im Umfeld der Feuerwehr herauskristallisiert. Weitere Entwicklungsflächen werden am Siedlungsweg vorbehalten. Somit ist klar: Das „Döhlener Dreieck“ liegt am Siedlungsrand und ist nicht für eine Weiterentwicklung des Zentrums von Rüssen-Kleinstorkwitz vorgesehen. Der überwiegende Teil soll weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Die aktuelle Planung des Investors hat sich auf drei Einfamilienhäuser entlang der Lindenstraße reduziert. Das Gebäude der Lebenswelt Grundschule wird damit weiterhin weithin sichtbar und einsehbar bleiben.

Dem Aufstellungsbeschluss gingen intensive Diskussionen in den Ausschüssen voraus. Bis eine Satzung letztendlich die Bebauung erlaube, werde der Stadtrat das Thema noch öfters auf dem Tisch haben, betonte Holger Schulz in Richtung der Einwände, unter anderem von Uwe Penz von der Freien Wählervereinigung. Er wollte sicherstellen, dass man beispielsweise im Bezug auf die Lage der Parkplätze noch „keine Nägel mit Köpfen“ mache.

Von Gisinde Redepenning

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Böhlener Stadtrat peilt Radweg nach Zwenkau an


Mit Radwegbau und Handel beschäftigt sich der Böhlener Stadtrat in der nächsten Sitzung. Die Abgeordneten kommen dazu am 23. Februar zusammen.

Wann kommt der lang ersehnte Radweg von Böhlen nach Zwenkau? Diese Frage soll am 23. Februar in der Sitzung des Stadtrates beantwortet werden. Schon lange steht das Thema in Böhlen auf der Wunschliste. Bislang aber ging es über vorbereitende Maßnahmen dafür nicht hinaus. Vielleicht tut sich nun endlich was in Sachen Radwegebau. Die öffentliche Sitzung beginnt 18.30 Uhr im Kleinen Saal des Kulturhauses.

Das Gremium befasst sich darüber hinaus auch mit einer möglichen Erweiterung der Kommunalen Strukturentwicklungsgesellschaft. Zu den bisherigen Mitgliedern Böhlen, Groitzsch, Neukieritzsch und Zwenkau sollen nun noch die Kommunen Markranstädt, Regis-Breitingen und Rötha hinzukommen. Ein dritter Punkt, den der Stadtrat auf der Tagesordnung hat: die Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für die Stadt Böhlen.

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Der Harthkanal im Neuseenland ist erst mal vom Tisch


LMBV will sich von 790 Meter langer Wasserstraße zwischen Zwenkauer und
Cospudener See verabschieden. Vertreter der Region suchen nach alternativer Finanzierung.

Ist der Traum jetzt aus? Der Harthkanal mit einer neuen Bootsschleuse im Leipziger Neuseenland wird nach aller Wahrscheinlichkeit vorerst nicht gebaut. Statt einer touristisch attraktiven Wasserstraße soll es zwischen dem Zwenkauer und Cospudener See in Zukunft nur einen kaum sichtbaren Überlauf zum Hochwasserschutz geben.

Damit würde also keine schiffbare Gewässerverbindung zwischen dem Zwenkauer See und dem Cospudener See entstehen. Auch zwei Vorhäfen und eine geplante Schleuse, die den Höhenunterschied von 3,50 Metern zwischen beiden Seen für Boote ausgleichen sollte, hätten sich erledigt.

Bereits vor Wochen verständigten sich der Bergbausanierer LMBV und verschiedene Behörden des Freistaates Sachsen auf den Abschied vom Kanal-Projekt. Das wurde am Freitag bei einer Pressekonferenz der regionalen Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland bekannt. Ihr Vorsitzender und Landrat Henry Graichen (CDU) zeigte sich über die Entscheidung tief enttäuscht. „Fast alle Mitglieder der Steuerungsgruppe sind darüber sehr verärgert und haben das heute auch klar zum Ausdruck gebracht“, sagte er.

Kosten von 10 Millionen auf 150 Millionen Euro geklettert

Nahezu zeitgleich teilte das sächsische Oberbergamt mit, dass der Bauherr LMBV den touristischen Teil des Vorhabens aufgeben wird. Eine neue Wirtschaftlichkeitsuntersuchung des bundeseigenen Unternehmens habe verdeutlicht: Die vorhandenen Budgets zur Sanierung von Braunkohletagebauen reichen nicht, um die hohen Kostensteigerungen bei dem Projekt aufzufangen. Außerdem seien bislang weder im Doppelhaushalt des Freistaates Sachsen für 2023/24 noch in dessen mittelfristiger Finanzplanung bis 2027 zusätzliche Millionen vorgesehen, sagte Martin Herrmann, Abteilungsleiter für Tagebaue im Oberbergamt.

Die LMBV werde sich daher auf andere Aufgaben im Waldgebiet Neue Harth konzentrieren, zu deren Erfüllung sie rechtlich verpflichtet ist. Dabei gehe es um den Hochwasserschutz für Leipzig und um die Ableitung von Überschusswasser aus dem Zwenkauer See in den tiefer gelegenen Cospudener See. Bisher sollten alle drei Dinge durch den Bau des Harthkanals gelöst werden. Nun müsse eine andere Planung erstellt werden. Das Bundesunternehmen dränge jedoch auf Tempo, weil Sicherheitsfragen für die Bevölkerung berührt seien.

Die Arbeiten für den 790 Meter langen Harthkanal hatten 2014 mit umfangreichen Rodungen begonnen. Damals wurden die Gesamtkosten auf zehn Millionen Euro veranschlagt. Doch vor zwei Jahren stellte der Bauherr LMBV die Arbeiten ein, weil die Kosten aus dem Ruder liefen. Laut Andreas Berkner vom Regionalen Planungsverband Leipzig-Westsachsen hat die Baustelle inzwischen 35 Millionen Euro verschlungen – vor allem für die Verdichtung der nur locker aufgeschütteten Tagebaufolgelandschaft.

Für die große Lösung, bei der sogar Segelboote unter der Brücke der Autobahn 38 verkehren sollten, wären aus heutiger Sicht etwa 150 Millionen Euro nötig. Die Kosten für die wassertouristischen Teile, die nun auf der Streichliste stehen, gab Berkner mit 45 Millionen Euro an. Durch Einsparungen ließen sich Kanal und Schleuse aber vielleicht schon für 35 Millionen Euro verwirklichen, sagte er.

Trasse soll für späteren Neustart freibleiben

Neben Berkner versicherten auch Landrat Graichen, der Zwenkauer Oberbürgermeister Holger Schulz (CDU) sowie Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke), die Steuerungsgruppe werde sich weiter mit aller Kraft der Region für einen zeitnahen Kanalbau einsetzen. Wenn die LMBV da abspringen sollte, müsse als Ersatz ein anderer Träger beim Land eingerichtet werden, schlug Rosenthal vor. „Das Schlimmste, was uns passieren könnte, wäre Stillstand. Denn dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Harthkanal jemals kommt.“

Laut Graichen hat die Steuerungsgruppe einen Forderungskatalog beschlossen. Demnach müsse bei Umplanungen in jedem Fall die Trasse für den touristisch genutzten Kanal freibleiben, um später einen neuen Anlauf zu ermöglichen.

Noch hoffe die Region allerdings, eine Finanzierung für die große Lösung zu finden. Dafür solle in den nächsten Monaten geklärt werden, ob der Kanal in das Milliardenprogramm zum Braunkohleausstieg in Mitteldeutschland aufgenommen werden kann – etwa in der zweiten Förderperiode ab 2027. Die LMBV und der Freistaat hätten zugestimmt, vor weiteren Schritten das Ergebnis dieser Prüfung abzuwarten.

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Gestern, zur monatlichen Stadtratsitzung, wurden mehrere Beschlüsse gefasst. Neben einigen Grundstücksangelegenheiten (z.B. neues Gewerbegebiet an der S71) und der Genehmigung von Spenden für Waldbad, Laurifest u.a. ging es auch um die Umbenennung der Stadthalle.

Die CDU-Fraktion hatte den Antrag gestellt, die Stadthalle in "Herbert-Ehme-Halle" umzubenennen. Der Antrag wurde im Hauptausschuss beraten und mit der Mehrheit der CDU-Stimmen zur Abstimmung an den Stadtrat weiter geleitet. Für die Aufwendungen zur Umbenennung der Stadthalle wurden im Stadthaushalt 9.000,- € eingeplant.

Die Freien Wähler unterstützten das Bestreben, den ehemaligen Bürgermeister Herbert Ehme angemessen zu ehren. Allerdings wird die Umbenennung der Stadthalle kritisch gesehen. Zum einen wegen der voraussichtlichen Kosten (während gleichzeitig von der Stadt um Spenden für Kinderspielplätze und Veranstaltungen geworben wird) und zum anderen wegen des Sanierungsstaus in der Stadthalle.
Die Fraktion der Freien Wähler schlug vor, Herbert Ehme mit einer Strasse oder einem Platz im neu zu errichteten Wohngebiet im Bereich der Schäferei zu ehren. Dieser Vorschlag wurde von der CDU abgelehnt.
In der anschließenden Abstimmung wurde der Antrag zur Umbenennung der Stadthalle mit den Stimmen der CDU und SPD angenommen.

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Warum Patienten in Borna und Zwenkau viel Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt bekommen


Mit den kleinen malen und basteln sie, mit den erwachsenen Patienten gehen sie spazieren oder lesen etwas vor: Die grünen Damen und Herren haben viel Zeit zu verschenken. Und zwar ehrenamtlich. Doch warum?
Sie schenken Zeit, sie haben immer ein offenes Ohr, sie bauen auf und geben Hoffnung: die grünen Damen und Herren – engagierte Ehrenamtliche, die für Patienten da sind. Seit mittlerweile zehn Jahren gibt es die guten Seelen für Patienten in der Sana-Klinik in Borna und in Zwenkau. Nach einem Aufruf für ehrenamtliche Helfer durch die Sana Kliniken Leipziger Land fanden sich im Sommer 2012 nach einer Infoveranstaltung so einige hilfsbereite Damen und Herren zusammen. Der 1. August war somit die Geburtsstunde für das Ehrenamt an den Standorten in Borna und Zwenkau. Seitdem engagieren sich 13 Grüne Damen und Herren für Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern. „Ein Krankenhaus ist ein Ort, an dem menschliche Nähe, Zeit für Gespräche und Vertrauen besonders wichtig sind“, macht Roland Bantle, Klinikgeschäftsführer der Sana Kliniken Leipziger Land, deutlich. Um so mehr seien die Ärzte und Pflegekräfte den Ehrenamtlichen zu Dank verpflichtet. Denn: „Die persönliche Ebene, die Zeit und die Aufmerksamkeit sind für unsere Patientinnen und Patienten ein großer Gewinn.“ Ziel sei es laut Bantle, den Bornaer und Zwenkauer Patienten ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit zu widmen und ihnen den Krankenhausaufenthalt zu erleichtern. Die grünen Damen und Herren würden dabei viel helfen. Nicht nur erwachsenen Patienten, mit denen sie spazieren gehen oder ihnen etwas vorlesen, sondern auch den kleinen, mit denen die Ehrenamtlichen spielen, basteln und malen. „Wir ergänzen den Klinikalltag durch geduldiges Zuhören, lenken Patienten von ihrer Krankheit ab und geben gern etwas von unserer Zeit ab“, erzählt die grüne Dame Monika Kupsch. Sie ist nicht nur Gruppenleiterin, sondern auch von der ersten Stunde an mit dabei. Auch Sabine Strobel, Leiterin des Sozialdienstes, kann sich einen Klinikalltag ohne die engagierten Frauen und Männer nicht mehr vorstellen. „Wir sind unendlich dankbar und auch stolz auf unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter, die wir nicht mehr missen wollen“, betont sie. Von daher gebe es auch für sie regelmäßige Fortbildungen und seien sie jederzeit bei Mitarbeiterfesten mit von der Partie. „Der offene und direkte Austausch ist für beide Seiten wichtig und Bereicherung zugleich“, sagt Strobel. Schön wäre es für Bantle, Strobel und Kupsch gleichermaßen, wenn sich noch weitere Ehrenamtliche finden würden. „Wir suchen noch Verstärkung“, sagt Kupsch. Freiwillige könnten sich bei Sabine Strobel unter der Rufnummer 03433 211715 melden. Lesen Sie auch: Ehrenamt am Krankenbett: Die Grünen Damen von Wurzen spenden Trost

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Es weihnachtet in der Lehmhaus Galerie in Zwenkau


In der Lehmhaus Galerie wird das Publikum schon aufs Weihnachtsfest eingestellt – wenn auch die Deko noch fehlt. Eine Vielzahl an Werken von rund 50 Künstlerinnen und Künstlern lädt zum Schauen und Staunen ein.
In den Ladenregalen stapelt sich seit Wochen Süßes für die Adventszeit. Auch in der Lehmhaus Galerie werden Besucherinnen und Besucher schon aufs Weihnachtsfest eingestellt – mit der am Samstag beginnenden Ausstellung „Vorweihnacht“ und Werken von rund 50 Künstlerinnen und Künstlern. Catherine Scholz sorgt mit ihrem frühzeitigen Start der facettenreichen und beliebten Schau vor. Zu deutlich sind ihr noch die Szenen aus den Jahren des Corona-Lockdowns gegenwärtig, als sie niemanden oder nur eine ganz begrenzte Anzahl von Neugierigen in ihr Fachwerkhaus in der Leipziger Straße 14 einladen durfte. Die Exponate hatte sie per Youtube-Video vorgestellt. Jetzt will sie ihr Publikum persönlich und in entspannter Atmosphäre begrüßen. „Der Dezember ist immer so voll gepackt mit Terminen und geht so schnell vorbei“, sagt sie. „Noch haben die Menschen Zeit, zu genießen und sich alles stressfrei anzusehen.“ Auf den festlichen Schmuck hat die Zwenkauerin noch verzichtet. Der passte der Galeristin im „Goldenen Oktober“ dann doch noch nicht ins Ambiente. Bis zum 23. Dezember sind Werke ganz unterschiedlichster Genres zu sehen, ob Grafik, Malerei, Plastik, Schmuck oder Skulptur. Stammgäste treffen auf "alte Bekannte" wie Knut-Peter Hoffmann. Er war in Zwenkau mit Bildern zu Gast, in denen sich das Leipziger Umland mit Wildpark, Weiden oder Hellerteich in Großpösna widergespiegelt hat. Wilfried Falkenthal entführte in fantasievolle und zauberhafte Welten. Beate Nobis hat Catherine Scholz mit ihren "Melodien für die Augen" begeistert. "Eine Künstlerin, die man auf dem Schirm haben sollte", findet Scholz. "Sie fängt den Moment ein. Ihre Motive lassen die Betrachter fasziniert innehalten." Akte des Leipzigers Frank Schletter, Maler, Grafiker, Theaterschaffender und Mitglied im Lützschenaer Künstlerkreis, sind ebenfalls zu bewundern. "Er eröffnet das Ausstellungsjahr 2023", verrät Catherine Scholz. Auch ganz neue Gesichter, wie das von Anett Schuster, dürfen entdeckt werden. Die Chemnitzerin zaubert zarte Tusche-Motive aufs Papier. Empfohlen hat sie Hanna Remestvenska, die mit Öl-Gemälden und sogenannten Softskulpturen die letzte Einzelausstellung gestaltet hat. Die Tierwelt sei eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für ihr Schaffen, erzählt sie. Die gestrickten Skulpturen entsprängen ihrer Fantasie. "Ihre Figuren haben Charakter, jedes einzelne hat Persönlichkeit", schwärmt Scholz. Remestvenska bindet auch Naturmaterialien ein, Glas, Porzellan, Stoff, Federn, Metall oder Keramik. Doch das seien lediglich Akkorde, die Hauptrolle spiele immer noch "ihre Majestät, die Wolle". Manche der kleinen Wesen muten kurios an, andere wirken trotz des flauschigen Materials erstaunlich lebensecht. Geöffnet ist vom 29. Oktober bis 23. Dezember donnerstags bis sonnabends, jeweils von 14 bis 18 Uhr. Vernissage: Samstag, 29. Oktober, 19 Uhr.

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Bau der A 72: Brücken-Einhub in Böhlen wird zum Zuschauer-Spektakel


Bei fast schon Sommerwetter sind am Sonntag hunderte Schaulustige zur B-2-Brücke geströmt, um dort Position für mehrere Stunden zu beziehen. Denn von dort aus hatte man den besten Blick auf das Eindrehen einer Brücke, die künftig die A 72 überspannt.
Drohnen bevölkern den Himmel, hunderte Schaulustige die B-2-Brücke, Radfahrer nutzen das schöne Wetter für einen Ausflug, Jogger verlegen ihre üblichen Strecken, Hundebesitzer ändern ihre Gassirunde: Am Sonntag trafen sich Markkleeberger, Leipziger und Böhlener auf der autofreien B 95. Grund für den Ansturm: das Eindrehen einer Brücke auf Höhe der künftigen A-72-Anschlussstelle Zwenkau. Von etlichen Ecken und Enden aus verfolgten die Zuschauer das Spektakel, viele hatten sich Picknick-Körbe gepackt und Klappstühle mitgebracht, andere hatten es sich auf Decken gemütlich gemacht. Schließlich dauerte das Schauspiel mehrere Stunden. Die Autobahn GmbH – Bauträger der A 72 – zeichnete gemeinsam mit den beauftragten Baufirmen für den Brücken-Einhub verantwortlich. 1650 Tonnen mussten am Wochenende bewegt werden – und zwar von der Stelle aus, wo die 79 Meter lange Brücke in den vergangenen Monaten vormontiert worden ist, bis auf die Widerlager. Künftig verbindet das Bauwerk, das den simplen Namen „70“ trägt, den Böhlener Stadtteil Großdeuben und die Deponie Cröbern. Für das Eindrehen der 5,8 Millionen Euro teuren Brücke kam ein Fahrzeug zum Einsatz, das man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt: ein Self-Propelled Modular Transporter (SPMT). Dieser ist eine Art ferngesteuerte Plattform mit mehreren Radachsen. Die Besonderheit daran: Da die Räder für sich genommen und unabhängig voneinander bewegt werden können, kann die Plattform nicht nur Hindernisse überwinden, sondern auch in alle Richtungen fahren und sich um die eigene Achse drehen. Beide Enden der Brücke, die zunächst von Pressen in die Höhe bewegt und auf den „Tausendfüßler“ gehoben wurde, ruhten sozusagen auf einem SPMT. Im Vorfeld des eigentlichen Drehens der Brücke mussten zahlreiche Vorarbeiten erledigt werden. Zunächst wurden die vorhandenen Betongleitwände im Bereich des Widerlagers West zurückgebaut, zudem musste mithilfe von „Platten“ eine ausreichend standfeste Transportebene in den Bereichen der B 95 und der zukünftigen A 72 hergestellt werden, auf der der Transport des Überbaus erfolgen konnte. „Das ist ja wirklich ein Highlight für die Region“, sagte Karin George vom gleichnamigen Bestattungsinstitut, die sich das Spektakel nicht entgehen ließ. „Zumal das Wetter ja wirklich perfekt dafür ist.“ Allerdings vermisste sie etwas: „Ein Bratwurst- oder Eisstand wäre schon schön gewesen“, erklärte sie augenzwinkernd. Einher ging der Einhub mit einer Vollsperrung der B 95 seit Freitag. Diese dauert noch bis Dienstagfrüh, 5 Uhr. Wann die nun in ihrer endgültigen Position angekommene Brücke auch befahren werden kann, steht noch nicht fest, wie Tino Möhring, Sprecher der Autobahn GmbH, mitteilt. Nach jetzigem Stand gehe der Bauherr davon aus, dass voraussichtlich ab 2025/2026 die Verbindung zwischen Großdeuben und Zufahrt zur Deponie vollständig fertig sei und in Betrieb gehen könne. Wer den Brücken-Einhub verpasst haben sollte, muss sich nicht ärgern. Denn auf dem letzten zu bauenden Streckenabschnitt der A 72 bis zum Kreuz der A 38 entstehen insgesamt zehn Brücken. So braucht unter anderem das mit rund 17 Millionen Euro teuerste Exemplar – das sich auf fast 200 Metern Länge von der B 2 aus Richtung Zwenkau zur B 95 erstreckt und damit die Pleiße, die Bahnlinie und die Staatsstraße 72 überspannt – noch einen "Lückenschluss". Zu sehen gibt es außerdem 2024 oder 2025 noch ein Spektakel: den Abriss der bisherigen B-2-Brücke. Lesen Sie auch: Vor-Ort-Besuch: So kommt der Bau der A72 südlich von Leipzig voran

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Neue Brücke für A 72: Bundesstraße 95 bei Zwenkau muss gesperrt werden


Weil eine neue Brücke über der Autobahn 72 eingesetzt wird, muss die B 95 bei Zwenkau ab Freitag für mehrere Tage gesperrt werden. Eine Umleitung ist eingerichtet.
Wegen Bauarbeiten am letzten Abschnitt der Autobahn 72 zwischen Chemnitz und Leipzig muss die Bundesstraße 95 bei Zwenkau (Landkreis Leipzig) ab Freitag für vier Tage gesperrt werden. Zwischen dem 28. Oktober, ab 9 Uhr, und dem 31. Oktober, bis 5 Uhr, soll an der zukünftigen Anschlussstelle Zwenkau eine 79 Meter lange Brücke über der neuen Autobahn eingedreht werden, wie ein Sprecher der Autobahn GmbH in Halle erklärte.

Mit Hilfe eines Schwerlastkranes soll das etwa 1650 Tonnen schwere Bauwerk schließlich in seiner endgültigen Lage auf sogenannten Widerlagern abgelegt werden - auf der Höhe von Böhlen.
A 72: Umleitung eingerichtet

Um Verkehrseinschränkungen möglichst gering zu halten, liege der Sperrzeitraum innerhalb der Herbstferien und am Wochenende. Der Verkehr werde umgeleitet. Dennoch werde empfohlen, den Bereich weiträumig zu umfahren.

Die insgesamt 62 Kilometer lange Autobahnverbindung vom Bayerischen Vogtland über Chemnitz bis Leipzig entsteht Stück für Stück seit 2003. Seit Oktober 2019 rollt der Verkehr auf dem Teilstück zwischen Borna und Rötha (beides Landkreis Leipzig) in beide Richtungen.

Die Arbeiten auf dem letzten Teilstück ab Rötha sind schwierig, da über 80 Prozent der Trasse auf früherem Tagebaugelände verlaufen. Der locker aufgeschüttete Boden muss in verschiedenen Schritten stabilisiert und verdichtet werden. Eine Freigabe des Stückes ist im kommenden Jahr geplant.

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Zwenkau bekommt ein neues Quartier rund um den Karl-Marx-Platz


Im Rathaus sind derzeit die besten Wettbewerbs-Entwürfe von Architektur- und Planungsbüros zur Gestaltung des Karl-Marx-Platzes zu sehen – auch der Siegerentwurf aus Dortmund.
Wer in den nächsten Wochen im ersten Stock des Rathauses zum Bürgermeisterbüro möchte, sollte Zeit mitbringen. Denn auf dem Flur sind derzeit die besten Entwürfe namhafter Architektur- und Planungsbüros zu sehen, die sich über die Entwicklung des Karl-Marx-Platzes und angrenzender Flächen Gedanken gemacht und ihre Ideen bei einem europaweit ausgeschriebenen städtebaulichen Wettbewerb eingereicht haben – darunter auch der Siegerentwurf vom Planungsbüro bläser/jensen/partner (bjp) mit Sitz in Dortmund. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt in Zwenkau. Das hat auch die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) Kontakt festgestellt, die ihren Bestand an Mietwohnungen durch Neubauten rund um den Karl-Marx-Platz erweitern möchte. Die Stadt hingegen ist an der Betrachtung des gesamten Quartiers interessiert. Beide gemeinsam hatten deshalb einen städtebaulichen Wettbewerb mit dem Ziel ausgelobt, ein zukunftsweisendes Konzept für das insgesamt knapp zehn Hektar große Areal zu finden. „Man sieht die unterschiedlichsten Ansätze“, erläuterte Karlfried Daab vom Leipziger Planungsbüro DNR, das den Wettbewerb begleitet hat. Acht Entwürfe seien eingereicht worden. In mehreren Rundgängen habe sich die Fachjury „bis zum Ziel diskutiert“, so Daab. Das letztendlich überzeugendste Konzept der „bjp“ füge sich unter dem Stichwort „Ein neuer Ort des Zusammenlebens“ selbstverständlich in den vorhandenen Siedlungsraum ein. Es lasse eine hohe Wohn- und Lebensqualität erwarten. „Wir sind ein junges Büro, es passiert uns nicht jeden Tag, den ersten Preis zu gewinnen“, freute sich Hendrik Jansen bei der Präsentation in Zwenkau. „Wir haben versucht, die vorhandene Struktur mit vielen Bestandsgebäuden zu lesen und aufzugreifen“, erklärte er zum Vorgehen. Auf dem neuen Karl-Marx-Platz soll ein urbaner Stadtbaustein mit unterschiedlichen Wohnungsangeboten insbesondere für junge Menschen entstehen. Gewerbliche Nutzungen im Erdgeschoss beleben den Platz, machen ihn zum Treffpunkt und Zentrum des neuen Quartiers. Gleich an der Bushaltestelle „Harthsiedlung“ an der Leipziger Straße könnte der zweite Stadtbaustein mit Seniorenwohnungen entstehen. Bei den vorgesehenen unterschiedlichen Gebäudetypen zwischen Wohnriegel und Reihenhaus mit insgesamt um die 270 Wohneinheiten hatten die Dortmunder die Harmonie und die Integration in Bestehendes im Blick. Nach Norden hin werden die Wohnformen kleinteiliger, um einen ausgewogenen Übergang zum Einfamilienhausgebiet an der Uferstraße zu schaffen. Die Planer haben viel Rücksicht aufs Grün genommen. Der Baumbestand wird größtenteils erhalten und in die Gestaltung eines stadtklimatisch wirksamen „grünen Angers“ eingebunden. Er kann multifunktional auch als Spiel- und Sportfläche dienen. Ein weiterer Anger ist im Nordbereich avisiert und bietet eine zukunftsfähige Perspektive für die Umgestaltung des heutigen Garagenhofes. Großzügige Innenhöfe und Gartenparzellen bleiben ebenfalls bestehen und werden durch Gemeinschaftsgärten ergänzt. Ein großer Teil des ruhenden Verkehrs soll in einer sogenannte Mobilitätsscheune mit bis zu 75 PKW-Stellplätzen verschwinden. Sie wird durch Werkstatträume ergänzt. Die Scheune habe zwei Vorteile, so Jansen. Sie sei bei weitem nicht so teuer wie eine Tiefgarage und sie könne in mehreren Jahren bei Bedarf auch umgenutzt werden. Bürgermeister Holger Schulz (CDU) und Uwe Rasch, technischer Geschäftsführer der WBG, sind sich einig, dass sich die gemeinsame Investition gelohnt hat. 90 000 Euro, davon 60 000 Euro Fördermittel aus dem Programm Wachstum und Entwicklung, hat der Wettbewerb gekostet – beide bescheinigen den Konzepten sehr viel Potenzial. „Die konstruktive Arbeit im Preisgericht war spannend, man lernt viel dazu“, betont Schulz. Während Rasch „am liebsten gleich loslegen“ möchte, dämpft Bauamtsleiter Christian Haendel den Tatendrang. „Es wird ein bis anderthalb Jahre dauern, Baurecht zu schaffen“, erklärt er. Und man müsse darüber nachdenken, mit welchen Teilen man beginnen wolle. Der Siegerentwurf macht das möglich, er zielt mit unterschiedlichen Entwicklungsbereichen auf eine stufenweise Realisierung und damit auf größtmögliche Flexibilität ab.