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Jens Beckmann ist neuer Borsdorfer Gemeindewehrleiter


Seit dem 1. Oktober hat die Borsdorfer Feuerwehr offiziell einen neuen Gemeindewehrleiter. Der bisherige Borsdorfer Ortswehrleiter Jens Beckmann begleitet künftig beide Ämter in Personalunion.
Gut ein Jahr ist es her, dass Jens Beckmann kommissarisch das Amt des Borsdorfer Gemeindewehrleiters von Frank Seidel übernahm. Und seit seiner Wahl am 1. Oktober zeichnet der Borsdorfer Ortswehrleiter nun auch ganz offiziell parallel für die beiden anderen Wehren in Panitzsch und Zweenfurth verantwortlich. „Um mich in meinen Aufgaben in Borsdorf zu entlasten, ist zeitnah die Wahl eines zweiten Stellvertreters des Ortswehrleiters geplant“, berichtet der 37-Jährige, der in Zwenkau zur Welt kam und vor seinem vor acht Jahren erfolgten Umzug nach Borsdorf in Kleinpösna zu Hause war. Dort begann auch die Feuerwehrlaufbahn von Klein-Jens, dessen Mutter der Ortswehr des heutigen Leipziger Stadtteils angehörte und heute Mitglied der Ehrenabteilung ist. Auf Umzug folgt Ostwehrleiter-Wahl: Kaum in Borsdorf sesshaft geworden, wurde dem heutigen Panitzscher auch schon der Borsdorfer Ostwehrleiter-Posten angetragen. „Mit dem Argument, ich besäße die besten Qualifikationen dafür“, erzählt Jens Beckmann, der beruflich als Werksfeuerwehrmann bei BMW in Leipzig tätig ist. Weil das Sprichwort „Der Mensch lernt nie aus“ in besonderer Weise auf Feuerwehrmänner und -frauen zutrifft, musste auch der frisch gebackene Borsdorfer Gemeindewehrleiter noch einmal die Schulbank drücken, um die dafür erforderliche Qualifikation zu erlangen. Die mit seiner neuen Funktion einhergehenden Aufgaben hat Jens Beckmann in dem Wissen um eine gut funktionierende Gemeindewehr in Angriff genommen. „Wir sind zudem personell mit aktuell 83 Einsatzkräften über die drei Wehren hinweg sehr gut aufgestellt. Und hinsichtlich der Tageseinsatzbereitschaft profitieren wir davon, dass viele Kameraden im Schichtsystem tätig sind beziehungsweise in der näheren Region arbeiten“, berichtet Beckmann. Und auch die zweite Reihe sei mit drei Jugend- und sogar einer Kinderfeuerwehr sehr gut besetzt. Stabile Löschwasser-Versorgung: Viel Positives lasse sich auch über die Einsatztechnik sagen, wenngleich das Borsdorfer Tanklöschfahrzeug mit seinen 57 Jahren hoch betagt sei und Fördergelder für eine Ersatzinvestition aus zweierlei Gründen nicht verfügbar seien. „Zum einen gibt es in den Gerätehäusern der umliegenden Wehren eine ausreichende Zahl an Tanklöschfahrzeugen mit großem Wassertank. Zum anderen sind wir mit den Fahrzeugen unserer drei Wehren in der Lage, reichlich 6500 Liter Löschwasser mitzuführen“, so der Borsdorfer Orts- und Gemeindewehrleiter. Hinzu komme, dass die Parthe an vielen Stellen im Gemeindegebiet im Fall der Fälle angezapft werden könne und zudem das Tief- und Flachspiegelbrunnen-System gut ausgebaut sei. Einen großen Wunsch im Bereich der Technik allerdings gäbe es und dieser betreffe die Neuanschaffung eines Gerätewagens Logistik. „Die Verwaltung hat diese Sache aber auf dem Schirm, weil das Fahrzeug schon seit einiger Zeit Bestandteil des Brandschutzbedarfsplanes ist“, so der junge Familienvater. Fokus auf der Ausbildung: Dieser sieht seine vorrangige Aufgabe in den kommenden Monaten und Jahren darin, die Kameraden der drei Borsdorfer Wehren ausbildungstechnisch auf einen Stand zu bringen. „Grundsätzlich kann man sagen, dass sich alle Wehren gleichermaßen gut entwickeln und auch personelle Zuläufe in den vergangenen Monaten verzeichnen konnten.“ Von Roger Dietze

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Landkreis Leipzig: In diesen Orten ist die Inzidenz derzeit am höchsten


Im Landkreis Leipzig breiten sich die Corona-Infektionen unterschiedlich stark aus: In diesen Orten ist die Inzidenz derzeit am höchsten.
Die vierte Corona-Welle schwappt über den Landkreis – allerdings unterschiedlich stark. Unrühmlicher Spitzenreiter bei der Sieben-Tage-Inzidenz ist aktuell die Gemeinde Otterwisch mit einem Wert von 3423. Die Angabe geht aus der Statistik hervor, die der Freistaat für alle sächsischen Kommunen veröffentlicht. In Otterwisch wurden demnach in den vergangenen sieben Tagen 47 Infektionen nachgewiesen – bei einer Einwohnerzahl von 1373 Menschen. Nur sechs Kommunen unter 1000er-Inzidenz: In Bad Lausick gab es in diesem Zeitraum 204 Corona-Belege. Die Kurstadt weist damit die zweithöchste Inzidenz aller 30 Landkreis-Kommunen auf. Über der Marke von 2000 liegen außerdem die Städte Frohburg (2161), Colditz (2158) und Kitzscher (2061). Unter dem Wert von 1000 rangieren nur noch sechs Orte: Naunhof, Borna und Pegau, Großpösna, Groitzsch sowie Zwenkau. Die Inzidenz für den gesamten Landkreis hat das Robert-Koch-Institut am Freitag mit 1212,5 angegeben, womit der Wert geringfügig niedriger als am Vortag (1278,7) ausfiel. Lesen Sie auch: Inzidenz in Sachsen steigt weiter – Erzgebirge mit Wert über 2000 (26. November) Von Simone Prenzel

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Schweizergarten Wurzen und Lindensaal Markkleeberg werden Impfstationen


Gehören die langen Warteschlangen vor den Impfstellen bald der Vergangenheit an? Der Landkreis Leipzig hat die Eröffnung weiterer Impfstationen in Wurzen und Markkleeberg bekanntgegeben.
Als Reaktion auf das Impfchaos und lange Warteschlangen in den vergangenen Tagen richtet der Landkreis Leipzig weitere Impfstationen ein. Ab 1. Dezember wird täglich im Markkleeberger Lindensaal geimpft, teilte das Landratsamt am Freitag mit. Hier sollen jeweils montags bis samstags von 9 bis 17 Uhr Corona-Schutzimpfungen verabreicht werden. Wurzener Schweizergarten wird Impfstation: Ab 6. Dezember wird eine weitere Anlaufstelle im Wurzener Kulturhaus Schweizergarten ihren Betrieb aufnehmen. In Wurzen soll dann ebenfalls täglich montags bis samstags von 9 bis 17 Uhr der Piks gesetzt werden. Bereits in Betrieb sind Impfstationen in den Sana-Kliniken an den Standorten Borna und Zwenkau sowie in der Auenpassage in Grimma. Außer bei Sana finden die Termine vorerst ohne vorherige Anmeldemöglichkeit statt. Geplante Termine der mobilen Impfteams bis 4. Dezember: – 27.11.2021 Großpösna, Pösna-Park, 10 bis 17 Uhr – 27.11.2021 Pegau, DRK, 9 bis 17 Uhr – 29.11.2021 Wurzen, Stadthaus, 9 bis 17 Uhr – 29.11.2021 Groitzsch, Rathaus, 9 bis 16 Uhr – 30.11.2021 Wurzen, Stadthaus, 9 bis 17 Uhr – 30.11.2021 Groitzsch, Rathaus, 9 bis 18 Uhr – 01.12.2021 Grimma, Auenpassage, Platz der Einheit 1 (ehem. Schlecker), 9-17 Uhr – 01.12.2021 Markkleeberg, Lindensaal, 9-17 Uhr – 01.12.2021 Espenhain, Sportplatz, 9-17 Uhr – 02.12.2021 Grimma, Auenpassage, Platz der Einheit 1 (ehem. Schlecker), 9 bis 17 Uhr – 02.12.2021 Markkleeberg, Lindensaal, 9 bis 17 Uhr – 02.12.2021 Zwenkau, Kap (Kartoffelhaus), 9 bis 17 Uhr – 03.12.2021 Grimma, Auenpassage, Platz der Einheit 1 (ehem. Schlecker), 9 bis 17 Uhr – 03.12.2021 Markkleeberg, Lindensaal, 9 bis 17 Uhr – 03.12.2021 Naunhof, Stadtgut, 9 bis 17 Uhr – 04.12.2021 Großpösna, Pösna-Park, 10 bis 17 Uhr – 04.12.2021 Markkleeberg, Lindensaal, 9 bis 17 Uhr – 04.12.2021 Grimma, Auenpassage, Platz der Einheit 1 (ehem. Schlecker), 9 bis 14 Uhr Es werde auch auch weiterhin in den Städten und Gemeinden Impftermine geben. „In enger Absprache zwischen dem Landratsamt, dem DRK und den Stadt- und Gemeindeverwaltungen wird derzeit an einem neuen Terminplan gearbeitet“, teilt Pressesprecherin Brigitte Laux mit. Zudem führen viele Arztpraxen Corona-Schutzimpfungen durch. Die Liste ist zu finden unter www.kvs-sachsen.de. Von sp

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Diese Projekte unterstützt die Dow in Rötha, Böhlen und am Hainer See


Das Chemieunternehmen Dow Olefinverbund unterstützt auch in diesem Jahr lokale Projekte rund um die Standorte Böhlen und Schkopau. Im Spendenprogramm „Wir für hier“ erhalten 18 Vorhaben Geld, darunter in Rötha, Pegau, Böhlen und am Hainer See.
Über eine Art vorgezogenes Weihnachtsgeschenk dürfen sich mehrere Einrichtungen und Vereine rund um Böhlen freuen. Sie bekommen Geld vom Chemieunternehmen Dow Olefinverbund. Der Konzern betreibt in Mitteldeutschland Werke in Schkopau, Leuna, Teutschenthal und im Industriegebiet Böhlen-Lippendorf. Seit 2010 fördert das Unternehmen in den Gebieten um seine Standorte ehrenamtliches Engagement gemeinnütziger Vereine und Organisationen mit dem lokalen Spendenprogramm „Wir für hier“. Bisher wurden 225 Projektideen aus dem Saalekreis, dem Landkreis Leipzig und den Städten Halle und Leipzig unterstützt. Finanzspritzen für 18 Vorhaben: In diesem Jahr gingen über 60 Anträge ein. Eine Jury aus Dow-Mitarbeitern und Vertretern der mitteldeutschen Werksleitungen bewertete die Vorschläge. Ausgewählt wurden diesmal vor allem Bildungsprojekte, die etwa digitale Lernangebote voranbringen werden. Auch Inklusions- und soziale Vorhaben werden unterstützt. Zudem gehen Spenden an Sportvereine und Umweltinitiativen. Zuwendungen erhalten 18 Projekte, je neun aus dem Saalekreis und der Stadt Halle einerseits sowie aus dem Landkreis und der Stadt Leipzig. Größte Summe im Landkreis geht ans DRK: Die größte Fördersumme im Landkreis Leipzig geht an das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Leipzig-Land, mit Sitz in Zwenkau. Der Verein erhält 8000 Euro für die Digitalisierung der Bereitschaften im Katastrophenschutz. Der Kulturverein Wiederau in Pegau bekommt 5000 Euro für die Erweiterung des Freitzeitbereiches am Bürgerhaus. Über eine Zuwendung in gleicher Höhe kann sich der Seehaus-Verein freuen, der am Hainer See (Gemeinde Neukieritzsch) einen Strafvollzug in offener Form betreibt. Das Geld gibt es für ein Projekt mit dem Titel „Tierbeobachtung und -erfahrung im Seehaus“. Ebenfalls 5000 Euro gehen an den Förderverein der Grundschule Rötha. Der will den Fahrradparkplatz für die Schulkinder erneuern. Gleich zwei Projekte werden in Böhlen gefördert. Der Verein Wegweiser kann mit 5000 Euro für die Ausstattung eines Beratungsraums für Opfer von Gewalt sorgen. Und die Stadtverwaltung Böhlen wird mit 4000 Euro für ihr Vorhaben einer Büchertauschzelle unterstützt. Lesen Sie auch: Böhlener Verein freut sich über Spenden So will ein Niederländer Dow in Böhlen in die Zukunft führen Von André Neumann

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Schlechte Nachrichten fürs Kernrevier um Tagebau Vereinigtes Schleenhain


Es soll eine Art Aufbruch in den Strukturwandel sein: Neukieritzsch, Groitzsch, Böhlen und Zwenkau einigen sich auf die Gründung einer gemeinsamen Entwicklungsgesellschaft. Doch die erwarteten Fördermittel kommen vorerst nicht. Nur eine von mehreren schlechten Nachrichten.
Für die Kommunen, die im Landkreis Leipzig das Kernrevier mit aktivem Braunkohlebergbau und Kohleverstromung bilden, gibt es derzeit eine schlechte Nachricht nach der anderen. Die jüngste steht im Koalitionsvertrag der voraussichtlich künftigen rot-grün-gelben Bundesregierung. Sie heißt: „Zur Einhaltung der Klimaschutzziele ist auch ein beschleunigter Ausstieg aus der Kohleverstromung nötig. Idealerweise gelingt das schon bis 2030.“ Keine Planungssicherheit über Ausstiegsjahr: In Neukieritzsch, Böhlen, Groitzsch und Zwenkau stößt diese vage Formulierung auf wenig Gegenliebe. Nicht nur weil die Kommunen in Sachen Arbeitsplätze und Steueraufkommen von den Unternehmen abhängig sind. Hier geht es auch um die langfristige Entwicklung der Region des aktiven Tagebaus Vereinigtes Schleenhain und darum herum. Schon einmal mussten die Pläne für den gigantischen Pereser See, der vom Tagebau übrig bleiben wird, geändert werden, als das Ausstiegsdatum 2035 für das Kraftwerk Lippendorf und damit den hiesigen Braunkohleabbau bekannt gegeben wurde. Jetzt müssen Tagebaubetreiber Mibrag, Kraftwerksbetreiber Leag und die Kommunen erneut um Planungssicherheit bangen. Kommunen wollen Wandel gemeinsam bewerkstelligen: Dazu passt dann auch die Information, die der Neukieritzscher Bürgermeister Thomas Hellriegel (CDU) jetzt auf einer Gemeinderatssitzung verkündet hat. Die Strukturentwicklungsgesellschaft, welche Böhlen, Groitzsch, Neukieritzsch und Zwenkau gemeinsam auf den Weg bringen wollen, kann vorläufig noch nicht gebildet werden. Die vier Kommunen verabredeten in einer Kooperationsvereinbarung, ihre Aktivitäten zur Bewältigung des Strukturwandels zu bündeln. Die gemeinsame Gesellschaft soll dafür Projekte finden und sie mit Geld aus dem Strukturwandelfonds des Bundes, der für das Rheinische, das Lausitzer und das Mitteldeutsche Revier zusammen immerhin insgesamt 40 Milliarden Euro ausmacht, umsetzen. Der Strukturwandelfonds fördert nicht nur reine Investitionen, sondern auch Planungs- und Entwicklungskosten, wobei Strukturgesellschaften im Förderkatalog ausdrücklich benannt werden. Kein Geld mehr in diesem Jahr: Neukieritzsch hatte – damals noch im Alleingang – im Februar Mittel für eine eigene solche Firma beantragt. Die Stadt Groitzsch wollte sich einen Monat später ein ähnliches Projekt bezuschussen lassen. Die Fördermittelstelle drängte die Kommunen zum gemeinsamen Handeln. Im Laufe des Jahres taten sich daraufhin die Gemeinde und die drei Städte zusammen und brachten die Kooperationsvereinbarung auf den Weg. Deren Tinte war allerdings noch nicht einmal trocken, da kam die Absage für eine Förderung noch in diesem Jahr. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), welches im komplizierten Förderverfahren ein maßgeblicher Entscheider ist, hat den Kommunen mitgeteilt, dass es in diesem Jahr kein Geld gibt, da schlicht zu viele Anträge vorliegen. Andere haben schon Geld bekommen: Weil der Freistaat Sachsen die Absicht von Neukieritzsch, Böhlen, Groitzsch und Zwenkau positiv bewertet hat, könne mit einer weiteren Bearbeitung des Antrages im nächsten Jahr gerechnet werden. Allerdings ist das an den nächsten Bundeshaushalt gebunden. Und bis der steht, kann es angesichts des gerade laufenden Regierungswechsels noch eine Weile dauern. Hellriegel ist deswegen nur vorsichtig optimistisch und sagt: „Ich gehe davon aus, dass wir 2022 zu den Ersten gehören, die Geld bekommen.“ Und er verhehlt nicht seinen Ärger darüber, dass ausgerechnet „die vier kernbetroffenen Kommunen“, wie er sie nennt, hintenangestellt werden, während andere Projekte, die er teils als wenig nachhaltig ansieht, schon Geld zugesprochen bekommen haben. Von André Neumann

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Mehr Betten für Covid-Patienten und verschobene Operationen – Sana-Kliniken reagieren auf Corona-Situation


Ärzte und Pflegekräfte an der Belastungsgrenze, steigende Zahlen von Patienten mit einer Corona-Erkrankung: Die Sana-Kliniken reagieren. So gibt es eine dritte Covid-Station. Operationen, die nicht zwingend notwendig sind, werden verschoben.
Eine weitere Station für Covid-Patienten, die Ausweitung der Impfangebote, das Verschieben von planbaren Operationen: Die Sana-Häuser in Borna und Zwenkau reagieren mit verschiedenen Maßnahmen auf die angespannte Corona-Situation. Wie der Sana-Geschäftsführer Roland Bantle erklärt, sei die Situation im Landkreis Leipzig – ähnlich wie im gesamten Freistaat Sachsen – so angespannt, dass weitere Einschnitte und Einschränkungen im Klinikalltag unumgänglich seien. Zunächst einmal erhöht das Klinikum seine verfügbaren Plätze für Patienten, die wegen eines schweren Verlaufs einer Corona-Infektion auf stationäre Versorgung angewiesen sind. So wurde bereits am vergangenen Freitag eine dritte Covid-Station eröffnet. Neben den Stationen 16 und 18 in Borna steht nun auch die Station 22 in Zwenkau für die Betreuung von Covid-Patienten zur Verfügung. „Damit schaffen die Sana Kliniken Leipziger Land eine Gesamtkapazität für insgesamt 64 Corona-Patienten“, macht Bantle deutlich. Auch planbare Operationen werden verschoben: Doch damit ist es noch lange nicht getan, wenn es darum geht, die Belastungen für Ärzte und Pflegepersonal wieder auf ein Normalmaß zu bringen. Auch planbare Operationen und Eingriffe werden – sofern medizinisch vertretbar – auf unbestimmte Zeit verschoben, um die Notfallversorgung sowie die Behandlung von Covid-Patienten aufrecht erhalten zu können. Derzeit würden die Fachbereiche die Menschen über die weitere Vorgehensweise informieren, die in den nächsten Tagen einen Termin hätten. „Uns ist bewusst, dass OPs, die jetzt abgesagt werden müssen, auch die Planungen unserer Patientinnen und Patienten durcheinander bringen und dass auch vermeintlich nicht so schwere Erkrankungen mitunter schmerzhaft oder körperlich einschränkend sind. Aber die steigende Zahl von Covid-Patienten macht diese Schritte nötig, um unsere Mitarbeiter wieder vermehrt auf den Covid-Stationen einsetzen zu können. Dafür bitten wir um Verständnis“, sagt Bantle. Termine für ambulante Eingriffe bleiben bestehen: Für Patienten, denen in den nächsten Tagen ein ambulanter Eingriff bevorsteht, ändere sich allerdings nichts. Ambulante Operationen würden aktuell weiterhin durchgeführt, bereits vergebene Termine behielten ihre Gültigkeit. Ganz wichtig: Notfälle werden weiter behandelt, und auch dringliche Operationen und Eingriffe werden vorgenommen. Menschen, die akut schwer erkrankt sind oder einen dringenden Nachsorgetermin haben, kommen wie gewohnt weiter in die Klinik. Tumorpatienten, Patienten mit einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder mit einer beginnenden Querschnittslähmung etwa. „Es gibt Krankheitsbilder oder Symptome – da zählt buchstäblich jede Minute“, warnt der Ärztliche Direktor Dr. Andreas Klamann. Besuche in der Klinik nur mit Negativ-Test: Weiterhin möglich sind darüber hinaus Besuche bei Angehörigen, die im Krankenhaus liegen – jedoch mit einigen Einschränkungen. So gilt seit einigen Tagen die 1G-Regel. Heißt: Auch genesene und geimpfte Besucher müssen sich testen lassen. Zudem ist der Zutritt ist nur mit FFP2-Maske erlaubt, Besucher müssen frei von Krankheitssymptomen sein und ihren Besuch telefonisch anmelden. Kinder dürfen aktuell gar nicht besuchen. Lesen Sie auch: Inzidenz im Landkreis Leipzig über 1000: Ausgangssperren für Ungeimpfte kommen Von Julia Tonne

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A-72-Baustelle: 14.000 tonnenschwere Lego-Steine zwischen Rötha und A 38


Fünf Jahre wird der Bau der Autobahn 72 mindestens noch dauern. Im letzten Abschnitt spielen aktuell große Lasten aus Beton-Lego-Steinen und Erdreich eine Rolle. So sieht die Mega-Baustelle von oben aus.
Sie gehören zum alltäglichen Bild beim Bau der Autobahn 72 zwischen Rötha, der Bundesstraße 2 bei Böhlen und der A 38: weiße Lego-Steine. Nicht winzig klein aus Plastik sind die, sondern über einen Meter lang und pro Stück mindestens eine Tonne schwer sind die Brocken. Rund 14 000 Stück davon sind hier bislang verbaut worden. Neuerdings sieht der Autofahrer auf der B 95 entlang der Autobahnbaustelle nicht nur Türme aus solchen Bausteinen, sondern auch eine recht markante weiße Stützmauer. Was es damit auf sich hat, erfuhr LVZ.de jetzt vom Sprecher der Autobahn GmbH Tino Möhring. Auch diese Stützmauer ist demnach – wie vieles auf diesem äußerst komplizierten letzten Abschnitt der A 72 – kein Bauwerk für die Ewigkeit, sondern wird irgendwann wieder abgebaut. Der deutlich sichtbare hohe Damm, der hier den künftigen Verlauf der Autobahn anzeigt, bleibt nämlich nicht so. Er ist eine sogenannte Auflastschüttung über dem künftigen Verlauf der Fahrbahn. Setzungen nicht ausgeschlossen: „Außer im Bereich des Röthaer Holzes kann man überall im Bauabschnitt Auflastschüttungen und Stapel aus Betonquadern sehen“, sagt Möhring. Wobei die meisten Schüttungen sich hinter den Spundwänden aus Metall befinden und für den vorüberfahrenden Autofahrer unsichtbar bleiben. „Die Schüttungen und die Stapel dienen der Konsolidierung des Baugrundes, der Vorwegnahme der zu erwartenden Setzungen“, erklärt der Sprecher. Der Hintergrund: Der Autobahnabschnitt verläuft überwiegend auf locker verfülltem Tagebauland. Der gesamte Baugrund wurde bereits aufwendig verdichtet mit sogenannten Rüttelstopfsäulen, die aneinandergereiht rund 400 Kilometer ergeben würden. Setzungen schließen die Autobahnbauer trotzdem nicht aus. Interessant ist in dem Zusammenhang eine weitere Zahl: Für die künftigen Fahrbahnen und die Lastschüttungen wurden bisher im letzten Bauabschnitt rund 1,8 Millionen Kubikmeter Erdreich bewegt. Um die Setzungen vorwegzunehmen, wird vor dem eigentlichen Autobahnbau nochmals schwere Last auf die Flächen der künftigen Fahrbahnen sowie der Widerlager und Pfeiler der Brücken gebracht. Die Bewegungen des Bodens werden überwacht. Sie haben schon bis zu 25 Zentimeter betragen. Zehn Brücken im letzten Bauabschnitt: Zurückgebaut werden die Überschüttungen und die Baustein-Stapel erst, wenn der Bau im betreffenden Bereich weitergeht. „Das wird Mitte 2022 sein, wenn die Brückenbauwerke kurz vor ihrer Fertigstellung sind“, so Möhring. Die Stützmauer direkt neben der B 95 wurde errichtet, weil der Damm für die künftige Autobahn hier besonders dicht an die noch in Betrieb befindliche Bundesstraße herangebaut wurde. Dadurch soll später bei der Umverlegung des Verkehrs der Weg kurz sein. Die in der Stützmauer und der Lastschüttung zu sehende Lücke hat laut Möhring mit einer hier verlaufenden Gasleitung zu tun. Die soll vor den Setzungen des Dammes geschützt werden. Die weißen Türmchen weiter hinten sind die Auflastungen für die beiden Widerlager und den Pfeiler des Bauwerkes 65. Hinter der Zahl verbirgt sich eine Brücke im Zuge der Autobahn. Zehn Brücken entstehen im letzten Autobahnabschnitt. Die meisten sind im Bau, für die letzte wurde der Auftrag gerade vergeben. Erste Fahrbahnplatte für B-2-Brücke noch in diesem Jahr: Zwei Brücken bei Rötha sind bereits fertig und in Betrieb, eine für die hier verlaufende Bahnlinie, eine für einen Wirtschaftsweg durchs Röthaer Holz. Für die Brücke für einen weiteren Wirtschaftsweg werden gerade die Widerlager gebaut. Weit fort geschritten sind die Arbeiten an der großen Brücke im Zuge der B 2 über die Bahn an der künftigen A-72-Anschlussstelle Zwenkau/Böhlen. „Beide Fahrbahnen sind fertig eingeschoben, der Stahlbau ist fast abgeschlossen“, so Möhring über die Unterkonstruktion. Für die nördliche der beiden Fahrbahnen soll noch in diesem Jahr die Fahrbahnplatte fertig werden. An der künftigen Anschlussstelle Zwenkau ist aktuell auch eine Stützwand im Bau. Und hier erwartet die Autofahrer zudem die nächste größere Umverlegung des fließenden Verkehrs neben der Baustelle. Bis dahin ist allerdings noch ein wenig Zeit, voraussichtlich Mitte 2023 wird es so weit sein. Straßenbau im Röthaer Holz ab Mitte 2022: Dann, sagt Möhring, wird dort die erste Richtungsfahrbahn fertig sein und für den Verkehr genutzt werden. Das jetzige Provisorium, welches teilweise auf der Staatsstraße 72 an der Baustelle vorbeiführt, könne dann zurückgebaut werden. Schon zuvor werden die Autobahnbauer aber auf dem Einschnitt im Röthaer Holz mit dem Straßenbau beginnen. Das soll schon Mitte des kommenden Jahres beginnen und rund drei Monate dauern. Viel mehr Zeit wird ins Land gehen, bis der Bau des Parkplatzes mit WC für die Richtungsfahrbahn Chemnitz errichtet wird. Das ist erst für 2026 vorgesehen. Das Pendant auf der anderen Seite ist im vorherigen Autobahnabschnitt auf Höhe des Hainer Sees schon in Betrieb. Die Mega-Baustelle steuert jetzt auf den Winter zu. Eine Pause für die kalte Jahreszeit ist im Ablaufplan vorgesehen, sagt Sprecher Tino Möhring. „Schließlich kann bei Winterwetter nicht qualitativ hochwertig im Freien gearbeitet werden, im Erdbau schon gar nicht.“ Bei sogenannter „bauoffener Witterung“ würde allerdings trotz der geplanten Pause gearbeitet, kündigt er an. Lesen Sie auch: Die größte Brücke entsteht an der künftigen A-72-Anschlussstelle Zwenkau So geht es beim Autobahnbau in den nächsten Jahren weiter So wird zwischen Rötha und der A 38 aufwendig der Boden verdichtet Von André Neumann

Vorweihnacht im Zwenkauer Lehmhaus


Aktuell häufen sich die Absagen von Weihnachtsmärkten und anderen vorweihnachtlichen Veranstaltungen. Trotzdem gibt es auch im Leipziger Umland noch Orte, an denen man Adventsstimmung einfangen und sogar auf die eine oder andere Geschenkidee stoßen kann. Beispielsweise in Zwenkau.
Trotz zahlreicher Absagen von vorweihnachtlichen Veranstaltungen gibt es auch im Leipziger Umland noch einige Möglichkeiten, besinnliche Adventsstimmung einzufangen und sich dabei vielleicht sogar von der einen oder anderen Geschenkidee inspirieren zu lassen. Einer dieser Orte ist das Lehmhaus in Zwenkau. Galeristin Catherine Scholz hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Besucher auch in diesem Jahr mit der ebenso traditionellen wie beliebten „Vorweihnacht in der Lehmhaus-Galerie“ erfreuen zu können. Geprägt wird das romantische Ambiente von einem stimmungsvollen Kaleidoskop künstlerischer Arbeiten aus den Bereichen Grafik, Malerei, Plastik, Schmuck, Skulptur und anderen Genres. „Insgesamt werden Arbeiten von rund 50 Künstlern gezeigt, da finden garantiert nicht nur Kunstinteressenten attraktive Geschenke für ihre Lieben“, lädt die Galeristin zu einem Besuch ins Zwenkauer Lehmhaus ein. Eröffnet wird die Vorweihnacht am Samstag, 20. November, 19 Uhr mit einer Vernissage. „Bis zum 23. Dezember ist die Ausstellung jeweils donnerstags bis sonnabends von 14 bis 18 Uhr geöffnet“, informiert Catherine Scholz, die darauf hinweist, dass die Veranstaltung am Samstag unter Anwendung der 2G-Regel stattfinden muss. Von Rainer Küster

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Landkreis Leipzig richtet wieder Impfzentrum ein


Die Nachfrage nach den sogenannten Booster-Impfungen ist groß. Teilweise müssen Impfwillige mehrere Stunden Wartezeit einplanen. Aus diesem Grund richtet der Landkreis Leipzig wieder ein Impfzentrum ein. Wie erfolgt die Terminvergabe?
In den letzten Tagen des Impfzentrums in Borna war dort kaum noch was los. Impfwillige wurden schon von Weitem mit Namen begrüßt. Jetzt wird wieder eine zentrale Anlaufstelle benötigt für Leute, die sich den kleinen Piks abholen wollen. Impfen in der Sana-Klinik: Das Sana-Klinikum Borna ist ab Donnerstag temporäres Impfzentrum im Landkreis Leipzig, teilte das Landratsamt mit. Egal, ob Erst-, Zweit- oder Drittimpfung (Boosterimpfung): Jeder, der sich impfen lassen möchte, wird gebeten, im Vorfeld einen Termin zu vereinbaren, gab die Behörde weiter bekannt. Am einfachsten gehe dies online. Auf der Internetseite der Sana-Klinik finden interessierte Bürgerinnen und Bürger den Link zur Web-Anmeldung. Dort einfach den Anweisungen folgen, die Terminbestätigung erfolgt per E-Mail. Ebenfalls auf der Anmeldeseite zu finden sind der Anamnesebogen, die Einwilligungserklärung und ein Infoblatt zum Datenschutz. Wer sich nicht online anmelden möchte, kann dies auch telefonisch tun. Unter der Telefonnummer 03433/21 11 40 kann man werktags von 9 bis 12 Uhr einen Impftermin buchen. Weitere temporäre Impfzentren im Landkreis Leipzig sind geplant, gab die Behörde weiter bekannt. In folgenden Städten sind die Impfteams vom 18. bis 23. November unterwegs: Donnerstag: Zwenkau Kap, Kartoffelhaus von 9-17 Uhr. Donnerstag: Grimma, Auenpassage, Platz der Einheit 1 (ehem. Schlecker) von 9-17 Uhr. Freitag: Naunhof, Bürgersaal im Stadtgut, 8.30 bis 15.30 Uhr. Freitag: Grimma, Auenpassage, Platz der Einheit 1 (ehem. Schlecker) von 9-17 Uhr. Sonnabend: Pösnapark, Großpösna, 9-17 Uhr. Sonnabend: Espenhain, Sportplatz von 9-17 Uhr. Montag: Borsdorf, Sportlerheim von 9 bis 16 Uhr 22.11.2021 Groitzsch, Rathaus von 9 bis 16 Uhr. Dienstag: Borsdorf, Sportlerheim von 9 bis 16 Uhr. Dienstag: Groitzsch, Rathaus von 9 bis 16 Uhr. Chipkarte, Ausweis oder Pass, sowie – falls vorhanden – gelbes Impfbuch mitbringen Künftig wird es auch in Wurzen, Grimma und Markkleeberg feste Anlaufstellen geben, an denen an drei Tagen in der Woche geimpft wird. So wird ein temporäres Zentrum in Markleeberg im Lindensaal eingerichtet. Alle Informationen dazu werde die Kreisbehörde in den nächsten Tagen bekannt geben. Mobile Impfteams weiter unterwegs: Darüber hinaus werde es auch weiterhin in den Städten und Gemeinden Impftermine mit mobilen Teams geben. In enger Absprache zwischen dem Landratsamt, dem DRK und den Stadt- und Gemeindeverwaltungen wird derzeit an einem neuen Terminplan gearbeitet. Aktuell sind im Landkreis zwei Impfteams mit jeweils zwei Ärzten und vier medizinischen Mitarbeitern im Einsatz. sana.de/leipzigerland Von Heiko Stets

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.

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Straßenbau: B 186 wird von Kleindalzig bis Zitzschen erneuert


Ein Teilabschnitt der Bundesstraße 186, die Zwenkau und Markranstädt verbindet, ist ab 15. November gesperrt. Wegen des Straßenbaus ist eine großräumige Umleitung über die Autobahn 38/B 2 ausgeschildert worden.
Auf einem Teil der Bundesstraße 186 wird ab dem 15. November die Fahrbahn erneuert. Es handelt sich dabei um den rund 1,9 Kilometer langen Abschnitt zwischen Zitzschen und Kleindalzig. Hier werden die Asphaltdeckschicht und teilweise auch die Asphaltbinderschicht instand gesetzt, teilt Sprecherin Rosalie Stephan vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr mit. Es gibt eine weiträumige Umleitung. Vorhaben dauert bis Ende November: Nach dem Abschluss dieser Arbeiten erhalte die Fahrbahn zudem eine neue Markierung. In Abhängigkeit von der Witterung werde das Vorhaben bis Ende November dauern; das Landratsamt gibt die Sperrung bis zum 26. November an. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund 300 000 Euro. Vollsperrung während der Arbeiten: Für diese Fahrbahnerneuerung muss das B-186-Teilstück voll gesperrt werden. Die offizielle Umleitung wird in beiden Richtungen über die Autobahn 38 – Anschlussstellen Leipzig-Südwest und Leipzig-Süd – sowie die B 2 geführt. Stephan bittet die Verkehrsteilnehmer und die Anwohner von Kleindalzig und Zitzschen um Verständnis für eintretende Erschwernisse. Von okz

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1G in Kliniken Borna und Zwenkau: Was beim Patientenbesuch wichtig ist


Die beiden Sana-Häuser in der Region setzen auf 1G. Beide Krankenhäuser in Borna und Zwenkau bleiben weiterhin für alle Besucher zugänglich – wenn diese getestet sind.
Trotz der sich verschärfenden Coronasituation kann man Angehörige und Freunde, die im Sana Klinikum Borna, in der Sana Klinik Zwenkau und im Sana Geriatriezentrum Zwenkau liegen, auch weiterhin besuchen. Allerdings müssen sich Besucher an klare Regeln halten. „Besuch ist für unsere Patientinnen und Patienten immens wichtig. Wichtig ist aber auch, dass sich deren Besucher an unseren Regelungen orientieren“, sagt Klinikgeschäftsführer Dr. Roland Bantle. Taggleicher Negativtest von Arzt oder Teststelle: So dürfen Besucherinnen und Besucher die Kliniken nur dann betreten, wenn sie frei von Symptomen, Verdacht oder Nachweis einer ansteckenden Erkrankung sind. Zudem benötigen alle Besucher – egal ob geimpft, genesen oder ungeimpft – einen taggleichen negativen Schnelltest von einem Arzt oder Testzentrum. Selbst durchgeführte Schnelltests werden nicht akzeptiert. Der Zutritt ist nur mit FFP2-Maske erlaubt. Besuche telefonisch vorher vereinbaren: Grundsätzlich bitten die Sana Kliniken Leipziger Land, die Sana Klinik Zwenkau und das Sana Geriatriezentrum Zwenkau darum, jeden Besuch im Vorfeld telefonisch zu vereinbaren. Ist der Zutritt zur Klinik gestattet, sollte die maximale Besuchszeit von 30 Minuten nicht überschritten werden. Pro Patient und Besuchstag ist grundsätzlich nur ein Besucher zulässig. Die Besuchszeit wird mit den Besuchenden über die jeweilige Station individuell vereinbart. Gar nicht zu Besuch in die Klinik dürfen aktuell Kinder unter 16 Jahren, es sei denn, es gibt einen triftigen Ausnahmegrund, der mit den behandelnden Ärzten abgesprochen wurde. Ausnahmen gelten für werdende Eltern und Sterbebegleitung: Abweichend von den genannten Regelungen ist die Begleitung Sterbender und Gebärender (durch den Kindesvater oder eine andere Vertrauensperson) auch außerhalb der Besuchszeiten möglich. In der Pädiatrie sind Besuche durch Eltern (eine Person) zugelassen. Ausnahmeregelungen gibt es auch für die Intensiv-, Palliativ- und IMC-Stationen. Die übrigen Bestimmungen zur Hygiene, Dokumentation und maximale Besucheranzahl gelten aber in gleicher Weise. Und grundsätzlich gelten natürlich – wie überall in der Öffentlichkeit – die AHA-Regeln: Generelle Maskenpflicht, Abstandsgebot und Händedesinfektion. Bantle: Kliniken Leipziger Land auf Corna-Welle vorbereitet: Die Sana Kliniken Leipziger Land seien auf die derzeitige Corona-Welle und die Versorgung einer möglichen größeren Zahl an Covid-19-Patienten bestmöglich vorbereitet, betont Bantle. Es könne jedoch auch nötig werden, zeitweilig planbare Aufnahmen, Operationen und Eingriffe, soweit medizinisch vertretbar, auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Ebenso könne es bei Bedarf auch zu einer Verschärfung der Besucherregelung kommen. „Alle Maßnahmen dienen dem Schutz der Patientinnen und Patienten, der Besucherinnen und Besucher und der Klinikbeschäftigten. Wir bitten demzufolge alle um Verständnis“, macht der Geschäftsführer deutlich. Von LVZ

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Personalmangel: Backhaus Hennig setzt auf ungarische Mitarbeiter


Handwerksbetriebe leiden unter Personalmangel. Das gilt auch für das aus Pegau stammende Backhaus Hennig in Rüssen-Kleinstorkwitz (Stadt Zwenkau). Das Unternehmen geht jetzt neue Wege.
Nur reichlich die Hälfte der jungen Leute kommt durch. Durch die Ausbildung zum Bäcker im Backhaus Hennig. Der Rest streicht vorher die Segel. Und nicht nur für diesen Beruf sucht das Unternehmen Mitarbeiter – direkt auf der Hauptseite des Internetauftritts, statt der früheren Fotos von Brötchen, Brot und Kuchen. Ein Indiz für die dünne Personaldecke, nicht nur in dem traditionsreichen Backbetrieb mit Pegauer Wurzeln, der sich mittlerweile an der Bundesstraße 2 im Zwenkauer Ortsteil Rüssen-Kleinstorkwitz befindet. Deshalb, so kündigt Inhaber und Bäckermeister Jens Hennig an, „würde ich gezielt auch Ausländer einstellen“. Sechs Ungarn im Betrieb: Das ist bereits geschehen. Mittlerweile arbeiten sechs Ungarn in dem Backbetrieb, der insgesamt 80 Filialen in den drei mitteldeutschen Bundesländern mit Backwerk versorgt. Dass die Leute aus dem Donauland nach Rüssen-Kleinstorkwitz kamen, war gewissermaßen Zufall. Zunächst, sagt Hennig, war es ein Mitarbeiter. Der brachte dann aus seinem Bekanntenkreis immer mehr Leute mit in den Betrieb. Dort packen sie jetzt Kekse ein und arbeiten in der Kommissionierung. Gute Mitarbeiter: Es sind gute Mitarbeiter und nicht die einzigen mit ausländischen Wurzeln. Der Bäckermeister, auch stellvertretender Innungsobermeister der Bäckerinnung der Landkreise Leipzig und Nordsachsen, verweist auf einen afghanischen Ausbildenden, der sich gut entwickelt. Folgen von Corona: Hennig würde weitere Ausländer einstellen, wobei es auch darauf ankomme, dass diese sozial integriert sind. Heißt: Sie sollten privat und möglichst mit ihren Familien untergebracht wohnen. Denn die personelle Situation ist zumindest in Teilen angespannt. Das ist auch eine Folge von Corona. Zwar hat das Unternehmen mit insgesamt 950 Mitarbeitern die Pandemie einigermaßen überstanden (Hennig: „Ich will nicht jammern.“). Andererseits haben sich einige Mitarbeiter neu orientiert, haben also die Firma verlassen, deren Ursprung im Jahr 1913 in Pegau lag. Backwarenverkäufer gesucht: Dabei hat das Brotgeschäft des Unternehmens auch zu Höchstzeiten der Pandemie hervorragend funktioniert. Das ist wörtlich gemeint. Brot und Brötchen sind in Deutschland offenkundig krisensicher zu verkaufende Lebensmittel. Der Personalbedarf jedenfalls sei groß, wobei Hennig jenseits gängiger Kategorien denkt. „Wir suchen auch Backwarenverkäufer“, womit er ganz bewusst das generische Maskulinum verwendet. Zwar stehen hinter den Tresen der Hennig-Filialen nach wie vor mehr Frauen als Männer. Dass aber Männer ebenso qualifizierte Kundengespräche in Sachen Brot und Kuchen führen können, steht für ihn außer Frage. Gerade die Verkäufer aber kommen gut an – bei Kundinnen, die nach wie vor das Gros derjenigen ausmachen, die sich in den Familien um die Beschaffung der Grundnahrungsmittel kümmern. Vorteile des Handwerksberufs: Der Beruf des Backwarenverkäufers und natürlich der -verkäuferin sei ein gutes Beispiel für die Entwicklungsmöglichkeiten in einem Unternehmen wie dem Backhaus. „Auch da können Sie Meister werden“, so der 59-Jährige. Überhaupt müsse stärker auf die Vorteile eines Handwerksberufs, insbesondere im Bäckerhandwerk, hingewiesen werden. Hennig zufolge reichen diese von der vergleichsweise abwechslungsreichen Tätigkeit („Keine Fließbandarbeit.“) über Kundenkontakte im Verkaufsbereich bis hin zu dem Umstand, „dass Sie am Ende sehen, was Sie mit Ihren Händen gemacht haben“. Nachwuchsgewinnung jenseits der Landesgrenzen: Hennig und seine Branchenkollegen setzen dabei auf die Nachwuchsgewinnung jenseits der Landesgrenzen. Dafür soll unter anderem eine neue Servicegesellschaft des Bäckerhandwerks sorgen. Eine bundesweite Initiative, von der das Backhaus Hennig profitieren will. Lesen Sie auch: Bäckermeister Jens Hennig wird Brot-Sommelier Backhaus Hennig vor der Rückkehr in die Pegauer Unterstadt Bäckermeister Jens Hennig: „Deutsche Brotvielfalt sollte Weltkulturerbe werden“ Von Nikos Natsidis

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Was, wenn schon 2030 Schluss ist mit der Kohle?


Der Kohleausstieg ist beschlossen. Geht es nach einer möglichen Ampelkoalition in Berlin, soll er aber eher kommen. Im Kraftwerk Lippendorf sind sie überzeugt: Uns braucht man noch.
Sobald die Braunkohle im Kraftwerk Lippendorf ankommt, ist sie unsichtbar und was mit ihr passiert, muss man sich erklären lassen. Demnach ist es so: Auf eingehausten Förderbändern rast sie durch die Hallen, wird in riesigen Mühlen zu Staub, dann verbrannt. „Wirbelschichtfeuerung im Dampferzeuger“ heißt das. Ganz unten im Kraftwerksblock, der Aufzug hält auf Null Metern, sagt Kraftwerker Jens Littmann, hier könne man „ins Feuer gucken, das mögen die Menschen“. Er öffnet eine Ofenklappe, vertraut sieht sie aus zwischen den rätselhaften Industrie-Gerätschaften. Hinter der Klappe glimmen orangene Punkte, ein harmloses Flämmchen, eine Ahnung bloß von einem Feuer. Aber näher kommt man dem Ort nicht, an dem die ganze Magie und das ganze Schlechte passiert: an dem aus der Kohle viel Energie wird und viel CO2. Eine wahnsinnige Erfindung ist das, so ein Kraftwerk. Ein winziges Bisschen Ehrfurcht davor stiege wahrscheinlich auch in der fleißigsten Klima-Aktivistin auf, wäre sie hier. Aber ehrfürchtig machen auch Starkregen im Ahrtal und Waldbrand in Australien. Also wird bald Schluss sein mit der Kohle, bei deren Verstromung allein in Deutschland 130 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 im Jahr ausgestoßen werden. Eine Frage stellt sich nun aber wieder neu: Wie schnell muss das gehen, wie schnell kann das gehen? Stimmung so lala – seit 30 Jahren: Auf 2038 haben Bundestag und Bundesrat den Ausstieg aus der Braunkohle festgelegt. Monatelang lang ist davor in der Kohlekommission um dieses Datum und einen Weg dahin gerungen worden. Jetzt, im Sondierungspapier einer möglichen neuen Ampel-Koalition ist eine andere Jahreszahl aufgetaucht: 2030 soll „idealerweise“ Schluss sein mit der Kohle. Acht Jahre früher also. Während der neue Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, CDU, sagte, sein Bundesland sei zum Ausstieg 2030 bereit, wiederholt der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, auch CDU, immer dann, wenn er gefragt wird: „Der Kohlekompromiss muss weiter gelten.“ Die Ostdeutschen, mal wieder, auf der Bremse beim Fortschritt? Volker Jahr arbeitet da, wo die Kohle herkommt, die im Kraftwerk Lippendorf südlich von Leipzig verbrannt wird: bei der Mibrag, der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft. Jahr, kariertes Hemd, schwarze Kunststoffbrille, sagt zum Händedruck „Glück auf“. 1977 hat er seine Lehre im Braunkohlekraftwerk Borna begonnen. Er arbeitete in Tagebauen in Sachsen und Thüringen und 1990 an der Schließung des Tagebaus Zwenkau. Jahr muss lachen. „Nichts anderes als heute“, sagt er. Schon zu Wendezeiten war er das, was er heute noch ist: Betriebsratschef der Mibrag. Aber die meisten seiner Kollegen von damals sind heute nicht mehr das, was sie 1990 waren. Aus 53.000 Beschäftigten der Mibrag wurden nach den Wendejahren 4000, heute sind es noch 2000. Schon 30 Jahre lang also sei die Stimmung eher so lala, sagt Jahr. Jetzt, mit dem vielleicht noch früheren Ausstieg, sei sie bescheiden. Nicht nur wegen des Ausstiegs an sich, auch, „weil man uns 2038 zugesagt hat“, sagt Jahr. Seine Leute verlören so zwar nicht die Motivation („Das sind Bergleute“), aber das viel beschworene Vertrauen in die Politik. Früherer Kohleausstieg – ein Wortbruch-Problem? Volker Jahr redet wie die ostdeutschen Politiker: Viel von Vertrauen, Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit. Weniger von Strom, Wärme, Energie. Allen, dem Betriebsratschef und den Politikern, ist klar, dass der Kohleausstieg nötig ist – aber alle finden, man müsse schon noch schauen, welche Wunden gerissen werden. Dabei ist das Schlimmste längst überstanden: 140.000 Menschen arbeiteten vor der Wende in der beiden Kohlerevieren in der Lausitz und in Mitteldeutschland, heute sind es noch 10.000. Ist ein Kohleausstieg vor dem beschlossenen 2038 also vor allem ein emotionales, ein politischen Problem – eines aus der Kategorie Wortbruch? Carsten Drebenstedt ist Professor an der TU Bergakademie in Freiberg, forscht zu Rohstoffstrategien und zu den sozioökonomischen Aspekten des Bergbaus. Er findet, dass da schon was Ernstes dran sei: sich nicht an Beschlüsse zu halten, unberechenbar zu sein, „Das ist für niemanden gut – nicht für die Bürger, nicht für die Unternehmen und schon gar nicht für die Betroffenen“. Er sieht aber auch noch andere Probleme: „Es gibt keinen Plan, wie der jetzt schon steigende Energiebedarf ohne Kohle- und Atomstrom aus Wind und Sonne gedeckt werden soll.“ Es fehlten Speicher und Netze – und vor allem, sagt Drebenstedt, eine echte Idee, wo diese in den nächsten Jahren plötzlich herkommen sollen. Drebenstedt findet aber auch: „2038 ist kein Zwang.“ Tatsächlich sieht schon das Gesetz zum Kohleausstieg mögliche frühere Ausstiege vor. „Wenn man 2030 feststellt, dass die Energieversorgung aus Erneuerbaren sicher ist, dann ist das doch wunderbar“, sagt Drebenstedt. Aber dann müsse es jetzt auch losgehen. „Statt Versprechungen und Ausbauzielen brauchen wir klare Umsetzungskonzepte: was ist bis wann zu tun, wer ist verantwortlich, wer bezahlt.“ Am 31.12. 2035 soll das Kraftwerk Lippendorf abgeschaltet werden, das steht im Ausstiegsgesetz. Wenn es genug Strom aus erneuerbaren Quellen gebe, dann dürfte es auch schon an diesem Freitag im November 2021 schon keine Energie mehr in die Netze einspeisen: Sonne und Wind haben immer Vorrang, auch das steht in einem Gesetz. Meistens reicht deren Leistung aber nicht, schon gar nicht im immer dunkler werdenden November. Deshalb also laufen die beiden Blöcke des Kraftwerks Lippendorf normalerweise auf Volllast: Zweimal 920 Megawatt Leistung, Strom für rund drei Millionen Haushalte. Die minutengenauen Zahlen kann man im Informationszentrum des Kraftwerks nachlesen. Lesen Sie auch Landkreis Leipzig: Chef-Regionalplaner warnt vor früherem Kohleausstieg Wirtschaftsforscher Ragnitz: „Früherer Kohleausstieg hat gefährliche Folgen Die Ostdeutschen sind für den Klimaschutz – er darf aber nicht mehr kosten Jens Littmann, der Mann mit dem Blick ins Feuer, ist Betriebsratschef des Kraftwerks, angestellt beim Lausitzer Bergbauunternehmen Leag, das betreibt das Kraftwerk. Littmann ist bester Laune, nicht nur, weil seine Arbeit und die seiner Kollegen offenbar gerade dringend gebraucht wird. Er ist es auch, weil er ganz selbstverständlich davon ausgeht, dass es die Leag sein wird, die auch in Zukunft Strom produziert. Anfang Juli hat das Unternehmen in Brandenburg die Genehmigung für seinen ersten Windpark auf einem rekultivierten Tagebau beantragt, zwei Tage später in Sachsen-Anhalt einen Solarpark auf dem Gelände eines stillgelegten Braunkohlekraftwerks in Betrieb genommen. „Wir können grüne Energie, aber noch nicht sofort“, sagt Littmann. Er glaubt nicht, dass es andere sein werden, die die aktuell noch 8000 Industriearbeitsplätze der Leag in der Braunkohle ersetzen werden – das müsse schon die Leag selbst sein. Nur dauere das eben, sei nicht auf einmal in acht Jahren weniger zu machen. „Und das“, sagt Littmann, „hat die Kohlekommission alles bedacht.“ Forschungsinstitut: Kohleausstieg 2030 am günstigsten: Solche Sätze sagt Littmann oft: Die Kohlekommission habe dies und das besprochen. Die Kohlekommission habe alle Seiten zusammen gebracht. In der Kohlekommission sei man sich am Ende einig gewesen. „Bei dem Kompromiss mit dem Ausstieg 2038 haben wir keine Schampus-Flaschen aufgemacht“, sagt Littmann. „Aber wir stehen dazu. Wer das nicht tut, ist unfair.“ Nun ist es so, dass manche sich schon länger verschaukelt und unfair behandelt fühlen. Die Umweltverbände, die dem Kohlekompromiss zwar fast alle zugestimmt haben, fanden schon das, was hinterher Gesetz geworden ist, klimapolitisch zu unambitioniert: die Abstandsregeln der Windkraftwerke, die fehlende Lösung für die mit dem Kohleausstieg frei werdenden deutschen CO2 -Zertifikate. Erst kürzlich hat eine Studie des Forschungszentrums Jülich, einem Institut für Energie- und Klimaforschung, durchgerechnet, wie Deutschland treibhausgasneutral werden kann. Eines der Ergebnisse: Ein Kohleausstieg schon 2030 sei nicht nur notwendig und machbar, sondern auch die kostengünstigste Variante. So unsichtbar wie die Kohle im Kraftwerk Lippendorf ist, so unsichtbar ist auch das Kohleproblem im Kraftwerk Lippendorf. Wer die Schwaden, die aus den Kühltürmen über Lippendorf aufsteigen, Rauch nennt, den korrigieren Littmann und Jahr im Chor, sie sagen: „Das ist Wasserdampf.“ Wo denn dann das CO2 herauskomme? Na ja, das Rauchgas, das werde schon auch über die Kühltürme abgeleitet, sagt Littmann. „Aber das, was Sie sehen, das ist nur Wasserdampf.“ Von Denise Peikert

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So wollen Böhlen, Groitzsch, Neukieritzsch und Zwenkau den Kohle-Strukturwandel stemmen


Sie bilden das Zentrum des Reviers und sehen sich am stärksten vom Kohleausstieg betroffen: Deswegen wollen vier Kommunen jetzt zusammenarbeiten und dafür vom Bund in Aussicht gestelltes Geld nutzen. Was sie vorhaben.
Die Gemeinde Neukieritzsch und die Städte Böhlen, Groitzsch und Zwenkau wollen den wegen des Kohleausstiegs bevorstehenden Strukturwandel gemeinsam bewältigen. Die Bürgermeister bezeichnen die Flächen ihrer vier Kommunen als „kernbetroffenes Gebiet des Braunkohlenabbaus und dessen politisch gewollten Endes“. Thomas Hellriegel (Neukieritzsch), Maik Kunze (Groitzsch), Holger Schulz (Zwenkau, alle CDU) und Dietmar Berndt (Böhlen, parteilos) unterzeichneten dazu im Beisein von Landrat Henry Graichen (CDU) in Neukieritzsch eine Kooperationsvereinbarung. Deren vordergründiges Ziel ist die Gründung einer gemeinsamen Strukturentwicklungsgesellschaft. Die soll, so formuliert es die Vereinbarung, „interkommunale Aufgabenbereiche zur Steuerung und Organisation des Strukturwandels“ ausfindig machen, die erforderlichen finanziellen Mittel akquirieren und umsetzen. Sowohl bei der Gründung und beim Betrieb der Gesellschaft als auch bei den später folgenden Investitionen setzen die vier Kommunen voll auf das Geld, welches der Bund zur Bewältigung des Strukturwandels in den Kohleregionen zur Verfügung stellt. Mit Tagesgeschäft genug zu tun: Das Gesamtpaket von 40 Milliarden Euro zum Kohle-Aus steht nicht nur für Investitionen in Strukturwandelprojekte zur Verfügung, sondern zum Teil auch für deren Vorbereitung und Planung, unter anderem für Aufträge an Büros sowie eben eigene Gesellschaften. Was aus Sicht der Bürgermeister und des Landrates logisch erscheint. Denn die Städte und Gemeinden, so Graichen, „haben mit ihrem Tagesgeschäft genug zu tun“. Alles, was damit zusammenhänge, den Strukturwandel zu bewältigen, sei zusätzliche Arbeit. Die, darauf verwies Heiko Böttcher vom Kommunalberatungsbüro DSK, sich die Kommunen nicht gewünscht hätten. Der Kohleausstieg sei nicht hier, sondern in Berlin entschieden worden. Angesichts der aktuellen Koalitionsverhandlungen müsse man sogar damit rechnen, „die Transformation in noch kürzerer Zeit realisieren zu müssen“. Dann nämlich, wenn der Kohleausstieg von einer Ampelregierung sogar noch vorgezogen würde. Mit der interkommunalen Zusammenarbeit nutzen zumindest Böhlen, Neukieritzsch und Zwenkau ihre Erfahrungen aus dem Zweckverband für die Entwicklung des Industriestandortes Böhlen-Lippendorf. Den sehen die Bürgermeister auch jetzt als ein verbindendes Element ihrer Kommunen an. Ein anderes ist der riesige Pereser See, der aus dem Braunkohletagebau der Mibrag entstehen wird, und dessen Anrainer alle vier sein werden. Ministerium sagt ab: Im Landkreis Leipzig ist eine auf den Strukturwandel gerichtete interkommunale Zusammenarbeit bislang ein Novum. Deswegen hatten die vier Stadt- und Gemeindechefs auf eine gewisse Beachtung seitens der Landesregierung gehofft. Mit um so größerem Bedauern wurde zur Kenntnis genommen, dass eine Einladung an das sächsische Ministerium für Regionalentwicklung, der Unterzeichnung beizuwohnen, abschlägig beschieden wurde. Nach der jetzt besiegelten Einigung warten die Kommunen auf einen positiven Bescheid auf den bereits gestellten Förderantrag. Der Freistaat, sagt Böttcher, habe den bereits positiv bewertet. Allerdings seien die Mittel für dieses Jahr wohl schon ausgeschöpft. Der Erwartungsdruck aus den vier Kommunen ist allerdings groß. Gesellschaft zu gleichen Teilen: Die Gesellschaft selbst, das haben die Bürgermeister vereinbart, soll ihren Sitz in Neukieritzsch haben. Die Gemeinde und die drei Städte übernehmen zu gleichen Teilen das Startkapital der künftigen GmbH und werden auch bei anstehenden Entscheidungen vier gleichwertige Stimmen haben. Von André Neumann

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.

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Camping & Co.: Wohin fließt das Kohlegeld in der Region Leipzig?


Tourismus an der Tagebaukante und neue Job-Perspektiven: In der Kohleregion gibt es Geld für weitere Strukturwandel-Vorhaben. In Borna kann das ehemalige Amtsgericht zu einer Pflegefachschule umgebaut werden. Welche Projekte zwischen Zwenkau, Störmthaler See und Oschatz wurden noch befürwortet?
Wohin fließen die nächsten Kohlegelder aus dem Strukturwandel-Topf? Antworten darauf gab es am Mittwoch in Torgau. Auf Schloss Hartenfels tagte der Regionale Begleitausschuss fürs Mitteldeutsche Revier, um einen Haken an sechs weitere Projekte im Umfang von insgesamt 52 Millionen Euro zu machen. Unter Vorsitz von Landrat Henry Graichen (CDU) gab das Gremium folgende Förderungen frei. Pflegefachschule in Borna: In Borna wird der Aufbau einer Pflegefachschule ermöglicht. Kostenpunkt: 11,5 Millionen Euro. Die Wyhrastadt will damit ihren Ruf als renommierter Bildungs- und Gesundheitsstandort ausbauen. Zugleich soll die Einrichtung dem eklatanten Mangel an Pflegekräften entgegenwirken und das Stadtzentrum beleben. Das Vorhaben wird von der Kommune in Abstimmung mit der Bornaer Sana-Klinik geplant, die ihr Interesse formal bereits bekundet hat. Die Schule entsteht in den Räumen des ehemaligen Amtsgerichts, das seit dem Umzug ins einstige Pestalozzi-Gymnasium leer steht. In einem ersten Schritt sind 90 Ausbildungsplätze für Pflegeberufe geplant, die schrittweise auf bis zu 435 erhöht werden sollen. Auch ausländische Pfleger sollen in Borna ihr Rüstzeug erhalten. Für Pädagogen und weitere Mitarbeiter entstehen 50 neue Jobs. Der Umbau des denkmalgeschützten Gerichtsgebäudes soll mit dem Bau eines Betriebskindergartens einher gehen. Dieser entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft, wo sich jetzt noch das Polizeirevier befindet. Die Einrichtung soll über 110 Plätze im Krippen- und Kitabereich verfügen und vor allem dem Betreuungsbedarf der Klinikbeschäftigten Rechnung tragen. Dokumentationszentrum in Borna: Ebenfalls in Borna – der einstigen Hauptstadt des Bergbaus im Leipziger Südraum – soll ein Archiv-Campus entstehen. Träger des 9,5-Millonen-Euro-Projektes ist der Landkreis Leipzig. Am Standort in der Jahnstraße sollen Kreisarchiv, Sächsisches Wirtschaftsarchiv (SWA) und der Verein Dokmitt zu einem Dokumentationszentrum zur Regional- und Wirtschaftsgeschichte Sachsens zusammengefasst werden. „Mit dem Vorhaben sollen die letzten 160 Jahre der Braunkohlegeschichte im Mitteldeutschen Revier gebündelt und bewahrt werden“, heißt es in der Konzeption der drei Partner. Das Projekt soll 18 Arbeitsplätze sowie einen Ausbildungsplatz sichern. Borna soll sich mit dem Archiv-Campus zum Mekka für Wissenschaftler, Heimatforscher, Archivare, Museologen, aber auch Schülergruppen entwickeln, die sich für die Geschichte der Montanindustrie interessieren. Allein das Sächsische Wirtschaftsarchiv (SWA) bringt fast vier Kilometer laufende Akten zur Industrie- und Handwerksgeschichte Sachsens mit ein, darunter den kompletten Vorwende-Bestand des Bergbauunternehmens Mibrag. Der Förderverein zum Aufbau des Dokumentationszentrums Industriekulturlandschaft Mitteldeutschland, kurz Dokmitt, hat sich vor allem der Aufgabe verschrieben, die Erlebnisse der Kohlekumpel nach der Wende systematisch aufzuarbeiten. Inklusionscampingplatz am Störmthaler See: Die Gemeinde Großpösna verfolgt seit Jahren Pläne für einen Inklusionscampingplatz am Störmthaler See – mit 22 Millionen Euro Gesamtkosten die umfangreichste Maßnahme, die den Begleitausschuss passierte. Das Vorhaben ist laut Projektskizze auf zehn Hektar Fläche östlich der Grunaer Bucht – vis-à-vis des Ferienressorts Lagovida geplant. 200 bis 300 Standplätze für Camper sollen entstehen, darüber hinaus 15 Bungalows und zehn Hütten. Das Angebot richte sich an behinderte und nichtbehinderte Besucher, heißt es. Etwa die Hälfte der 30 bis 40 Arbeitsplätze ist für Menschen mit Handicap gedacht. „Das Projekt“, zeigte sich Henry Graichen überzeugt, „wird Menschen Beschäftigung geben, die es schwer haben, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.“ Nachdem sich das DRK Leipzig-Land als Partner zurückgezogen hatte, ist der Städtische Eigenbetrieb Behindertenhilfe (SEB) der Stadt Leipzig seit diesem Jahr Projektträger. Der SEB will auch Menschen mit schweren Erkrankungen oder Behinderungen Urlaubsangebote in der einstigen Tagebaulandschaft unterbreiten. Geplant ist auch ein öffentliches Restaurant im Strandbereich des Störmthaler Sees. Der Vorsitzende des Begleitausschusses sieht darin auch einen Baustein für die weitere touristische Entwicklung im Leipziger Neuseenland. Revitalisierung der Sachsenpelz-Brache in Naunhof: Sie gilt als eine der verseuchtesten Flächen im Freistaat – die Sachsenpelz-Brache in Naunhof . Zu DDR-Zeiten wurden in der Alten Beuchaer Straße Felle gegerbt, geschnitten und gefärbt. Die Wende brachte für die Pelzfabrik das Aus. Zurück blieben gefährliche Altlasten im Boden. Für rund sechs Millionen Euro soll die kontaminierten Gebäude abgerissen und der verseuchte Untergrund saniert werden. Die Stadt Naunhof als Projektträger setzt auf eine gewerbliche Nachnutzung und hofft auf zahlreiche Unternehmensansiedlungen. Die Rede ist von 150 neuen Arbeitsplätzen, die auf der Sachsenpelz-Brache entstehen könnten. Mehrsprachige Kita in Zwenkau: Überzeugen konnte auch das Konzept einer inklusiven und mehrsprachigen Kita in Z wenkau. Die Kindereinrichtung soll im neuen Wohngebiet Harthweide am Zwenkauer See errichtet werden. Kostenpunkt: 7,7 Millionen Euro. 138 neue Betreuungsplätze sollen geschaffen werden, darunter 45 für Krippen- und 93 für Kita-Kinder. Der Bedarf an dem Neubau sei riesig, argumentiert die Stadt. Bereits jetzt gebe es Ansiedlungsabsichten für rund 500 neue gewerbliche Jobs in der Kommune. Ohne die nötigen Betreuungskapazitäten für den Nachwuchs würden sich auch diese Pläne schwer umsetzen lassen. Hostel in Oschatz: Im nordsächsischen Oschatz sollen preisgünstige Übernachtungsmöglichkeiten gefördert werden. Knapp eine Million Euro sind für ein Hostel auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände veranschlagt. Das bereits bestehende Europäische Jugendcamp, das bislang nur im Sommer genutzt werden kann, soll dadurch ergänzt werden. Das Hostel ist laut Projektträger Oschatzer Freizeitstätten GmbH mit 33 Betten in neun Zimmern geplant. Vor allem Familien, Wellnessurlauber des Oschatzer Platsch-Bades, aber auch andere Aktivurlauber oder Gruppenreisende sollen hier ihr Haupt betten. Die Kommune erhofft sich eine Förderung des Tourismus und mehr Umsätze in Gastronomie und Einzelhandel. Von Simone Prenzel

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Kohleausstieg: Die vier Kommunen wollen Strukturwandel gemeinsam bewältigen


Ursprünglich wollte Neukieritzsch im Alleingang professionell nach Strukturwandel-Fördergeld greifen. Jetzt arbeitet die Gemeinde mit drei benachbarten Städten zusammmen. Das wird in einem Vertrag besiegelt.
Bei der Bewältigung der Folgen des Strukturwandels wegen des Ausstieges aus der Braunkohle wollen vier Kommunen der Region zusammenarbeiten. Am 10. November wollen dazu die Bürgermeister der Gemeinde Neukieritzsch als Gastgeber sowie der Städte Böhlen, Groitzsch und Zwenkau eine Vereinbarung unterzeichnen. Ziel der Kooperation ist die Gründung einer gemeinsamen Strukturentwicklungsgesellschaft. Diese soll Projekte finden und entwickeln, die in den vier Kommunen mit Geld aus dem Kohleausstiegs-Förderprogramm des Bundes umgesetzt werden können. Auch die Gesellschaft selbst soll mit Geld aus dem Kohleausstiegs-Fonds gegründet und betrieben werden. Neukieritzsch wollte ursprünglich allein handeln: Ursprünglich hatte die Gemeinde Neukieritzsch die Absicht verfolgt, nur für sich selbst eine Gesellschaft ins Leben zu rufen. Der Gemeinderat hatte das im Januar dieses Jahres beschlossen. Allerdings machten die Förderstellen deutlich, dass der Alleingang nicht gewollt sei, sondern stattdessen auf interkommunale Zusammenarbeit gesetzt werde. Aktivitäten im Strukturwandel nach Kohle-Aus bündeln: Die wird es nun zwischen den vier Kommunen geben, die sich als „kernbetroffenes Gebiet des Braunkohlenabbaus und des politisch gewollten Kohleausstiegs“ betrachten. Beabsichtigt sei, die Aktivitäten „im Zusammenhang mit dem braunkohleausstiegs-bedingten Strukturwandel zu bündeln“. Nach den bisherigen Absprachen sollen die drei Städte und die Gemeinde zu gleichen Teilen an der Gesellschaft beteiligt sein. Ihren Sitz soll sie voraussichtlich in Neukieritzsch haben. Hier wollen die vier Bürgermeister – nach der Zustimmung ihrer Kommunalparlamente – am Mittwoch die Zusammenarbeit besiegeln. Von André Neumann

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US-Diplomat plaudert mit Zwenkauer Gymnasiasten


Der Leipziger US-Generalkonsul Ken Toko ist gern unterwegs. Zuletzt besuchte er Zwenkau. Dort traf er Gymnasiasten, mit denen er über Amerika und Deutschland sprach.
US-Generalkonsul Ken Toko repräsentiert seit Mitte vorigen Jahres die Vereinigten Staaten in Mitteldeutschland. Dieser Tage verließ er Leipzig in Richtung Zwenkau – nicht nur, um kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen zu vertiefen und mit Bürgermeister Holger Schulz (CDU) sowie den Stadtratsvertretern Jana Kratz (CDU) und Norman Braunschweig (Freie Wähler) zu sprechen. Am Kap informierte er sich über den Wandel des Braunkohletagebaus zur Seenlandschaft. Eine Herzensangelegenheit war ihm die Diskussion mit Schülerinnen und Schülern des Regenbogen-Gymnasiums. Vorurteile abbauen: Sein Ansinnen: Junge Leute und ihre Ansichten kennenzulernen, sich über Stereotypen und Klischees auszutauschen, um Vorurteile abzubauen. Dass die jungen Leute eher zurückhaltend waren, ist wohl eher dem Respekt vor dem hohen Amt als der Person dahinter geschuldet. Denn Ken Toko plauderte entspannt, verriet Privates, sprach über Werdegang und Familie. Der 47-Jährige hat vier Kinder, die ihn auf all seinen diplomatischen Wegen – unter anderem nach Kiew, Tokio, Shanghai, Taipeh und Washington D.C. – begleiten. Das sei eine Herausforderung. Allein sein 17-jähriger Sohn sei achtmal umgezogen und habe sechs verschiedene Schulen besucht. „Dieses Leben ist mitunter hart. Aber es ist das Leben, das ich mag“, erzählte Toko. Grün und nicht überlaufen: Was ihm an Leipzig besonders gut gefalle, wollte eine Schülerin wissen. Der gebürtige New Yorker brauchte nicht lange, um zu antworten. „It’s very easy to live“ – es sei einfach, in Leipzig und der Region zu leben. Es sei sicher, ruhig, biete viel Grün und sei nicht überlaufen. Die Innenstadt sei wunderschön. Gefährlicher war es 2013 in der Ukraine gewesen – „als im Zuge der Maidan-Revolution in Kiew die Menschen mit Waffen in der Stadt unterwegs waren und russische Panzer auffuhren“, berichtete Toko. Die Station Tokio habe seine Familie 2011 wegen der erhöhten radioaktiven Strahlung nach dem schweren Erbeben in Japan verlassen müssen. Viel gefährlicher aber sei der Alltag in so manch diplomatischer Vertretung im Mittleren Osten. Ein Schmunzeln entlockte dem jungen Publikum die Antwort auf die Frage nach der Motivation für seinen Job. 20 Jahre lang habe er Arzt werden wollen, gestand der Diplomat, bevor er in der High School entdeckte, dass er die Naturwissenschaften hasst, dafür Geschichte, Sprachen und Politik liebt. Ein Schreibtischjob in New York mit Blick auf das Gebäude der Vereinten Nationen und auf die vielen Fahnen davor war ein weiterer Kick auf dem Weg zur Diplomatie. „Deutschland kann auf vieles stolz sein“: Auch Klischees und Vorurteile sprach Toko an. Dass Amerikaner sehr patriotisch sind, gern ihre Landesfahne hissen und Fast Food lieben, sei bekannt. Ebenso, dass ihre Neigung zu überdimensionierten Kühlschränken in Zeiten der Klimakrise eher kontraproduktiv sei. Dass überbordender Patriotismus hierzulande aufgrund der nationalsozialistischen Vergangenheit ein sensibles Thema sei, kommentierte Toko wie folgt: „Dabei hat Deutschland so viel, auf das es stolz sein kann.“ Und was denken die Amerikaner über die Deutschen? Die seien alle „crazy“ – verrückt – nach Fußball, antwortete der Generalkonsul. Alle außer diejenigen, die in der Aula des Zwenkauer Gymnasiums zusammengekommen waren, musste Toko sodann verblüfft feststellen. Gerade mal eine Schülerin outete sich als RB-Fan. Mit dem vermeintlichen Wissen, dass Deutsche sich von Bier, Würstchen und viel Fleisch ernähren, war er nach Leipzig gekommen – um über die Vielzahl veganer und vegetarischer Restaurants zu staunen. „Guter Freund, starker Partner“: Ganz unterschiedlich sei die Begeisterung für den jeweils anderen Staat, bemerkte der Diplomat. Während sie in den USA über die Jahre hinweg mit rund 70 Prozent gleichbleibend positiv ist, schwankt sie in Deutschland – je nach gewähltem Präsidenten. Dabei sei das Land so vielschichtig und der Blick nicht auf eine Person zu reduzieren, so Toko. Sein Fazit: „Deutschland ist ein guter Freund und starker Partner.“ Probleme wie Diskriminierung und Rassismus oder die Schwierigkeiten bei der Suche nach Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien seien ähnlich. Man müsse im Gespräch bleiben, um voneinander zu lernen. Und man dürfe nicht alle Errungenschaften als selbstverständlich ansehen. „Wir müssen unsere demokratischen Werte verteidigen“, appellierte Toko. Von Gislinde Redepenning

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Zwenkauer Harthweide – Bauherren atmen auf


Im Streit um den Bebauungsplan zum Wohngebiet Harthweide hat der Zwenkauer Stadtrat jetzt für die „Heilung“ der beanstandeten Mängel votiert. Sehr zur Freude der Bauherren.
Die Mammutsitzung des Zwenkauer Stadtrats am Donnerstag begann mit einem Eklat. Vor voll besetzten Zuschauerreihen in der Turnhalle des Schulzentrums Pestalozzistraße verließen drei Vertreter der Freien Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Zwenkau“ (FW) aus Protest den Saal. Der Nachholtermin für die ausgefallene Oktober-Sitzung sei nicht mit ihnen abgestimmt worden, monierte Vorsitzender Uwe Penz. So verpasste das Trio das positive Votum der Volksvertreter zum Dauerbrenner-Thema Bebauungsplan Harthweide. Sitzung war wegen Krankheit verschoben worden: „Ich hätte den Vorsitz übernehmen können“, schimpfte Heike Oehlert, mit Kämmerin Antje Bendrien stellvertretende Bürgermeisterin. Als Dritter im Bunde packte Andreas Olbricht zusammen. Hintergrund: Die für den 21. Oktober geplante Versammlung war laut Bürgermeister Holger Schulz (CDU) aus „verwaltungstechnischen Gründen“ abgesagt worden. Eine Corona-Infektion hatte ihn trotz zweimaliger Impfung ausgebremst, weitere Amtsleiter und der Sitzungsdienst waren anderweitig erkrankt oder im Urlaub. „Das habe ich mit den vier Fraktionen CDU, SPD, Freie Wähler und Linke abgesprochen“, so Schulz. Den neuen Termin habe er wegen der Eilbedürftigkeit einberufen. Dies sei laut Sächsischer Gemeindeordnung sein Recht, bestätigte Haupt- und Ordnungsamtsleiter Dirk Schewitzer. In der Halle blieben Norman Braunschweig und Diana Anders, die tapfer die Belange der FW verteidigten. Gericht bremste Grundstückseigner aus: Um die 60 Bürgerinnen und Bürger verfolgten den weiteren Verlauf der Beratungen – die meisten von ihnen Grundstückseigentümer im neuen Wohngebiet am Zwenkauer See, die im Sommer vom Urteil des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts (OVG) ausgebremst worden waren. Die Bautzner Richter hatten den B-Plan nach der Klage von Anwohner und Rechtsanwalt Falk Illing für unwirksam erklärt. Illing hatte unter anderem den Natur- und Artenschutz, den freien Zugang und die Sicht auf den See, das Gefälle und die Standsicherheit der Böschung beanstandet. Die Stadt Zwenkau habe den vorgesehenen Ausgleich für die Eingriffe in Natur und Landschaft „nicht hinreichend gesichert“, hieß es im Urteil. Stadt und Firma bearbeiten alle monierten Mängel: Das sei im Sinne der sogenannten Heilung inzwischen passiert, führte Bauamtsleiter Christian Haendel aus. Die Pflege der neu festgelegten Ausgleichsflächen durch den Projektentwickler Sächsisches Seebad Zwenkau GmbH (SSZ) wurde in einem Nachtrag zum städtebaulichen Vertrag festgelegt, ebenso deren Kontinuität im Falle einer Insolvenz der SSZ. Vorkehrungen für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen wurden noch einmal unter die Lupe genommen, die Standsicherheit der Seeböschung belegt. Der Bebauungsplan (B-Plan) Harthweide wird im Juli 2021 vom Sächsischen Oberverwaltungsgericht (OVG) in Bautzen für unwirksam erklärt. Betroffen sind 95 Bauvorhaben. 58 Grundstückseigentümer haben zu diesem Zeitpunkt bereits eine Baugenehmigung erhalten, 37 Eigner noch keine Bauanfrage gestellt. Im August 2021 bekommt die Stadtverwaltung die schriftliche Urteilsbegründung und entscheidet sich gegen eine Berufung. Zwenkau bereitet stattdessen im Sinne eines „Heilungsprozesses“ den Nachtrag zum städtebaulichen Vertrag mit dem Projektbetreiber Sächsisches Seebad Zwenkau GmbH (SSZ) vor. Am 4. November 2021 stimmt der Zwenkauer Stadtrat der sogenannten Heilung des 2019 beschlossenen B-Plans zu. Nach der Genehmigung durch das Landratsamt und der Veröffentlichung ist er wieder rechtswirksam. Die durch das Normenkontrollverfahren bisher angefallenen Kosten für die Stadt Zwenkau belaufen sich auf rund 80.000 Euro. Bei zwei Enthaltungen durch die beiden verbliebenen Vertreter der Freien Wähler gab der Stadtrat ein positives Votum zum B-Plan ab. Dafür gab es rauschenden Applaus von den Rängen. Vorbehaltlich der Zustimmung des Bauaufsichtsamtes im Landkreis Leipzig und der Veröffentlichung im Dezember-Amtsblatt bekommt der B-Plan noch in diesem Jahr wieder Rechtsgültigkeit. „Uns allen fällt ein Stein vom Herzen“: „Natürlich freuen wir uns für die Bauherren über das wichtige und richtige politische Signal“, sagte SSZ-Geschäftsführer Benedikt Kahlstadt zum Votum der Ratsdamen und Ratsherren. Es bleibe wohl das Restrisiko eines weiteren rechtlichen Vorgehens des Klägers, so unwahrscheinlich dessen Erfolg auch sei. „Uns allen fällt ein Stein vom Herzen“, kommentierte Thomas Günther die Entscheidung. „Für uns stand viel auf dem Spiel. Einige haben durch die existenzbedrohenden Aufschübe bereits viel Geld verloren“, erläuterte der Sprecher einer Reihe von Bauherren, darunter viele junge Familien. Freie Wähler bekommen ihr Fett weg: Unverständnis zeigte Günther für das Verhalten der Freien Wähler. „Da lässt sich eine gewählte Partei durch Einzelinteressen instrumentalisieren. Die Verzögerungen unter dem Vorwand, Rechtssicherheit schaffen zu wollen und dann noch die Sitzung zu verlassen, sind für uns nicht nachvollziehbar“, machte er seinem Ärger Luft. Es gehe auch um das Wohl der Stadt. Die Kommune habe schließlich die Fehler zu verantworten und müsse bei einer Klage des Entwicklungsträgers oder der Bauherren möglicherweise tief in die Tasche greifen. Von Gislinde Redepenning

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Zwenkau: Vermisste Sportpferde nicht gestohlen


Drei wertvolle Pferde, die am Stadtrand von Zwenkau auf einer Koppel standen, waren am Sonntagabend plötzlich weg. Die Polizei musste von einer Straftat ausgehen.
Drei Sportpferde waren am Sonntagabend in Zwenkau plötzlich weg. Die drei wertvollen Tiere standen auf einer Koppel am östlichen Stadtrand. Die Polizei wurde eingeschaltet.
Polizei ging von Straftat aus

Verschwunden waren laut Polizei ein Springreitpferd und zwei Traber. Ihr Wert wird auf in Summe 40 000 Euro beziffert. Die Tiere grasten auf einer Koppel im Bereich Leichenweg/Am Schachthaus. Die Spurenlage deutete darauf hin, dass möglicherweise Unbekannte die Weide gewaltsam geöffnet und die Tiere weggeschafft hatten. Den Zeitraum grenzte die Polizei auf den Sonntag zwischen 20 und 21 Uhr ein. Sie bat um Hinweise von Zeugen.
Tiere wurden freilaufend gesichtet

Die Polizei nahm Ermittlungen auf, schrieb die mit Chips versehenen Tiere zur Fahndung aus. Am Montagvormittag dann eine unerwartete positive Wendung: Im Stadtgebiet von Zwenkau wurden drei frei laufende Pferde gesichtet. Es handelte sich um die gesuchten. Sie hatten sich offenbar selbstständig von der Koppel entfernt.

Von es

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Zwenkau: Kriminelle stehlen Sportpferde


Drei wertvolle Pferde wurden im Stadtrand von Zwenkau gestohlen. Die Polizei bittet um Hinweise möglicher Zeugen.
Auf Sportpferde abgesehen hatten es Kriminelle am Sonntagabend in Zwenkau. Im Schutz der Dunkelheit stahlen sie drei wertvolle Tiere von einer Koppel am östlichen Stadtrand.
Hinweise an das Polizeirevier Borna

Gestohlen wurden laut Polizei ein Springreitpferd und zwei Traber. Ihr Wert wird auf in Summe 40 000 Euro beziffert. Die Tiere stand auf einer Koppel im Bereich Leichenweg/Am Schachthaus. Unbekannte öffneten die Weide gewaltsam und führten die Tiere weg oder transportierten sie ab. Das geschah laut Polizei in einem eng begrenzten Zeitraum – am Sonntag zwischen 20 und 21 Uhr.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die mit Chips versehenen Tiere wurden zur Fahndung ausgeschrieben. Hinweise möglicher Zeugen an das Revier Borna (Telefonnummer 03433/2440).

Von es

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Vandalen zerstören Rast- und Infopunkt am Zwenkauer See


Kein halbes Jahr hat der Rast- und Infopunkt des Leipziger Anglerverbandes die Passanten am Ufer des Zwenkauer Sees erfreut: Jetzt machten Vandalen ihm den Garaus. Der Geschäftsführer des Anglerverbandes spricht von „roher Gewalt mit purer Freude an der Zerstörung“.
Friedrich Richter schüttelt fassungslos den Kopf. Noch im Mai blickte der Chef des Anglerverbandes Leipzig freudestrahlend in die Kameras, als das zum Infopunkt mit Raststelle umgebaute Futterboot der Öffentlichkeit übergeben wurde. Viele Stunden ihrer Freizeit hatten Petri-Jünger investiert, um diesen attraktiven Hingucker mit rustikalen Sitzbänken und Infotafeln herzustellen. Jetzt, kein halbes Jahr später, ist das sympathische Kleinod von Vandalen demoliert worden. „Das war rohe Gewalt mit purer Freude an der Zerstörung“, konstatiert Richter und zeigt auf die Stahlrahmen, in denen die Infotafeln befestigt waren. „Ich weiß gar nicht, wie die das gemacht haben“, fragt er sich. „Das ist Stahl, Vollprofil. So was verbiegt man nicht einfach mal so, dazu braucht man robustes Werkzeug.“ Das Stahlgestell ist völlig verbogen, ein Schild wurde zerstört, das andere beschädigt – und das Boot mit Graffiti beschmiert. Die Schadenshöhe belaufe sich nach ersten Schätzungen des Anglerverbandes auf mindestens 500 Euro, so Richter. Inzwischen sei Anzeige bei der Polizei erstattet worden. „Wen stört das?“: „Wir machen das doch nicht für uns, sondern für die Menschen, die hier ihre Freizeit verbringen“, ärgert sich der Verbandsgeschäftsführer und fragt wütend: „Wen stört das?“ Es ist nicht der erste Fall dieser Art, der die Petri-Jünger am Zwenkauer See beschäftigt. „Unser 2020 eröffneter Steg war noch nicht mal fertig, da hatte man uns schon den Rettungsring gestohlen“, erinnert sich Richter. Allerdings habe er Sachbeschädigungen im jetzigen Ausmaß noch nie feststellen müssen, „auch nicht an anderen Orten im Neuseenland, an denen wir solche oder ähnliche Angebote machen“. Dazu zählten neben einem ähnlichen Infopunkt am Störmthaler See auch eine Reihe von Gewässerlehrpfaden, die ebenfalls reich beschildert seien. „Wir werden die Schäden beheben“: Richter und die Mitglieder des Anglerverbandes wollen sich trotzdem nicht unterkriegen lassen. „Wir werden die Schäden beheben“, hat sich der Verband auf die Fahnen geschrieben. Nur wann, das könne er angesichts des Umfangs der Arbeiten noch nicht sagen. Bis dahin müssen sich die Passanten am Zwenkauer See mit dem traurigen Anblick eines Wracks zufriedengeben. Von Rainer Küster

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Handwerk, Fahrräder, Smartphones, Drucken – Lieferengpässe stellen auch Unternehmer in der Region Leipzig vor große Probleme


Fahrradverkäufer, Holzhandwerker, Elektronik-Händler und Druckereibesitzer: Sie alle versuchen, trotz stockender Lieferungen und fehlender Materialien für ihre Kunden das Beste rauszuholen. Doch teils verbessert sich die Lage erst 2023.
Die Unterbrechung von Lieferketten infolge der weltweiten Corona-Pandemie hat auch in Sachsen heftige Auswirkungen auf die Wirtschaft – und das bis in die kleinste Werkstatt. Auch Unternehmer in und um die Stadt Leipzig suchen nach Lösungen, um mit dem Mangel zurechtzukommen. Druckereien: Papierknappheit „erinnert ein bisschen an DDR-Zeiten“: Es ist schon verrückt: Im Zeitalter der fortschreitenden Digitalisierung wird auf einmal ausgerechnet Papier zur Mangelware und zu einem äußerst begehrten und teuren Material. „So was habe ich noch nicht erlebt“, sagt René Fritsch, „das ist total verrückt und erinnert ein bisschen an DDR-Zeiten.“ Der 54-Jährige ist Geschäftsführer der Fritsch Druck GmbH, der größten noch in Leipzig verbliebenen Druckerei. Durch die Corona-Lockdowns waren ohnehin schon reihenweise Aufträge weggebrochen. Den Umsatzeinbruch beziffert er auf mehr als 30 Prozent. Das 1990 gegründete Leipziger Unternehmen beschäftigt 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und produziert aktuell nur noch in Zwenkau (Kreis Leipzig). Seinen Druckstandort in der Heiterblickstraße in Leipzig hat Fritsch erst mal weitestgehend aufgegeben. Jetzt, da immer mehr Kunden zurückkommen, ist die Branche mit einem völlig neuen Problem konfrontiert. Dienstleister, die im sogenannten Streckengeschäft die Druckereien direkt von der Papierfabrik bedienen, haben inzwischen Lieferzeiten nicht selten von drei Monaten. Dabei ist diese Art von Geschäft gerade bei Firmen, die größere Mengen bestellen, schon deshalb Standard, weil sie die Kosten für die Zwischenhändler sparen. „Dadurch war für uns das Papier deutlich billiger“, erklärt Fritsch. „Deshalb waren wir immer bestrebt, so viele Streckengeschäfte wie möglich zu machen – also Bedarfe zu bündeln, drei, vier Standardsorten zu ordern und erst wenn das Papier zur Neige geht, nachzubestellen.“ Diese Kette, die bislang reibungslos lief, ist nun unterbrochen. „Das ist dem Kunden schwer zu vermitteln“, so Fritsch. „Wir haben ja den Anspruch, schnellste Druckerei zu sein. Im Prinzip können wir innerhalb von 24 Stunden liefern.“ Die Zwischenhändler verlangen nicht nur die ohnehin höheren Preise. „Sie haben weiter angezogen und setzen Energieaufschläge noch unangekündigt drauf.“ Sogar bereits bestelltes Papier werde so noch einmal teurer. „150 Euro pro Tonne. Das ist für uns relevant“, sagt der Druckerei-Chef. Oft habe er längerfristige Verträge mit seinen Auftraggebern geschlossen. „Wenn da keine Preisgleitklausel enthalten ist“, sagt er, „dann hast du ein richtiges Problem. Ich müsste dann Aufträge produzieren, die deutlich ins Minus laufen.“ Nach den Worte von Fritsch hilft man sich in der Branche jetzt untereinander. Größere Druckereien stellen kleineren, die oft nur A2-Formate drucken, ihre Restposten zur Verfügung. Fritsch: „Wenn ich 500 Bogen A1 über habe, kann ich damit eigentlich nichts mehr anfangen. Aber für die sind das 1000 Bogen, das ist schon was.“ Sieht er Anzeichen für eine Entspannung. „Nein, im Gegenteil“, sagt der Leipziger Druckerei-Chef. „Es wird noch schlimmer.“ So sei beispielsweise in Norwegen kürzlich eine große Papierfabrik außer Betrieb gegangen. „Die stellen um auf Verpackungskarton, das bringt noch mehr Marge.“ Handwerk: Es dauert – und es kostet: „Ich brauch’ mal schnell...“ – wer gerade einen Handwerker sucht, dürfte sich die Augen reiben. Es dauert – und es kostet. Statt „nächste Woche“ wird der Auftrag vielleicht erst „nächstes Jahr“ ausgeführt. Laut einer Umfrage des Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) waren Ende August drei von vier befragten Betrieben von Lieferschwierigkeiten bei bestimmten Materialien betroffen, 84 Prozent der befragten Firmen mussten Aufträge verschieben oder stornieren. Unterdessen explodieren die Preise für Rohstoffe, Vorprodukte und Waren. Das Holzhandwerk war Anfang des Jahres mit als erste Branche betroffen. Zuerst wurde Bauholz knapp, dann auch Spanplatten und Sperrholzplatten. Parallel dazu stiegen die Preise auf Rekordniveau. „Für Konstruktionsvollhölzer wurden im vergangenen Winter noch 450 bis 490 Euro pro Kubikmeter verlangt. Dann kletterte der Preis bis auf 1000 Euro pro Kubikmeter. Jetzt entwickelt er sich wieder rückläufig und liegt bei 530 bis 550 Euro pro Kubikmeter“, berichtet Ralf Peukert, Zimmermann und Holzbauer aus Albrechtshain im Kreis Leipzig. Bis zum Sommer war das ein großes Thema. Mittlerweile komme man wieder an Material heran, auch kurzfristig. Viele Dinge sind für die aktuelle Situation verantwortlich. „Während Corona gingen etliche Firmen in Kurzarbeit. Die Sägewerke und Holzhändler suchten sich neue Abnehmer auf dem internationalen Markt. Jetzt sind sie an die Verträge gebunden und müssen liefern“, sagt Jens Mantke aus Taucha (Kreis Nordsachsen), Obermeister der Innung Holzhandwerk. Drastisch steigende Energiepreise machen allen zu schaffen, besonders Betrieben mit hohem Energieverbrauch wie Dachziegel- oder Glasherstellern. Auch Fachkräftemangel ist ein Thema – er führt dazu, dass Handwerksbetriebe ihre Kapazitäten reduzieren und nur noch kleine Aufträge ausführen. Knappheit herrscht nach wie vor bei Dämmstoffen wie Styropor zum Verkleiden von Hausfassaden. Im Sanitärhandwerk fehlen Kunststoff-Rohre, im Elektrohandwerk Kabel. Stahlprodukte aller Art, darunter auch Schrauben, Nägel, Beschläge, Schlösser oder Scharniere, haben sich verteuert. Auf bestimmte Sicherheitsgläser wartet der Glaser nicht mehr eine Woche, sondern vier bis sieben Wochen, bei gleichzeitiger Preissteigerung um 25 Prozent. „Der Kunde wundert sich, dass die Angebote vom letzten Jahr nicht mehr gültig sind“, sagt Arnd Steyer, Obermeister der Glaserinnung. Doch der Handwerksbetrieb müsse den Energie- und Spritpreisanstieg an die Kunden weitergeben. „Deshalb empfehlen wir eine Preisgleitklausel“, sagt Andrea Wolter von der Handwerkskammer zu Leipzig. Das bedeutet: Der Kunde muss mit ran, wenn die Preise deutlich nach oben gehen, damit der Handwerksbetrieb nicht auf den Mehrkosten sitzenbleibt. 63 Prozent der befragten Betriebe schätzen laut ZDH-Umfrage ein, dass sie aufgrund der Preissprünge nicht zuverlässig kalkulieren und damit letztlich nicht wirtschaftlich arbeiten können. Fahrräder: Flexibilität ist nötig – oder Geduld: Mindestens eine von zwei Eigenschaften muss derzeit die Kundschaft von Fahrradhändlern mitbringen: Flexibilität oder Geduld. Dazu zwingt die derzeitige Lieferkrise. „Wenn das gewünschte Modell nicht da ist, bietet sich das Umschwenken auf ein anderes, vorhandenes an – oder man wird eine Weile warten müssen“, sagt Gerd May, Chef des Bike Department Ost in Leipzig. Seit dem ersten Corona-Lockdown wirkt sich die Krise auf die Fahrrad-Branche besonders deutlich und besonders unterschiedlich aus. Erst herrschte Stillstand, dann kam der Ansturm, und nun regiert der Engpass. Der hat inzwischen weniger mit den Folgen enormer Nachfrage zu tun – Wege auf dem Rad sind deutlich coronasicherer als in vollgestopften Bahnen –, sondern vor allem mit dem Material, das aus Fernost benötigt wird. Die Hersteller dort stoßen an Kapazitätsgrenzen. Hinzu kommen Engpässe, weil zu wenige Überseecontainer fahren. Sowohl komplette Räder als auch Verschleißteile für Antrieb und Bremse werden knapp. Damit wachsen die Preise: „Ein Rad kostet inzwischen zehn bis 20 Prozent mehr als im vergangenen Jahr“, sagt May. Aussichten auf Besserung zeichnen sich nicht ab. „Für die zum ersten Quartal 2022 vorbestellten Räder müssen wir mit bis zu zwei Monaten Lieferverzögerung rechnen“, schätzt er. Für das zweite Quartal kalkuliert er mit einer Verzögerung von bis zu fünf Monaten. Lesen Sie auch In Sachsen werden die Gebrauchtwagen knapp, die Preise steigen Auch wenn May keine komplett leeren Lager befürchtet, sieht er ein Ende der Unterversorgung erst ab 2023. „Deshalb empfiehlt es sich, sein Rad regelmäßig zu pflegen, um es möglichst lange nutzen zu können“, so Mays Tipp. „Das ist im Sinne der Nachhaltigkeit ohnehin preiswerter und besser als ein Neukauf mit langer Wartezeit ohne Rad.“ Vom Mangel an Neuware profitieren die, die mit gebrauchten Vehikeln handeln. „Wegen der großen Nachfrage haben wir deutlich weniger Modelle vorrätig als sonst“, bestätigt Vincent Schütze vom Bike-Center Dresden, das für sein besonders großes Angebot an gebrauchten Rädern bekannt ist. Noch reichten für die Aufbereitung der Fahrzeuge das Reparatur- und Ersatzmaterial, aber auch das sei endlich. Smartphones: Leere Regalflächen bei Branchenriesen: Noch in der vergangenen Woche hatten Deutschlands größte Elektronikhändler Media Markt und Saturn betont: „Derzeit haben wir keine Lieferengpässe. In unseren Märkten und Lagern ist ausreichend Ware vorhanden.“ Ein aktueller Blick in die Filialen der Branchenriesen sorgt für ein Update: Einige Reihen der diebstahlgesicherten Halterungen für Smartphones beispielsweise im Media Markt am Brühl in Leipzig sind unbestückt. Nur ein paar Meter weiter, im Saturn am Hauptbahnhof, ist der Mangel in der Auslage nicht ganz so augenfällig, trotzdem bestätigt ein Mitarbeiter: „Die Lage hat sich deutlich verschärft, die Engpässe sind stark spürbar, das betrifft alle Hersteller.“ Ein Zustand, der erwartet worden war, denn im Vorfeld hatten Lieferanten auch den Großkunden bereits signalisiert, dass es in den kommenden Monaten zu Schwierigkeiten kommen könnte. Das betrifft nicht nur die Chips, sondern weitere Bauteile. Lesen Sie auch Smishing: Wie Sie sich vor der neuen SMS-Betrugsmasche schützen Wie in anderen Branchen liegen coronabedingte Probleme bei Produzenten – zumeist in Fernost – sowie in den Logistikketten dahinter. Jochen Cramer, Einkaufsleiter der Verbundgruppe ElectronicPartner, ist überzeugt davon, dass „die Situation noch unbestimmte Zeit andauern wird und sich aufs Weihnachtsgeschäft auswirkt“. Auch könne es passieren, dass Hersteller bestätigte Produkte kurzfristig absagen, da ein Vorlieferant benötigte Teile nicht liefern konnte. Betroffen sind Notebooks und Smartphones ebenso wie Fernseher oder Haushaltsgeräte. Bis die Situation sich entspannt, kann es noch Jahre dauern, befürchten Fachleute. Die Lieferkrise könnte allerdings auch ein Umdenken befördern: das Besinnen auf nachhaltige, reparierbare Smartphones, bei denen einzelne Verschleißteile wie Akku, USB-C-Anschluss, Lautsprecher oder Kamera leicht ersetzt und selbst eingebaut werden können. Die vierte Generation des in den Niederlanden hergestellten Fairphones soll das erste Smartphone sein, durch das kein zusätzlicher Elektronikmüll entsteht. Auch in Deutschland wird eine nachhaltige Alternative gebaut; es nennt sich Shiftphone. Von Mark Daniel, Kerstin Decker und Klaus Staeubert

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Pereser See im Jahr 2060: Kommunen wollen schon jetzt ein Handlungskonzept


Der Pereser See im Jahr 2060 wird noch mal ein ganzes Stück größer als der Zwenkauer See. Das Pereser Gewässer wird die Region zwischen Groitzsch und Neukieritzsch prägen. Wie? Das wollen die Anrainerkommunen mitbestimmen. Jetzt soll dafür ein Konzept erarbeitet werden. Warum so früh?
Zwölf Quadratkilometer groß, 430 Millionen Kubikmeter Volumen, eine Tiefe bis zu 80 Meter: Das sind die Eckdaten für das gigantische Vorhaben Pereser See. Der im Tagebaugelände zwischen Neukieritzsch und Groitzsch ab 2038 für zwölf Jahre geflutet werden soll. Endgültig fertig soll dieser See erst 2060 sein. Das ist noch ein ganzes Weilchen hin. Doch schon jetzt wollen sich die Anrainer-Kommunen an den Planungen des Gewässers und auch der übrigen Tagebaufolgelandschaft beteiligen. Deshalb gründeten Groitzsch, Neukieritzsch, Regis-Breitingen und Zwenkau im Juli ein Aktionsbündnis. Ebenfalls dazu gehören das Bergbauunternehmen Mibrag, der Planungsverband Leipzig-Westsachsen und der Landkreis Leipzig. Es fehlen Prognosen und Informationen: Jetzt wollen sie ein konkretes Handlungskonzept erarbeiten. Das Aktionsbündnis weist darauf hin, dass das Kernrevier im Südraum Leipzig vom Strukturwandel am stärksten und bis 2035 am längsten betroffen ist. So verändern der Kohleausstieg und damit verbunden das frühere Aus des Kraftwerks Lippendorf nicht nur die Planungen des Bergbauunternehmens Mibrag, „sondern auch das künftige Arbeits- und Lebensumfeld unserer Bürgerinnen und Bürger“, heißt es in einer Mitteilung der Landkreisverwaltung. Fest steht bereits, dass der Pereser See nach seiner Flutung den Großteil der rekultivierenden Flächen einnehmen wird. Es gebe erste Ideen, wie weitere Flächen genutzt werden könnten. „Großteils offen ist jedoch, wie sich der Strukturwandel wirtschaftlich, sozial und demografisch auswirken wird. Auch dazu, wie sich die kommunalen Steuereinnahmen entwickeln oder die künftige Infrastruktur gestaltet werden kann, fehlen noch belastbare Prognosen und Informationen“, heißt es. Einwohner sollen einbezogen werden: Diese offenen Punkte und mögliche Lösungsansätze sollen in einem Maßnahmenplan erarbeitet werden. Wichtig sei dabei, „die Einwohner aktiv an den Entwicklungen zu beteiligen“. Aktuell bereitet das Aktionsbündnis daher einen Antrag auf Fördermittel vor, um ein Strategie- und Handlungskonzept auf die Beine stellen zu können. „Jetzt haben wir noch die Chance, die Entwicklung der Seen und der Folgelandschaft aktiv zu steuern“, sagte Landrat Henry Graichen (CDU). Angesichts der aktuellen Dynamik in der Ausstiegsdiskussion brauche es jetzt schnell die Grundlagen für weitere Schritte. „Wir müssen genau wissen, was machbar ist und was wir wollen“, meinte der Landkreis-Chef. Lesen Sie dazu auch: Vom Tagebau zum Pereser See: Aktionsbündnis von Kommunen will gestalten Pereser See: Fassungsvermögen wird gigantisch Das Aktionsbündnis streckt seine Fühler auch über die Ländergrenze nach Thüringen aus. Mit ins Boot geholt werden sollen die Kommunen Lucka und Meuselwitz, der Stromerzeuger Leag, der Landkreis Altenburger Land und die Planungsgemeinschaft Ostthüringen. Von Claudia Carell

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Übung für Notfall: Explosion und Brand mit Verwundeten im Chemiewerk Böhlen


Was passiert, wenn im Chemiewerk Böhlen Rohbenzin ausläuft, eine Pumpentrasse in Brand gerät und ein Gefahrgut-Transporter gegen einen Reisebus fährt? Dieses Szenario war das Regiebuch für zwei groß angelegte Übungen im Landkreis Leipzig. Worum es dabei vor allem ging.
Wenn der schreckliche Notfall in einem Chemiewerk eintritt, muss die Kommunikation klappen. Führungsstab, Werksleitung, Feuerwehr sowie externe Kräfte sollten dann gut, schnell und möglichst reibungslos zusammenarbeiten. Um das zu trainieren, startete die Kreisverwaltung jetzt zwei Übungen. Das Regiebuch sah dieses Szenario vor: Bei Demontagearbeiten im Chemiewerk Böhlen wird versehentlich eine unter Druck stehende Rohrleitung geöffnet, so dass Rohbenzin ausläuft. Das entstehende Dampf-Luftgemisch explodiert kurze Zeit später, die Pumpentrasse gerät in Brand. Dadurch abgelenkt steuert ein Gefahrgut-Transporter auf der Werkstraße auf die Gegenfahrbahn und kollidiert mit einem Reisebus – es treten unbekannte Gefahrstoffe aus. Personen werden verletzt und müssen geborgen und versorgt werden. Schnelle Information der Bevölkerung sicher stellen: Im ersten Teil der Übung formierte sich die operative Gruppe des Landratsamts. Hier galt es zunächst zu überprüfen, ob die Alarmierung gelingt, die Kommunikationswege sowie die schnelle Information der Bevölkerung sichergestellt werden können. In der Stabsarbeit lag der Schwerpunkt bei der Entscheidungsfindung anhand der Pläne und Unterlagen und im Training des Zusammenspiels aller Beteiligten der Führungseinrichtung, teilte die Pressestelle des Landratsamtes mit. Um die Dynamik realistisch zu simulieren, wurden fortlaufend Informationen und Situationen eingespielt, um die Lage zu verschärfen oder abzumindern. Kommunikation und Zusammenarbeit im Fokus: Im zweiten Teil waren im Gerätehaus der Zwenkauer Feuerwehr die operativen Kräfte gefragt. Erkundung und Bekämpfung der Gefahrenlage übten verschiedene Akteure gemeinsam: Führungsgruppen Sanitäter/Betreuung und Brandschutz, Werkfeuerwehr und örtliche Wehren, Gefahrgutzug, Funktrupp, Fachberater für Sanitäter und ABC (atomare, biologische und chemische Gefahren) sowie die Führungsgruppe Elsteraue. Da für alle Kräfte „Retten, Bergen, Löschen“ fast zu ihrer täglichen Arbeit gehört, war diesmal der Fokus besonders auf die Kommunikation und die Zusammenarbeit gelegt, hieß es weiter. Ein weiteres Augenmerk lag auf der Führungsunterstützungssoftware Fireboard, die im Einsatz bei der Lageführung helfen soll. Lesen Sie dazu auch: Katastrophenschutz-Übungen im Leipziger Land und Muldental Giftgas in Böhlen? Landkreis Leipzig probt zweimal im Jahr den Ernstfall Weitere Übungen und Schulungen geplant: Fazit nach zwei Tagen Übung: Das Zusammenspiel der verschiedenen Beteiligten funktionierte insgesamt gut, schätzte die Landkreisverwaltung ein. Problemstellungen, Aufgaben und Notwendigkeiten wurden erkannt und sollen zur Verbesserung und Weiterentwicklung beitragen. Weitere Übungen, administrativ und operativ, aber auch Schulungen sollen und müssen folgen, um auf Ereignisse und Notlagen gut vorbereitet zu sein, hieß es. Hierbei müsse die Kommunikation und deren Mittel und Wege im Vordergrund stehen, denn: „Kommunikation ist alles - ohne Kommunikation ist alles nichts!“ Ein Dank ging an alle Beteiligten, die diese beiden Übungen ermöglichten. Von Claudia Carell

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Abschied aus Bundestag: Pegauerin Katharina Landgraf zieht nach 16 Jahren Bilanz


Katharina Landgraf saß für den Landkreis Leipzig 16 Jahre im Bundestag. Im LVZ-Interview zieht die CDU-Frau aus Großstorkwitz (Stadt Pegau) zum Abschied eine Bilanz – mit Kritik für Bundeskanzlerin Merkel und Spitzenkandidat Laschet sowie Verweis auf die Volkskammer. Was sie nun tun will.
Sie saß 16 Jahre im Bundestag und hat das Direktmandat im Landkreis Leipzig viermal gewonnen. Ob es in diesem Jahr noch einmal geklappt hätte, bleibt unklar, denn Katharina Landgraf (67, CDU) ist am 26. September nicht erneut angetreten. Die LVZ sprach mit ihr über das desaströse Wahlergebnis für die CDU, ihre Erfolge und Misserfolge in der Abgeordnetenzeit sowie ihre Pläne für die Zukunft. Wie entsetzt waren und sind Sie über das Ergebnis der Bundestagswahl? Es hat mich sehr betroffen gemacht; vor allem der Verlust etlicher Direktmandate. Wir haben viele gute Leute, aber die haben wir nicht gut verkauft. Ich denke da an Carsten Linnemann und Ralph Brinkhaus, aber die sind nicht zum Zuge gekommen. „Wir hätten uns um andere Themen kümmern müssen“: War die Öffnung der Grenzen im Jahr 2015 der Sündenfall, der die AfD groß gemacht hat? Das sehe ich nicht so, aber wir hätten uns um andere Themen kümmern müssen. Ich denke da an die Bereitstellung von Fördermitteln oder auch eine bessere Behandlung der Bürger durch die Behörden aller Ebenen. War Angela Merkel eine gute Kanzlerin, oder hat sie etwas falsch gemacht? Sie war eine gute Kanzlerin. Aber wenn Sie mich fragen, was sie falsch gemacht hat: Sie hat sich nicht aus ihrer Blase gelöst, sie hat oft die Stimmung im Lande nicht wahrgenommen. Aber im Hinblick auf die Außenpolitik und Europa war sie schon eine gute Regierungschefin. Was ist bei dieser Wahl nach Ihrer Meinung für die Union schief gegangen? Ich zermartere mir den Kopf darüber. Es gab bei uns einige in der Fraktion, die die schlechte Stimmung transportiert haben, etwa wenn es um das Thema Kohleausstieg ging. Da wurde schon die Befürchtung artikuliert, dass das am Ende der kleine Mann bezahlen muss. Katharina Landgrafwurde 1954 in Kirchengel (Kyffhäuserkreis, Thüringen) geboren. Evangelisch-lutherisch und verheiratet, hat sie vier erwachsene Kinder und neun Enkel. Sie wohnt im Pegauer Ortsteil Großstorkwitz. Nach Abitur in Borna und Studium an der Universität Rostock (Diplom-Ingenieurin für Meliorationswesen) arbeitete sie ab 1976 als Ingenieurin für Wasserwirtschaft und Umweltschutz im Braunkohlenkombinat Borna. Von 1980 bis 1990 war sie Mitarbeiterin der LPG Pflanzenproduktion Wiederau-Zwenkau. Nach der Wende wurde sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Adenauer-Stiftung (1991 bis 1999 und 2005). CDU-Mitglied seit 1988, wurde sie in die letzte DDR-Volkskammer gewählt (März bis Oktober 1990), mit dem Übergang in den Bundestag (bis Dezember 1990). Landgraf war Landtagsabgeordnete von 1999 bis 2004, Stadträtin in Pegau seit 1995 (mit Auszeit) und einige Jahre Kreisrätin. 2005, 2009, 2013 und 2017 wurde sie als Direktkandidatin in den Bundestag gewählt, aus dem sie nun ausscheidet. „Wir müssen die CDU neu aufstellen“: Hat auch der Kanzlerkandidat Armin Laschet zu Ihrer Niederlage beigetragen? Ja. Ich kenne ihn nicht wirklich, weiß aber, dass er ein kenntnisreicher Sozialpolitiker ist. Ich habe schon gedacht, dass er es schaffen wird. Allerdings habe ich in Berlin immer klargemacht, dass bei uns fast alle Markus Söder als Kandidaten haben wollten. Bei Armin Laschet hatte ich gehofft, dass er sensibler in der Frage des Kohleausstieges sein würde, weil er damit auch in Nordrhein-Westfalen konfrontiert ist. Auf alle Fälle müssen wir uns als CDU neu aufstellen, sowohl inhaltlich als auch personell. Muss Armin Laschet weg? Ja. Sie waren 16 Jahre Vertreterin des Leipziger Landes und des Muldentals in Berlin. Was haben Sie konkret für Ihren Wahlkreis erreicht? Ich denke doch, einiges. Engagiert habe ich mich über vier Wahlperioden hinweg, dass das Bergbausanierungsprogramm für Mitteldeutschland fortgeführt werden konnte. Das tolle Neuseenland ist ja noch nicht fertig. Mit anschieben konnte ich in Berlin das Nationale Hochwasserschutzprogramm. Ich habe mich um den Agra-Tunnel in Markkleeberg bemüht, sodass er nunmehr in die konkrete Planung gehen kann. Dass es in der Perspektive eine S-Bahn-Verbindung von Leipzig nach Grimma geben wird, gehört ebenso zu meiner Bilanz wie auch die Pläne für eine Eisenbahnverbindung über Pegau nach Thüringen. Die Schaffung und Fortführung der Mehrgenerationenhäuser, wie es sie seit mehr als zehn Jahren in Wurzen, Grimma und Markranstädt gibt, gehören zu meiner Bilanz als Wahlkreisabgeordnete. Ich habe für die Unterstützung des Leipziger Symphonieorchester und der Sächsischen Bläserphilharmonie gekämpft. Erfolgreich konnte ich beispielsweise Bundesmittel einwerben für die Rettung des Schlosses Wiederau, des Arbeits- und Sterbehauses von Professor Wilhelm Wundt in Großbothen und für die Restaurierung der Kreuz-Kirche in Kitzen zu Hohenlohe. Bei diesem Blick auf die Habenseite stellt sich die Frage, womit Sie gescheitert sind? Ich habe über Jahre versucht, die Klosterkirche in Grimma mit Bundesmitteln aufzuwerten. Das hat nicht geklappt. Schließlich hat Luther dort elfmal gepredigt. Auch die Installation von Lärmschutzwänden an der A 14 bei Prösitz ist ein offener Posten – ebenso wie die dringend nötige Erweiterung der Lärmschutzwand an der A 72 bei Frauendorf. Nunmehr als Stadträtin in Pegau habe ich nach wie vor das Schloss Wiederau auf der Agenda. Es sollte künftighin auch für das Bachfest nutzbar sein. Bachs Kantate „Angenehmes Wiederau“ ist dafür ein schöner Ansatz. Schönste Zeit in der Volkskammer: Sie sind jetzt mehr als 30 Jahre in der Politik. Was war die schönste Zeit für Sie? Natürlich 1990 das halbe Jahr in der ersten frei gewählten Volkskammer. Auch die fünf Jahre im Landtag waren ein wichtiger Abschnitt, allerdings längst nicht so fordernd wie der Job im Bundestag. Muss die CDU nach dieser Bundestagswahl nicht ihr Verhältnis zur AfD überdenken? Gegenfrage: Warum? Was die AfD in den Plenardebatten gemacht hat, war unerträglich, so krass und beleidigend. Ich konnte nach mancher Rede von denen nicht mal mehr essen. Einfach nur übel. Sie haben nach Ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag viel Zeit. Was fangen Sie damit an? Ich will Waldhorn spielen lernen, im November fange ich damit an. Wir haben in der Familie elf Blechbläser, die haben mich dazu aufgefordert. Ich will die Sozialarbeiterin im Schülertreff Pegau unterstützen. Und dann habe ich neun Enkel, die müssen sich daran gewöhnen, dass ich jetzt auch zur Verfügung stehe. Ich möchte zudem im Freien Gymnasium Großdeuben mitarbeiten, in der Bibliothek vielleicht. Ansonsten bin ich ja nach wie vor ehrenamtliche Vorsitzende des Bildungswerkes Sachsen der Deutschen Gesellschaft sowie Mitglied im Präsidium des Internationalen Bundes. Da kommt keine Langeweile auf. Lesen Sie auch: „Tschüss Bundestag“ – drei Leipzigerinnen über große und kleine Momente der Politik Von Nikos Natsidis

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Landkreis Leipzig: Chef-Regionalplaner warnt vor früherem Kohleausstieg


Andreas Berkner, oberster Regionalplaner in der Region Leipzig-Westsachsen, warnt eindringlich vor einem früheren Kohleausstieg. Welche Risiken er durch einen vorzeitigen Exit aus der Braunkohleverstromung sieht und warum es aus seiner Sicht nötig ist, das Kraftwerk Lippendorf bis 2035 am Netz zu halten.
Um die Themen Strukturwandel und Kohleausstieg ging es bei der jüngsten Zusammenkunft des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westsachsen. Akteure der Regionalplanung trafen sich im Rittergut Dreiskau-Muckern, einem Ort, der „schon dem Untergang geweiht war“, wie Andreas Berkner, Leiter der Regionalen Planungsstelle, in Erinnerung rief. Die Lage im Bergbauschutzgebiet des damaligen Tagebaus Espenhain habe Dreiskau-Muckern damals fast das Aus beschert. Überall verlassene Gehöfte, Ruinen säumten die Dorfstraße. „Zuletzt hielten noch 30 Einwohner die Stellung“, so Berkner. Auch mit Rückendeckung des Planungsverbandes sei es damals gelungen, die Abbaggerung zu verhindern. „Heute leben hier wieder 500 Menschen“, schilderte der Regionalplaner. Dreiskau-Muckern habe sich vom einstigen Geister- zum Vorzeigedorf entwickelt. Planungsverband Leipzig-Westsachsen hat geliefert: Nach diesem Ausblick in die Vergangenheit standen die Herausforderungen der Neuzeit im Fokus. Verbandsspitze und Verbandsräte hatten dabei durchaus auch Grund zur Freude. Der Regionalplan, dessen Fortschreibung seit 2013 in Arbeit war, wurde im August durch das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung genehmigt. „Wir sind damit einer der zwei Planungsverbände in Sachsen, die geliefert haben“, zeigte sich Berkner zufrieden. Teilfortschreibung steht bevor: Doch noch ist die Tinte nicht trocken, muss das Planwerk erneut angepasst werden. „Wir werden zeitnah eine Teilfortschreibung zum Kapitel Energieversorgung auf den Weg bringen müssen, um die neuen energiepolitischen Vorgaben des Freistaates umzusetzen.“ Das neue Energie- und Klimaprogramm wurde im Juni vom sächsischen Kabinett beschlossen. Es definiert die Ausbauziele, denen sich auch die Planungsregion mit den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen sowie der Stadt Leipzig stellen muss. Schon jetzt sei absehbar, dass der Solarpark Witznitz mit einer geplanten Leistung von mehr als 600 Megawatt einen entscheidenden Beitrag dazu leisten werde, die regionalen Ausbauziele zu erreichen, betonte Berkner. Berkner: Kohle-Kompromiss nicht in Frage stellen: Die Verbandsspitze appellierte zugleich, den Kohle-Kompromiss nicht in Frage zu stellen. „Unter dem Aspekt des CO2-Minderung wäre ein früherer Kohleausstieg sicher wünschenswert“, so der Chef der Regionalen Planungsstelle. Aber mit Blick auf den nötigen Strukturwandel und bevorstehende Rekultivierungserfordernisse wäre ein vorgezogener Kohle-Ausstieg für die Region fatal, hieß es. „Nicht nur die Bergbaufolgelandschaft würde dann komplett anders aussehen. Auf die öffentliche Hand kämen auch erhebliche Mehrbelastungen zu“, prophezeite Berkner. Schließlich könne der Tagebaubetreiber nicht wie geplant Rückstellungen für die Zeit nach der Kohle bilden, wenn ihm sein Geschäftsmodell noch früher als verabredet untersagt würde. Fluktuation bei der Mibrag beginnt schon jetzt: Auch mit Blick auf die Arbeitskräfte sei inzwischen eine bedenkliche Dynamik eingetreten, die man durch weitere Diskussionen nicht noch forcieren dürfe. Berkner dazu: „Die Fluktuation bei Baggerfahrern und Mechatronikern beginnt schon jetzt.“ Beschäftigte würden der Mibrag mittlerweile den Rücken kehren, wenn sie bessere Angebote bekämen. Die Unsicherheit, ob es bei dem für das Kraftwerk Lippendorf und den Tagebau Vereinigtes Schleenhain für 2035 verordneten Kohle-Ausstieg bleibt, zermürbe die Branche schon genug. An dem per Gesetz festgelegten Stilllegungspfad müsse unbedingt festgehalten werden, hatte zuletzt auch Landrat Henry Graichen (CDU) als Vorsitzender des Planungsverbandes unterstrichen. Von Simone Prenzel

teilten dies erneut

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Am Kap Zwenkau wird kräftig investiert


Statt in die Ferne zu schweifen, nutzen wegen Corona viele Deutsche die Angebote in der näheren Umgebung. So auch zum Zwenkauer See. Dort sollen im nächsten Jahr die Aufenthalte noch komfortabler werden.
Nicht nur Ausflügler kamen diese Saison zum Zwenkauer See, um mit Blick über den See bis nach Leipzig hinüber das Hafenflair zu genießen oder sich während einer Radrunde durchs Neuseenland zu stärken. Auch Urlauber hatten Zwenkau gebucht. „Da ist viel Bewegung drin“, beobachtete Benedikt Kahlstadt, Geschäftsführer des Seebetreibers Sächsische Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG (SSZ). Als private Übernachtungen wieder erlaubt waren, begann der Run auf deren elf Ferienwohnungen. „Von Mitte Juni bis August waren wir zu über 90 Prozent ausgelastet, im September waren es noch 70 und sogar im Oktober noch 60 Prozent“, sagt Kahlstadt. Der Ansturm auf den Badestrand, die Bootsvermietungen und die gastronomischen Einrichtungen sei an den sonnigen Tagen enorm gewesen.
Volle Parkplätze

Auch Wohnmobile rollten in diesem Sommer, dem Trend folgend, zuhauf ans Kap. An den Wochenenden waren die markierten 27 Parkplätze an der Ostmole voll. „Hier haben wir den Zulauf massiv gemerkt, dabei können wir nur Parkplätze ohne die Annehmlichkeiten eines Camping-Platzes anbieten“, erklärt Kahlstadt. Während nach der Corona-Krise der Andrang auf die Ferienwohnungen vermutlich wieder abnehmen würde, kämen die Wohnmobil-Besitzer, die ja viel Geld investiert hätten, sicher weiterhin. Deshalb wolle man bis zur nächsten Saison 2022 in die Infrastruktur investieren. Zentral gelegene Stromsäulen, Versorgungsstationen für Frisch- sowie Entsorgungsstationen für Grauwasser und Toilettenkassetten sind geplant. Auch ein Sanitärgebäude soll schon im nächsten Jahr entstehen. „Sofern wir das schaffen, denn die Preise für Baustoffe sind in die Höhe geschnellt und es ist schwer, die nötigen Gewerke zu bekommen“, ist Kahlstadt skeptisch. Nutznießer der neuen Anlagen wären auch die 230 Liegeplatzinhaber im Hafen. 220 Plätze sind dauerhaft an Skipper vergeben, zehn bleiben für Wochenendgäste frei.
Nächstes Jahr wird gebaut

Badegäste dürfen sich auf ein neues Strandgebäude mit öffentlicher Toilette, Außenduschen, Kiosk und Funktionsräumen für eine Wasserrettung freuen. Das Bauvorhaben der Stadt Zwenkau, projektiert über die See- und Hafenbetreibergesellschaft Zwenkau (SHZ), wird auf dem Areal zwischen Strand und der Zufahrt zum Parkplatz Ostmole realisiert. Architektonisch soll sich das Haus am Aussehen an die Rettungstürme anlehnen, die Fernsehzuschauer aus der Serie „Baywatch“ kennen, erläutert Kahlstadt. Der Höhenunterschied am Hang werde über ein Ständerwerk ausgeglichen. Darauf stehen dann auf einer Plattform Module für die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten vom Verkauf bis zum WC. Der Bauantrag ist gestellt, Baubeginn soll im nächsten Jahr sein.
Mehr Sportangebote

Auch das sportliche Angebot wird erweitert. Stand Up Paddling, Segeln beim Regatta- und beim Yachtclub oder doch eher bequem als Freizeitkapitän mit einem Motorboot ist ebenso möglich wie eine Rundfahrt auf dem Personenschiff Santa Barbara. Mit Manni Heine vom Verein Gesundheitssport kann man übers Wasser rudern, in Robert Langes Tauchbasis die Unterwasserwelt erkunden. Im nächsten Jahr können über das Tourist-Kontor zusätzlich Kanus, Kajaks und Fahrräder gemietet werden.

Wer mit dem Auto anreist, um einen der letzten sonnigen Herbsttage am Kap zu verbringen, darf sich noch über eine kostenlose Abstellmöglichkeit freuen. Das vom Zwenkauer Stadtrat verabschiedete Parkraumbewirtschaftungskonzept wird erst ab 2022 umgesetzt.

Von Gislinde Redepenning

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Landkreis Leipzig: Chefsessel in 18 Amtsstuben werden neu besetzt


Ein Wahljahr steht 2022 ins Haus: Im Landkreis Leipzig werden in 17 Rathäusern die Chefsessel neu besetzt. Auch die Amtszeit von Landrat Henry Graichen (CDU) läuft aus. Ein Überblick über die derzeitigen Amtsinhaber und wann deren Amtszeit endet.
Während die Bundestagswahl noch Wellen schlägt, werfen die nächsten Urnengänge ihre Schatten voraus: Im kommenden Jahr stellt sich nicht nur Landrat Henry Graichen (CDU) im Landkreis Leipzig zur Wiederwahl. Außerdem entscheiden die Einwohner von 17 Kommunen, wer in den Rathäusern künftig das Sagen hat. In vielen Städten und Gemeinden zwischen Hohburger Bergen, Elsteraue und Kohrener Land läuft nach sieben Jahren ebenfalls die Amtszeit der derzeitigen Stadt- und Gemeindeoberhäupter aus. Im ehemaligen Leipziger Land werden die Bürger nach jetzigem Stand zu elf Abstimmungen gerufen, darunter auch in der Kreisstadt Borna. Im Muldental sind sechs Ortschefs zu küren. Lesen Sie auch: Conrad gewinnt Bürgermeisterwahl in Naunhof Darum gibt Röthas Bürgermeister Stephan Eichhorn sein Amt vorzeitig auf Brauchen kleine Orte hauptamtliche Bürgermeister? Rechnungshof kritisiert hohe Gehälter In Rötha tritt Bürgermeister Eichhorn früher den Rückzug an: In der Stadt Rötha wird es ebenfalls eine Entscheidung zur Besetzung des Chefsessels geben, obwohl in der Gartenstadt regulär erst 2023 gewählt würde. Bürgermeister Stephan Eichhorn (parteilos), 2016 als Einzelbewerber angetreten, amtiert eigentlich noch bis zum 31. Januar 2023. Der 67-Jährige hatte allerdings nach überstandener Covid-19-Erkrankung vor wenigen Wochen angekündigt, sich vorzeitig zurückzuziehen. Eichhorn brachte als möglichen Wahltermin für einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin Mitte 2022 ins Spiel. Dann würden auch die Röthaer parallel mit der Landratswahl und den meisten anderen Bürgermeisterwahlen der Region zur Urne schreiten und wieder in den regulären Rhythmus kommen. Die Wahlen müssen laut geltender Regularien frühestens drei und spätestens einen Monat vor Ablauf der Amtszeit abgehalten werden. Der Freistaat hat dazu bereits eine Empfehlung herausgegeben: Demnach sollen Bürgermeister und Landräte in Sachsen am 12. Juni 2022 gewählt werden. Als Termin für einen etwa notwendigen zweiten Wahlgang steht der 3. Juli 2022 im Raum. In folgenden Kommunen werden die Wählerinnen und Wähler zur Stimmabgabe aufgerufen (Amtsinhaber, Träger des Wahlvorschlags im Jahr 2015 und Ende der Amtszeit in Klammern): Bad Lausick (Michael Hultsch, vor sieben Jahren als Einzelbewerber angetreten, gewählt bis 31. Juli 2022), Belgershain (Thomas Hagenow, WV, 31.7. 2022) Böhlen (Dietmar Berndt, SPD, 31. 8. 2022) Borna (Simone Luedtke, Linke, 31. 7. 2022) Elstertrebnitz (David Zühlke, CDU, 31. 7. 2022) Geithain (Frank Rudolph, UWG Geithain, 1.9. 2022) Grimma (Matthias Berger, Einzelbewerber, 31.7. 2022) Groitzsch (Maik Kunze, CDU, 31.7. 2022) Großpösna (Gabriele Lantzsch, SPD, 31.7. 2022) Kitzscher (Maik Schramm, Einzelbewerber, 31. 7. 2022) Neukieritzsch (Thomas Hellriegel, CDU, 31. 7. 2022) Otterwisch (Matthias Kauerauf, Einzelbewerber, 31.7. 2022) Pegau (Frank Rösel, Einzelbewerber, 31.7. 2022) Trebsen (Stefan Müller, CDU, 31.7. 2022) Wurzen (Jörg Röglin, Einzelbewerber, 31.7. 2022) Zwenkau (Holger Schulz, CDU, 31.7. 2022). Wird in Elstertrebnitz, Otterwisch und Belgershain der Bürgermeister wieder hauptamtlich? In drei Kommunen lautet die Frage: Wird aus dem Nebenjob im Rathaus ein Hauptberuf? Bekanntlich wird in Sachsen darüber diskutiert, Bürgermeisterposten in kleineren Orten nicht mehr nur ehrenamtlich, sondern grundsätzlich hauptamtlich zu besetzen. Von dieser Möglichkeit könnten nach jetzigem Stand die Gemeinden Elstertrebnitz, Otterwisch und Belgershain Gebrauch machen. Brigitte Laux, Sprecherin des Landratsamtes, erklärt dazu, dass die angekündigte Kommunalrechtsnovelle in Dresden allerdings noch nicht beschlossen sei. Gibt die Kassenlage einen Berufs-Bürgermeister her? Demzufolge gibt es auch noch kein Datum, bis wann sich kleine Orte entscheiden müssen, ob ihre Kassenlage einen hauptamtlichen Bürgermeister hergibt. Bislang war in sächsischen Gemeinden bis 5000 Einwohner und ohne eigene Verwaltung das Ehrenamt vorgeschrieben. CDU, SPD und Grüne hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag allerdings dazu bekannt, auch mit Blick auf die immer schwieriger werdende Kandidatensuche aufs Hauptamt und damit eine höhere Vergütung zu setzen. Die Stadt Trebsen mit rund 4000 Einwohnern und eigener Rathaus-Mannschaft hatte ihre Hauptsatzung bereits 2018 geändert und wird 2022 erstmals wieder einen hauptamtlichen Ortschef wählen. Von Simone Prenzel

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Neuer Anlauf zur Rettung des Leipziger Auwalds


Der Leipziger Auwald ist bedroht. Doch über Strategien, das Landschaftsschutzgebiet zu retten, entbrennt regelmäßig Streit zwischen Politikern, Fachbeamten, Wissenschaftlern, Naturschützern. In einem Beteiligungsprojekt will Sachsens Umweltminister Günther die Lager jetzt zur Zusammenarbeit bewegen.
Der Auwald ist für die Leipziger eine Herzenssache. Das weisen Bürgerbefragungen nach, und es lässt sich auch daran erkennen, dass die Stadtgesellschaft seit Jahrzehnten hitzig streitet. Wie soll der Mensch umgehen mit diesen rund 5900 Hektar Landschaftsschutzgebiet, die über die Stadtgrenzen hinaus von Zwenkau im Süden bis zum Rand Sachsen-Anhalts im Nordwesten reichen? „Hier sitzen Leute im Raum“, sagte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Bündnis 90/Grüne) am Montagabend vor gut 80 Behördenvertretern, Kommunal- und Landespolitikern, Umwelt- und Naturschützern, Landwirten und weiteren Auwald-Experten, „die sich genau kennen – aber bisher keinen Wert darauf gelegt haben, sich auszutauschen“. Dabei verfolgten sie letztlich alle dasselbe Ziel, betonte Günther: dem bedrohten Ökosystem vor der Haustür neues Leben einzuhauchen. „Revitalisierung“ heißt das Fachwort. „Der Leipziger Auwald braucht Freunde, die zusammenarbeiten.“ Sein Ministerium hatte eigens zwei Mediatoren angeheuert, aus Hamburg und unverdächtig, selbst einem der vielen Lager anzugehören. Vier Stunden lang sollten in der Leipziger Konsumzentrale auch Kontrahenten miteinander ins Gespräch kommen, unter anderem in Workshops: Vertreter des Vereins „Naturschutz und Kunst“ ( Nukla ) etwa, die zuletzt immer wieder öffentlichkeitswirksam Anstoß genommen hatten, wenn Bäume im Auwald weichen mussten, mit Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke). Um Platz für die Anpflanzung von Stieleichen zu schaffen, hatte der Stadtrat auf Antrag seines Dezernats zuletzt vor knapp zwei Jahren Baumfällungen beschlossen. Auwald braucht regelmäßige Überschwemmungen: Was der Auwald vor allem benötigt, um Auwald zu bleiben: viel Wasser bei dynamisch wechselnden Wasserständen, am besten durch regelmäßige Überflutungen. „Es ist unglaublich viel Wissen da“, hob Christian Wirth hervor, Sprecher des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung und Botanik-Professor der Uni Leipzig. „Wir brauchen Mut und müssen groß denken, um jetzt in die Umsetzung zu gehen“, forderte er. Ulme und Esche, zwei der drei Baumarten, die für die Lebewesen im Ökosystem Hartholzaue entscheidend sind, hat der Leipziger Auwald bereits so gut wie verloren. Bleibt die Stieleiche. „Und sie hat ein Nachwuchsproblem“, erläuterte Wirth. Die Artenvielfalt, die von der Entwicklung bedroht ist, sei so groß „wie im tropischen Regenwald“, sagte er. Auf nur 18 Bäumen rund um den Auwaldkran hat sein Team allein 566 Käferarten gefunden, 114 davon stehen auf der Roten Liste. Ein knappes Jahr ist das Strategiepapier mittlerweile alt, das Wirth und zwölf weitere Wissenschaftler, Verbands- und Behördenvertreter im Auftrag von Günthers Umweltministerium erstellt haben. Zehn Thesen zur Revitalisierung des Auwalds auf 63 Seiten: kurzfristige Ideen wie die Schlitzung des Deiches im Süden am Ratsholz; und Projekte, für die ein langer Atem nötig sein wird, etwa kanalisierte Flüsse wie Weiße Elster und Luppe mancherorts in ihre natürliche Flussbetten zurückzuführen. Auenentwicklungskonzept 2024: Im Vorhaben „ Lebendige Luppe “ sammelt die Stadt Leipzig bereits seit 2012 Erfahrungen mit einem solchen Revitalisierungsprojekt. Er habe seither vielfältige Erlebnisse mit einer „hochinteressierten und emotionalisierten Zivilgesellschaft“ gehabt, sagte Umweltbürgermeister Rosenthal – und er habe gemerkt: „Wir brauchen eine gesellschaftlich akzeptierte und politisch legitimierte Zielsetzung.“ 2024 möchte sein Dezernat dem Stadtrat ein langfristiges „Auenentwicklungskonzept“ vorlegen. Es wird die entscheidende Abstimmung sein, stellte die Soziologin Karin Lange von der Universität Leipzig klar. „Die Bürgerbeteiligung kann die etablierte Form der demokratischen Willensbildung nicht ersetzen.“ Sich zu beteiligen, erfordere Zeit, Wissen und Geld. „Bildungsferne Schichten, Migrantinnen und Migranten, Menschen in prekären Verhältnissen partizipieren fast nie an meinungsbildenden Prozessen.“ Insofern mag Günthers Initiative, die widerstreitenden Auwald-Gruppen zusammenzubringen, die Chancen auf das Großprojekt erhöhen: Beschlossene Sache ist die Revitalisierung damit nicht. Lesen Sie auch Leipzigs Auwald stirbt – Experten erklären, wie die Rettung laufen kann Forschung in Baumkronen: Zu Besuch auf dem Leipziger Auwaldkran Streit um Baumfällungen im Auwald In den Workshops tauchten denn auch einige Klippen auf, die es zu umschiffen gilt. Das betrifft zum Beispiel den Hochwasserschutz für Anrainer einerseits, andererseits aber auch das Problem, dass Wasser für Überflutungen in den häufiger werdenden Dürrejahren eher fehlt. Auch von Verletzungen und enttäuschten Hoffnungen in der Vergangenheit war die Rede. Von Wut darüber, dass es nicht vorangeht. Minister Günther, Bürgermeister Rosenthal und Forscher Wirth können trotzdem optimistisch sein, dass die Beteiligungsstrategie aufgeht und mit weiteren Treffen Feuer aus der Debatte nimmt. Über eine Echtzeit-Feedback-App waren die gut 80 Auwald-Kenner am Ende aufgerufen, den Abend in jeweils einem Wort zusammenzufassen. Am häufigsten erschienen Begriffe wie „Zusammenarbeit“, „Aufbruch“ und „Vertrauen“ auf der Videowand. Von Mathias Wöbking

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Jungfernfahrt der „Zwenkau“


Zuwachs für die Flotte des Gesundheitssportvereins Dr. Heine: Ein neuer Doppelvierer ist künftig in den Zwenkauer Stadtfarben Weiß und Blau unterwegs. Kein Wunder, dass das Boot auch „Zwenkau“ heißt.
Mit dem Leistungsrudern in Deutschland geht es seit Jahren bergab, mit dem Gesundheitsrudern am Zwenkauer See steil bergauf. Die Flotte des Vereins Gesundheitssport Dr. Heine, die ihr Domizil im Hafen zwischen dem Yacht- und Tauchclub gefunden hat, wurde jetzt mit der Jungfernfahrt und Taufe eines Doppelvierers erweitert.

Vereinschef Manni Heine hat das Boot mit Unterstützung seiner Mitglieder auf Vordermann gebracht. „Auf persönlichen Wunsch von Bürgermeister Holger Schulz in den Zwenkauer Stadtfarben Weiß und Blau“, verrät er. Und es wurde auch auf den Namen „Zwenkau“ getauft. „Die Einladung zum Schnupperrudern steht“, schickt Heine Grüße ins Rathaus.
Schlagfrau wird bald 82

Zur Jungfernfahrt nahm Benedikt Kahlstadt vom Seebetreiber SSZ (Sächsisches Seebad Zwenkau Beteiligungen GmbH) als Steuermann mit Platz im Boot. Schlagfrau war Roswitha Rausch. Die Zwenkauerin, die im November ihren 82. Geburtstag feiert, ist eines der frischsten Mitglieder. Als im Mai ein Artikel über die Schiffstaufe des Gig-Doppelvierers „Siggi“ in der LVZ stand, rief sie gleich bei Vereinschef Heine an. In jungen Jahren hatte sie das Rennrudern erlernt und war bis 2015 mit Gleichgesinnten der Rudergesellschaft Wiking auf Leipziger Gewässern unterwegs. Als die sich die Gemeinschaft auflöste, blieb auch Roswitha Rausch zu Hause. Bis vor Kurzem. „Die alten Muskeln werden jetzt wieder aufgeweckt“, sagte sie lächelnd und genoss sichtlich das gemeinsame Freizeiterlebnis an der frischen Luft.
Jede(r) kann mitmachen

Das Boot, das bisher die vermutlich meisten Kilometer auf dem See zurückgelegt hat, ist ein Katamaran Marke Eigenbau. Der liegt mit seinen zwei Rümpfen ruhig auf dem Wasser und ermöglicht Anfängern jeden Alters den sicheren Einstieg ins Boot und in den Rudersport. Jede(r) kann mitmachen – egal ob sie oder er ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen oder ein krankheitsbedingtes Handicap hat.

Neu im Boot und rundum begeistert zeigte sich auch die Leipzigerin Margot Buomann-Treu (67). „Die Leute werden toll motiviert und mitgenommen“, freute sie sich über die freundliche Aufnahme bei Dr. Heine.

Dass der so gut durch die Corona-Krise geschippert ist, während manch anderer Verein nach langen Lockdown-Wochen hohe Mitgliederverluste zu verzeichnen hatte, liegt nicht zuletzt am Engagement des Vereinsvorsitzenden, der seine Mitruderer, sobald es wieder erlaubt war, einzeln im Zweier raus auf den See begleitete.
Vereinschef erhält Auszeichnung

Lohn dafür war im August im Dresdner Hilton-Hotel die Auszeichnung „Joker im Ehrenamt“, mit der Sachsen diejenigen ehrt, die sich durch langjährige und besonders herausragende ehrenamtliche Tätigkeit, durch neue und nachhaltige Impulse in der Sport- und in der Sportjugendarbeit verdient gemacht haben. Heine war einer von 31 Trainer und Betreuern, die auf die Bühne gerufen wurden. „Vom Ruder-Einer bis zum Achter-Katamaran hören alle auf sein Kommando“, hatte Moderatorin Eike Papsdorf, freischaffende TV-Sportjournalistin (unter anderem ZDF und MDR), in ihrer Laudatio ausgeführt. „Bei den Ausfahrten wird der Rudersport auch zu einem Kultur- und Naturerlebnis. Dieses Lebensgefühl vermag der Vereinsvorsitzende generationsübergreifend zu vermitteln.“

Von Gislinde Redepenning

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Olaf Ulbricht zeigt „Heile Welten“ in Zwenkau


Als Kind sog Olaf Ulbricht den Duft der Farben in Ateliers auf. Nun stellt der Künstler in der Lehmhaus-Galerie in Zwenkau aus. Er malt naiv – und das auf eine besondere Art.
Mit farbenfrohen Bildern, die noch bis zum 19. November die Wände der Lehmhaus-Galerie in der Leipziger Straße 14 in Zwenkau schmücken, entführt Olaf Ulbricht in „Heile Welten“; in das Licht und die Landschaften, die der heute 70-Jährige in jungen Jahren genoss. Der Rentner malt täglich: Schon als Lehrer für Elektrotechnik hatte Ulbricht viel Zeit zum Malen, seit dem Eintritt ins Rentenalter nimmt er den Pinsel täglich in die Hand. Er fängt anheimelnde Stimmungen ein: Da spaziert ein Paar Hand in Hand über Feldwege, da laufen Kinder in der Abenddämmerung mit leuchtenden Laternen durchs Dorf, da dringt aus Fenstern und durch geöffnete Türen warmes Licht nach draußen. Die Häuser und Ställe seiner idyllischen Dorfszenen gibt es alle. Das friedlich-ländliche Leben drumherum zaubert er nach seiner Fantasie dazu. Der Autodidakt spielt mit Proportionen und Größenverhältnissen und gibt sich der Liebe zum Detail hin. In fast 50 Bildern lässt er das Publikum am Wandel seiner Malkunst teilhaben. Das Kind ist früh fasziniert: Die Wurzeln dieser Leidenschaft liegen in seiner Kindheit. Geboren in der Künstlerstadt Meißen, faszinierten Ulbricht schon früh Ateliers. „Ich bin oft bei Künstlern zu Gast gewesen. Allein der Duft der Farben hat mich gefangen genommen“, erzählt der Maler, der jetzt in Rheinland-Pfalz lebt. In seiner Zeit im Erzgebirge – seine Frau stammt von dort – fand er Gefallen an der Schnitzkunst. Holzreliefs, die er farbig gestaltete, brachten ihm den Titel „Bilderschnitzer“ ein. In den 1980er-Jahren, nach einem Ausreiseantrag, verließ er die DDR in Richtung Westen,wo Ulbricht die Kölner Mäzenin und Galeristin Marianne Kühn (1914–2005) kennenlernte. „Sie hat mich zu einem Naiven erklärt; was mir vorher gar nicht so bewusst war. Und sie hat mich in die weltweite Szene eingeführt“, blickt er zurück. In anderen Ländern sei das Genre Naive Malerei viel angesehener, in Deutschland sei es eher ein Stigma. Von Gislinde Redepenning

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AfD färbt Landkreis Leipzig hellblau: SPD und CDU gewinnen nur in wenigen Kommunen


Es ist der Tag, an dem Statistiker mit Zahlen jonglieren und sich Wahlkämpfer fragen: Was haben Bierstände, Flyer und Bratwürste gebracht? Wir werfen einen Blick auf den Landkreis Leipzig und analysieren: Wo holte sich AfD-Mann Edgar Naujok den Sieg, wo verlor die CDU besonders stark, und warum schafft SPD-Frau Franziska Mascheck auf Umwegen den Sprung nach Berlin?
Nachdem die Christdemokraten 2017 den Wahlkreis noch hauchdünn behaupten konnten, ist die einstige CDU-Bastion Landkreis Leipzig geschliffen. Wenn auch denkbar knapp, jagte AfD-Mann Edgar Naujok der CDU erstmals das Direktmandat ab und sitzt für die nächsten vier Jahre im Bundestag. Am Ende lag der Markranstädter 284 Stimmen vor Georg-Ludwig von Breitenbuch. Vorbei die Zeiten, als CDU-Frau Katharina Landgraf noch ungefährdete Siege teilweise jenseits der 50 Prozent einfuhr. Der CDU-Kreischef hatte in 16 der 30 Landkreis-Kommunen gegenüber der AfD das Nachsehen. Nur Optimisten in der CDU glaubten, dass sich das Blatt am Abend noch einmal wenden könnte. Doch selbst Breitenbuchs Sieg in seiner Heimatstadt Frohburg oder klassischen CDU-Hochburgen wie Groitzsch oder Zwenkau fiel nicht deutlich genug aus, um noch etwas an der Niederlage zu ändern. Naujok bleibt in Markranstädt nur zweiter Sieger: Überdurchschnittliche Ergebnisse erreichte Naujok in Trebsen (32,4 Prozent) und Thallwitz (31,8 Prozent). Insgesamt lag er in 16 Kommunen – darunter auch der Kreisstadt Borna – vorn. In seiner Heimstadt Markranstädt blieb der 61-Jährige hingegen nur zweiter Sieger. Sein schlechtestes Resultat fuhr Naujok in Markkleeberg mit 13,6 Prozent ein. CDU landet bei Zweitstimmen nur auf Platz 3 der Wählergunst: Die CDU gehört nach diesem Wahlabend für Breitenbuch auf die Oppositionsbank. Nicht nur das Direktmandat ist nach 16 Jahren in Folge weg. Bei den Zweitstimmen büßt die Regierungspartei zwischen Thallwitz und Geithain fast 10 Prozentpunkte ein. Mit 20,4 Prozent findet sich die einst erfolgsverwöhnte CDU noch nach der SPD wieder, die 21,3 Prozent holt und ihr Ergebnis damit mehr als verdoppelt. Die AFD verliert gegenüber 2017 bei den Zweitstimmen zwar leicht, gewinnt den Landkreis Leipzig aber dennoch. Mascheck schafft Sprung über die Landesliste: Strahlende Gesichter gibt es vor allem bei der SPD: 9,9 Prozent legt die Partei im Landkreis zu. Was niemand für möglich hielt: Für Franziska Mascheck reicht sogar Platz 8 auf der SPD-Sachsen-Liste, um in den Bundestag einzuziehen. Linke halbieren ihr Ergebnis zwischen Thallwitz und Geithain: Katerstimmung hingegen bei den Linken: Direktkandidaten Julia Schramm hatte nicht den Hauch einer Chance, bei den Zweitstimmen büßen die Linken ebenfalls mächtig ein und halbieren ihr Ergebnis von 2017. Nur symbolischen Wert hatten auch die Kandidaturen von Olaf Winne (FDP) und Matthias Vialon (Grüne). Von den Mini-Parteien punktete Denise Wendt mit 3,8 Prozent noch am deutlichsten. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,2 Prozent und damit 0,6 Prozent höher als vor vier Jahren. Von Simone Prenzel

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Privates Gymnasium will in Zwenkau weiter wachsen


Sie unterrichten 390 Gymnasiasten und betreuen 220 Hortkinder: Die privaten DPFA-Einrichtungen in der Pestalozzistraße in Zwenkau bestehen 15 Jahre. Ein größeres Schulzentrum ist nun in der wachsenden Stadt geplant.
Mit einer Festveranstaltung wurde am Freitag das 15-jährige Bestehen von DPFA-Regenbogen-Gymnasium und DPFA-Hort im Schulzentrum gefeiert. Auch die städtische Grundschule gehört zum Ensemble. Ein Blick auf die Entwicklung am Standort zeigt, dass die Kapazitäten in der Pestalozzistraße erreicht sind. Das nächste Jubiläum wollen alle Beteiligten am liebsten im geplanten neuen Schulzentrum feiern. Per Handschlag besiegelt: Schulleiter Niels Schulz erinnerte an den Start im Jahr 2006. Dem Eintreffen der ersehnten Genehmigung vom Regionalschulamt sei ein ganzes Jahr harter Arbeit vorausgegangen, so Schulz. Nach dem Aus der Mittelschule war in dieser Zeit die Eröffnung des Gymnasiums der Stadtverwaltung mit dem verstorbenen Alt-Bürgermeister Herbert Ehme an der Spitze ein großes Anliegen. „Es gab viele Skeptiker und Kritiker, eine private weiterführende Schule zu etablieren“, hatte er anlässlich des zehnjährigen Jubiläums gesagt. Mit Professor Clauß Dietz von der DPFA-Akademiegruppe – DPFA steht für Deutsche Private Finanzakademie – als kompetentem Partner konnte er die Trägerschaft damals per Handschlag besiegeln. Dank Technik gut durch Corona: Mit einer Klasse von 25 Schülerinnen und Schülerinnen ging es los. Inzwischen besuchen 390 Gymnasiasten 220 Hortkinder die Zwenkauer DPFA-Einrichtungen. Mehr als 240 Jugendliche haben seit 2014 erfolgreich ihr Abitur abgelegt. Neueste Errungenschaft für den Unterricht sind elf digitale Tafeln und 27 Dokumentenkameras. Nicht zuletzt dank der hervorragenden Ausstattung sei man sehr gut durch die Corona-Pandemie gekommen, betonte Schulz. Die Technik wurde zügig ergänzt, lange bevor über den Digitalpakt Geld geflossen sei, habe der Träger die benötigten Anschaffungen vorfinanziert. In die prosperierende Stadt gehöre nun noch ein größeres Schulzentrum. An alter Schäferei wäre Platz: Potenzial bietet das Areal rund um das alte Schäfereigut südlich des Großdeubener Weges zwischen der Bebauung entlang der Goethestraße im Westen und dem Seeufer im Osten. Der Abriss der alten Schäferei, im Januar diesen Jahres vom Stadtrat beschlossen, ist ein Puzzlestein für die künftige Entwicklung. „Wir haben die Grundlagen geschaffen und zusätzliche Grundstücke in diesem Bereich erworben“, erklärte Bürgermeister Holger Schulz. Doch noch steht die Finanzierung als unüberwindbare Hürde im Weg. Die staatliche Förderung für solch ein Vorhaben sei leider dünn, bedauert das Stadtoberhaupt. Von Gislinde Redepenning

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„Gemeinsam stark“ – in Zwenkaugewinnen beide Seiten


Null Bock auf Schule, aber trotzdem eine Zukunft bekommen: Columbus Junior bringt mit einem besonderem Projekt Jugendliche im Waldbad Zwenkau auf die richtige Spur.
Dass der Verein Columbus Junior mit seinem Projekt „Gemeinsam stark“ im städtischen Waldbad Zwenkau residiert, ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Seit sieben Jahren werden am Rande des Eichholzes junge Menschen mit schulischen und sozialen Problemen betreut und beim Start ins Arbeitsleben unterstützt. Die Stadt wiederum freut sich über Hilfe bei der Pflege und Verschönerung des Freibadgeländes. Jeder Fall ist anders: Schulverweigerer aus dem Beruflichen Schulzentrum (BSZ) Landkreis Leipzig in Böhlen, bis zu sieben zwischen 16 und 18 Jahren, werden von einem vierköpfigen Team aus Fachanleitern und Sozialpädagogen ebenso betreut wie derzeit 13 junge Erwachsene bis zu 27 Jahren ohne Schulabschluss oder mit abgebrochener Ausbildung. Ganz individuell, denn „jeder Einzelfall hat unterschiedliche Hintergründe“, erklärt Michael Häckel. So gibt es bei Bedarf Stützunterricht in Deutsch und Mathematik, Konzentrationstraining, therapeutische Maßnahmen oder eine Elternberatung. Es sind jedoch vorwiegend praktische Arbeiten vom Küchendienst bis zum Projektgarten, in denen sich Stärken herauskristallisieren sollen, die bestenfalls zu einem Hauptschulabschluss und perspektivisch in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter zu einem Praktikum und einer festen Anstellung führen sollen. Klare Ansagen helfen: Manchmal hapert es auch an Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Damit hat eine 23-jährige Praktikantin im Reinigungs- und Hauswirtschaftsbereich des Sana Geriatriezentrums gerade keine Probleme. „Die Chancen stehen gut, dass sie übernommen wird“, freut sich Häckel über ein aktuelles positives Beispiel aus seinem Arbeitsalltag. „Es braucht immer Zeit und es gibt leider Fälle, die sich trotz aller Bemühungen nicht integrieren lassen.“Auch Michael Renner (34) hat es geschafft. Der Markkleeberger, derzeit in Groitzsch zu Hause, ist über die Betreuung in Zwenkau im auf dem Gelände angesiedelten Kinder- und Jugendtreff Leuchtturm untergekommen. Der frühere Langzeitarbeitslose packt gerade unter Regie des Röthaer Zimmerers Malte Vogel bei der Verkleidung der Fassade mit an. „Es hat mir geholfen, dass ich manchmal einen Tritt bekommen habe“, gibt er zu. „Nennen wir es klare Ansagen und Hilfe zur Selbsthilfe“, betont Teamleiter Rainer Maslock. Er ist voll des Lobes über seinen handwerklich besonders begabten Schützling und „perfekten Mitarbeiter“, der Strukturen gelernt und Stabilität erlangt hat. Neue Lösung gesucht: Seinen befristeten Job würde Renner nur allzu gerne behalten. „Die ersten beiden Jahre wird seine Stelle zu 100 Prozent gefördert, dann nur noch zu 90 Prozent“, erklärt dazu die Columbus Junior Vorsitzende Nicole Schmidt. „Für einen großen Betrieb ist das eine gute Sache, für uns als gemeinnützigen Verein sind selbst die verbleibenden zehn Prozent kaum finanzierbar.“ Deshalb sei man auf der Suche nach Lösungen, durch einen Spendenaufruf oder eine Patenschaft. Von Gislinde Redepenning

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Wärme gewinnen aus dem Zwenkauer Seewasser – technisch möglich


Einen Tagebausee als natürliche Wärmequelle nutzen? Die Idee ist nicht neu, wohl aber die Technologie. Nach einem Jahr Forschungsarbeit am Zwenkauer See zeigt eine jetzt vorgelegte Studie, wie das machbar ist. Sorgen bereitet den Experten allerdings noch die für den Wärmetransport erforderliche Infrastruktur.
Können die Seen im Leipziger Südraum als Wärmequelle für die Beheizung von Wohnungen oder gar für Prozesse in Industriebetrieben genutzt werden? Eine von der Metropolregion Mitteldeutschland in Auftrag gegebene Studie, in der die Potenziale der Seethermie am Beispiel des Zwenkauer Sees untersucht wurden, gibt Antworten auf diese Frage.

Ein Jahr lang hat ein aus sechs spezialisierten Instituten und Firmen bestehendes Konsortium das Gewässer mit Messsonden untersucht, Temperaturen in unterschiedlichen Jahreszeiten und Tiefen bis zu 50 Metern analysiert und mögliche Auswirkungen des Wärmeentzugs auf den See berechnet. Für Bernd Felgentreff, der mit seiner Leipziger Firma Technische Beratung für Systemtechnik am Projekt beteiligt ist, sind die Ergebnisse richtungsweisend. „Das hier untersuchte System ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch genehmigungsfähig. Wir haben also einen funktionierenden Baustein auf dem Weg zu einer CO2-freien Wärmeversorgung“, ist er überzeugt.
Wärme aus eiskaltem Wasser

Grundlage des Systems ist ein im vergangenen Jahr mit dem sächsischen Zukunftspreis „eku“ ausgezeichnetes Verfahren, das vom Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden (ILK) entwickelt wurde. Bei der „Vakuum-Flüssigeis-Technologie“ wird Seewasser in relativ geringen Mengen entnommen und diesem in einem Flüssigeiserzeuger Wärme entzogen. Während diese zur Nutzung zur Verfügung steht, wird das dabei entstandene Flüssigeis in den See zurückgeführt.

„Mit dieser Technologie lassen sich aus 0 Grad kaltem Seewasser 12 Grad Wärme gewinnen“, veranschaulicht Felgentreff das Ergebnis dieses Prozesses. Besonders wichtig seien im Rahmen der Untersuchungen die Auswirkungen auf den See gewesen. „Selbst wenn alle Anrainer ihren Bedarf auf diese Weise decken, würden damit nur rund 0,015 Prozent der natürlichen Regeneration des Gewässers in Anspruch genommen. Das heißt, der See kühlt sich um nicht einmal ein Grad ab“, so Felgentreff.
Pilotprojekt gesucht

Ob sich dieses Verfahren in der Praxis durchsetzen kann, hängt allerdings von anderen Faktoren ab. Um die gewonnene Wärme zum Abnehmer zu bringen, bedarf es spezieller Leitungen, die von den Fachleuten als „kalte intelligente Netze“ bezeichnet werden. Diese in bestehende Siedlungen zu verlegen, betrachtet Kersten Roselt, Geschäftsführer des projektleitenden Ingenieurbüros Jena-Geos, kritisch. „Im Bestand macht das nur Sinn, wenn ein betreffendes Gebiet ohnehin saniert wird“, schränkt er ein. Ganz anders stelle sich die Situation dar, wenn neue Wohnsiedlungen oder Gewerbegebiete in Seenähe geplant seien. „In diesem Fall zeigt die Studie, dass das System ein wichtiger Baustein bei der dezentralen Versorgung sein wird“, so Roselt.
Zuversichtlich ist auch der Auftraggeber der Studie. Johannes Ganzler, Hauptfeldmanager Energie der Metropolregion Mitteldeutschland, stellt fest: „Es hat sich gezeigt, dass das System realisierbar ist, ohne die Gewässer zu gefährden.“ Allein das Leipziger Neuseenland und andere geflutete Tagebaue besitzen demnach das Potenzial, um etwa 4 Gigawatt thermische Energie bereitzustellen. „Jetzt geht es darum, ein geeignetes Pilotprojekt zu finden“, blickt er nach vorn. Im Idealfall ein in der Nähe eines Sees geplantes Baugebiet, in dem die neuen Technologie gleich mit installiert werden kann.

Von Rainer Küster

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Der „vergessene Maler“ im Zwenkauer Lehmhaus


Da ist der Zwenkauer Galeristin mal wieder ein großer Wurf gelungen: Mit dem Tübke- und Mattheuer-Schüler Wilfried Falkenthal hat Catherine Scholz einen Großen seiner Zunft ins Lehmhaus geholt. Die 38 ausgestellten Werke bieten reichlich Spielraum für Interpretationen.
Wenn sich an diesem Samstag um 19 Uhr die Türen zur Lehmhaus-Galerie öffnen, dürften die Erwartungen der Besucher noch etwas höher sein als sonst. Mit 38 Werken des inzwischen in Bad Lausick lebenden Malers Wilfried Falkenthal hat Galeristin Catherine Scholz eine Ausstellung nach Zwenkau geholt, die es gleich in mehrfacher Hinsicht in sich hat. Da ist zum einen der Künstler. Obwohl einige der Werke Falkenthals deutschlandweit hohen Bekanntheitsgrad genießen, wird ihrem Schöpfer auch schon mal das Prädikat „Der vergessene Maler“ zuteil. Er erlebe es häufig, sagt der 79-Jährige, dass er Menschen vorgestellt wird, die mit seinem Namen nichts anzufangen wissen. Kommt dann aber die Sprache auf sein Gemälde „Das Brigadebad“, heiße es oft erstaunt: „Ach, Sie sind das?“ Der Prophet aus dem Brigadebad: Dabei ragt das 1976 entstandene Werk, das heute im Bundesinnenministerium in Berlin hängt, keinesfalls so exponiert aus Falkenthals Schaffen heraus. Mehr als die handwerkliche Perfektion sieht der an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst unter Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer ausgebildete Maler die Aussagen seiner Werke als Alleinstellungsmerkmal. „Oft höre ich von Betrachtern meiner Motive, die sich beispielsweise mit Tagebaulandschaften in der DDR auseinandersetzen, dass ich damals schon Visionen hatte, die heute wahr geworden sind“, schildert Falkenthal. Als Beispiel für derart „prophetischen Charakter“ führt er das Gemälde „Der Robinson vom Haselbach“ an, auf dem zwischen Bäumen hindurch ein Segelschiff zu sehen ist. „Das war zu einer Zeit, als sich dort noch ein Tagebauloch befand“, sagt er und lächelt verschmitzt. Genau dieses schelmische Lächeln könnte sich durchaus auf die Besucher der Schau übertragen. Falkenthal, dem ein Dresdner Galerist einmal sagte, dass er auch im Genre der Satire gut aufgehoben wäre, präsentiert in Zwenkau 38 Werke „mit doppeltem Boden“. Aus der Perspektive des Katers: Künstlerisch hoch anspruchsvoll, hat der im Brandenburgischen Baruth geborene Maler unter anderem erotische Komponenten stilvoll mit überraschender Situationskomik verwoben, die sich dem Betrachter oft erst auf den zweiten Blick eröffnen. Beim ersten Betrachten sitzt da nur ein Kater zwischen den Füßen einer Frau, der die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf sich zieht. „Wer bereit ist, in die Perspektive des Katers zu wechseln, wird vielleicht erkennen, dass sich das Tier in einer sehr angenehmen Situation befindet“, bietet Falkenthal als Interpretation an. Und wieder ist da dieses verschmitzte Lächeln eines Mannes, der eben auch mal kultiviertem Schalk den Pinsel führt. „Ich will Hintergedanken fördern, damit man sich intensiv mit dem Werk beschäftigt.“ Auch darum steht die bis zum 18. September jeweils donnerstags bis samstags zwischen 14 und 18 Uhr geöffnete Ausstellung unter dem Motto „Comme il vous plaira“ – „Wie es euch gefällt“. Von Rainer Küster

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Streit um „Harthweide“ – Zwenkau verzichtet auf Rechtsmittel und will nachbessern


Nachdem das Oberverwaltungsgericht Bautzen (OVG) den Bebauungsplan für das neue Wohngebiet „Harthweide“ in Zwenkau für ungültig erklärt hat, will die Stadt keine Rechtsmittel einlegen. Stattdessen sollen die Mängel in dem Plan behoben werden.
Im Rechtsstreit um die Wirksamkeit des Bebauungsplanes (B-Plan) „Harthweide“ wird die Stadt Zwenkau keine Rechtsmittel einlegen. Dies habe Bürgermeister Holger Schulz (CDU) gegenüber dem Landkreis Leipzig erklärt, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes vom Donnerstag. Demnach wolle sich die Kommune nun „in einem ergänzenden Verfahren gemeinsam mit dem Projektentwickler und den Planern mit allen Anforderungen des Oberverwaltungsgerichtes auseinandersetzen und insbesondere die geforderte Absicherung der naturschutzrechtlichen Ausgleichsflächen in die Wege leiten“. Abschluss des Verfahrens nicht vor Ende des Jahres: Wie weiter verlautet, sei die Beseitigung der formalen Fehler im B-Plan nach Einschätzung der Beteiligten möglich. „In dem 40-seitigen Urteil hat sich das OVG auch mit den anderen Einwänden gegen den Plan befasst, aber keine weiteren Mängel benannt, welche zur Außerkraftsetzung der Genehmigung führten“, so Bürgermeister Schulz. Das Plankonzept selbst stehe also nicht infrage. Da sich die Stadträte mit der Planergänzung befassen müssen, sei ein Abschluss des Verfahrens nicht vor Ende dieses Jahres zu erwarten. Umfangreicheres Verfahren bei neuen Bauanträgen: Wie berichtet, hatte das OVG Bautzen den Bebauungsplan im Juli für unwirksam erklärt. Zu den Konsequenzen für derzeitige Bauherren und Bauwillige heißt es in der Mitteilung des Landratsamtes: „Das Bauaufsichtsamt wird bei der Entscheidung, ob und inwieweit ein Einschreiten gegen die derzeitigen Baumaßnahmen erforderlich ist, die von der Stadt Zwenkau vorgetragene Strategie zur Heilung des für unwirksam erklärten B-Planes berücksichtigen müssen.“ Wer einen neuen Bauantrag stellen möchte, für den bestehe grundsätzlich auch während der Aufstellung eines B-Plans und ebenfalls im Ergänzungsverfahren die Möglichkeit, einen solchen einzureichen. Allerdings sei dieser durch das Bauaufsichtsamt in einem umfangreicheren Genehmigungsverfahren zu prüfen. Von Rainer Küster

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So steht es um den Glasfaserausbau in Böhlen


Der Telekommunikationsdienstleister Envia-Tel hat sich viel Zeit genommen für die Vorvermarktung von Glasfaseranschlüssen in Böhlen. Es geht um eine Mindestzahl von Verträgen. Das hat sich gelohnt, meint der Bürgermeister.
In Böhlen ist es nur noch eine Frage der Zeit bis zu schnellen Online-Zugängen. Die Bauarbeiten zur Verlegung von Glasfaserkabeln für leistungsfähiges Internet bis in die Haushalte können beginnen. „Die Böhlener haben Ja gesagt zu schnellem Internet und die Vorvermarktungsquote erreicht“, freut sich das Unternehmen Envia-Tel in einer jetzt verbreiteten Pressemitteilung.

Vom Trampelpfad auf die Überholspur

Die Mindestanzahl von Verträgen – 35 Prozent der Haushalte – sei erforderlich, da das Telekommunikationsunternehmen, welches zum Energieversorger Enviam gehört, den Ausbau eigenständig finanziere. Auch Böhlens Bürgermeister Dietmar Berndt (parteilos) begrüßt den bevorstehenden Ausbau.

„Es freut mich sehr, dass sich noch viele Bürgerinnen und Bürger in Böhlen für einen Glasfaser-Anschluss entschieden haben und sich die Verlängerung der Vorvermarktungsphase gelohnt hat. Für jeden einzelnen, aber auch für unsere gesamte Stadt bedeutet das: runter vom Trampelpfad und rauf auf die digitale Überholspur“, ist der Bürgermeister überzeugt.

Übertragung mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde

In Böhlen war die sogenannte Vorvermarktung nur schleppend angelaufen. Envia-Tel hatte deswegen den Zeitraum für das Werben um Kunden und den Abschluss von Verträgen verlängert. Bis die Interessenten in Böhlen auf die Glasfaser-Technologie zugreifen können, wird allerdings noch mehr als ein Jahr vergehen. Denn die Bauarbeiten sollen laut Mitteilung des Unternehmens voraussichtlich erst im Frühsommer 2022 beginnen.

Das Glasfasernetz werde direkt bis zu den Haushalten aufgebaut. Aufgrund der direkten Anbindung stehen laut Envia-Tel Produkte mit Übertragungskapazitäten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde zur Verfügung. Kunden, die innerhalb der Vorvermarktung einen Vertrag abgeschlossen haben, bekommen den Hausanschluss kostenlos gelegt.

Spätere Anschlüsse werden teurer

Wer sich bis zum Ende der Bauzeit für diesen Dienstleister entscheidet, erhält ein spezielles Angebot für den Anschluss. Envia-Tel spricht dabei von einem Sonderpreis. „Unser Ziel ist es, schnelles Internet flächendeckend in die Stadt zu bringen“, betont Geschäftsführer Stephan Drescher. Spätere Anschlüsse würden mehr kosten.

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Harthweide: Vorerst kein Baustopp am Zwenkauer See


Darf am Zwenkauer See noch weiter gebaut werden oder nicht? Das Oberverwaltungsgericht Sachsen hatte den Bebauungsplan zur Harthweide jüngst für „unwirksam“ erklärt. Im Anschluss beantwortete das Gericht nun Fragen der LVZ, was das konkret bedeutet.
Im Zwenkauer Baugebiet Harthweide dürfen die Arbeiten vorerst weiterlaufen. Das teilte das Sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) jetzt auf LVZ-Anfrage mit. „Die Wirkungen des Urteils treten erst mit Rechtskraft ein“, erklärte Gerichtssprecher Thomas Tischer. Frühester denkbarer Termin dafür sei der Ablauf der Rechtsmittelfrist, also einen Monat nach Zustellung der schriftlichen Urteilsgründe an die Stadt Zwenkau. Falls die Stadt Rechtsmittel einlegt, verlängere sich die Frist, in der das Urteil noch nicht rechtskräftig wird. Solange kann also in jedem Fall vor Ort gebaut werden. Die Möglichkeiten der Kommune sind allerdings sehr begrenzt. Das OVG hat eine Revision zum Bundesverwaltungsgericht nicht zugelassen. Die Stadt kann im Augenblick nur gegen die Sperre eine Beschwerde einlegen. Sogar ohne Bebauungsplan sind Ausnahmen möglich: Auch wenn die Stadt auf Rechtsmittel verzichtet, bedeute das nicht zwingend einen Baustopp nach Ablauf der vier Wochen, erläuterte Tischer. „Arbeiten vor Ort können selbst ohne einen wirksamen Bebauungsplan unter Umständen noch rechtlich zulässig sein.“ Ob das für den konkreten Fall gilt, könne das OVG aber nicht aus seiner Aktenlage beurteilen. Diese Einschätzung müssten die „zuständigen Behörden vor Ort“ treffen. Lesen Sie auch Baugebiet Harthweide in Zwenkau verzögert sich noch mehr Zwenkauer See: Das ist die Krux fürs Wohngebiet Harthweide Zwenkauer See bei Leipzig: Bebauungsplan unwirksam - Familien sind entsetzt Gleiches gelte für die Frage, ob die Stadt noch weitere Baugenehmigungen ausstellen darf, falls das Urteil rechtskräftig wird. Auch dazu müssten dann die Behörden vor Ort entscheiden, ob das „ausnahmsweise“ zulässig ist, so der Sprecher. Nicht anders lautete seine Antwort auf die Frage, ob nach einer eventuellen Rechtskraft des Urteils noch neue Baustellen auf der Grundlage einer schon erteilten Baugenehmigung gestartet werden dürften. Gemeinde kann kleinere Mängel nachträglich beheben: Die Idee von Zwenkaus Bürgermeister Holger Schulz (CDU), die Fehler am Bebauungsplan nun zügig durch ein Begleitverfahren zu heilen, wäre offenbar juristisch tragfähig. „Grundsätzlich gilt, dass eine Gemeinde gerichtlich festgestellte Mängel eines Bebauungsplans in gewissem Umfang nachträglich noch beheben kann“, erklärte der OVG-Sprecher. Wie berichtet, hatte die Kammer am 14. Juli entschieden, dass der Bebauungsplan unwirksam ist. Begründung: Beim Beschluss im Stadtrat habe ein städtebaulicher Vertrag mit dem Vorhabenträger SSZ noch nicht vorgelegen. Zudem fehlten in dem Vertrag „Sicherungen für die Stadt Zwenkau“ bezüglich der ökologischen Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Baugebiets. Von Jens Rometsch

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