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Wie aus einem alten Kahn ein Hingucker am Zwenkauer See wurde


Der einst für die Fischereiwirtschaft der DDR gebaute Futterkahn lag jahrelang rostend am Ufer des Kohlenbergteiches in Waldsteinberg. Jetzt hat sich der Anglerverband Leipzig seiner angenommen und einen richtigen Hingucker daraus gemacht. Jetzt dient er am Ufer des Zwenkauer Sees als Rastplatz und Infopunkt.
Wieder ein maritimer Hingucker mehr am Zwenkauer See: Gebaut 1988 in der Schiffswerft Zehren/Elbe lag das einstige Futterboot für Fischereiwirtschaft viele Jahre unbeachtet am Ufer des Kohlenbergteiches in Waldsteinberg und ist seit dieser Woche am Ufer vor der neuen Steganlage Blickfang, Informationspunkt und Rastplatz zugleich. Rolf Seidel, Präsident des Anglerverbandes Leipzig, hatte den verrosteten Kahn gemeinsam mit dem Chef der Teichwirtschaft Machern geborgen, ihn nach Leipzig transportiert und dort mit Freunden liebevoll rekonstruiert. Ausgestattet mit rustikalen Sitzbänken lädt das Domizil jetzt nicht nur zum Verweilen ein. Auf vier Schautafeln wird der Passant über die Geschichte des Sees, dessen Lebensraum, die Nahrungsbeziehungen der darin lebenden Tierwelt und schließlich auch über die Funktionsweise eines Futterbootes informiert. Anglerverband schmiedet schon weitere Pläne: Zwischen dessen Bug und Heck befindet sich eine sogenannte Futterwanne, die bis zu einer Tonne Getreide aufnehmen kann. „Entlang des Kiels befindet sich eine Öffnung, die sich über einen Hebel betätigen lässt. Dann kann das Fischfutter langsam in den See rieseln“, erklärt Rolf Seidel. Die Mechanik ist am Zwenkauer Futterboot erhalten und kann in Augenschein genommen werden. Der neue Rastplatz ist nur ein Teil des Vorhabens, das den Leipziger Anglerverband gegenwärtig umtreibt. „Wir haben noch einiges vor“, kündigt Geschäftsführer Friedrich Richter an und zeigt auf Felix Krogull und Michael Dorn, die in einer frisch angelegten Hecke gerade Insektenhotels in Form von Pfählen aufstellen. „Das zählt noch zu den Ausgleichsmaßnahmen, die für die Errichtung der Steganlage zu realisieren sind“, erläutert Projektmanager Christian Kötter. Fester Verkaufsstand für frischen Zwenkauer Fisch: In absehbarer Zeit soll der Standort durch einen Imbisswagen für frischen und geräucherten Zwenkauer Fisch aufgewertet werden. „Langfristig wollen wir hier eine feste Fischverkaufsstelle bauen“, verrät Rolf Seidel. Die Bestände im See würden perspektivisch eine Bewirtschaftung durch Fischerei zulassen, ist er überzeugt. „Ob wir allerdings einen Fischer finden, der das betreibt, ist sehr fraglich.“ Der Zwenkauer See sei vom Institut für Binnenfischerei als „Maränengewässer“ eingestuft worden. Der eigentlich in Norddeutschland beheimatete Fisch zählt zur Lachsfamilie. Während die Kleine Maräne rund 25 Zentimeter groß wird und bis zu 150 Gramm wiegt, kann ihr großer Artgenosse schon mal 80 Zentimeter messen und sieben Kilo auf die Waage bringen. Mehrere Millionen Jungfische haben Seidel und sein Team in den letzten Jahren bereits ins Wasser gesetzt. Infolge des Nährstoffeintrags durch die Weiße Elster biete der Zwenkauer See hervorragende Voraussetzungen für die Entwicklung der Fischbestände, insbesondere der Kleinen und Großen Maräne. Zwischen Geheimtipp und kleinem Paradies: Aber auch andere Fischarten fühlen sich im Zwenkauer See wohl. „Durch den Zufluss gibt es sogar Fische, die eigentlich gar nicht hierher gehören. Selbst eine Bachforelle hatte ein Angler hier schon am Haken“, weiß Seidel. Ein kleines Paradies für Angler ist der Zwenkauer See jetzt schon, die Aufenthaltsqualität für Naherholung nimmt durch Anlaufpunkte wie das Futterboot ebenfalls Stück für Stück zu. Von Rainer Küster

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Radeln nach Zahlen für bessere Orientierung im Leipziger Südraum


Das Leipziger Neuseenland eifert den Niederländern nach. Ein Netz an Knotenpunkten soll Radfahrern die Orientierung erleichtert. Das Kommune Forum Südraum Leipzig bezieht in Zukunft weitere Radrouten in der Bornaer Region in das System ein.
Umständliche Routenplanungen oder die Suche nach dem richtigen Weg können Radtouristen mitunter ziemlich nerven. Im Leipziger Neuseenland wird deshalb auf eine neue Möglichkeit der Orientierung gesetzt: Radeln nach Zahlen. Was sich in den Niederlanden oder Belgien bereits bewährt hat, hält jetzt auch im Leipziger Südraum Einzug. Radeln nach Zahlen – die Niederländer machen es vor: Wie aber funktioniert Radeln nach Zahlen? Die Idee der Knotenpunkte stammt aus den Beneluxländern. Vorhandene Radwege werden mit fest nummerierten Punkten versehen. Die Knotenpunkte werden gut sichtbar an bereits installierten Wegweisern angebracht, an denen auch die Nah- und Fernziele mit Kilometerangabe sichtbar sind. Unter den Wegweisern zeigen Einschübe die Richtung und Nummer der nächstgelegenen Knotenpunkte an. Das Besondere: Dort, wo sich wichtige Abzweige oder Kreuzungen befinden, wird eine Informationstafel mit großer Übersichtskarte des umliegenden Netzes montiert. Die Karte ermöglicht eine schnelle Orientierung, ohne dass man erst umständlich eine Radkarte entfalten muss. Leipziger Neuseenland ist Vorreiter in Sachsen: Der Zweckverband Kommunales Forum Südraum Leipzig arbeitet seit zwei Jahren intensiv an dem Projekt. „Das Leipziger Neuseenland nimmt dabei eine Vorreiterrolle in Sachsen ein“, erklärt dessen Geschäftsführerin Steffi Raatzsch. Nachdem bereits das 4-Seen-Radnetz rund um Cospudener, Markkleeberger, Störmthaler und Zwenkauer See im Vorjahr mit Knotennummern ausgestattet wurde, sollen künftig weitere Orte des südlichen Leipziger Neuseenlandes folgen. Bei den Erweiterungen ist an das restliche Verbandsgebiet des Kommunalen Forums gedacht. Dem Zweckverband gehören die Kommunen Böhlen, Borna, Groitzsch, Großpösna, Kitzscher, Markkleeberg, Neukieritzsch, Pegau, Regis-Breitingen, Rötha und Zwenkau sowie einige Ortsteile der Stadt Leipzig an. Auch Elsterradweg und Kohle-Dampf-Licht-Route einbezogen: Mit der Erarbeitung des Konzeptes wurde das Ingenieurbüro ISUP GmbH vom Kommunalen Forum beauftragt. Radeln nach Zahlen soll demnach künftig auch auf dem Elsterradweg, der Neuseenland-Radroute, der Kohle-Dampf-Licht-Radroute, dem Pleißeradweg, dem Grünen Ring und der Wyhratal-Radroute möglich sein. Auch regionale Radrouten um weitere Seen werden bedacht. „Insgesamt 54 neue Knotennummern-Standorte sind vorgesehen“ informiert Steffi Raatzsch. Dafür müssen etwa 30 Pfosten neu aufgestellt, verlängert oder gerichtet werden. „Rund 310 Plaketten mit verschiedenen Routen-Logos werden außerdem in die Wegweiser eingeschoben.“ Natürlich ist auch daran gedacht, dass heutzutage kaum noch jemand ohne Handy unterwegs ist „Mit dem Smartphone können die QR-Codes genutzt werden, die auf jeder Infotafel angebracht sind“, erläutert die Geschäftsführerin. Dafür muss man nur fix aus dem Sattel steigen, den Code scannen und entscheiden, wie man seine Tour fortsetzt. Der Scan führt direkt auf die Homepage des Leipziger Neuseenlandes, wo es vor Ausflugstipps nur so wimmelt. Jede Knotennummer ist zweistellig. Die „01“ ist bereits an die Neuseenbrücke ergeben, die seit 2017 Markkleeberger und Cospudener See verbindet und als eines der Wahrzeichen des Leipziger Neuseenlandes gilt. Von Simone Prenzel

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In Zwenkau geht die Post ab


Der Post-Shop in der Leipziger Straße 12 war eine Institution im Zwenkauer Stadtzentrum. Jetzt geht Betreiberin Heidrun Thamm in den Ruhestand. Damit sie keine Lücke hinterlässt, eröffnet Henry Kunze sein neues Geschäft vorfristig, allerdings erst einmal in den bisherigen Räumlichkeiten. In vier Wochen startet er seinen neuen Shop gleich nebenan.
Am Ende wurde es doch noch einmal richtig knapp. Zwischen der Schließung der bisherigen Postfiliale in der Leipziger Straße 12 und der Eröffnung des neuen Geschäfts nur einige Meter weiter, sollte immerhin ein Monat liegen. Doch das ist jetzt vom Tisch. Henry Kunze, Betreiber der neuen Zwenkauer Poststelle, wird die alte Filiale für einen Monat übernehmen und parallel die Eröffnung seines neuen Geschäftes vorbereiten. Ein harmonischer Übergang. Vor einem Jahr schon wurde Kunze von Frank Schmidt, Berater der Wincon GmbH, kontaktiert. Wincon ist die Eigentümerin des Gesundheitszentrums Zwenkau (GZZ) in der Leipziger Straße und in jener stand ein attraktiver Gewerberaum leer. Nur wenige Meter entfernt hat Heidrun Thamm bis zu diesem Wochenende die Zwenkauer Poststelle betrieben. „Als Herr Schmidt mich informierte, dass Frau Thamm am 1. Mai in den verdienten Ruhestand geht und mir den Gewerberaum im GZZ anbot, habe ich entschieden, das Leistungsspektrum nahtlos zu übernehmen und dort eine Postfiliale zu eröffnen“, erinnert sich Henry Kunze. Nahtloser Übergang mit Zwischenstopp: In der Branche ist der Bornaer Unternehmer kein Unbekannter. Bis zu neun Geschäfte dieser Art hat „Lotto-Kunze“ zeitweise betrieben, sein Engagement inzwischen auf Merseburg und den Zwenkauer Standort am Netto-Markt konzentriert. Die Übernahme der Poststelle in der Leipziger Straße sieht er nicht nur vor einem wirtschaftlichen Hintergrund. „Für die Zwenkauer ist es wichtig, dass im Stadtzentrum Postdienstleistungen angeboten werden.“ Eine Unterbrechung bis zur Eröffnung des neuen Geschäftes wolle er den Kunden nicht zumuten, sagt Kunze. Viel Platz und breitgefächertes Angebot: So bleiben ihm jetzt noch runde vier Wochen Zeit, sein neues Ladengeschäft in der Leipziger Straße 2 für den Start fit zu machen. „Die Kunden werden ihre Post nicht wiedererkennen“, verspricht der Unternehmer, der auch politisch aktiv ist und im Kreistag sitzt. „Die Einrichtung ist komplett neu, der Raum ist großzügig geschnitten, barrierefrei zugänglich und bietet viel Platz, auch für Kinderwagen und Rollstühle.“ Das Angebot soll sich darüber hinaus auf Tabakwaren, Zeitungen und Zeitschriften sowie Kleinartikel erstrecken. Außerdem will Kunze ein kleines Angebot edler regionaler Weine vorhalten. Lediglich Postbank-Geschäfte könne man im neuen Geschäft vorerst noch nicht erledigen. Doch daran arbeite er noch, ebenso wie an einem Lotto-Schalter, der bis zum Jahresende hinzukommen soll. Noch kein Nachfolger für Konsum: Zufrieden sind am Ende auch Frank Schmidt und Wincon-Chef Dirk Bolmerg. Aktuell gebe es keinen Leerstand im GZZ, strahlt der Geschäftsführer. Deshalb könne er sich jetzt voll auf die Zukunft des ehemaligen Konsum-Standorts gleich nebenan konzentrieren. Er habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, für die Wiederbelebung der im Erdgeschoss befindlichen Handelsfläche einen neuen Nahversorger zu finden. Von Rainer Küster

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„Landkreise in Sachsen bremsen uns“ – EnviaM setzt dennoch auf Ausbau der Windkraft


Der ostdeutsche Energiedienstleister EnviaM will weiter in den Ausbau seines Netzes und in erneuerbare Energien investieren. Allerdings fehlen insbesondere in Sachsen die Flächen dafür. Zugleich will EnviaM sein Glasfasernetz erweitern. Im Landkreis Leipzig sollen erstmals Privatkunden angeschlossen werden.
Der Energiedienstleister EnviaM mit Sitz in Chemnitz will stärker in Windkraft investieren, kann das in Sachsen aber nicht wie gewünscht. „Die Regionalpläne der einzelnen Landkreise stehen dem im Weg“, macht Vorstandschef Stephan Lowis deutlich. „Wir würden gerne, aber aktuell fehlen die ausgewiesene Flächen für den Bau von mehr Windkraftanlagen.“ Er wäre froh, wenn sich die Landkreise für das Thema Windenergie stärker erwärmen könnten.

Mit dem Ausstieg aus Kohle und Kernenergie wachse der Handlungsdruck. Deshalb will das ostdeutsche Unternehmen in diesem Jahr 322 Millionen Euro in den Netzausbau und in erneuerbare Energien investieren. Mit 248 Millionen Euro habe man bereits im Vorjahr Rekordinvestitionen auf den Weg gebracht.
Osten ist dem Westen um zehn Jahre voraus

Für die Ansiedlung von Industrieunternehmen würden erneuerbare Energien immer wichtiger, zeigt sich Lowis überzeugt. „Ostdeutschland verfügt hier über sehr gute Standortbedingungen.“ Dem Westen sei man mindestens zehn Jahre voraus. „In vielen Netzregionen wird schon jetzt mehr Strom aus erneuerbaren Energien produziert als verbraucht wird.“ Das treffe insbesondere auf Brandenburg und Sachsen-Anhalt zu. Sachsen liege weit dahinter.

Vorgesehen ist, im laufenden Jahr die Leistungserhöhung (Repowering) des Windparks in Woschkow (Brandenburg) abzuschließen und den Windpark in Lützen (Sachsen-Anhalt) weiter auszubauen. Die installierte Leistung der Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien des Unternehmens erhöhe sich so um weitere 33 auf 174 Megawatt.

Auch in Solarenergie will EnviaM weiter investieren. Da sei in diesem diesem Jahr der Bau von fünf neuen Solarparks geplant, und zwar in Borau und Nienburg (Sachsen-Anhalt), in Guben (Brandenburg) sowie in Markkleeberg und Neukirchen (Sachsen). Beabsichtigt ist, an den Solarparks in Markkleeberg und Nienburg auch Bürger zu beteiligen. Mehr und größere Solarparks wären wünschenswert, wie Vertriebsvorstand Andreas Auerbach erklärt. „Nur fehlen uns auch dafür die nötigen Flächen.“
EnviaM investiert in grünen Wasserstoff

Noch gebe es keine Möglichkeit, Strom aus Sonne und Wind effektiv zu speichern. Lowis, der 2018 von der Essener Innogy (heute Eon-Tochter) nach Chemnitz gewechselt war, setzt in dieser Frage auf Wasserstoff. „Aktuell ist die Herstellung und Anwendung von Wasserstoff allerdings nicht wirtschaftlich.“ Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht schaffe sich noch niemand einen Elektrolyseur zur künstlichen Erzeugung von Wasserstoff an. Man sei mit der Politik aber in guten Gesprächen, um Anreize zu schaffen.

Im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen betreibt der Energiedienstleister bereits eine eigene Anlage zur Weiterleitung von Wasserstoff. Das Projekt laufe gut, die Tests sollen deshalb über den bislang geplanten Zeitraum 2024 hinaus verlängert werden. Zugleich untersucht EnviaM in Bitterfeld die Umwandlung von CO2 mit Hilfe von Wasserstoff in Methanol. Abnehmer vor Ort gebe es dafür genug.

Wachstumschancen sieht Lowis auch im Ausbau des Glasfasernetzes. In einem Pilotprojekt im Landkreis Leipzig will das Unternehmen erstmals sein Netz für Privatkunden öffnen. Geplant ist, die Kommunen Böhlen, Elstertrebnitz, Groitzsch, Pegau und Zwenkau mit insgesamt 16.000 Haushalten an das Glasfasernetz anzubinden. Zur Zeit schließe man Verträge mit Privatkunden ab. „Kommen wir auf einen Anteil über 35 Prozent der Haushalte, legen wir los“, so Vertriebsvorstand Andreas Auerbach. In zwei Gemeinden habe man das Ziel bereits erreicht, in den anderen sehe es bereits sehr gut aus. Die Baumaßnahmen sollen Mitte 2021 beginnen. Die Investitionen dafür belaufen sich bis 2024 auf 55 Millionen Euro.
Gas- und Strompreise sollen in diesem Jahr stabil bleiben

Für das laufende Jahr rechne man mit einem stabilen Absatz bei Strom und Gas, nachdem im Vorjahr der Umsatz auf knapp 2,78 Milliarden Euro (2019: 3,09 Milliarden) gesunken ist. Zwei Gründe nannte Lowis dafür. Zum einen sei die Nachfrage nach Gas und Strom in der Corona-Krise zurückgegangen. Zum anderen verlor EnviaM durch einen verschärften Wettbewerb Kunden an die Konkurrenz. Die Kundenzahl ist auf 1,276 Millionen gesunken (2019: 1,314). „Allerdings haben wir zum Jahresende wieder Boden gut machen können“, erklärt der aus Altersgründen aus dem Unternehmen ausscheidende Personalvorstand Ralf Hiltenkamp.

Die gute Nachricht für Privatkunden: Eine Erhöhung der Gas- und Strompreise ist für dieses Jahr nicht vorgesehen.

Trotz des sinkenden Umsatzes sei das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) mit 317,9 Millionen Euro fast gleich geblieben. Die Anteilseigner sollen erneut eine Dividende von 0,65 Euro je Aktie erhalten.

Mehrheitseigentümer ist die Eon-Tochtergesellschaft Innogy mit 58,57 Prozent. Rund 650 ostdeutsche Kommunen sind mit 41,43 Prozent beteiligt.
Von Andreas Dunte

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Sana-Kliniken Borna und Zwenkau: Wer sind die beliebtesten Pflegeprofis?


Der bundesweite Wettbewerb „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“ geht in eine neue Runde. Vor zwei Jahren holten zwei Auszubildende des Sana-Klinikums in Borna den Landessieg. Nun können wieder Pflegekräfte vorgeschlagen werden.
Wer krank war oder ist, kommt bei einem Krankenhausaufenthalt nicht um sie herum: die zahlreichen Pflegekräfte. Nun gibt es die Gelegenheit, einmal besonders Danke zu sagen: einer Pflegeschwester, einem Pfleger oder gleich einem ganzen Team. Auf der Internetseite www.deutschlands-pflegeprofis.de können Patienten sowie Angehörige, Kollegen und Freunde ihren Lieblingspfleger oder ihre Lieblingspflegerin als „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“ vorschlagen. Die Sana-Kliniken Leipziger Land in Borna und Zwenkau haben da schon gute Erfahrungen gemacht.

Vor zwei Jahren hatten sich mit Melissa Steinhof und Nora Schindler zwei Auszubildende vom Sana-Klinikum Borna den Landessieg für ganz Sachsen geholt. Nominiert worden waren die beiden für ihre engagierte Mitarbeit an der Erstellung einer Handlungsempfehlung für die pflegepraktische Ausbildung. Sie durften sich über ein Preisgeld von 1000 Euro freuen.
1,2 Millionen Menschen arbeiten bundesweit in der Pflege

Deutschlandweit arbeiten mehr als 1,2 Millionen Menschen im Pflegebereich – als Krankenpflegerin, Altenpfleger, Kinderkrankenschwester und Hebamme. Ob in Ausbildung oder mit langjähriger Erfahrung. Ob im Pflegeheim, im Krankenhaus oder zu Hause. Sie kümmern sich in Krankenhäusern, Pflegeheimen und bei ambulanten Pflegediensten um ihre Patienten. Zusammen kommen sie auf Hunderte Millionen Stunden, in denen sie Wunden versorgen, Medikamente verabreichen und bei Körperhygiene und Essen helfen. Nur mit dem großen Engagement dieser Menschen kann Deutschland das hohe Niveau seiner gesundheitlichen Versorgung jeden Tag sichern.

„Wie wichtig die Arbeit der Menschen in der Kranken- und Altenpflege auch in unserer Region ist, zeigt die Corona-Pandemie ganz besonders“, sagt Silke Lebus, Pflegedienstleiterin am Sana-Klinikum Borna. „Die stillen Helden der Pflege können nun ein Gesicht bekommen.“ Sie ruft dazu auf, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Dieser wird vom Verband der Privaten Krankenversicherung ausgerichtet.
Nominierungen bis Ende April möglich

Bis zum 30. April können Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige unter www.deutschlands-pflegeprofis.de ihre Favoriten vorschlagen. Pflegekräfte und Auszubildende in diesen Berufen können engagierte Kolleginnen und Kollegen sowie ganze Teams nominieren. „Es geht um mehr öffentliche Wertschätzung und Aufmerksamkeit für Menschen, die sie verdienen. Wer jetzt online nominiert, sagt damit Danke für eine hervorragende Arbeit“, so Lebus.
Abstimmungsphase startet im Mai

Vom 3. bis zum 31. Mai kann online für alle Nominierten abgestimmt werden. Dann sind alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, „ihre“ Pflegeprofis zu unterstützen. In der gesamten Bundesrepublik werden Landessieger gesucht. Diese treffen sich – sollte es die Corona-Lage zulassen – zu einer Galaveranstaltung in Berlin.
Von LVZ/Julia Tonne

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190 Tonnen schwere Brückenteile für A72-Anschluss Zwenkau schweben ein


Autofahrer staunten am Montag nicht schlecht, als an der künftigen Anschlussstelle Zwenkau zwischen B2 und B95 Stahlkolosse in luftigen Höhen schwebten. In dieser Woche entstehen die ersten 60 Meter der neuen Brücke.
Knapp 200 Meter lang, rund 2000 Tonnen schwer: Das sind die Eckdaten der Brücke, die künftig die Anschlussstelle Zwenkau der Autobahn 72 bilden soll. Ein Teil des Bauwerks wird nun seit Montag montiert und soll am Freitag Formen annehmen. Doch bis die gesamte Brücke fertig ist, dauert es noch. Der Bauträger, die Autobahn GmbH, rechnet mit der kompletten Fertigstellung und mit der Inbetriebnahme Ende 2022 beziehungsweise Anfang 2023.

Die ersten 60 Meter der neuen Brücke entstehen dieser Tage auf Höhe der Kreuzung der B95 und überspannen künftig die Staatsstraße 72. Vier riesige Stahltröge werden seit Montag auf Widerlager und Pfeiler gesetzt. Und zwar zwei pro Fahrtrichtung. Um die jeweils 90 und 190 Tonnen schweren Kolosse an die entsprechenden Stellen zu heben, bedarf es zweier Schwerlastkräne, die perfekt aufeinander abgestimmt die bislang auf der Baustelle gelagerten Teile hochwuchten und millimetergenau wieder absetzen müssen.
Sechs Stahlkolosse für die ersten 60 Meter der Brücke

„Hier kommt das sogenannte Tandemverfahren zum Einsatz“, erklärt der Projektleiter. Anders sei diese Last gar nicht zu stemmen. Während die vier Tröge künftig den Bereich der S72 überspannen und vom Widerlager zu den Pfeilern vor der Pleiße reichen, werden zudem noch zwei weitere Tröge in Richtung Fluss montiert, die aber erst in diesen Tagen per Schwerlasttransport zur Baustelle geliefert werden. „An sich brauchen wir für diesen ersten Brückenabschnitt sechs Teile, aber wir können hier nicht zeitgleich alle lagern, dafür reicht der Platz nicht aus“, begründet der Projektleiter die zeitlichen Abläufe.

„Die gesamte Brücke, wenn sie denn fertig ist, überspannt später von der B2 kommend die Bahnschienen, die Pleiße und die Staatsstraße 72 bis hin zur alten B95, die ja dann schon A72 sein wird“, erklärt Tino Möhring, Sprecher der Autobahn GmbH. Während nun die ersten 60 Meter des Bauwerks per Kranmontage entstehen, kommt für den Bau der restlichen 140 Meter – nämlich von der Pleiße über die Schienen bis hin zum Widerlager an der B2 – das Taktschiebeverfahren zum Einsatz. Heißt: Im bereits aufgebauten Zelt an der B2 werden derzeit weitere Brückenteile zusammengeschweißt und dann sozusagen im Gesamtpaket in Richtung B95 geschoben, so dass der Zusammenschluss beider Seiten über der Pleiße erfolgt.
Brücke wird ab Juni über der Pleiße zusammengeschoben

Während die Arbeiten im Zelt hinter verschlossenen Türen ablaufen, haben Zaungäste an der Kreuzung zur B95 genug Gelegenheit, beeindruckendes zu sehen. Bis Donnerstag soll täglich ein weiterer Stahltrog per Kran angehoben und an Ort und Stelle gesetzt werden. Das Taktschiebeverfahren hingegen beginne laut Möhring dann im Juni oder Juli. Mit dem Zusammenschluss beider Seiten sei dann im Sommer zu rechnen.

Fertig ist das Bauwerk selbst dann nicht, wenn die 200 Meter montiert wurden. „Wir gehen davon aus, dass das gesamte Bauwerk Ende 2022 stehen wird“, sagt Möhring. Und sobald die neue Brücke steht, werde die bisherige, die jetzt über Fluss und Bahnlinie führt, abgerissen. „Die jetzige Brücke ist in den 1970er-Jahren gebaut worden und entspricht längst nicht mehr den Standards. Darüber hinaus ist sie langsam, aber sicher marode.“
Abschnitt zwischen Rötha und A38 bekommt zehn Brücken

Die künftige Anschlussstelle Zwenkau von A72 und B2 bekomme laut des Projektleiters sogenannte Holländerrampen, wie sie auch an der Anschlussstelle Espenhain/Kitzscher entstanden sind. Das sei der Tatsache geschuldet, dass schlicht nicht genug Platz für Schleifen und Tangenten sei. „Und mit der Brücke werden alle nur denkbaren Fahrbeziehungen hergestellt“, macht der Projektleiter deutlich.

Der 200-Meter-Stahlkoloss ist bei weitem nicht das einzige Brückenbauwerk im Bauabschnitt 5.2 zwischen Rötha und der Autobahn 38. „Insgesamt bekommt dieser Abschnitt der A72 zehn Brücken“, betont Möhring. Sieben seien derzeit im Bau.
Von Julia Tonne

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Bäckermeister Jens Hennig: „Deutsche Brotvielfalt sollte Weltkulturerbe werden“


Brot-Sommelier Jens Hennig erklärt im LVZ-Interview, warum Deutschland Brotland Nummer 1 ist und wie sich ein Laib fachmännisch verkosten lässt. Außerdem verrät er, welche Fehler bei der Lagerung unbedingt vermieden werden sollten.
Jens Hennig ist Geschäftsführer von der Kette „Backhaus Hennig“ und ausgebildeter Brot-Sommelier. Zum „Tag des Deutschen Brotes“ am 21. April teilt er im LVZ-Interview sein Wissen über das Lebensmittel Nummer 1 der Deutschen – dabei wagt er eine Prognose, ob das Brot überhaupt eine Zukunft hat. Herr Hennig, wie oft essen Sie Brot? Bei mir gibt es jeden Tag Brot, natürlich habe ich meine Lieblingssorten. Als Inhaber der Bäckerei bin ich natürlich dazu angehalten, die Qualität der Backwaren zu kontrollieren. Sehr oft kommt bei uns zum Abendessen Brot auf den Tisch, am Wochenende dann auch frische Brötchen zum Frühstück. Und wie genießen Sie Ihre Scheiben? Zum Beispiel mit einer frischen hausgeschlachteten Wurst vom Metzger im Nachbardorf oder einem frischen Stück Käse. Brot lässt sich sehr vielfältig genießen, natürlich auch mit süßen Aufstrichen. Jens Hennig, geboren 1962, ist ausgebildeter Bäckermeister und Brot-Sommelier. Im Jahr 1913 gründete sein Vater Martin Hennig das gleichnamige Backhaus, seit 1991 ist Jens Hennig Geschäftsführer. Das Unternehmen mit Sitz in Zwenkau beschäftigt 950 Mitarbeiter und betreibt 77 Filialen – auch in Leipzig. Sie sagten, Sie haben eine Lieblingssorte. Die wäre? Mein absoluter Favorit ist unsere Zwenkauer Kruste. Es ist ein schön kräftig ausgebackenes Brot mit einem leichten Vollkornanteil und Ruchmehl. Aktuell gehört auch unser deutsches Brot des Jahres dazu: Es handelt sich um ein Dreikornbrot mit Dinkel, Roggen und Hafer. Dinkel erfährt übrigens gerade einen Hype. Ansonsten kombiniere ich Brote mit Speisen – unser Dinkel-Wurzelbrot mit Oliven zu einem Hirtenkäse ist etwas ganz Feines. Ist das nicht langweilig, immer nur Brot zu essen? In vielen Ländern werden schließlich zweimal am Tag warme Speisen verzehrt. Es hängt immer davon ab, wie das Brot kombiniert wird. Da es so viele Möglichkeiten gibt, kann es gar nicht langweilig werden. In Deutschland haben wir über 3200 verschiedene Brotsorten, die viele regionale Spezialitäten beinhalten. Ebenso passt Brot zu Suppen – auch Burger lassen sich mit Brot genießen, um es wie ein Amerikaner zu sehen. „Wir versuchen, dass die deutsche Brotvielfalt Unesco Weltkulturerbe wird“: Wie werden diese Brotsorten erfasst? Es gibt das Deutsche Brotregister, in dem kann jeder Bäcker, der eine Brotsorte entwickelt oder eine regionale Spezialität wiederaufleben lässt, Eintragungen vornehmen lassen. Diese Zahl bedeutet nicht, dass es 3200 gänzlich verschiedene Brote gibt. Sicherlich finden sich darunter Brote, die ähnlich schmecken, aber in Nuancen unterschiedlich sind. Deutschland ist weltweit das Brotland Nummer eins. Wir versuchen, dass die Brotvielfalt zum Unesco Weltkulturerbe erkoren wird. Sie sagen, dass Deutschland „Brotland Nummer eins“ ist. Woher kommt diese besondere Beziehung der Deutschen zum Brot? Das hat drei Gründe. Erstens: Als es in Deutschland noch Kleinstaaten gab, existierten an den Grenzen Zölle. Daher blieben die Brote häufig in den entsprechenden Kleinstaaten. Grund Nummer zwei: Es gibt eine regionale Unterschiedlichkeit beim Anbau der Getreidesorten. ...das heißt? Im Norden wird dunkler gegessen, im Süden hingegen heller mit einem höheren Weizenanteil. Schwaben ist das deutsche Hauptanbaugebiet für Dinkel. Diese regionalen Differenzierungen haben eine Brotvielfalt hervorgebracht. Drittens spielt auch die besondere Ausbildung in Deutschland eine Rolle. In vielen Handwerksbetrieben werden neue Spezialisten ausgebildet, die in der Lage sind, ein Brot zu entwickeln. Lassen Sie mich noch einen vierten Punkt anführen: Die Deutschen sind ein sehr reiselustiges Volk. Wenn wir Bäcker in der Welt unterwegs sind und eine Spezialität entdecken, ich denke etwa an italienisches Ciabatta oder französisches Baguette, dann importieren wir die Rezepte. Es gibt also noch andere Länder mit Brotkompetenz? Natürlich. Zum Beispiel Südtirol mit sehr schönen und ausgefallenen Broten. Österreich und die Schweiz gehören ebenso dazu, aber auch die französische Brotkultur. Welche unorthodoxen Varianten sind bei Ihnen schon entstanden? Aktuell verkaufen wir zum Beispiel unser Kurkuma-Brot. Varianten mit roter Beete oder Bärlauch sind ebenfalls im Sortiment. Das klingt noch bodenständig. Wo liegen für Sie die Grenzen der Kreativität? Fisch würde ich in einem Brot ablehnen. (lacht) Sonst sind die Möglichkeiten riesig: Schon jetzt werden diverse Früchte getrocknet und in Broten verarbeitet, auch frische Früchte finden Verwendung. „Die Menschen sind durchaus experimentierfreudig“: Sind die Menschen überhaupt experimentierfreudig? Kommt an das klassische Roggen-Misch-Brot etwas heran? Allein, weil sich das Essverhalten der Menschen ändert, sind die Menschen offen. Klar, das Roggenmischbrot macht auch bei uns mit 30 Prozent den Großteil in der Herstellung aus. Mittlerweile ist auch unser Dinkel-Roggenlaib genauso stark. Das zeigt mir, dass die Menschen durchaus experimentierfreudig sind. Wo hört die Experimentierfreude der Kundinnen und Kunden auf? Bei den exotischen Sorten. Das betrifft Brote mit sehr hohem Vollkornanteil, wir backen auch gerade ein Brot ohne Weizenmehl. Da greifen Menschen zu, die eine entsprechende Ernährungsform gewählt haben. Die Allgemeinheit bevorzugt gängige Sorten, die sich gut bestreichen lassen, eine lange Frischhaltung aufweisen und sich in den Alltag integrieren lassen – etwa als Pausenbrot. Stichwort Frischhaltung: Wie bewahre ich Brot am besten auf? Ein Weißbrot sollte in einem atmungsaktiven Behältnis gelagert werden – in einer Tüte etwa. Dort hält es zwei bis drei Tage frisch. Ein kräftig ausgebackenes Brot, wie etwa ein Mischbrot, muss so aufbewahrt werden, dass es nicht schimmelt und austrocknet, damit es eine Woche lang gut gegessen werden kann. Das geht mit unserer grünen Brottüte oder der besten Aufbewahrungsmöglichkeit: einem Brottopf. Eine Folientüte lässt sich nur einmal verwenden, beim nächsten Mal finden sich Spuren vom vorhergehenden Brot, sie begünstigen eine Schimmelbildung. „Als Brotsommelier probiere ich das Brot im Ganzen“: Herr Hennig, Sie sind Brotsommelier, das klingt zugegebenermaßen unorthodox. Was verbirgt sich hinter der Bezeichnung? Es gibt etwa 150 Brotsommeliers in Deutschland, der Schweiz und in Südtirol. Wir verstehen uns als Botschafter des guten Brotgeschmacks. Wir kennen uns mit der Historie des Brotes und mit regionalen Spezialitäten aus. Für mich das Wichtigste: Wir sind in der Lage, verschiedenen Brotgeschmäcker mit anderen Lebensmitteln zu kombinieren. Was machen Sie als Sommelier konkret? Im Unternehmen bin ich derjenige, der sensorisch prüft, ob die Brote, die in den Verkauf gehen sollen, unseren Vorstellungen entsprechen. Unseren Mitarbeitern und Kunden geben wir Empfehlungen, welches Brot sich mit anderen Lebensmitteln kombinieren lässt, damit ein Genusserlebnis entsteht. Stellen wir uns vor, vor Ihnen liegt ein frisches Brot. Wie nähern Sie sich dem an, als Brotsommelier? Zunächst wird das Brot von Außen begutachtet. Also wie es aussieht, welche Farbe es hat, ob es Risse gibt. Danach rieche ich am Brot, um herauszufinden, welche Aromen sich wahrnehmen lassen. Häufig sind das Karamell, aber auch nussige und Raucharomen. Anschließend wird das Brot durchgeschnitten, die Grube wird beobachtet. Ist das Brot im Innenleben eher grau, ist von einem höheren Roggenanteil auszugehen. Geht es in eine gelbliche Farbe, gibt es einen höheren Weizenanteil. Im Anschluss wird noch einmal gerochen, beispielsweise ob es spezielle Gewürze gibt. Als Brotsommelier probiere ich das Brot immer im Ganzen, also Krume und Kruste gemeinsam. Abschließend mache ich mir ein Bild, womit ich das Brot am liebsten kombinieren würde. „Ein ordentliches Handwerksbrot schlägt ein Industriebrot“: Woran erkenne ich denn ein gutes Brot? Es sollte aus dem Natursauerteig hergestellt werden. Das sorgt für eine lange Frischhaltung und ein ausgewogenes Aroma von Milch- und Essigsäure. Ich bin ein großer Freund von einem kräftig ausgebackenem Brot mit Kruste, weil es länger frisch hält und in der Kruste die meisten Aromen stecken. Am Ende erkenne ich das Brot natürlich am Geschmack. Ein ordentliches Handwerksbrot schlägt sicherlich ein Industriebrot. Wobei nicht alle Brote aus industrieller Herstellung automatisch schlecht sind. Braucht es denn überhaupt noch das klassische Backhandwerk, wenn es Brot auch im Discounter gibt? Unbedingt! Allein schon durch die Vielfalt, die wir als Handwerksbäcker bieten können, samt der regionalen Spezialitäten. Da können Großhändler und Discounter nicht mithalten. Woher kommen Ihre Zutaten? Wir beziehen die meisten aus der Region, so auch das Getreide. Viel mehr braucht ein gutes Brot gar nicht: Mehl, Wasser, Hefe, Salz und viel Zeit. Wir versuchen alle Produkte von regionalen Lieferanten zu beziehen – seien es Butter, Milch oder unser Mehl, bald auch das Dinkelmehl. Blicken wir 50 Jahre in die Zukunft. Was ist vom Brot noch übrig geblieben? Ein gelockertes Sauerteigbrot gibt es seit 7000 Jahren hier in Deutschland. Da sind 50 Jahre ein kurzer Zeitraum. Darum bin ich mir sicher, dass sich die Menschen in 50, 100 und 200 Jahren genauso von Brot ernähren werden. Einfach, weil es ein Genuss ist. Lesen Sie auch Zu Besuch in der Backstube von Bäcker Lotzmann Von Florian Reinke

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Bevölkerungswachstum: Das sind die Herausforderungen für Kommunen im Landkreis Leipzig


Immer mehr Menschen ziehen in den Leipziger Speckgürtel. Doch dies ist mit gewaltigen Herausforderungen für die Kommunen verbunden – wie diese fünf Beispiele aus dem Landkreis Leipzig zeigen: So stemmen Naunhof, Rötha, Grimma, Brandis und Belgershain den Zuzug.

Einst klangen die Prognosen düster: Die Bevölkerungszahl im Leipziger Land wird stark schrumpfen. Viele Menschen ziehen weg, die Geburtenzahlen sinken, ganze Dörfer werden entvölkert, hieß es damals. In den 1990er-Jahren war die Situation im ländlichen Raum tatsächlich vielerorts schwierig. Aber die Talsohle scheint durchschritten, aktuell sieht es eindeutig positiv aus – zumindest was die Kommunen im Speckgürtel von Leipzig betrifft: Die Region boomt. Doch was bedeutet es für einen kleinen Ort, wenn plötzlich 60 Familien mit Kindern in eine neue Eigenheim-Wohnsiedlung ziehen? Hier fünf Beispiele aus dem Landkreis Leipzig, die zeigen, vor welchen Herausforderungen ein Dorf und vier Kleinstädte stehen. Belgershain hat sechs Kindereinrichtungen: Belgershain: Dieses Dorf hat eine extrem junge Bevölkerung und seine Einwohnerzahl seit der Wende fast verdoppelt, sagt Bürgermeister Thomas Hagenow (parteilos). „Wir haben den Boom genutzt.“ In den vier Ortsteilen wohnen heute knapp 3500 Menschen, darunter viele Familien. Für sie stehen sechs Kindertagesstätten mit insgesamt 350 Plätzen zur Verfügung. Erst in der vergangenen Woche wurde eine neue Krippe eröffnet. Das alles sei ein gigantischer Kraftakt. Auch die Erschließung von vielen Baugrundstücken habe die kleine Gemeinde bei Naunhof stark gefordert. Momentan setze man auf „vernünftiges Wachstum“, sprich zahlreiche Lückenbebauungen, wobei die Flächen privat vermarktet werden. „Es gibt dafür Interessenten en gros“, sagt der Gemeindechef. Anfragen ohne Ende trudeln bei ihm ein. Zuzug sei eindeutig positiv. Aber die nötige Infrastruktur zu schaffen, koste eben enorm viel Geld. Brandis: „Wir wollen nach und nach wachsen“: Brandis: „Erst in den letzten fünf, sechs Jahren gab es bei uns einen spürbaren Anstieg, was den Zuzug betrifft“, sagt der Brandiser Bürgermeister Arno Jesse (SPD). Seitdem wachse die Stadt. Aktuell leben dort knapp 9700 Frauen, Männer und Kinder. In Brandis gibt es keine riesigen Baufelder, sondern hier mal 20, da 30 und dort nur zehn Plätze für Eigenheime und Doppelhaushälften. Derzeit entstehen auch Mehrfamilienhäuser mit großen Mietwohnungen für junge Familien. Die Philosophie dahinter: „Wir wollen einen guten Mix und vor allem nach und nach wachsen.“ Erweiterung der Oberschule kostet fünf Millionen Euro: Das habe mit der Infrastruktur zu tun. Man wolle vermeiden, dass in einem Jahr plötzlich 100 Kinder zusätzlich in die Schule kommen. Nach und nach werden nun die Kindereinrichtungen an die Nachwuchsschar angepasst. Eine Kita wurde erweitert, eine andere ist im vergangenen Jahr neu eröffnet worden. Oberschule und Gymnasium sollen in den nächsten vier Jahren ausgebaut werden, sie platzen nämlich aus allen Nähten. „Das ist ohne Förderung absolut unmöglich“, weiß der Stadtchef und nennt zwei Zahlen. Der gesamte Haushalt der Kommune beträgt 16 Millionen Euro – nur die Erweiterung der Oberschule wird aber schon an die fünf Millionen Euro kosten. Derzeit werde in Dresden genau über diese Förderung beraten. Der Brandiser hofft sehr, dass bei diesen „Zukunftsthemen“ nicht gespart wird. Denn allein können dies Kommunen nicht stemmen, so Jesse. 250 neue Häuser in Naunhof: Naunhof: Keine Kommune im Landkreis Leipzig wird in nächster Zeit wohl so üppig wachsen wie Naunhof. In der „Grünstadt“ entstehen 140 Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser sowie Mehrfamilienbebauungen. Gleich nebenan liegt das neue Wohngebiet Melanchthonstraße mit 18 Bauplätzen. Der Familienwohnpark im Sonnenwinkel bietet Platz für 74 Einzel- und Doppelhäuser. Gegenüber der Tankstelle wird eine Fläche für 22 Eigenheime vorbereitet. Das sind zusammengerechnet mehr als 250 neue Häuser, die nahezu gleichzeig entstehen – in einer Kleinstadt mit derzeit 8700 Einwohnern. „Das ist keine gesunde und koordinierte Stadtentwicklung“, sagt Naunhofs Bürgermeisterin Anna-Luise Conrad (parteilos) klipp und klar. Sie ist erst seit einem Jahr im Amt. „Das wurde vor mir in Stein gemeißelt, ich hätte sicher einiges anders gemacht“, meint sie. Doch unter ihrer Regie müsse nun „schnell und konstruktiv eine komplexe Infrastruktur“ geschaffen werden. Jede Menge Baustellen notwendig: Naunhof wird jede Menge Baustellen haben: Schulen und Kindertagesstätten sowie Straßen. Auch mehr Ärzte braucht die Stadt. Einiges ist schon angelaufen: In diesem Sommer soll der erste Bauabschnitt der Grundschulerweiterung fertig werden. Aber das werde bei Weitem nicht ausreichen. Viele Pläne liegen schon fertig in der Schublade, „doch die Realisierung steht und fällt mit der Förderung“, sagt die Stadtchefin. Sie sieht das genauso wie ihr Amtskollege aus Brandis. Nur, dass Naunhof weit mehr bauen muss. Vor Kurzem bekam die Kommune eine Förderabsage für einen Kita-Bau, der vom Freistaat mit einem 43-prozentigen Zuschuss unterstützt werden sollte. „Aber selbst wenn wir den Zuschlag bekommen hätten, wäre das nicht unbedingt ein Grund zur Freude gewesen“, meint Conrad. Denn: 57 Prozent des millionenschweren Projekts hätte die kleine Stadt selbst bezahlen müssen. Kritik an fehlender Unterstützung aus Dresden: „Wir vermissen hier die Unterstützung aus Dresden“, kritisiert die Bürgermeisterin. Sie müsse mit übergeordneten Stellen über den Bedarf an Kita-Plätzen diskutieren und diese erst überzeugen – weil ja die Wohnhäuser der Familien noch nicht fertig gebaut sind. Dabei werde der Handlungsdruck größer und größer. Unbedingt wolle sie vermeiden, dass das „System kollabiert“ und „Kinder mit ihren Schultüten vorm Haus stehen und nicht mehr reinkommen“. Bei all den erforderlichen Neubauten müsse die Stadt zudem im Hinterkopf haben, was sie damit macht, wenn es mittelfristig wieder weniger Kinder gibt. Viele Naunhofer pendeln zur Arbeit nach Leipzig, und deren Firmen zahlen dort fleißig Gewerbesteuer. Anna-Luise Conrad sagt im Scherz, dass sie Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) gern fragen würde, ob er ihr nicht etwas vom Kuchen abgibt. Im Ernst sieht sie kritisch, dass ihre Kommune bislang zu stark auf Schlafstadt und zu wenig auf Gewerbestandort gesetzt hat. 800 Bewohner im Röthaer Rietzschketal: Rötha: Das große Eigenheim-Wohngebiet Rietzschketal wird schon seit den 1990er-Jahren entwickelt. Der vierte und letzte Bauabschnitt ist nun fast ausgereizt. Knapp 800 Menschen leben in diesem Stadtteil. Rötha mit heute 6200 Einwohnern ist nach und nach gewachsen. Ansonsten gibt es nur noch zwei kleine Baugebiete in den Ortsteilen Oelzschau und Pötzschau, sagt Bürgermeister Stephan Eichhorn (parteilos). Darüber hinaus gebe es nahezu keine Bauflächen mehr. Erst neulich wurde das „Apfelbäumchen“ als fünfter Kindergarten der Kommune eingeweiht. Damit sei der Bedarf gut gedeckt. Das gelte auch für die beiden Grundschulen in Rötha und Espenhain. Mehr als 1000 neue Grimmaer pro Jahr: Grimma: Die größte Stadt des Landkreises mit fast 30 000 Einwohnern und 64 Ortsteilen gehört mit rund 30 Kilometer Distanz nach Leipzig vielleicht nicht ganz zum unmittelbaren Speckgürtel. Dennoch gibt es seit Jahren Zuzug. Eine Statistik weist von 2011 bis 2020 jährlich zwischen 1100 und 1600 neue Grimmaer aus. Ein großes Eigenheim-Gebiet samt Kindergarten entsteht derzeit am Rappenberg. „Der Hype aus Leipzig schwappt zu uns, und das ist toll. Doch das kann in zehn Jahren schon wieder ganz anders sein“, sagt Grimmas Oberbürgermeister Matthias Berger (parteilos). Deshalb sei es schwierig, heute eine teure Infrastruktur zu schaffen, die schon bald keiner mehr braucht. Generell befürworte er „langsames Wachstum“. Fachwerkhäuser nutzen: Kompromisse bei Denkmalschutz: Viele seiner Ortschaftsräte wollen zudem nicht mehr das große Neubaugebiet mit 30 Eigenheimen neben dem Dorf, sondern die Nutzung von Bestandsimmobilien, die sonst im Ortskern weiter verfallen, zum Beispiel Fachwerkhäuser. Hier müsse es jedoch ein Umdenken beim Denkmalschutz geben. Denn in zehn Quadratmeter großen Zimmern mit einer Deckenhöhe von 1,80 Meter und Mini-Fenstern würden heute nicht mehr viele Familien leben wollen. Berger: „Wir brauchen hier mehr Kompromisse.“ Das sei für den ländlichen Raum wesentlich und müsse auf politischer Ebene angegangen werden. Auch als Gegentrend zu immer mehr versiegelten Flächen für Eigenheim-Wohngebiete. Lesen Sie auch: Bevölkerungsprognose: Das sind die Gewinner und Verlierer im Landkreis Leipzig Von Claudia Carell

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Neukieritzsch: Vorab-Kritik an Mibrag-Plänen für Windpark Breunsdorf


Das Bergbauunternehmen Mibrag plant einen großen Windenergiepark nahe Neukieritzsch auf dem Gelände des Tagebaus Schleenhain. Darüber will es zuerst die Stadt- und Gemeinderäte informieren. Ein Neukieritzscher Abgeordneter befürchtet Beeinträchtigungen für Anwohner.

Unweit von Neukieritzsch könnte demnächst der größte Windpark in Westsachsen entstehen. Jedenfalls sieht der aktuelle Entwurf des Regionalplanes auf einem ausgekohlten und wieder verfüllten Areal des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain, südlich der von Neukieritzsch in Richtung Groitzsch führenden Bundesstraße 176, ein Gelände für die Erzeugung von Windenergie vor. Das Areal ist 250 Hektar groß – wie sonst keine andere Vorhaltefläche für diese Zwecke im Plangebiet des Großraums Leipzig.

Die Pläne des Bergbauunternehmens Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (Mibrag), das den Tagebau betreibt, sind dabei möglicherweise schon konkreter, als bisher angenommen. Auf bisherige Anfragen reagierte die Firma allerdings reserviert. Es gibt noch nichts Konkretes, hieß es noch Anfang März. Dabei ist der „Windpark Breunsdorf“ bei dem Bergbauunternehmen offenbar längst ein gängiger Begriff. Um den jedenfalls soll es unter anderem am 19. April auf einer Informationsveranstaltung der Mibrag in Neukieritzsch gehen.
Platz für zehn Windräder neben der Bundesstraße

Allerdings ist die nicht für die Öffentlichkeit gedacht. „Wir informieren an diesem Tag ausschließlich die geladenen Gemeinde- und Stadträte von Neukieritzsch und Groitzsch“, sagt Mibrag-Sprecher Maik Simon auf die LVZ-Anfrage. Erst danach werde man auch öffentlich informieren. Einer der Teilnehmer, Gemeinderatsmitglied Horst Tilke (CDU-Fraktion) aus Neukieritzsch, kritisiert die noch geheimen Pläne allerdings schon vorab.

Bekannt ist bislang nur die Lage des im Regionalplan festgelegten Gebietes, das bis auf 1000 Meter an die ersten Bebauungen von Neukieritzsch heranreicht und sich auf rund zwei Kilometer entlang der Bundesstraße erstreckt. Und, dass dort Platz für zehn Windräder sein soll. Deren neueste Generation kann Höhen von bis zu 270 Meter erreichen, hatte Andreas Berkner, als Chef der Planungsstelle Westsachsen federführend am Regionalplan beteiligt, vor wenigen Tagen in einem Interview mit der LVZ gesagt.
Bedenken der Gemeinde nicht aufgegriffen

Aufgrund dessen, was bisher bekannt ist, leitet Tilke eine „Beeinträchtigung der Lebensbedingungen“ mindestens für die Bewohner der aus Sicht des künftigen Windenergieparkes ersten Häuser in Neukieritzsch ab. In der Nähe des Sportplatzes und an der Parkarena, befürchtet er, werden die Geräusche wahrzunehmen sein, die wegen der Hauptwindrichtung direkt in den Ort getragen würden.

Darüber hinaus würde die im Westen tief stehende Sonne für störende Schattenwürfe von den Windrädern sorgen. Bewohner von Ramsdorf, in deren Nähe sich ein Windpark befindet, bestätigten ihm solche Wahrnehmungen, sagt er.

Deshalb fordert Tilke eine Verschiebung der gesamten Anlage weiter nach Westen, um den Abstand zu bewohntem Gebiet in Neukieritzsch zu vergrößern. Diese Forderung hatte der Abgeordnete schon 2018 in einer Ratssitzung geäußert, als es um die Haltung der Gemeinde zum Entwurf des Regionalplans gegangen war. Die Kommune stimmte damals zu, machte auf Druck mehrerer Abgeordneter aber hinsichtlich der Lage des Windparkes in einer Protokollnotiz Verhandlungsbedarf geltend.
Ratsmitglied will Antworten von der Mibrag

Der freilich keinen Eingang in den überarbeiteten Plan gefunden hat. Würde man den 1000-Meter-Mindestabstand nicht ausreizen, hatte der Planungsverband in der Debatte sinngemäß deutlich gemacht, würde man der Windenergie insgesamt nicht mehr genügend Raum zur Verfügung stellen.
Gemeinderatsmitglied Horst Tilke fürchtet Beeinträchtigungen für Neukieritzscher vom möglichen Windpark Breunsdorf.
Gemeinderatsmitglied Horst Tilke fürchtet Beeinträchtigungen für Neukieritzscher vom möglichen Windpark Breunsdorf. Quelle: André Neumann

Tilke ist damit nicht einverstanden. Er möchte am Montag von der Mibrag hören, welche sachlichen Gründe dagegen sprechen, die ersten Windräder auf dem Areal weiter von Neukieritzsch entfernt zu platzieren. Er rät dem Unternehmen, nach der Abbaggerung von Heuersdorf und den Problemen mit Pödelwitz jetzt nicht den nächsten Zwist mit Anwohnern aufkommen zu lassen, sondern für Akzeptanz seiner Pläne zu sorgen.

Das Mitglied des Gemeinderates geht dabei sogar noch einen Schritt weiter. „Warum“, fragt er, „müssen es unbedingt Windräder auf dem Areal sein?“. Eine weitere große Fotovoltaikanlage, wie schon bei Kahnsdorf eine geplant wird, erscheint ihm sinnvoller. Die würde auf dem Tagebaugelände niemanden stören und hier niemandem landwirtschaftlich genutzten Boden wegnehmen.

Von André Neumann

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Leader geht in die Verlängerung: Neue Millionen für den Südraum Leipzig


Die Erfolgsgeschichte der Leader-Förderung über die Lokale Aktionsgruppe „Südraum Leipzig“ geht in die Verlängerung. Für die 14 Kommunen von Borna bis Markranstädt stehen weitere Millionen-Zuschüsse bereit. Zuletzt wurden 285 Projekte vorangebracht.
Neue Projektbeschreibungen und Ideenskizzen liegen längst in Rathäusern, Vereinen und bei anderen Verantwortlichen bereit. Schließlich brachte die europäische Leader-Förderung bisher trotz großen bürokratischen Aufwands viel Geld für Vorhaben in die ländliche Region südlich von Leipzig, die sonst kaum umzusetzen gewesen wären. Allerdings lief das Programm offiziell 2020 aus. Ein Nachfolger war und ist zwar noch nicht spruchreif. Für die Zwischenzeit aber steht nun eine „Verlängerung“ der Regularien fest. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) „Südraum Leipzig“, ein Verein für das Gebiet von 14 Kommunen, kann damit in der Periode 2021/2022 rund 5,4 Millionen Euro Zuschüsse vergeben. Jetzt geht es los. Am 16. April veröffentlicht das Regionalmanagement den nächsten Aufruf. Es kümmert sich im Auftrag der LAG, der Maik Schramm (Freie Wähler), der Bürgermeister von Kitzscher, vorsteht, um Anträge, Beratung und Abwicklung. Projektanträge für alle Kategorien möglich: „Aufgerufen werden alle Förderschwerpunkte der Leader-Entwicklungsstrategie“, sagt Annedore Bergfeld vom Regionalmanagement. Immerhin acht solche Handlungsfelder gibt es. Projekte können für „Wohnen“ (darunter Umnutzung alter Häuser für Familien) und „Mobilität“ (etwa Elektro-Angebote) sowie „Engagement und soziale Versorgung“ (wie Modernisierung von Vereinsräumen und Kindereinrichtungen) eingereicht werden. Für Betriebe und Firmen sind die Kategorien „Landwirtschaft, Fischerei und Vermarktung regionaler Produkte“ sowie „Klein- und Kleinstunternehmen“ (zum Beispiel Sanierung/Neubau von Gebäuden für Handwerker) gedacht. Zudem gibt es die Bereiche „Abbruch“, „Touristische Infrastruktur“ (mit Ausbau von Ferienwohnungen, Beschilderung) und „Stadt-Land-Kultur“ (unter anderem zum Erhalt von „Kultur“-Gebäuden, Kirchen und Parks). Antragsberechtigt sind Vereine, Kirchen, Kommunen und Privatpersonen sowie Unternehmen aus den 14 Städten und Gemeinden. Wobei die Vorschläge für ländliche Orte und Ortsteile mit weniger als 5000 Einwohnern sein müssen. Die Förderquote kann bis zu 80 Prozent erreichen. Der maximale Zuschuss beträgt 200 000 Euro. Bisher 19,4 Millionen Euro Zuschüsse für 285 Projekte: Seit 2015 sind mit dem Leader-Programm 285 Projekte unter dem Leitbild „Unser Südraum Leipzig: Lebenswerte, innovative Seen- und Kulturlandschaft“ gefördert worden, fasst Annedore Bergfeld zusammen. Es flossen 19,4 Millionen Euro Zuschüsse für Initiativen, Aktionen und Arbeiten, „die die Lebensqualität in der Region sichern und verbessern, den Strukturwandel unterstützen, sichtbar und nutzbar machen, das Heimatbewusstsein und die Identifizierung mit der Region vertiefen“. Dazu nennt sie eine kleine Auswahl. Die Spanne reicht von der Erneuerung der Spielplätze in Elstertrebnitz und Groitzscher Ortsteilen über eine Imkerei in Werben (Pegau), den Grundschul-Anbau in Regis-Breitingen bis zum Golf-Adventure-Park am Markkleeberger See und dem Aussichtspunkt am Störmthaler See (Großpösna). Unterstützt wurden der Förderverein Kirche Kitzen (Pegau), der St. Nikolai zu einem kulturellen Begegnungszentrum saniert und umbaut, sowie die Sportvereine VC 1968 Pegau für die Volleyballanlage am Stadtbad und SV Chemie Böhlen für die Sportstätte „Jahnbaude“, aber auch der Verein „Röthaer Stadtraben“ für ihr Open-Air-Theater-Spektakel. Der Anglerverband Leipzig erhielt Geld für Steganlagen am Zwenkauer und am Störmthaler See. Die Ökologische Station Borna-Birkenhain konnte ihren Projektplatz aufwerten. Familien bauten in Werben und Löben (beide Pegau) Scheunen sowie in Kieritzsch das Pfarrhaus zu Wohnhäusern um. In Großlehna (Markranstädt) entstand ein Friseursalon. Und die Stadt Kitzscher hat unter anderem Mittel für den Straßenbau im Ortsteil Trages erhalten. 2020er-Repertoire mit Film von Jugendlichen: Im vergangenen Jahr legte die LAG bei den „letzten“ rund 1,4 Millionen Euro ihr besonderes Augenmerk auf soziale und kulturelle Projekte, erklärt Bergfeld. 36 Vorhaben wurden befürwortet. So können Vereine künftig ihre Arbeit in neugestalteten und modernisierten Vereinshäusern in den Dörfern gestalten. Auch Spielmöglichkeiten in Kindereinrichtungen wurden verbessert. Das „Bleiben#kommen#gehen- Medienprojekt“ für Jugendliche im mitteldeutschen Braunkohlerevier begann mit einer spannenden Exkursion im Südraum, bei der sich 21 junge Leute mit der Vergangenheit und der eigenen Zukunft in der Region auseinandersetzten. Und daraus entstand mit Hilfe von professionellen Filmemachern ein Dokumentarfilm. Aufgrund der Corona-Beschränkungen wartet der jedoch schon fünf Monate auf seine öffentliche Vorstellung. Demnächst neue Schwerpunkte vorbereiten: Neben der aktuellen Übergangszeit beschäftigt LAG und Regionalmanagement aber schon die folgende Förderperiode, mit der gerechnet wird. „Hier ist auch die aktive Mitwirkung der Vereine, Kommunen und Unternehmen gefragt, um die zukünftigen Schwerpunktsetzungen für 2023 bis 2030 zu fixieren“, sagt Annedore Bergfeld. Sie wolle zeitnah über die Möglichkeiten der Beteiligung an der Strategie-Erarbeitung informieren. Schließlich soll die weitere Förderung ihre positiven Wirkungen für das Gemeinwesen nahtlos fortsetzen. Leader Leader ist die Abkürzung für die französische Formulierung „Liaison entre actions de développement de l‚économie rurale“, übersetzt: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Es ist seit 1991 eine Initiative der Europäischen Union zur Entwicklung der ländlichen Räume unter maßgeblicher Mitarbeit der Bevölkerung. Lokale Aktionsgruppen erarbeiten vor Ort ihre Konzepte selbst, in Sachsen gibt es 30 LAGs. Das Geld fließt aus europäischen, aber auch sächsischen Fördertöpfen. LAG „Südraum Leipzig“ Träger des Leader-Prozesses im westlichen Teil des Landkreises ist die Lokale Aktionsgruppe „Südraum Leipzig“, ein eingetragener Verein. Zu seinem Leader-Gebiet gehören 14 Kommunen: Belgershain, Böhlen, Borna und Elstertrebnitz, Groitzsch, Großpösna, Kitzscher, Markkleeberg und Markranstädt, Neukieritzsch, Pegau, Regis-Breitingen, Rötha und Zwenkau. Als Ansprechpartner für Interessenten fungieren die Experten im Regionalmanagement. Kontakt Regionalmanagement: Annedore Bergfeld/Ina Groß, Telefon 0341/9 12 49 27, E-Mail mail@iwr-leipzig.com; Mandy Landmann, Telefon 034296/90 04 44, E-Mail kontakt@planungsbuerolandmann.de; www.suedraumleipzig.de Lesen Sie auch: 15 Millionen Euro: In diesen Projekten steckt Geld aus der EU Groitzsch erhält Fördergeld für die Turnhalle Kleinprießligk Familie erfüllt sich mit EU-Fördermitteln Traum in Schkölen Anglerverband errichtet Toilette am Haselbacher See Zwei Groitzscher Kindergärten erhalten neue Spielplätze Von Olaf Krenz

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Groitzsch: Zwenkauer Hortkinder spenden für das Tierheim Oellschütz


Überraschung im „Heim für Tiere“ Oellschütz (Stadt Groitzsch): Der Zwenkauer DPFA-Regenbogen-Hort hat Geld- und Sachspenden gesammelt und sie dem Tierheimleiter überreicht. Die Kinder plünderten teilweise ihre Sparbüchsen.
Mehrere Kisten mit Tierfutter, Spielzeug, Fellbürsten und Streu, dazu ein Kratzbaum und 548 Euro Bargeld sammelte der Zwenkauer DPFA-Regenbogen-Hort für das „Heim für Tiere“ in Oellschütz. Michaela Angermann, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Borna, und Tierheimleiter Hans-Jörg Hellriegel waren überwältigt angesichts des Geschenkeberges. „Unglaublich, was die Kinder alles auf die Beine gestellt haben“, würdigte Angermann die Aktion. „Wir sind ihnen unendlich dankbar dafür.“ Mit dem Geld sollen unter anderem Tierarztrechnungen bezahlt werden, kündigte sie an. Eltern und Freunde mit der Idee angesteckt: Die Idee zu dieser Spendenaktion für die Oellschützer Einrichtung hatte schon lange in den Köpfen der Zwenkauer geschwelt. Bis Erzieherin Annett Narius vor wenigen Wochen Nägel mit Köpfen gemacht und einen Aufruf unter den 215 Mädchen und Jungen im Hort gestartet hatte. „Sie waren von Anfang an begeistert und haben mit der Idee gleich ihre Eltern, Großeltern und Freunde angesteckt“, freute sich Hortleiterin Heike König über den riesigen Erfolg. Die Aktion wurde ein Selbstläufer. 108 Familien hatten sich an der Sammlung beteiligt und innerhalb von vier Wochen fast 550 Euro sowie unzählige Sachspenden zusammengetragen. Taschengeld für die Tierheimbewohner: Jannis hat ein Herz für Tiere, besonders aber liebt der Zehnjährige Hunde. Damit es den Vierbeinern im Tierheim genauso gut geht, hatte er einen Kratzbaum, Hundefutter sowie zehn Euro gespendet. „Weil ich einfach Tiere mag“, sagte er. Sein Freund Jeremy hatte ebenfalls in die Sparbüchse gegriffen und einen Teil seines Taschengeld für die Tierheimbewohner ausgegeben. Zu Hause wächst der Zehnjährige mit zwei Katzen, einem Hund, Kornnatter Schnappi und Hamster Toni auf und weiß daher, dass Tiere neben Futter gute Pflege benötigen. Am liebsten mag er jedoch Füchse und Wölfe. DPFA steht für lebenslanges Lernen: Im DPFA-Regenbogen-Hort Zwenkau werden derzeit 215 Kinder von zwölf Erzieherinnen und Erziehern betreut. DPFA ist ein Bildungsträger in Sachsen und in Polen mit mehr als 580 festangestellten Mitarbeitern. Die Abkürzung steht für Deutsche Private Finanzakademie, als deren Tochterunternehmen 1990 mit beruflicher Weiterbildung (Betriebs- und Finanzwirtschaft) begonnen wurde. Seit 1998 agiert die DPFA-Akademiegruppe als eigenständiges Familienunternehmen im lebenslangen Lernen: mit Vorschulkindergärten, Grund- und Oberschulen, Gymnasien und beruflichen Ausbildungsangebote. Von Kathrin Haase

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Neue Studie läuft: Wie steht es um die Schienen-Infrastruktur im Dreiländereck?


Altenburger Land, Burgenlandkreis und Landkreis Leipzig: Um dieses Dreiländereck dreht es sich bei einer neuen Studie der Metropolregion Mitteldeutschland, die sich mit den Schienenverbindungen beschäftigt, die durch den Braunkohleabbau gekappt wurden.„Teilweise geht das bis in die 50er-, 60er-Jahre zurück – es sind Jahrzehnte vergangen, seit alte Schienenverbindungen im Dreiländereck im Zuge des Braunkohleabbaus gekappt wurden“, erklärt Werner Bohnenschäfer. Er ist Projektleiter bei der Metropolregion Mitteldeutschland und zuständig für eine neue Studie, die kürzlich angelaufen ist. Diese Studie beschäftigt sich mit der Schieneninfrastruktur im Dreiländereck der Landkreise Altenburger Land, Burgenlandkreis und Landkreis Leipzig. Der Burgenlandkreis hat die Studie an Railistics GmbH aus Dessau vergeben, zur Zeit finden Auftaktgespräche statt. Infrastrukturwünsche auf realistische Perspektiven prüfen: Während die Bahnverbindungen zwischen Leipzig im Norden und dem südlicheren Altenburg gut ausgebaut und vor allem für Pendler praktisch sind, sieht es für andere Direktverbindungen schlecht aus. Seit knapp zwanzig Jahren ist der Personenverkehr beispielsweise zwischen Meuselwitz und Zeitz eingestellt. Auch die Städte Groitzsch und Zwenkau würden sich über eine bessere Anbindung freuen, die sie auf direktem und nicht auf Umwegen nach Leipzig bringen würden. Die Hoffnung, dass die Studie diese Schieneninfrastruktur zurückbringen wird, dämpft Werner Bohnenschäfer jedoch gleich und betont: „Man prüft, ob Infrastrukturwünsche eine realistische Perspektive haben oder ob nach realistischen Alternativen gesucht werden muss.“ Das beträfe allgemein den Bereich Zwenkau und Groitzsch. Abwägen zwischen Kosten und Nutzen: „Natürlich ist der Wunsch nach einem eigenen Gleisanschluss da. Aber das ist ein großes Unterfangen. Deswegen muss man auch über Alternativen nachdenken.“ Das könnte eine Infrastruktur für den Busverkehr sein oder sogar ein Seilbahnsystem im Gebiet Zwenkau. Die Suche nach realistischen Alternativen ist eine der Fragestellungen, auf die die Studie abzielt – wenn die Neuerschließung oder Verbesserung der Schieneninfrastruktur im Dreiländereck zu kostenintensiv sein sollte. „Man muss realistisch zwischen Kosten und Nutzen abwägen.“ Die Studie ist ab Februar auf eine Laufzeit von sieben Monaten ausgelegt, und ihre Fragestellungen beschäftigen sich sowohl mit dem Personen- als auch dem Güterverkehr auf Schienen. Welche Schwächen weist die heutige Situation der Schieneninfrastruktur für die Erschließung des Dreiländerecks auf? „Beim Güterverkehr kommt es beispielsweise zu Einschränkungen“, erklärt Bohnenschäfer. Waggons könnten nicht mit hundertprozentiger Auslastung fahren, da das Gewicht für beschädigte Brücken zu hoch wäre. „Das führt zu Mehrkosten.“ Diese Art von Schäden wird dokumentiert und ausgewertet. Konsequenzen der Studie noch nicht abschätzbar: Welche Antriebsart ist optimal für das Schienennetz im Dreiländereck? „Das könnte ein Wasserstoffantrieb sein oder ein Elektroantrieb“, erklärt Bohnenschäfer. Welche Konsequenzen die Studie am Ende nach sich ziehen könnte, kann Bohnenschäfer noch nicht abschätzen, da sie noch ganz am Anfang steht. „Jetzt würde ich noch keinem Hoffnungen machen, aber man schaut, ob man sich nach der Studie vielleicht Hoffnung machen kann.“ Von Katharina Stork

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Roboter-assistierte Chirurgie, digitale Vernetzung: Das plant die Sana-Klinik in diesem Jahr


Wenn es um die Planungen diesjähriger Vorhaben geht, ist die Liste der Sana-Kliniken Leipziger Land für die Häuser in Borna und Zwenkau lang. Sie reicht von der Verlegung des Hubschrauberlandeplatzes über die Digitalisierung der Geriatrie bis hin zum Umzug des Bildungszentrums.
Die Verlegung des Hubschrauberlandeplatzes, mehr Klimaschutz, mehr Operationen für den OP-Roboter Da Vinci und die Digitalisierung der Geriatrie: Das Sana-Klinikum in Borna hat sich für dieses Jahr zahlreiche Vorhaben auf die Agenda geschrieben. Ziel ist es, das Haus weiter kontinuierlich zu entwickeln und für kommende Herausforderungen gerüstet zu sein. Ein erster Schritt, den die Klinik geht, ist die Ausweitung der Einsatzbereiche für „Da Vinci“. Seit seiner Anschaffung Ende 2019 kam der vierarmige Roboter 280 Mal bei minimal-invasiven Eingriffen zum Einsatz und wurde zunächst von Urologie-Chefarzt Hoang Minh Do gesteuert. Mit dem Gerät gelingen kleinste Schnitte, dreidimensionale Bilder (ohne Brille), eine bessere Darstellung der Gefäße und von feinen Gewebestrukturen, weniger Blutverlust und eine schnellere Wundheilung. „Im zweiten Quartal dieses Jahres soll Da Vinci auch in der Chirurgie tätig werden“, sagt Roland Bantle, seit Januar Klinikgeschäftsführer. Und zwar fachübergreifend. Der Roboter sei nicht nur für Eingriffe in der Urologie gedacht, sondern könne darüber hinaus auch in der Chirurgie in den Bereichen von Mastdarm, Leber und Bauchspeicheldrüse eingesetzt werden. Um in den kommenden Monaten starten zu können, gehe es jetzt darum, die Chirurgen auf dem Gerät zu schulen. Geriatrie soll digitalisiert werden: Ein anderer Fokus liegt für Bantle in diesem Jahr auf der Onkologie. Das onkologische Zentrum – die Bündelung einzelner Zentren und Kliniken, die Anlaufpunkt für etwa an Brust-, Darm- oder Prostatakrebs erkrankte Patientinnen und Patienten sind – spiele in einer hohen Liga der Tumorbehandlung. Jetzt stehe die nächste Zertifizierung von Seiten der Deutschen Krebsgesellschaft an. Noch eine Baustelle der Sana-Kliniken Leipziger Land ist die Digitalisierung der Geriatrie, also der Altenmedizin. Laut Bantle befinde sich eine entsprechende Software bereits im Testbetrieb, im kommenden Jahr solle die dann zum Standard werden. Den großen Vorteil sieht der Klinikgeschäftsführer vor allem im Einsparen vieler und langer Wege. Mit Hilfe der digitalen Wege sei die Zusammenarbeit aller Akteure wesentlich effektiver. Hubschrauberlandeplatz wird verlegt, Interim auf der alten B95: Auch im Außenbereich wird es in den nächsten Monaten einige Veränderungen geben. So muss die Klinik eine neue EU-Richtlinie umsetzen und den Hubschrauberlandeplatz versetzen. „Letztlich rückt er gerade einmal 17 Meter vom jetzigen Standort weg“, erläutert Bantle. Dafür müsse das Wärterhäuschen weichen. Ende des Jahres sollen die Rettungshubschrauber wieder vor der Notaufnahme landen können, bis dahin braucht es laut Andreas Klamann, Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Gastroenterologie, eine Interimslösung. Und die sehe so aus, dass während des Umbaus die Helikopter auf dem gesperrten Abschnitt der alten B95 in Höhe der B176 landen und die Patienten von dort aus mit dem Krankentransport abgeholt werden. Darüber hinaus rücken die Sana-Kliniken Leipziger Land das Thema Klimaschutz in den Fokus. „Wir haben riesige Dachflächen, die sich gut für Photovoltaikanlagen eignen würden“, macht Bantle deutlich. Entsprechende finanzielle Mittel könne es vom Bundesamt für Umwelt und Naturschutz geben, künftig solle die Solaranlage die Eigenversorgung des Klinikums gewährleisten. Planungen für Umzug des Bildungszentrums beginnen: Ein weiteres Thema: die Ausbildung des Nachwuchses. Derzeit bekundet das Klinikum Interesse an dem einstigen Amtsgericht. Dieses könnte als möglicher neuer Standort für das Bildungszentrum der Sana-Klinik favorisiert werden. Zudem soll in absehbarer Zeit das benachbarte Polizeigebäude abgerissen werden, um dort Platz für einen Neubau zu schaffen. Und in diesem wiederum kann ein angeschlossener Betriebskindergarten entstehen. Mit der Fertigstellung rechnet Bantle im Jahr 2025, die Weichenstellung aber erfolge jetzt schon. Von Julia Tonne

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Weniger Geld: Wird Entwicklung im Leipziger Neuseenland abgewürgt?


In Gefahr sieht Landrat Henry Graichen (CDU) die weitere Entwicklung im Leipziger Neuseenland. Sachsen stelle nur noch einen Bruchteil der Zuschüsse zur Verfügung, zu denen sich das Land bis 2022 im Rahmen der Braunkohlesanierung bekannt hatte. Welche Maßnahmen derzeit auf der Kippe stehen.
Glitzernde Seen, attraktive Wassersportangebote, belebte Uferpromenaden – im Leipziger Neuseenland ist aus einstigen Mondlandschaften eine attraktive Erholungsregion entstanden. Regionalplaner und Kommunalpolitiker schlagen jedoch Alarm: „Vieles“, warnt Landrat Henry Graichen (CDU), „könnte Stückwerk bleiben, wenn Gelder aus der Braunkohlesanierung gekürzt werden.“ Es geht um die so genannten Paragraf-4-Mittel, mit denen über die Grundsanierung hinaus die Attraktivität der einstigen Kohlereviere erhöht wird. Im Rahmen des 6. Bund-Länder-Abkommen zur Braunkohlesanierung hatte der Freistaat für die Jahre 2018 bis 2022 über 100 Millionen Euro für Sanierung und Weiterentwicklung der Braunkohleregionen zugesagt. Deshalb wappnete sich auch das Leipziger Neuseenland planerisch für den Bau weiterer Radwege, Bootsanleger, Strände und Kanäle: Viele Projekte liegen fertig in der Schublade, können nun aber nicht realisiert werden. Denn das Land hat im Entwurf des neuen Doppelhaushalts deutlich weniger Geld eingeplant als benötigt – nur noch 6,4 Millionen Euro und damit lediglich einen Bruchteil dessen, was sich Westsachen erhofft hatte. Graichen warnt: Braunkohlesanierung kommt zum Erliegen: Die Seen rund um Leipzig nahmen in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung. Ferienparks, Bootswerften, Paradiese für Segler und Paddler sind entstanden. Nun droht diese Entwicklung mit einem Schlag abgewürgt zu werden. „Die Braunkohlesanierung käme zum Erliegen, würde es bei den vorgesehenen Kürzungen bleiben“, erklärt Graichen. Als Chef des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westachsen sowie Vorsitzender der Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland wandte sich der Landrat des Landkreises Leipzig deshalb mit einem Brief an Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Sein nordsächsischer Amtskollege Kai Emanuel (parteilos) und Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) unterzeichneten ebenfalls. Freistaat und Bund wird für das bisherige Engagement gedankt, es sei gelungen, das Leipziger Neuseenland zu einer angesehenen touristischen Destination zu entwickeln. Im Vertrauen auf die avisierten Mittel hätten die Anrainerkommunen weitere Pläne geschmiedet. „Diese“, warnt Graichen, „drohen jetzt Makulatur zu werden.“ Regionalplaner Berkner: Schlüsselprojekte im Neuseenland stehen in den Sternen: Andreas Berkner hat einen Überblick, wie viele Maßnahmen auf der Kippe stehen. Laut dem Leiter der Regionalen Planungsstelle hat die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) für 59 laufende Maßnahmen ab 2021 einen Projektträgerauftrag. Für 57 dieser Maßnahmen gab der Regionale Sanierungsbeirat grünes Licht. Bliebe es beim sächsischen Sparkurs, sei nur für eine dieser Maßnahmen die Finanzierung bis zum Abschluss gesichert. In den Sternen stehen damit unter anderem Entwicklungsabsichten der Gemeinde Großpösna zum Bau eines Integrationscampingplatzes am Störmthaler See, der Harthkanal als schiffbare Gewässerverbindung zwischen Cospudener und Zwenkauer See oder die Wasserschlange als Kurzschluss zwischen Markkleeberger See und Pleiße. Im Raum Borna blieben Schiffsanleger am Hainer See, ein 29 Meter hoher Aussichtsturm auf der Stöntzscher Höhe bei Pegau oder die seit langem geforderte Wiederherstellung einer Straßenverbindung zwischen Kahnsdorf und Neukieritzsc h vorerst Wunschträume. In Nordsachsen geriete unter anderem die weitere Aufwertung des Biedermeierstrandes am Schladitzer See ins Stocken. Zwenkauer See: Kurze Gewässerverbindung Zwenkau-Cospuden Anleger für Fahrgastschiffe am Nordufer Zwenkau Mehrzweckgebäude, Strand Hafenbereich Zwenkau, Wasserwacht, Wasserschutzpolizei, öffentliches WC Parkplatz, Strand, Badeinsel und Schiffsanlegeram Aussichtspunkt Zitzschen Gestaltung Uferterrasse und historische Lindenallee Seebühne Zwenkau Anleger für Fahrgastschiff Großdeubener Weg Radweganbau am Wegeabschnitt 17.2-Zwenkau Strand, Parkplatz mit Wohnmobilstellplatz und WC An der Schäferei und eine Badeinsel Wasserwanderrastplatz am Nordost-Ufer Wegeausbau Lückenschluss Zwenkauer See-Markkleeberg-Gaschwitz Weg 3 Zwenkauer See Markkleeberger See: Schiffbarmachung Pleiße – Connewitzer Wehr bis Agra-Wehr Segelstützpunkt Markkleeberger See (in der Auenhainer Bucht) Von der Kirchruine Zöbigker 1942 zur Fahrradkirche 2024 Kanupark-Schleuse Wassertouristische Anbindung Markkleeberger See an die Pleiße (Kleine Pleiße) Störmthaler See: Erschließung östlich Grunaer Bucht mit Strand, Parkplatz und für Campingplatz Ausleger Gruna – Errichtung einer Seebrücke mit Schiffsanleger Errichtung einer Überwachungseinrichtung am Strand östlich der Grunaer Bucht Begehbarmachung des Baggers 1547 Brücke über den Störmthaler Kanal Witznitzer Seen (in Anlehnung an den ehemaligen Tagebau Witznitz), heute Hainer See: Kulturhaus Böhlen Schiffsanleger Rittergut Kahnsdorf Schiffsanleger Ferienhain Nordufer Nordumfahrung Großzössen als direkte Verbindung zwischen B 95 und B 176 Straßenverbindung K 7930 Kahnsdorf und B 176 Neukieritzsch Erschließung Witznitzer Seen – Strand Borna Anbindung Wohngebiet Kahnsdorf an K 7930 Bockwitzer See: Erholungsstrand Bockwitzer See Bereich Südraum: Maßnahmen zur Absicherung Gemeingebrauch (Schiffbarmachung Südraum) Errichtung Aussichtsturm Stöntzsch Vernässungsstelle Gärnitz und Kulkwitz Verknüpfungspunkt Regis-Breitingen Errichtung Radweg vom Pegauer Ortsteil Kitzen bis zum Werbener See Radweg Gewerbegebiet Pegau/Zauschwitz-Bahnübergang Großstorkwitz (Werbener See) Komplettierung Wegenetz Bergbaufolgelandschaft Tagebau Profen durch Ausbau Marktsteg Von Simone Prenzel

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Seen-Sperrung im Leipziger Süden: Bürgermeister rechnet mit jahrelanger Sanierung


Die Sperrung von zwei Seen hat die Tourismusanbieter im Leipziger Neuseenland kalt erwischt. Auch viele Jahre nach Ende des Bergbaus zeigt sich: Was schön aussieht, kann auch Risiken bergen.
Für Stephan Mann haben sich im März die Aussichten für die Tourismussaison 2021 verdüstert - und das liegt nicht an Corona. Mann ist Betriebsleiter der Personenschifffahrt im Leipziger Neuseenland. Die drei großen Ausflugsboote des Unternehmens sind auf dem Markkleeberger und dem Störmthaler See unterwegs. Doch bis Mai werden sie nicht ablegen können. Der Landkreis Leipzig hat die beiden Bergbaufolgeseen gesperrt, nachdem Risse in der Böschung des Kanals gefunden wurden, der die beiden Gewässer verbindet. „Das war ein Risiko, mit dem man nicht rechnen konnte“, sagt Mann. „Die Situation ist nicht positiv. Wir müssen jetzt sehen, dass wir das Geschäft am Laufen halten und den Urlaubern, die hoffentlich weiter kommen, was bieten können“, sagt der Betriebsleiter. Schon das Corona-Jahr 2020 sei schwierig gewesen. Nachdem sich das Ausflugsgeschäft immer besser entwickelt habe, sei die Gästezahl voriges Jahr um 45 Prozent eingebrochen. Bis zur Pandemie habe die Personenschifffahrt 60 000 bis 65 000 Besucher befördert. Highlight der Bootstouren sei immer die Schleusenfahrt zwischen den Seen gewesen. Wann das wieder möglich sein wird, ist aber völlig unklar. Sanierung in nur „einigen wenigen Jahren“: Karsten Schütze, SPD-Oberbürgermeister der Stadt Markkleeberg und Vorsitzender des Tourismusvereins Leipziger Neuseenland, rechnet mit langwierigen Sanierungsmaßnahmen. Er hoffe, dass die Arbeiten an dem Kanal und der Schleuse „nur einige wenige Jahre“ in Anspruch nehmen werden, sagt der SPD-Politiker. Die Reparatur werde in jedem Fall aufwendig und kostspielig. Schütze hofft, dass der Bund die Bezahlung übernehmen wird. Der Schaden wurzele schließlich „ursächlich im Bergbau“. Aber ob das so kommt, ist noch offen. Lesen Sie auch Gesperrte Seen in Markkleeberg und Störmthal: Ein herber Schlag für Gewerbe und Tourismus Der Bergbausanierer LMBV ist gerade erst dabei, Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr umzusetzen. Der 850 Meter lange Kanal wird zunächst mit Spundwänden gesichert. Ist das abgeschlossen, sollen die Seen zumindest jeder für sich wieder freigegeben werden. Danach werde geprüft, was an Kanal und der erst 2013 eröffneten Schleuse gemacht werden muss. Schon jetzt stehe fest, dass für die Arbeiten unter anderem eine wasserrechtliche Genehmigung nötig sei. „Dies lässt sich tatsächlich nicht in Monaten realisieren“, erklärt LMBV-Sprecherin Claudia Hermann. Größte Landschaftsbaustelle Europas: Oberbürgermeister Schütze sagt, die überraschende Sperrung der gefluteten ehemaligen Braunkohletagebaue sei ein harter Schlag für den Tourismus in der Region. Der Wirtschaftszweig habe sich in der Bergbaufolgelandschaft gut entwickelt. Allein das rund 25 000 Einwohner zählende Markkleeberg habe vor Corona jährlich 150 000 Übernachtungsgäste begrüßt. „Aber wir befinden uns nun mal auf der größten Landschaftsbaustelle Europas. Man muss sich eingestehen, dass manches nicht so einfach geht, wie man es mal gedacht hat“, sagt Schütze. 16 Trauungen in Vineta gestrichen: Auch Rüdiger Pusch stellt sich auf Rückschläge ein. Er gehört zum Team des Krystallpalast Varietés, das am Störmthaler See mehrere Ausflugsziele bewirtschaftet. Dazu zählt die schwimmende Kirche „Vineta“ - eine beliebte Location für Brautpaare. 16 Trauungen mussten nun abgesagt werden. April und Mai seien extrem wichtige Veranstaltungsmonate. Die Sperrung werde wohl einen Saisonverlust von minus 20 Prozent bringen, sagt Pusch. Auch die Gesamtentwicklung werde weiter zurückgeworfen - obwohl bis Corona alle Zeichen auf Wachstum gestanden hatten. Dass die gefluteten Überbleibsel des Braunkohleabbaus zwar schön aussehen, aber auch Risiken bergen können, zeigte sich zuletzt auch in der Lausitz. Dort rutschte im März ein Stück des Ufers des Knappensees ab. Das Areal war allerdings ohnehin gesperrt, weil die LMBV dort seit Jahren den instabilen Kippenboden saniert. Anrufe von potenziellen Gästen, die sich um die Sicherheit sorgen, habe es deswegen nicht gegeben, sagt Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland. Dafür sei der Knappensee schon zu lange gesperrt. Anders sei das gewesen, als es 2018 eine Rutschung am Senftenberger See gegeben habe. Concordia-See zehn Jahre gesperrt: Aus Sachsen-Anhalt ist noch der abgerutschte Hang in Nachterstedt am Concordia-See in Erinnerung. 2009 rutschten mehrere Millionen Kubikmeter Erdreich in den künstlichen See in einem früheren Bergbaugebiet und rissen mehrere Häuser mit in die Tiefe. Drei Bewohner starben. Nach dem Unglück war der See zehn Jahre für jede touristische Nutzung gesperrt. Auch Winkler redet von der „größten Landschaftsbaustelle Europas“, und dass man vor unvorhergesehenen Ereignissen nie ganz gefeit sei. „Wir gehen damit aber ganz offen um“, sagt die Tourismusmanagerin. Es gebe gesperrte Bereiche, Seen in der Zwischennutzung und freigegebene Freizeitmöglichkeiten. Jeder Gast, der sich an die vorgegebene Wege halte und keine Sperrschilder missachte, sei zu 99,9 Prozent sicher. Von Birgit Zimmermann

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Baustart an der Kanuparkschleuse: Am Mittwoch kommen die Spundwände


Nach Böschungsabsenkungen muss der Kanal zwischen Markkleeberger und Störmthaler See mit Barrieren gesichert werden. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) hat nun einen Plan für die kommenden Wochen vorgelegt.
Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) hat am Montag mit den Sicherungsarbeiten am Kanal zwischen Markkleeberger und Störmthaler See begonnen. Seit Montag bereitet ein von der LMBV beauftragtes Unternehmen den Baustellenbereich rund um die Kanuparkschleuse vor, wie eine LMBV-Sprecherin der LVZ auf Nachfrage erklärte. In den kommenden Tagen werden zuerst Material und Fahrzeuge angeliefert sowie die Arbeitsplätze eingerichtet. Am Mittwoch soll schließlich das schwere Gerät seine Arbeit aufnehmen. Geplant ist es, bis voraussichtlich Mitte Mai 2021 zwei Spundwandriegel einschließlich Wasserüberleitung beidseitig der Kanuparkschleuse zu errichten. Die Bauarbeiten rund um den 850 Meter langen Kanal zwischen den beiden ehemaligen Tagebaugruben sollen verhindern, dass Wasser aus dem vier Meter höher gelegenen Störmthaler See in den Markkleeberger See fließen kann. Es droht im schlimmsten Falle eine Überschwemmung weitreichender Uferbereiche. Experten der LMBV hatten Anfang März erhebliche Deformationen im Böschungsbereich der Kanuschleuse festgestellt. Der Landkreis Leipzig untersagte daher am Freitag jegliche Nutzung der beiden Gewässer vorerst bis 31. Mai. Nutzung der Seen voraussichtlich ab Juni wieder möglich: Sobald die beiden Barrieren im Kanal errichtet worden sind, untersuchen die geotechnischen Experten der LMBV den Böschungsbereich. Sie müssen klären, ob es unter dem Schleusenbauwerk im verdichteten Kippenboden weitere Absenkungen oder Hohlräume gibt. Die Allgemeinverfügung des Landkreises, die etwa Schwimmen, Tauchen und den Bootsverkehr verbietet, gilt solange die Bauarbeiten andauern. Während der weiteren Untersuchungen, voraussichtlich ab Juni, soll die Nutzung der beiden Seen dann wieder erlaubt sein. Schiffverkehr zwischen dem Markkleeberger und Störmthaler See ist in dieser Zeit hingegen nicht möglich. Kanuverband sagt 8. XXL-Paddelfestival ab: Der Deutsche Kanuverband (DKV) musste wegen der Allgemeinverfügung indes sein 8. XXL-Paddelfestival absagen. Das Event war für den 1. und 2. Mai im Kanupark Markkleeberg geplant. Zu diesem Zeitpunkt ist das Paddeln und Befahren mit Booten auf den Seen noch verboten. Von Max Hempel

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Dow legt in Böhlen/Lippendorf ganze Anlage vorübergehend still


Aus wirtschaftlichen Gründen wird beim Chemie-Unternehmen Dow in Böhlen/Lippendorf eine komplette Anlage vorläufig stillgelegt. Bei der Außerbetriebnahme kann es in der Umgebung zu Geruchsbelästigungen kommen.
Das Chemieunternehmen Dow verabschiedet sich im Industriegebiet Böhlen/Lippendorf vorübergehend von einem kompletten Produktionszweig. Wie Unternehmenssprecherin Sandra Brückner der LVZ mitteilt, wird die Acrylsäureanlage für einen längeren und noch unbestimmten Zeitraum außer Betrieb genommen. In der Anlage werden Acrylate hergestellt, die wiederum Grundstoff unter anderem für die Produktion von Farben, Lacken und Beschichtungen sind. Die jetzt eingeleitete Stilllegung ist offenbar eine wirtschaftliche Entscheidung des Konzerns. Brückner dazu: „Die Entscheidung erfolgte aufgrund der Marktbedingungen und -aussichten. Dow wird die Situation und die Marktbedingungen kontinuierlich beobachten.“ Stilllegung der Anlage dauert Monate: Mit der jetzt begonnenen Abschaltung soll die Anlage in einen sicheren Zustand überführt werden. Das Herunterfahren dauert allein mehrere Monate. Sämtliche Bestandteile der Anlage, alle Rohrleitungen, Ver- und Entsorgungsleitungen und Tanks, werden entleert und gereinigt. Bei diesen Vorgängen können zeitweise Geruchsbelästigungen auftreten, die in den umliegenden Orten wahrgenommen werden können. „Wir unternehmen alle technischen und organisatorischen Schritte, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, und bitten die Anwohner um Verständnis“, sagt Sandra Brückner. Die zuständigen Behörden seien über die laufenden Aktivitäten informiert. Rund 70 Mitarbeiter von Abstellung betroffen: Die Anlage bleibe bis auf Weiteres außer Betrieb. Ob und wann sie wieder die Produktion aufnehmen wird, könne derzeit nicht gesagt werden. Betroffen von der Abstellung seien rund 70 Mitarbeiter, die an der Acrylsäureanlage beschäftigt sind. Insgesamt sind bei der Dow in Böhlen/Lippendorf rund 600 Frauen und Männer angestellt. „Die damit verbundenen organisatorischen Veränderungen werden in sehr vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Betriebsräten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erörtert“, versichert die Unternehmenssprecherin. Die meisten Betroffenen würden bei der Dow in anderen Bereichen und Anlagen weiterbeschäftigt. „In wenigen Einzelfällen werden wir sozialverträgliche Lösungen suchen“, fügt Sandra Brückner hinzu. Auf das Ausbildungsprogramm des Chemieunternehmens habe das Abstellen der Acrylsäureanlage keine Auswirkungen. Auch in diesem Jahr will die Dow rund 20 Auszubildende aufnehmen, speziell als Chemikanten. Bewerbungen für das Ausbildungsjahr 2021 sind jederzeit möglich. Lesen Sie auch: Im Februar gab es einen Zwischenfall an der Anlage Sind mit dem Kohleausstieg auch Arbeitsplätze bei der Dow gefährdet? Herzstück von Dow wurde 2019 generalüberholt Das amerikanische Unternehmen Dow hat 106 Produktionsstandorte in 31 Ländern mit rund 35 700 Beschäftigten. In Deutschland engagiert es sich seit sechs Jahrzehnten, die Zentrale ist jetzt in Wiesbaden (Hessen). Zu den 13 Standorten mit circa 3600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehören Produktionsanlagen, Vertriebsniederlassungen, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Die größten Produktionsstandorte liegen in Stade (Niedersachsen), Böhlen (Sachsen) und Schkopau (Sachsen-Anhalt). Die beiden Letztgenannten gehören, mit anderen, zur Tochter Dow Olefinverbund, die 1995 aus dem Buna Sow Leuna Olefinverbund entstand. Im Werk Böhlen befindet sich das „Herzstück“ – der Cracker: Auf Basis von Rohbenzin werden chemische Grundstoffe wie Ethylen und Propylen hergestellt, die dann hier und andernorts zu Kunststoffen und Spezialchemikalien für intelligente Verpackungen, Hygieneprodukte und Materialien für die Bauindustrie weiterverarbeitet werden. Für den Austausch der Stoffe gibt es ein Pipelinenetz, das auch Leitungen nach Stade und in den Seehafen Rostock hat. Zudem betreibt Dow in Schkopau und Böhlen den Value-Park, einen Gewerbebereich mit 27 Firmen, vor allem Kunden und Zulieferunternehmen. Quellen: Dow/Wikipedia Von André Neumann

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Forstbezirk Leipzig hat ein Herz für riesige geschützte Wiese


Ein 9,5 Hektar großes Biotop mitten im ehemaligen Tagebaugelände nahe Zwenkau droht zuzuwachsen und seine Artenvielfalt zu verlieren. Das will der Forstbezirk Leipzig verhindern, hat ein Entwicklungskonzept für die Wiese erarbeitet.
Wald können die Experten vom Sachsenforst. Allein auf über 100 Hektar bauen sie in diesem Frühjahr im Forstbezirk Leipzig die von Dürre und Schädlingen geplagten Waldbestände um, pflanzen etwa im Oberholz gut vier Hektar neu. In Zwenkau wollen sie auf der Kippe Böhlen jetzt aber auch eine Wiese erhalten. Warum? Heimat der Raubwürger: „Es geht um die Artenvielfalt“, sagt Andreas Padberg. Der Leiter des Forstbezirks Leipzig hat für den Erhalt der 9,5 Hektar großen mageren Frischwiese – so der Name des Biotoptyps – eigens einen Forstreferendar dazu forschen lassen. Im Vorjahr hat Benjamin Moldenhauer seine Studie verfasst, dafür die dort vorkommenden Pflanzenarten, die Vogelwelt und die Insekten erforscht. Ergebnis, kurz gefasst: Die geschützte Wiese ist Heimat von 47 Pflanzenarten, einer reichen Vogelwelt mit einigen Rote-Liste-Arten wie Raubwürgern, Pirolen und sogar Feldlerchen – und jede Menge Zweiflügler, Hautflügler, Springschnecken, Webspinnen, Käfer, Libellen und Schmetterlinge tummeln sich dort auch noch. Laut Naturschutzgesetz dürfe es zu keiner erheblichen Beeinträchtigung der Wiese kommen, klärt Moldenhauer auch über die Gesetzeslage auf. Gleichwohl müsse die Wiese bewirtschaftet werden, sonst wachse sie zu. Nur wie? Weißdorn breitet sich aus: „Aktuell sind 90 Prozent des Wiesenrandes mit Weißdorn bewachsen“, erzählt Förster Carsten Pitsch. Das extrem widerstandsfähige Buschwerk verdränge alles, auch das Wild gehe nicht an die Büsche. Dornenbüsche müssten auch bleiben, damit Neuntöter oder Raubwürger ihre Beute auf den Stacheln aufspießen können, erklärt Padberg. Aber die Arbeit des Referendars, der auch verschiedene Arten der Bewirtschaftung geprüft hatte, schlage vor, den Anteil von Weißdorn deutlich zu reduzieren, schrittweise andere Straucharten wie Hartriegel, Liguster, Kreuzdorn, Hasel und ähnliche Sorten zu pflanzen, zudem kleinere Bäume wie Holzapfel, Holzbirne, Mehlbeere, Vogelkirsche und Eberesche. Eine Chance auch für andere: Die eigentliche Wiese soll mit einem ausgeklügelten Mahdsystem reihum jährlich zu zehn Prozent umgefräst werden, um den Weißdorn aufzuhalten, auch anderen Arten ein Hochkommen zu ermöglichen. Neun Prozent der Fläche sollen zudem ganz aus der Nutzung genommen werden. Außerdem zu beachten: Wegen der Brutzeit der Feldlerche bleiben nur zwei Wochen gegen Ende Juli im Jahr Zeit für die Mahd. Das Schnittgut soll dann auch auf der Wiese trocknen, damit eine gewisse Samenmenge vor Ort bleibt für neues Grün. Falls nötig, könne im September ein zweiter Schnitt erfolgen, so der Referendar. Wald ist nicht gleich Wald. Den Rändern – innen wie außen – kommt beim Artenschutz eine besondere Bedeutung zu. „Ein reich strukturireter Waldrand, wo sich auf engstem Raum Licht- und Wärmeverhältnisse ändern, bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum“, sagt Andreas Padberg. Im Forstbezirk wurden daher allein seit 2017 mehr als 50 000 Sträucher aus 37 Arten und 13 500 Bäume zweiter Ordnung gepflanzt. Im Rahmen der Erstaufforstung wurden in zwölf Jahren 38 neue Waldrandobjekte mit einer Gesamtlänge von 27 Kilometern gestaltet. Bei einer Durchschnittsbreite von 20 Metern entstanden so 54 Hektar neue Waldränder. Padberg folgt der Forschungsarbeit. „Die Wiese ist Teil unseres regionalen Naturschutzkonzeptes“, sagt er. Seine Leute pflanzen seit einigen Tagen die neuen Sträucher, ab 2024 soll ein neuer Pachtvertrag mit präzisen Auflagen gelten. Der Forstbezirk verfügt auf der sogenannten Kippe Böhlen, ehemaligem Tagebauland mit inhomogenem Boden, über 133 Hektar Fläche. „Zwölf Prozent davon sind Waldränder und Sträucher, die für die Artenvielfalt genau so wichtig sind wie der Wald dahinter“, so Pitsch. Von Jörg ter Vehn

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Fast 1000 Autoreifen brennen bei Böhlen


Ein Brand hat die Wehren rund um Böhlen in der Nacht zum Mittwoch wachgehalten. Zwischen Zwenkau und Großdeuben waren rund 1000 Autoreifen in einem landwirtschaftlich genutzten Silo in Flammen aufgegangen. 50 Einsatzkräfte waren vor Ort.
Rund vier Dutzend Einsatzkräfte von fünf Feuerwehren haben sich die Nacht zum Mittwoch um die Ohren geschlagen. Grund dafür war ein Brand von circa 1000 Autoreifen in einem landwirtschaftlichen genutzten Silo zwischen Zwenkau und Großdeuben. Die Polizei ermittelt.

Die Kameraden wurden nach Aussage von Mike Köhler vom Kreisfeuerwehrverband Landkreis Leipzig gegen 0.30 Uhr alarmiert. Sie rückten aus Böhlen, Großdeuben, Zwenkau, Pegau und Markkleeberg an. Weil die Wasserversorgung vor Ort nicht ausreichend war, mussten die Tanklöschfahrzeuge aus Markkleeberg und Pegau hinzugerufen werden.
Rund 1000 Autoreifen sind in der Nacht zwischen Böhlen und Zwenkau in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehren sind mehrere Stunden im Einsatz.

Wie Köhler erklärt, sind bei dem Löschangriff mehrere Strahl- und Schaumrohre zum Einsatz gekommen. Zum Teil mussten sie von den Brandschützern unter schwerem Atemschutz vorgetragen werden. Ein Radlader unterstützte die Einsatzkräfte, indem er die brennenden Reifen auseinanderzog. Die davon bedeckte Silage-Anlage zur Futtermittelherstellung war nicht gefüllt, informierte die Polizei.

Der Feuerwehreinsatz dauerte mehrere Stunden an. Erst gegen 6 Uhr am frühen Morgen war das Feuer gelöscht. Zum Einsatz kamen rund 50 Floriansjünger sowie zehn Fahrzeuge der Feuerwehr.
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Mittlerweile haben Polizeibeamte des Reviers Borna die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, teilte die Polizeidirektion Leipzig am Mittwochmittag mit. In der Nacht hatte ein Hinweisgeber das Feuer gemeldet. Es wird davon ausgegangen, dass Unbekannte die Reifen in Brand gesetzt hatten. Die Höhe des Sachschadens ist derzeit noch nicht bekannt.

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.

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Zu hohe Inzidenz: Landkreis Leipzig nimmt Lockerungen zurück


Der Landkreis Leipzig muss auf Grund stark steigender Infektionszahlen reagieren: Nachdem der kritische Inzidenzwert von 100 den dritten Tag in Folge gerissen wurde, werden Corona-Lockerungen wieder zurückgenommen. So ist Click-and Meet- und die Öffnung von Museen oder Kosmetikstudios ab Mittwoch wieder Geschichte. Friseure oder Blumenläden dürfen hingegen geöffnet bleiben.

Die Lage im Landkreis Leipzig spitzt sich weiter zu: Am Montag wurde der kritische Inzidenzwert von 100 den dritten Tag in Folge gerissen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) vermeldete am Montag einen Anstieg auf 139,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Am Freitag hatte der Wert noch bei 88,3 gelegen. Binnen eines Tages war er dann auf 124,4 hochgeschnellt, lag Sonntag bei 126,3 und erreichte am Montag einen neuen Höchststand.

Vorbei die kurze Entspannung, als weitere Lockerungen schon greifbar schienen und sich Gastronomen schon Hoffnung gemacht hatten, ihre Freisitze herzurichten. Nun zeigt die Kurve also auch im Landkreis wieder nach oben. Auch die Click-and-Meet- Angebote, mit denen der Einzelhandel gerade neue Hoffnung geschöpft hatte, werden wieder rückgängig gemacht. Ob Schulen und Kitas schließen müssen, entscheidet sich erst in den nächsten Tagen.

Folgende gerade erst verfügte Lockerungen werden laut Landratsamt wieder zurückgenommen. Ab 24. März gelten folgende Regeln:

• Einzelhandel: Das Einkaufen mit Terminvereinbarung („click&meet“) wird beendet

• Individualsport allein oder zu zweit oder in Gruppen bis 20 Kinder unter 15 Jahren im Außenbereich auf Außensportanlagen wird wieder untersagt

• Tierparks, Botanische und Zoologische Gärten müssen schließen

• Museen, Galerien und Gedenkstätten müssen schließen

• Kosmetik und Tattoostudios müssen wieder schließen. Im Bereich Kosmetik sind dann nur noch medizinisch notwendige Behandlungen und Fußpflege möglich

Auch bei den Kontaktbeschränkungen müsse der Landkreis die Zügel wieder straffer ziehen, so Pressesprecherin Brigitte Laux: Kontakte seien demnach ab 24. März wieder auf den eigenen Hausstand und eine weitere Person begrenzt. , wobei Kinder unter 15 Jahren unberücksichtigt bleiben. Außerdem dürfe die häusliche Unterkunft nur aus triftigen Gründen verlassen werden. Die Kreisbehörde weist zudem auf ein ab Mittwoch wieder geltendes Alkoholverbot hin.

Die Friseurgeschäfte, Baumärkte, Buchhandlungen, Baumschulen, Gartenmärkte und Blumengeschäfte bleiben geöffnet. Auch sind entsprechend der Sächsischen Corona-Schutzverordnung weiterhin „click & collect“ Angebote zulässig.

Die neuen Regelungen werden am 23. März veröffentlicht und treten am 24. März in Kraft, kündigte der Landkreis am Montag an.

Kitas und Schulen: „Wird die Inzidenz von 100 an fünf aufeinander folgenden Werktagen (Samstag ist Werktag) überschritten, ist die Kita-Betreuung und die Präsenzbeschulung ab der jeweils folgenden Woche unzulässig. Dieser Punkt wäre am Mittwoch, 24. März, erreicht, wenn die Werte in den nächsten Tagen nicht sinken“, so der Landkreis. In der darauffolgenden Woche starten am 29. März aber die Osterferien, in denen die Schulen ohnehin geschlossen sind. „Für die Kitas wird voraussichtlich eine Notbetreuung eingerichtet werden“, so Laux. Die Entscheidungen hierüber treffe allerdings der Freistaat.

Deutlich wird die angespannte Lage auch an der wachsenden Zahl von Kitas, Schulen und Horten, für die Quarantäne-Verfügungen erlassen wurden.
Hier ein Überblick aller Einrichtungen, für die seit dem 15. März Quarantäne-Maßnahmen gelten (Stand 22. März, 10 Uhr):

• Frohburg Oberschule „Maxim Gorki“, Schüler der Klasse 7b, die am 15.03.2021 die Schule besuchten - bis einschließlich 29.03.2021

• Colditz Grundschule - Kinder der Klasse 3b, die am 12.03.2021 die Grundschule besuchten - bis einschließlich 26.03.2021

• Geithain International Primary School - Schüler der Klasse 2 und 2b, die am 17.03.2021 die Schule besuchten - bis einschließlich 29.03.2021

• Gymnasium, Schüler und Schülerinnen der Klasse 12, die am 16.03.2021 die Kurse ph1 und de1 besuchten sowie das betreuende pädagogische Personal - bis einschließlich 30.03.2021

• Borna Gymnasium, Schüler und Schülerinnen der Klasse 12, die am 11.03.2021 die Kurse BIO2 und/oder am 15.03. en31 und/oder am 16.03.2021 de1 besuchten - bis einschließlich 26. bzw. 29. bzw. 30.03.2021.

• Wurzen Berufliches Schulzentrum - alle Schüler der Klasse SoA 19, die am 16.03.2021 die Schule besuchten - bis einschließlich 30.03.2021

• Borna Kita „Neues Leben“, Kinder der Gelben und Lila Gruppe, die am 12.03.2021 die Einrichtung besuchten - bis einschließlich 26.03.2021

• Zwenkau Kita Pulvermühle - Kinder der Gruppe Kleine Krippe, die am 15.03.2021 die Einrichtung besuchten - bis einschließlich 29.03.2021

• Wurzen Förderzentrum Burkhartshain, Schüler und Schülerinnen der Klasse 8b, die am 10.03.2021 die Schule besuchten sowie das betreuende Personal - bis 26. bzw. 29.03.2021.

• Borna Gymnasium, Schüler und Schülerinnen der Klasse 11, die am 12.03.2021 die Kurse ge4 und/oder MA1 und/oder grw1 und/oder awb1 und/oder am 15.03.2021 die Kurse de1 und/oder en32 und/oder de2 und/oder en31 besuchten - bis 26. bzw. 29.03.2021.

• Brandis Gymnasium, Schüler und Schülerinnen der Klasse 8 III Gruppe 1 und der Sprachgruppe Russisch 1, die am 15.03.2021 die Einrichtung besuchten - bis einschließlich 29.03.2021

• Regis-Breitingen Hortkinder der Klasse 3 Grundschule, die am 11.03.2021 den Hort Regenbogenland besuchten - bis einschließlich 25.03.2021

• Wurzen Kita „DRK Kinderland Sonnenschein“, Kinder der Kükengruppe, die am 12.03.2021 die Einrichtung besuchten - bis einschließlich 26.03.2021

• Grundschule Neukirchen Kinder der Klasse 2, die am 12.03.2021 die Schule besuchten - bis einschließlich 26.03.2021

• Frohburg „Hans Coppi“ Grundschule Frankenhain, Kinder der Klasse 2, die am 11.03.2021 und/oder 12.03.2021 die Grundschule besuchten - bis einschließlich 26.03.2021

• Geithain „Paul-Günther-Grundschule“, Kinder der Klassen 2, 3 und 4, die am 11.03.2021 die Grundschule besuchten - bis einschließlich 25.03.2021.

• Lossatal Kita „Käferparadies“ Thammenhain, Kinder der jüngeren Krippengruppe, die am 12.03.2021 die Einrichtung besuchten - bis einschließlich 26.03.2021

• Rötha Kindertagesstätte „Regenbogenland“, Kinder, die am 10.03. im Obergeschoss und am 11.03.2021 im Untergeschoss der Einrichtung betreut wurden und für das sie an diesem Tag betreuende Personal - bis 24. bzw. 25.03.2021

• Borsdorf Kinder der Vorschulgruppe der Kindertagesstätte „Kleine Entdecker“, die am 11.03.2021 die Einrichtung besuchten - bis einschließlich 25.03.2021.

• Machern, Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ - Kinder der Gruppen 8, 9, 10, 11, die am 09.03.2021 die Einrichtung besuchten, sowie an das die Kinder am 09.03.2021 betreuende pädagogische Personal - bis einschließlich 23.03.2021

• Machern, Grundschule Machern Klasse 4a, Schülerinnen und Schüler, die am 11.03.2021 die Grundschule besuchten sowie das betreuende pädagogische Personal - bis einschließlich 25.03.2021

Sämtliche Allgemeinverfügungen zu betroffenen Einrichtung finden sich auf der Homepage des Landratsamtes und sind hier auch alphabetisch nach Orten sortiert (www.landkreisleipzig.de)

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.

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Zwenkauer See: Radfahrer verletzt sich schwer


Bitteres Ende eines Rad-Ausflugs: Am Zwenkauer See prallten am Samstagmittag drei Radfahrer gegeneinander. Rettungsdienst und Polizei waren im Einsatz.
Ein schwerer Verkehrsunfall, in den drei Radfahrer verwickelt waren, ereignete sich am Samstagmittag am Zwenkauer See. Nach Angaben der Leipziger Polizei fuhren die drei Radler am Südufer in Richtung Zwenkau.

Zwenkau: Radfahrer fuhren aufeinander auf

Ein 52-jähriger Mann, einer der Radfahrer, fuhr kurz gegen 12.15 Uhr nahe des Trianon am Rand des Eichholzes auf einen Achtjährigen auf und stürzte. Der dahinterfahrende 67-Jährige konnte nicht bremsen und stürzte ebenfalls. Der 52-Jähriger erlitt schwere Verletzungen. Der Rettungsdienst brachte den Mann mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus.

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.

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Seelentröster auf vier Beinen: So helfen Hunde Kindern durch die Pandemie


Die Begeisterung ist immer groß, wenn die beiden vierbeinigen Freunde von Teamleiterin Isabell Sojka mit in die Tagesgruppe dürfen. Sie lieben ihren „Job“ – und die Kinder lieben sie. Gerade in Corona-Zeiten ist das Kuscheln wichtig.
Wenn Teamleiterin Isabell Sojka ihre beiden Mischlinge Pi und Fritte mit in die Tagesgruppe der Kinderarche nach Großdalzig in die Hauptstraße des Zwenkauer Ortsteils mitbringt, ein- bis zweimal in der Woche, ist die Begeisterung immer groß. Die ruhige, neun Jahre alte Hundedame Pi und der lebhafte, elf Monte alte Rüde Fritte, wegen seiner Farbe nach dem beliebten Kartoffelstäbchen benannt, sind die vierbeinigen Superstars unter den neun Kindern zwischen sechs und vierzehn Jahren, die von Sojka und drei Kolleginnen betreut werden. Nach der Schule geht es in die Tagesgruppe: Die Mädchen und Jungen mit vielfältigen Schwierigkeiten kommen – wenn nicht gerade Corona wütet – von Montag bis Freitag aus einem Umkreis von rund 40 Kilometern mit Fahrdiensten gleich nach dem Unterricht in die Tagesgruppe. Sie haben Probleme in der Schule oder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Sie essen gemeinsam zu Mittag und bekommen ganz individuelle Hilfe – bei den Hausaufgaben oder den Freizeitangeboten, die zwar Spaß machen sollen, bei denen der Fokus und die Unterstützung aber auf die jeweiligen besonderen Bedürfnisse und die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes abgestimmt sind. Aktuell wird im Ferienmodus gearbeitet: „Wir arbeiten intensiv mit Schulen und Eltern zusammen, damit das, was wir hier beginnen, zu Hause fortgeführt werden kann“, erzählt Einrichtungsleiterin Alexandra Schwander. Täglich setzen sich alle an einen Tisch, jeder darf sein Feedback geben. „Aktuell haben wir uns mit unserem Angebot auf den Ferienmodus angepasst“, sagt Schwander. Das heißt: Diejenigen, die nicht in die Schule gehen, werden beim Homeschooling und bei Videokonferenzen unterstützt. Wegen des Ansteckungsrisikos mit dem Corona-Virus herrscht, anders als in den Wohngruppen, auch im Haus Maskenpflicht. „Die Kinder bemühen sich nach Kräften, Abstand zu halten, obwohl ihnen das beim Spielen manchmal sehr schwer fällt“, so Schwander. Körperkontakt, Kuscheln und Trösten fehlten allen. Fritte brannte schon als Welpe für seinen Job: Und in diese Bresche springen Pi und Fritte. Isabell Sojka hatte schon immer im Kopf, ihre Vierbeiner mit den Kindern zusammenzubringen. Fritte hat sie als Welpen eigens dafür ausgesucht. „Er war vom ersten Tag an Feuer und Flamme für seine Aufgabe“, schmunzelt Sojka. Während die ältere Dame Pi zurückhaltender ist, drängelt Fritte sich gerne nach vorne. Pi kann allerhand Tricks, sie macht Männchen, rollt sich, stellt sich schlafend und bellt auf Kommando. Dafür gibt’s von den Kindern ein Leckerli. Kinder lernen geduld und Regeln: „Die Kinder lernen nicht nur die Hundesprache und das Verhalten der Vierbeiner, sondern auch, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und genau zu sein“, sagt die Teamleiterin. „Wenn sie zu unserer musikalischen Entspannungsreise auf der Couch sitzen, kommen sie viel schneller runter, wenn sie dabei die Hunde streicheln.“ Außerdem gibt es Regeln. Wenn die Hunde auf ihrem Platz liegen, dürfen sie nicht angefasst oder gerufen werden. Geduld zu üben, fällt Sarah (10) schwer, sie liebt ihren „Fritti“. Anna (11) dagegen ist mit Hunden aufgewachsen, sie genießt besonders die ausgedehnten Spaziergänge über die Felder. Das Team in Großdalzig würde sich über pädagogische Verstärkung freuen. Gesucht wird ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin aus den Bereichen Erziehung, Sozialarbeit oder Heilpädagogik für 30 Stunden. Mehr dazu unter www.kinderarche-sachsen.de. Von Gislinde Redepenning

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.

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Jagd ganz ohne Hörner in der Pandemie


Die traditionelle Januar-Jagd fand im Eichholz unter besonderen Bedingungen statt – ohne Zusammenkunft aller zur Sicherheitsbelehrung zu Beginn und ohne das Legen der Strecke am Ende. Revierförster Carsten Pitsch resümiert.
Eine Drückjagd ist für die Jäger in der Corona-Pandemie ein triftiger Grund, das Haus zu verlassen. Nicht nur wegen des Vormarsches der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Sachsen soll der Schwarzkittel-Bestand reguliert werden, auch wegen der Schäden in den urbanen Bereichen. Die traditionelle Januar-Jagd im Eichholz fand unter besonderen Hygienebedingungen statt. Schwarzkittel-Versteck in der Brombeerhecke: Revierförster Carsten Pitsch war in Kooperation mit den Jagdpächtern mit 21 Jägern und 15 Treibern bei sehr guten äußeren Bedingungen im Eichholz unterwegs. Leichter Schneefall hatte für eine weiße Pracht im winterlichen Wald gesorgt – Pech für 10 Wildschweine und 15 Rehe, die sich vor dem hellen Untergrund deutlich abgehoben haben. Da hatten es die Jäger Mitte des Monats auf der Neuen Harth bei Nieselregen und schlechter Sicht deutlich schwerer. „Für das relativ kleine Eichholz mit 120 Hektar können wir mit der Bilanz zufrieden sein“, resümiert Pitsch. Ein beliebtes Versteck war bereits bekannt, eine Rotte hatte sich in einem Brombeergestrüpp Richtung Ufer des Zwenkauer Sees versteckt. Jäger in kleinen Gruppen unterwegs: Die Jäger begaben sich in Anlehnung an ein strenges Hygienekonzept in kleinen Gruppen auf die Pirsch. „Es treffen sich nur so viele wie unbedingt nötig“, hatte Forstdirektor Andreas Padberg zu allen Jagden des Sachsenforsts erklärt. „Den zentralen Treff auf dem Parkplatz am Waldbad hat es nicht gegeben“, bestätigt Pitsch. Auf Traditionen wurde ebenfalls verzichtet. Es gab kein Legen der Strecke, keine Würdigung des Wildes, kein Jagdhornblasen und auch nicht den Austausch und die Fachsimpelei nach dem Ereignis. „Die Jäger sind gleich nach Hause gefahren, alle nötigen Arbeiten wurden von den Forstbediensteten erledigt“, sagt Pitsch. Gefahr durch Windbruch: Eine Gefahr für Jäger und Treiber bildeten im Eichholz kranke und abgestorbene Bäume, an vielen Stellen sind angebrochene Äste gut zu erkennen. Die Gefahrenstellen habe man sich vorher genau angesehen und aus Sicherheitsgründen nicht alle Hochsitze besetzt, erläutert der Revierförster. Die Verkehrssicherungspflicht entlang der Wege beschäftigt den Sachsenforst seit langem. So werden in der nächsten Woche die Kronen von zahlreichen angegriffenen Bäumen gekappt, in denen sich Höhlen von Spechten oder deren Nachmietern gebildet haben. Von Gislinde Redepenning

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Freie Schulen im Landkreis Leipzig kriegen nichts – und wehren sich


Sechs Schulen im Landkreis bekommen Förderung, freie Schulen gehen leer aus: In Geithain und Zwenkau wird Kritik laut über die Geld-Vergabe für Investitionen in Ganztags-Angebote.
Sechs aus zwölf aus 157: Ein Gewinn für Grundschüler soll unbedingt sein, was die Förderrichtlinie Beschleunigung Grundschul-Betreuung finanziert – das Auswahlverfahren selbst ist aber kein Gewinnspiel. Über die FöriGrundSB finanziert der Bund über die Länder kurzfristig, was zu Verbesserungen in der Ganztagsbetreuung führt. Das Landratsamt Leipzig schrieb deshalb noch im alten Jahr die Kommunen und vier freie Träger an, um bereits bestehende Wünsche zu sondieren. Zwölf Projekte aus sechs Kommunen wurden herausgefiltert. Die Hälfte bekommt, um das Geld konzentrierter einzusetzen, tatsächlich eine Chance. Freie Schulträger sind nicht darunter. Lebenswelt-Schule: Mensa und Kinderküche verbessern: Sachsens Kultusminster Christian Piwarz (CDU) hat jetzt einen Brief aus Rüssen-Kleinstorkwitz auf dem Tisch. Absender: Alexander Wagner, Vorstandsvorsitzender des Vereins Lebenswelt-Schule, der die Christliche Montessori-Ganztagsschule in dem Zwenkauer Ortsteil betreibt. Kritik am Vergabe-Verfahren gibt es auch in Geithain. „Wir planen einen Anbau für unsere Mensa, die Ausgabeküche und die Kinderküche. Die Ganztagsbetreuung insbesondere für unseren Ernährungsführerschein und für die Arbeitsgemeinschaft Vesper kann so verbessert werden“, sagt Alexander Wagner. „Als inklusive Schule würde uns die Verlegung der Mensa ins Erdgeschoss außerdem die Möglichkeit eröffnen, einen größeren Kreis an Kindern mit Förderbedarfen in unsere Schule und in unseren Hort aufzunehmen.“ Das Förderprogramm, für das bis 15. Januar Bedarf zu signalisieren war, betrachtete er als einen probaten Weg zu diesem Ziel. Jetzt aber sieht er sich getäuscht. Primary-School: Technik-Labor und Sonnensegel: Ein Technik-Labor für naturwissenschaftliche Experimente, der Umbau des Treffs für Ganztagsangebote, konditions- und bewegungsfördernde Geräte im Außenbereich und ein Sonnensegel: Diese weniger geldintensiven Investitionen notierte die Saxony International School Carl Hahn gGmbH, die in Geithain neben zwei Gymnasien die International Primary School betreibt, auf ihrem Antragsschreiben an das Jugendamt des Landkreises. „Wir haben so vieles, was wir gern umsetzen möchten. Wir haben uns mit unseren Wünschen zurück gehalten. Hätten wir gewusst, dass nur große Summen eine Chance haben, wir hätten außerdem anderes benannt“, sagt Geschäftsführer Rüdiger School: etwa ein in einem Kleinbus untergebrachtes rollendes Technik-Labor, „das wir gemeinsam mit unseren Partnern in der Region nutzen könnten“. Oder einen Transporter, der Schüler aus entlegenen Orten nach den Ganztagsangeboten nach Haus bringt. Landkreis: Mindestvolumen 250 000 Euro: Schools Unmut und der Hinweis auf das Fördervolumen beziehen sich auf die Absage, die er und andere jetzt erhielten. Nach der Bedarfsabfrage der Behörde – 26 der 30 Kommunen und drei der vier angesprochen Träger reagierten darauf – habe man, so Brigitte Laux, Sprecherin des Landratsamtes, „festgelegt, dass größere Investitionsprojekte ab 250 000 Euro zur Auswahl kommen“. Durch die Ansiedlung des Entscheidungsprozesses im Jugendamt habe man sichergestellt, „dass die Auswahl geeigneter Maßnahmen nach regionalen, fachlichen und weiteren Investitionsprioritäten – Erfahrungen und Wissen wurden aus der Kita-Bedarfsplanung genutzt – erfolgt“. Man habe auf größere Projekte gesetzt und Verfahren „nach fachlichen Standards und nachvollziehbar gestaltet“, sagt die zweite Beigeordnete Ines Lüpfert: „Weil aber die Mittel für den Schulhausbau in allen Kommunen fehlen, ist die Kritik an dieser Förderung vorprogrammiert.“ Kultusminister soll freien Trägern zu Recht verhelfen: Standards, die Rüdiger School und Alexander Wagner so nicht erkennen. Transparenz (Stichwort Mindestgröße der Investition) vermissen sie ebenso. Darüber hinaus geht es um Grundsätzliches: um die „angemessene Berücksichtigung freier Träger“. Dass die unabdingbar ist, stellt ergibt sich aus der sächsischen Schulgesetzgebung. 2013 hatte der Sächsische Verfassungsgerichtshof entschieden, dass die Finanzierung nicht staatlicher Schulen neu zu regeln ist. Das Vorgehen des Jugendamtes sei „für uns nicht nachvollziehbar“, schreibt Wagner an den Kultusminister, „weil im Ergebnis kein von einem freien Träger angemeldetes Projekt im Landkreis Leipzig berücksichtigt wurde.“ Zweifelhaft erscheine zudem die Fokussierung auf große Projekte, deren Umsetzung bis Jahresende nur schwer zu schaffen wäre. Er hätte sich „konkrete Auswahlkriterien“, abgestimmt zwischen Ministerium und Landkreisen, gewünscht, ebenso die Chance für die Bewerber, ihre Anträge nachzubessern. Das Kultusministerium sollte dringend mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände freier Schulträger in Sachsen über dieses Thema sprechen. Sechs Kommunen können nun auf Geld hoffen: Für die durch das Jugendamt ausgewählten sechs Projekte in den Kommunen Bennewitz, Kitzscher, Machern, Neukieritzsch, Markranstädt und Wurzen ist das eigentliche Antragsverfahren jetzt eröffnet. Sie können mit einer Förderung von knapp 55 Prozent er anfallenden Kosten rechnen. Ausgeschieden aus dieser Zwölfer-Auswahl sind fünf Vorhaben in Neukieritzsch und das Brandiser; anderenfalls hätte die Förderquote nur bei mageren 17 Prozent gelegen. Von Ekkehard Schulreich

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Zwenkauer Feuerwehr: Thomas Kröter und Alexander Hecking bleiben Spitze


Die Zwenkauer Feuerwehrleute haben diesmal per Briefwahl über die neuen Orts- und Stadtwehrleiter abgestimmt. Die übliche Jahreshauptversammlung musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen.
Eigentlich werden die alle fünf Jahre fälligen Neuwahlen bei der Freiwilligen Feuerwehr Zwenkau im Rahmen der Jahreshauptversammlung vollzogen. Doch diesmal war alles anders: Im zweiten Corona-Jahr musste die Versammlung wegen der Pandemie ausfallen. Über die neue Führung wurde deshalb jetzt per Briefwahl entschieden. Rund 89 Prozent aller Wahlberechtigten nutzten die Chance und sorgten für ein repräsentatives Ergebnis. Stadtwehrleitung bleibt in Amt und Würden: Die Auszählung brachte eine große Mehrheit für die amtierende Stadtwehrleitung. Der Stadtrat stimmte dem Wahlergebnis zu und beauftragte Bürgermeister Holger Schulz (CDU) mit der offiziellen Bestellung von Brandinspektor Thomas Kröter zum alten und neuen Stadtwehrleiter sowie mit der Bestellung von Oberbrandinspektor Alexander Hecking zum alten und neuen Stellvertreter. Die Amtszeit der beiden dauert bis zum Jahr 2025. Im Vorjahr waren Kröter und Hecking im Rahmen des Neujahrsempfangs des Bürgermeisters mit dem Ehrenamtspreis der Stadt ausgezeichnet worden. Michel Hornauer ist neuer Chef in Zwenkau: Innerhalb der Ortsfeuerwehr Zwenkau stellte sich Ortswehrleiter Roy Lödel nicht mehr zur Wahl. Für ihn rückte sein bisheriger Stellvertreter Michel Hornauer an die Spitze. Neuer Stellvertreter ist nun Nico Holland. Udo Hornauer bleibt Ortswehrleiter in Rüssen-Kleinstorkwitz. Dass Carsten Pohle dort die Stellvertretung übernimmt, freut Bürgermeister Schulz besonders. Pohle war Ortswehrleiter der ehemaligen Löbschützer Feuerwehr, die 2017 vom Stadtrat geschlossen wurde. Unwirtschaftlich und laut Brandschutzbedarfsplan nicht notwendig und damit auch nicht förderfähig – so lautete damals die Begründung, die mit viel Unmut aufgenommen wurde. Löbschütz und Rüssen-Kleinstorkwitz seien nun feuerwehrtechnisch zusammengewachsen, bemerkte Schulz im Rahmen der jüngsten Stadtratssitzung vor wenigen Tagen. In Zitzschen wurden Ortswehrleiter Stephan Neidhardt und dessen „Vize“ Michael Hofmann in ihren Ämtern bestätigt, in Großdalzig Thomas Völkel, der von Michael Hartmann vertreten wird. Von Gislinde Redepenning

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Platz für neues Schulzentrum: Das alte Schäfereigut kommt weg


Das alte Schäfereigut zwischen Goethestraße und Seeufer kommt weg, der Abriss der Ruine wird wegen Altlasten im Boden teurer als erwartet. Pläne darüber, was auf dem Areal einmal passieren soll, liegen bereits in den Schubladen.
So geht Kommunalpolitik in Coronazeiten: Mit Abstand entschieden Zwenkaus Stadträte am Donnerstag über Unaufschiebbares wie die Vorbereitung eines Geländes am Schäfereigut für künftige Planungen. Die Volksvertreter tagen seit Monaten in der Turnhalle des Schulzentrums statt im kleineren Ratssaal des Rathauses. Und obwohl noch nicht verpflichtend, hat die Stadtverwaltung vor Sitzungsbeginn sicherere OP-Masken an die Stoffmaskenträger verteilt. Die Abstimmungskarten wurden extra laminiert, sie sind jetzt abwischbar und garantiert keimfrei. Neues Schulzentrum braucht viel Platz: Der Abriss der alten Schäferei ist ein bedeutender Puzzlestein für die künftige Entwicklung Zwenkaus. Denn langfristig ist auf dem Areal und zusätzlich von der LMBV erworbenen Flächen ein neues Schulzentrum vorgesehen. Die wachsende Kommune hat seit den 1990er Jahren einen enormen Wandel vollzogen und sich nach jahrzehntelanger Vernachlässigung durch den Braunkohlentagebau zur familienfreundlichen Stadt am See entwickelt. Die soziale Infrastruktur muss mit dieser Entwicklung Schritt halten. Potenzial für öffentliche Nutzungen, für Bildung und Betreuung, bietet das Gebiet rund um das alte Schäfereigut südlich des Großdeubener Weges zwischen der Bebauung entlang der Goethestraße im Westen und dem Seeufer im Osten. Das verfallende Herrenhaus – vom Baustil des Historismus ist nicht mehr viel zu erkennen – und ein Nebengebäude dümpeln seit Jahren vor sich hin. Jetzt soll abgerissen werden. Altlasten treiben Kosten hoch: Zwei Bewerbungen dafür sind bei der Stadt eingegangen. Nach einer Prüfung durch das Landschaftsarchitekturbüro Knoblich wurde das Fuhrgeschäft Werner Flister vorgeschlagen und erhielt einstimmig den Zuschlag. Die nötigen Aufwendungen in Höhe von knapp 200 000 Euro fallen höher aus, als ursprünglich geplant. „Bei der Untersuchung des Geländes sind oberflächennah brüchige Asbestzementplatten im Boden entdeckt worden, die müssen fachgerecht entfernt und entsorgt werden“, erklärt Bürgermeister Holger Schulz (CDU). Das treibe die Kosten in die Höhe. Immerhin stehen Fördermittel in Höhe von 66 Prozent aus dem Stadtumbauprogramm bereit. Das Denkmalschutzamt des Landkreises Leipzig hat den Abriss genehmigt. Die Ökologische Station Borna-Birkenhain war mit artenschutzfachlichen Untersuchungen beauftragt und hat mit der SG Natur und Landschaftsschutz des Landratsamtes das Anbringen von Ersatznisthilfen abgestimmt. Von Gislinde Redepenning

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AZV „Weiße Elster“: Erhöhter Wartungsaufwand – aber keine Investition


Der Abwasserzweckverband „Weiße Elster“ hat einen Haushalt 2021 in Höhe von 2,3 Millionen Euro beschlossen. Trotz des höheren Wartungsaufwands will er bei den Mitgliedern Groitzsch, Pegau, Zwenkau und Elstertrebnitz nicht investieren.
Der Substanzerhalt ist das Motto für 2021 beim Abwasserzweckverband „Weiße Elster“ (AZV). Das sagte Geschäftsführer Michael Friedrich vorm Haushaltsbeschluss in der Verbandsversammlung auf der Kläranlage Kleindalzig. Und das werde anhalten. „Bis 2023 sind keine Investitionen in Form des Baus neuer Anlagen geplant“, erklärte er. „Es soll auch keine wesentliche Technik erneuert werden – wenn nicht ein großer Defekt auftritt.“ Deshalb müssen die Kommunen weniger Umlage zahlen, vorerst zumindest. Vorerst keine Auswirkung auf Abwassergebühren: Auf die Abwassergebühren der Haushalte hat das zunächst keinen Einfluss. Diese legt nicht der AZV fest. Weil er ein Teilverband ist, bei dem vor allem die Ortskanalisation den beteiligten Kommunen Groitzsch, Pegau, Elstertrebnitz und Zwenkau gehört, beschließen und kassieren die drei Städte und die Gemeinde das Geld der Kunden selbst – wodurch die Werte verschieden ausfallen. Sie zahlen dann einen Betrag an den AZV. Dieser soll in diesem Jahr, bei einem Ergebnishaushalt von rund 2,3 Millionen Euro inklusive Sonderposten, zusammen fast 1,75 Millionen Euro betragen, reichlich 150 000 Euro weniger als 2019. Schulden sinken – aber auch Zinsen und Tilgung: Was zum einen an gesunkenen Betriebskosten und andererseits an geringeren Zins- und Tilgungsleistungen liegt. So soll der aktuelle Schuldenstand von 3,17 Millionen Euro nun um 338 000 Euro verkleinert werden, nachdem in den beiden Vorjahren jeweils noch gut 600 000 Euro an die Banken zu überweisen waren. Und diese Zahlung soll künftig weiter schrumpfen – wenn es nicht zu Kreditaufnahmen kommt, die jedoch wenigstens bis 2024 nicht geplant werden. „Technik kommt in die Jahre“: Allerdings verwies Geschäftsführer Friedrich mehrfach auf die umfangreiche und schon ältere Technik. „Die kommt in die Jahre, wir hatten schon außergewöhnlich viele Reparaturen.“ So arbeite der Dekanter der Kläranlage Kleindalzig, eine Zentrifuge zur Trennung von Feststoffen und Flüssigkeit aus dem Klärschlamm, schon 21 Jahre; Ersatzteile gebe es nicht mehr. Auch große Pumpen in Zwenkau und Wiederau seien schon zwei Jahrzehnte in Betrieb. „Die zu erneuern, würde zwischen 15 000 und 18 000 Euro kosten.“ Kläranlage Kleindalzig nah an der Kapazität: Die Verbandskläranlage selbst ist nahezu ausgelastet. Für 24 000 Einwohnerwerte (Firmen eingerechnet) konzipiert, sind derzeit 23 900 angeschlossen. Zugänge werden aufgrund der weiteren Wohnbautätigkeit in den Kommunen zwar erwartet. Kapazitätserweiterungen, die auch mit kleineren Anlagen vor Ort möglich sind, spielen aber noch keine Rolle. Lesen Sie auch: Zweckverband „Weiße Elster“ modernisiert Kläranlage Abwassergebühren in Pegau werden 2020 doch teurer Elstertrebnitzer müssen ab 2020 mehr für Abwasser zahlen Von Olaf Krenz

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„Kreuzworträtselmord“: Vor 40 Jahren fand ein Schkeuditzer einen toten 7-Jährigen in einem Koffer


Das vielleicht dramatischste Verbrechen der DDR jährt sich zum 40. Mal: der „Kreuzworträtselmord“. Er gilt als der Kriminalfall mit der weltweit umfassendsten Auswertung von Schriftproben. Die Ermittlungen haben auch Verbindungen nach Sachsen.
„Es war genauso ein Dreckswetter wie heute“, sagt Uwe Theuerkorn. Nebel, ein bisschen kälter, etwas mehr Schnee. Mit der LVZ ist der Schkeuditzer an diesem Tag im Januar noch einmal an jenen Ort gekommen, der vor 40 Jahren sein Leben durchaus beeinflusst hat. Der gelernte Gleisbaufacharbeiter ist damals 19 Jahre alt, läuft als Streckenwärter jeden Tag zur Kontrolle der Schienen die acht Kilometer von Schkeuditz nach Leipzig-Wahren oder in der Gegenrichtung. Zwischen den Gleisen 2 und 3: An jenem Tag im Januar 1981 liegt er plötzlich zwischen Kilometer 107,2 und 107,4, zwischen den Gleisen 2 und 3 ein brauner Koffer, leicht feucht auf dem Deckel vom gefallenen Schnee und rechts eingebeult. Mit einem Laschenschlüssel zum Nachziehen von lockeren Schienenbefestigungen – „irgendwie hatte ich schon eine dunkle Vorahnung“ – öffnet Theuerkorn den Koffer und wird diesen grauenvollen Anblick nie vergessen: Zwischen vielen Zeitungen liegt in eine Plastefolie eingewickelt ein zu­sammengekauertes Kind. Eine alte Fellmütze ist über die Beine gezogen. Über die teils ausgefüllten Kreuzworträtsel in den Zeitungen – durch die markante Handschrift die einzige verwertbare Spur – können die Ermittler Monate später über die Schwiegermutter, die die Kreuzworträtsel ausgefüllt hatte, den Täter ausfindig machen. Berührung bringt Gewissheit: Eine kurze Berührung des Oberschenkels mit dem Laschenschlüssel bringt die traurige Gewissheit, dass das Kind tot ist. „Durch die Folie hat man das kleine Köpfchen gesehen. Da habe ich gleich wieder zugemacht.“ Was der Schkeuditzer in diesem Moment noch nicht weiß: Mit seinem Fund wird er die umfangreichsten Ermittlungen in der DDR-Geschichte auslösen. Bald ist jedoch klar, dass es sich um den am 15. Januar als vermisst gemeldeten Lars Bense, sieben Jahre alt, aus Halle-Neustadt handelt. Keine Alpträume: „Die Erinnerungen an diesen Moment verblassen nicht“, sagt der heute 59-Jährige. Alpträume habe er aber nicht, er könne „total ruhig schlafen“. Er habe sich damals nicht vorstellen können, dass „es in der DDR solche Lumpen gibt, die sich an Kindern vergreifen“. Dass der Täter ein Jahr jünger ist als er, kann er zu diesem Zeitpunkt nicht wissen. Nach einem ersten Schock stoppt er einen Kohlezug mit über 1000 Tonnen Braunkohle, informiert den Lokführer über den grausigen Fund, rennt 500 Meter weiter zum nächsten Fernsprecher, damit seitens des Stellwerks die gesamte Strecke gesperrt wird, und wartet vor Ort auf das Eintreffen von Polizei, Staatsanwaltschaft und Arzt. „Bis dahin habe ich mehrere Zigaretten geraucht“, erinnert sich Theuerkorn. Fürs Rauchen am Fundort habe er an diesem Tag seinen „ersten Anschiss abgefasst“, später einen zweiten vom Brigadier auf Arbeit, weil er viel zu spät erscheint. „Doch ich wurde ja zunächst von der Kripo nach Leipzig zum Verhör und zur Blutgruppenbestimmung gebracht“, berichtet er. Dort habe man ihn eher wie einen Täter behandelt, mit der Straßenbahn wieder zurückgeschickt und zur Verschwiegenheit verpflichtet. Keinerlei Anerkennung: Gibt es Anerkennung für das beherzte Agieren? „Nein, weder von Polizei- noch von Bahnseite“, sagt der Schkeuditzer, der – Ironie des Schicksals – 1991 mit Frau und Kind in ein Häuschen direkt am Bahndamm in Schkeuditz-Papitz zieht. Nur wenige Hundert Meter von jener Stelle entfernt, an der er vor vier Jahrzehnten den braunen Koffer mit dem grausigen Inhalt gefunden hat. Von den monatelangen Ermittlungen vor 40 Jahren bekommt Theuerkorn nur wenig mit, obwohl seine Frau Monika bei Halloren Halle Erstliga-Handball spielt – sicher auch weil er vor Gericht nicht als Zeuge aussagen muss. Erst viel später erfährt er vom unglaublichen Ausmaß der Ermittlungen. Fremdeln mit Filmen: Mit dem einige Jahre später gedrehten Fernsehfilm der Reihe „Polizeiruf 110“ und einer Fernsehdoku nach der Wende fremdelt er – seiner Meinung nach werden da „viele Fakten verfälscht und wir Eisenbahner als Blödmänner dargestellt“. Da habe ihm schon ein wenig das Eisenbahnerherz geblutet. Versöhnt hat ihn ein wenig die Veranstaltung „Kriminalisten im Kreuzverhör – spektakuläre Kriminalfälle in der DDR“, zu der er 2017 nach Gera eingeladen wird. Mit dabei sind der damalige Leiter der halleschen Morduntersuchungskommission Siegfried Schwarz, der Kriminalrat a. D. und Autor Hans Thiers sowie Schauspieler Andreas Schmidt-Schaller (Polizeiruf 110, Soko Leipzig). „Schönes Event“, sagt Theuerkorn. In Familie noch Thema: Und heute, wie gestaltet sich die Retrospektive auf das Geschehen vor 40 Jahren? „In der Familie ist dies schon immer mal Thema, sonst verblassen einige Erinnerungen“, so der Schkeuditzer. „Manchmal, wenn ich an der Fundstelle vorbeikomme, denke ich daran, dass der kleine Junge von damals heute vielleicht ein glücklicher Familienvater hätte sein können.“ Der Täter: Matthias S. (18) spricht den siebenjährigen Lars Bense am 15. Januar 1981 vor dem Kino im ­Speisesaal der Gaststätte „Treff“ in Halle-Neustadt an, lockt ihn unter einem Vorwand in die Wohnung der Mutter seiner Freundin und missbraucht ihn dort. Später erschlägt er den Jungen mit einem Hammer und sticht anschließend mehrmals auf ihn ein. Die in einen Koffer verpackte ­Leiche wirft er später auf der Fahrt nach Leipzig aus einem Zugfenster. Das Urteil: 1982 wird Matthias S. zu lebenslanger Haft mit gleichzeitiger Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Da er zum Tatzeitpunkt erst 18 Jahre alt ist, wird das Verfahren nach der Wende wieder aufgerollt: Das neue Urteil lautet auf zehn Jahre Jugendstrafe mit anschließender Einweisung in den Maßregelvollzug. Das weitere Schicksal: 1999 wird Matthias S. endgültig entlassen und lebt mit seiner Frau sowie deren Sohn in Magdeburg. Dort verstirbt er schwer krank am 15. Januar 2013 – genau 32 Jahre nach seinem Verbrechen. Die Angehörigen: Die Eltern des Opfers ziehen mit der älteren Schwester in eine andere Stadt, erhalten neue Arbeitsstellen. Später trennen sie sich. Der zuvor schon alkoholkranke Vater, der völlig abstürzt, stirbt am 15. Januar 1994 – auf den Tag genau 13 Jahre nach dem Verbrechen an seinem Sohn. Der Vater des Täters nimmt sich einige Jahre nach der Tat selbst das Leben. Die Ex-Freundin des Täters: Die damalige Freundin des Täters, Kerstin Apel, veröffentlicht im Februar 2013 den Roman „Der Kreuzworträtselmord. Die wahre Geschichte“. Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen sie wegen möglicher Mittäterschaft oder Beihilfe werden gut ein Jahr später aus Mangel an Beweisen eingestellt. Die Ermittler: Die erweiterte Morduntersuchungskommission zählt bis zu 60 Kriminalisten – plus vier extra abgestellte Stasi-Offiziere von der Untersuchungsabteilung IX. Sie werten binnen gut zehn Monaten über 550 000 Schriftproben aus – darunter Zehntausende Antworten auf ein eigens platziertes Kreuzworträtsel in der damaligen SED-Bezirkszeitung „Freiheit“, Kaderakten, Anträge an Wohnungsgenossenschaften, Anmeldungen an den Ifa-Vertrieb für den Kauf eines Autos, Telegramme, Karteikarten des Amtes für Arbeit sowie 60 Tonnen Altpapier, die von Schülern in Halle-Neustadt gesammelt zu den Ermittlern weitergeleitet werden. Die Stasi: Von jeder Ermittlungsakte geht ein Durchschlag an die Stasi, sie ist von Beginn an involviert. Einem gebürtigen Bad Dübener und späteren Chef der halleschen Bezirksverwaltung der Staatssicherheit, Generalmajor Heinz Schmidt, ist es zu verdanken, dass die groß angelegte Abnahme von Schriftproben gegen einigen Widerstand in den eigenen Reihen auch neun Monate nach dem Mord weiter fortgesetzt wird. Am Freitag, dem 13. November trifft die richtige Schriftprobe endlich ein. Der Handschriften-Experte: Karlheinz Böhle aus Wilsdruff (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) ist damals als Ausbilder zuständig für die Schriftsachverständigen der Volkspolizei und in ständigem Kontakt mit den ermittelnden Kollegen in Halle. Er erklärt vor einigen Jahren in der „Sächsischen Zeitung“: „Trotz viel fortschrittlicherer Ermittlungsmethoden könnte der Fall heute womöglich gar nicht mehr aufgeklärt werden.“ Grund sei, dass aktuell wesentlich ­weniger mit der Hand geschrieben wird. Die Nachgeschichte: Es gibt mehrere Bücher zu dem Fall. 1988 wird er als 123. Folge der DDR-Filmreihe „Polizeiruf 110“ verfilmt – mit dem gebürtigen Arnstädter Andreas Schmidt-Schaller als Leutnant Thomas Grawe in seinem 15. Fall sowie als Premiere mit dem gebürtigen Chemnitzer Günter Naumann als Hauptmann Günter Beck. Regie führte der Dresdner Thomas Jacob. Von Martin Pelzl

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Alle Regionalbusse jetzt mit Anti-Virus-Schutz ausgestattet


Jetzt ist Busfahren noch sicherer. Im Kampf gegen eine mögliche Ansteckung mit dem Corona-Virus hat die Regionalbus GmbH alle Busse in den Betriebsteilen Zwenkau, Colditz, Grimma und Deuben mit einer antimikrobiellen Oberflächenbeschichtung ausgestattet.
Drei Azubis der Regionalbus GmbH haben ganze Arbeit geleistet: Knapp 160 Busse sind mit einem Schutzanstrich gegen Keime und Bakterien versehen worden. Auch Corona-Viren haben auf den Griffen, Stangen und Bügeln zum Festhalten sowie den Haltewunschtasten nun keine Überlebenschance mehr, heißt es. Zusätzlich zum umfassenden Hygienekonzept sei das ein weiterer Baustein, der Fahrgästen Sicherheit vor einer Ansteckung bieten soll. Herausfordernde Planung: „Wir sind planmäßig fertig geworden“, freut sich Regionalbus-Organisationsleiter Thomas Fröhner. Vorgehensweise und Organisation wurden unter Anleitung von Technik-Bereichsleiter Thomas Schirm von drei Mechatroniker-Azubis erarbeitet. Allein die Planung sei schon eine Herausforderung gewesen, erklärt Julian Miedtank. Gemeinsam mit Johannes Jansky und Abdoul Wahab Bamba ging es danach akribisch an das Auftragen der Anti-Virus-Schicht namens Dyphox. Auch das sei nicht immer ganz einfach gewesen, so Miedtank. Schließlich gebe es in manchen Bussen schwer zu erreichende Stellen und die Überland-Reisebusse hätten zahlreiche kleinere Haltegriffe. In einem Online-Seminar hatte das Trio zuvor gelernt, wie die Verarbeitung des farblosen, geruchsneutralen und antimikrobiellen Stoffes funktioniert. Projekt ist Gewinn für die Ausbildung: Geschäftsführer Andreas Kultscher ist stolz darauf, „dass unsere Azubis so einen Beitrag im Umgang mit der aktuellen Pandemiesituation leisten können, die auch die ÖPNV-Unternehmen vor große Herausforderungen stellt.“ Die Zusammenarbeit der angehenden Kfz-Mechatroniker mit den anderen Struktureinheiten des Unternehmens sei in einem so wichtigen Projekt eher selten und daher ein echter Gewinn für die Ausbildung. Dyhox wurde fürs Krankenhaus entwickelt: Das Geheimnis hinter der dauerhaften Entkeimung ganz ohne schädliche Chemikalien heißt Dyphox. Die Technologie hält Oberflächen aller Art hygienisch rein und ist für Mensch und Natur völlig unschädlich. Entwickelt wurde eine Art Lack zum Auftragen von einer kleinen Firma, die aus einem Forschungsprojekt der Uniklinik Regensburg heraus entstanden ist. Sie hatte sich mit der Photodynamik beschäftigt, ursprünglich zum Einsatz bei der Behandlung des Weißen Hautkrebses, dann zum Eindämmen von multiresistenten Keimen in Krankenhäusern. Aktivierter Sauerstoff killt Mikroorganismen: Der Lack kann ohne herkömmliche Desinfektionsmittel Bakterien und Viren den Garaus machen. Stattdessen entsteht durch die Energie des Raumlichts eine dünne Schicht aus aktiviertem Sauerstoff. Im Bereich von etwa einem Millimeter über der Oberfläche zerstört Dyphox alle Mikroorganismen. Dieser rein physikalische Prozess ist für den Menschen vollkommen unschädlich. Die Dyphox-Beschichtung kann nachträglich aufgetragen werden und wirkt bis zu einem Jahr lang. „Sie hilft dabei, die Übertragungsketten durch vielberührte Oberflächen dauerhaft zu unterbrechen und beseitigt dabei bis zu 99,99 Prozent aller Bakterien, Viren und Pilze“, verspricht das Unternehmen. Von Gislinde Redepenning

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Hoffnung trotz Corona: Bürgermeister Holger Schulz kündigt neue Bauprojekte an


Kein Smalltalk, kein Gläserklirren – der Neujahrsempfang in Zwenkau fällt der Corona-Pandemie zum Opfer. Bürgermeister Holger Schulz wendet sich dennoch mit eindringlichen Worten an die Bürgerinnen und Bürger seiner Stadt, kündigt auch einige interessante Bauprojekte an.
Eigentlich würden sich viele Zwenkauer in diesen Tagen im Ratssaal und auf den Fluren des Rathauses drängen und mit einem Glas Sekt in der Hand das alte Jahr Revue passieren lassen und auf das neue anstoßen. Bürgermeister Holger Schulz wendet sich dennoch an seine Bürgerinnen und Bürger. Trotz Lockdowns geht es voran: Die Lockdowns im Frühjahr und im Winter haben das Leben in Zwenkau nachhaltig beeinflusst. „2020 war ein Jahr der Herausforderungen und der Veränderungen“, stellt Holger Schulz fest. „Jeder Einzelne durchlebte seine persönlichen Berg- und Talfahrten, einige von uns traf es mit voller Härte.“ Dennoch ginge es mit den Planungen und Baumaßnahmen auf kommunaler Ebene voran. So würden in diesem Jahr die Arbeiten am Großdeubener Weg und an der inneren Erschließung der Harthweide ihren Abschluss finden. Die Planungen für den Neubau der bilingualen Kindertagesstätte in der Harthweide liefen. „Zukünftig sollen hier 141 Kinder im Krippen- und Kindergartenalter betreut werden“, so der Stadtchef. Diese Plätze seien aufgrund der wachsenden Kinderzahl in Zwenkau dringend erforderlich. Am Hafen entsteht ein Strandhaus: Im Bereich des Zwenkauer Hafens sollen die Bauarbeiten für ein Strandhaus mit öffentlichen Toiletten, Strandwache, Imbiss und Ausleihe von Wassersportgeräten beginnen. In Großdalzig sind die Arbeiten für den Anbau des neuen Feuerwehrgerätehauses und der Umgestaltung des Gemeindezentrums in vollem Gange, so Schulz. Weitere Maßnahmen: Die Grundschule bekommt im Souterrain einen neuen Werkraum, das Gymnasium einen Physikvorbereitungsraum und neue Innentüren. In der Kita Maria Franz freut man sich auf eine sanierte Gartenterrasse. Die Homepage der Stadt Zwenkau, optisch als auch technisch in die Jahre gekommen, präsentiert sich demnächst im neuen Gewand. Vereinsleben steht weitgehend still: Kein Training, keine Wettkämpfe, keine Feiern: Das gesellschaftliche Leben stand und steht in der Kommune mit einer breit aufgestellten Vereinslandschaft lange still. Das Laurentiusfest im Waldbad, Höhepunkt im jährlichen Veranstaltungskalender, musste abgesagt werden. „Wir waren als Verwaltung froh, dem einen oder anderen Verein zumindest zeitweise Ausweichmöglichkeiten bieten zu können. So konnten wir dem Harthchor und dem Tanz-und Sportclub im Ausstellungspavillon oder im Waldbad Übungsräume zur Verfügung stellen “, weist Schulz auf die Lichtblicke hin. Gastronomen und Händler entwickeln Überlebensstrategien: Die hart getroffenen Gastronomen entwickelten Überlebensstrategien. Schützenhaus-Wirt Kay Valtin hat seinen prächtigen Biergarten umgestaltet, Noah’s Restaurant und Café am Kap setzt wie einige andere auf „Specials to go“ und Lieferservice. „Beklemmend sind die angeordneten Schließungen im Einzelhandel. Zum Teil wird die Stammkundschaft über den Onlinehandel oder telefonische Bestellmöglichkeit weiter versorgt“, erklärt der Bürgermeister und weist auf die Kreativität des Gewerbevereins hin. Dessen Veranstaltungen vom Frühjahrsmarkt bis zum Wintergrillen fielen ebenfalls der Pandemie zum Opfer. „Statt des alljährlichen Adventsleuchtens wurde der Zwenkauer Weihnachtszauber ins Leben gerufen. Er verschaffte Kindern Adventsfreude und gab den Gewerbetreibenden die Möglichkeit, sichtbar zu werden“, lobt Schulz. Seine Botschaft für die Zukunft: „Ich wünsche Ihnen allen, dass sie aus den Erfahrungen des letzten Jahres gute Anregungen für dieses Jahr mitnehmen. Wir sind alle Teil einer Gemeinschaft. Fortschritte können wir nur machen, wenn wir rücksichts- und respektvoll miteinander umgehen.“ Von Gislinde Redepenning

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Schandfleck verschwindet, Neubauten kommen


Lange Zeit tat sich nichts am Grundstück der Leipziger Straße 78 in Zwenkau. Das Haus verfiel zusehends, wurde zum Schandfleck. Jetzt hat der Abriss begonnen, gibt es Pläne für das Grundstück.
Die Leipziger Straße in Zwenkau ist derzeit in Höhe der Hausnummer 78 halbseitig gesperrt, eine Ampel regelt den Verkehr. Der Grund: Ein langjähriger Schandfleck verschwindet. Das marode Haus hinter dem längst zusammengefallenen Zaun wird endlich abgerissen. Stattdessen plant die Pegauer Firma Heil Immobilien GmbH den Bau eines Mehrfamilienhauses mit drei Eigentumswohnungen und sowie zwei Reihenhäuser. Baubeginn könnte noch in diesem Jahr sein. Die Dauer der Straßensperrung ist bis zum 8. Februar angesetzt. Sie wird jedoch aufgehoben, sobald die Abrissarbeiten beendet sind. Von gr

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A 72 bei Böhlen: Unterbauten für 180-Meter-Brücke sind fertig


Der Wintereinbruch dürfte den Weiterbau der A 72 zwischen Rötha und der A 38 leicht verzögern. Seit Jahresbeginn ist die Autobahn GmbH des Bundes Bauherr für den letzten Abschnitt des Großprojektes.

Mit Beginn des neuen Jahres ist der Bauherrenwechsel für den letzten Abschnitt der Autobahn 72 erfolgt. Nachdem der Verkehr seit Oktober 2019 von der A 9 bei Hof bis nach Rötha beidseitig rollt, fehlen jetzt noch knapp sieben Kilometer bis zum Anschluss an die A 38 südlich von Leipzig. Dieser letzte Abschnitt führt fast komplett durch verfülltes Tagebaugelände und soll nach jetziger Bauplanung Ende 2026 fertig werden. Bis Ende 2020 liefen Planung und Bau unter der Regie des Freistaates Sachsen, ausgeführt durch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). Seit dem 1. Januar liegt alles, was mit Bau und Betrieb von Autobahnen in Deutschland zu tun hat, in den Händen der Autobahn GmbH des Bundes. So auch der Weiterbau der A 72. Kein witterungsbedingter Verzug bisher: Der pausierte über Weihnachten und den Jahreswechsel, sagt Tino Möhring, Pressesprecher der Autobahn GmbH in deren Niederlassung Ost in Halle. In der Regel, so Möhring, werde in den Bauabläufen eine Winterpause vorgesehen. Die komme aber nur zum Tragen, wenn das Wetter keine Bautätigkeit zulasse. „Witterungsbedingte Verzüge sind bisher nicht eingetreten“, sagte Möhring der LVZ. Spätestens diese Woche sollte die Bautätigkeit wieder aufgenommen werden. Allerdings dürfte der Wintereinbruch des zurückliegenden Wochenendes die Bautätigkeit zunächst doch einbremsen. Im Wechsel der Bauherrenschaft sieht Möhring kein Hindernis für einen zügigen Fortgang der Arbeiten, zumal das Bundesunternehmen bei der Leitung des Autobahnbaus auf bewährtes Personal zurückgreifen kann. „Für die Baustelle A 72, Bauabschnitt 5.2 ist das gesamte Bauleitungspersonal zur Autobahn GmbH Niederlassung Ost gewechselt, so dass auch von Seiten des Auftraggebers der Weiterbau sichergestellt ist“, gibt Möhring zu Protokoll. Alle Unterbauten für Hauptbrücke sind fertig: Neben dem Bau der Trassen für die künftigen Fahrbahnen ist die Anschlussstelle Zwenkau Böhlen ein großer Schwerpunkt im letzten Autobahnabschnitt. Hier werden die Bundesstraße 2 und die Staatsstraße 72 in die A 72 münden, außerdem zweigt die Zuwegung zur Deponie Cröbern ab. Für die größte Brücke an diesem Knotenpunkt seien alle Unterbauten, die Widerlager und die Pfeiler fertiggestellt. Das 180 Meter lange Bauwerk, über das die B 2 an die A 72 angeschlossen wird, überspannt künftig die Gleise der Deutschen Bahn, die Pleiße und die S 72. „Demnächst“, kündigt Autobahn-Sprecher Möhring an, „sollen die ersten Stahlteile für den Überbau angeliefert werden.“ Die Niederlassung Ost der Autobahn GmbH in Halle ist zuständig für 1451 Autobahnkilometer und 2800 Brücken in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Saisonbedingt, so Möhring, liege der Schwerpunkt aktuell vor allem darauf, die Autobahnen durch den Winterdienst der Autobahnmeistereien verkehrssicher zu gestalten. „Dazu sind in unseren 18 Autobahnmeistereien insgesamt circa 200 Fahrzeuge dauerhaft im Einsatz.“ Von André Neumann

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Geflügelpest: Stadt Leipzig ordnet Aufstallung an


Die sächsische Geflügelpest-Krise zieht Kreise – mit Folgen nicht nur für die ländlichen Gebiete des Freistaates. Auch die Stadt Leipzig reagiert nun auf die Seuche.

Das Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt der Stadt Leipzig reagiert auf die Geflügelpest in Teilen des Freistaates Sachsen und ordnet per Allgemeinverfügung im Leipziger Amtsblatt (Ausgabe Sonnabend, 16. Januar 2021) ab Sonntag, 17. Januar 2021, die Aufstallung von Geflügel in den Risikogebieten rund um den Kulkwitzer See, den Cospudener See und den Zwenkauer See an.

Zu beachten sei, dass das Geflügel entweder in geschlossenen Ställen oder unter einer Vorrichtung gehalten wird, „die nach oben und zur Seite gegen das Eindringen von Wildvögeln abgedeckt und gesichert ist“, wie das Amt am Freitag in einer Pressemitteilung informierte. Netze oder Gitter dürften zur Vermeidung des Kontaktes zu Wildvögeln nur genutzt werden, wenn sie als Abdeckung nach oben eine Maschenweite von nicht mehr als 25 Millimetern aufweisen.
Laufvögel sind ausgenommen

Die Allgemeinverfügung betrifft Hausgeflügel wie Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Wachteln, Enten und Gänse. Laufvögel sind von der Anordnung ausgenommen. Basierend auf den Risikobewertungen des Friedrich-Loeffler-Institutes sowie des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hat das Veterinäramt die Stadtteile Hartmannsdorf-Knautnaundorf, Knautkleeberg-Knauthain, Miltitz sowie die Bereiche von Grünau nahe dem Kulkwitzer See mit erhöhter Gefahr für das gehaltene Geflügel identifiziert. Diese liegen in unmittelbarer Nähe zu bekannten Rast- und Sammelplätzen von Wasser- und Watvögeln, die das Virus übertragen. Die betroffenen und dem Veterinäramt bekannten Tierhalter wurden bereits zu Wochenbeginn informiert.

In Sachsen wurde die Geflügelpest bisher am 25. Dezember 2020 und am 30. Dezember 2020 in Hausgeflügelhaltungen nahe Wermsdorf nachgewiesen. Sofern die Geflügelpest auch Leipzig erreicht, sei es möglich, „dass die Risikogebiete angepasst werden müssen“, hieß es des Weiteren.

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Galeristin Catherine Scholz lädt zu virtuellem Rundgang ein


Claudia Lange zeigt ihre Kunst bereits zum zweiten Mal in der Lehmhaus Galerie Zwenkau. Wegen der Corona-Pandemie dürfen Neugierige nur durchs Fenster linsen – oder sich mit Galeristin Catherine Scholz auf einen virtuellen Rundgang begeben.

Landschaften im Wechsel des Lichts, Aktstudien, der Zauber von Blumenmotiven, Stillleben – Claudia Lange zeigt ihre Kunst bereits zum zweiten Mal in der Lehmhaus Galerie Zwenkau. „Ihre erste Ausstellung fand große Resonanz“, freut sich Galeristin Catherine Scholz über die aktuelle Schau mit dem verheißenden Titel „In Erwartung“. Bilder geben Hoffnung: Schönheit, Ruhe, Frieden, Kraft und Lebensfreude strahlen die Arbeiten von Claudia Lange aus. Bilder, die gerade in der aktuellen Situation Hoffnung auf Kommendes geben. Auch wenn die Galeristin ihre Besucher wegen des Lockdowns nicht persönlich empfangen kann – zuversichtlich mache die Ausstellungsdauer bis April. „Ich hoffe von ganzem Herzen, dass ich bald wieder öffnen kann“, so Scholz. Bis dahin wecken der „Blick durchs Schlüsselloch“ und ein Galerierundgang auf der Homepage der Lehmhaus Galerie die Entdeckerlust der Kunstfreunde. Leipzigerin beweist Vielfalt: 60 klein- und großformatige Bilder machen die Vielfalt der Malerin sichtbar. Claudia Lange (43) wurde in Leipzig geboren. Bereits seit ihrem 12. Lebensjahr bekam sie Unterricht in Malerei, Naturstudium und Porträtzeichnen. Lange studierte Erziehungswissenschaften. Sie besuchte die Abendakademie in Leipzig und Dresden und absolvierte Kurse bei den Künstlern Wolfram Neumann und Dyrck Bondzin. Seit Kurzem hat die Leipzigerin ein großes, helles Atelier in Böhlitz-Ehrenberg. Dort arbeite sie nahezu täglich. „Ich liebe es, zu malen“, sagt sie. Ob im Atelier oder in der Lehmhaus Galerie – unterschiedliche Motive und Stile zeigen ihre Ausdrucksstärke. Landschaften und Stillleben stehen auch in der neuen Ausstellung im Mittelpunkt. Sinnlicher Umgang mit Farben: Erdige, kräftige und helle Farbflächen zeigen das ländliche „Leipzig-Dölzig im Herbst“ (Öl auf Rupfen). Hier wird keine idealisierte Natur gefeiert. Das Bild überzeugt durch einen modernen, individuellen Ausdruck. Der sinnliche Umgang mit Farbe begeistert auch bei der fotorealistischen Darstellung einfacher Gebrauchsgegenstände. Facettenreiche Grün- und Blautöne lassen Schalen plastisch wirken. Auffallend: die Leinwand, die am Rande sichtbar bleibt. Mit opulenter Pracht ist ein Rosenstrauß, „Rose 1“ (Öl auf Rupfen) dargestellt. Zarte Blüten schimmern auf dem Ausstellungsplakat, welches Magnolien aus dem Garten der Künstlerin zeigt (Öl auf Hartfaser). Lange nutzt Leinen, Hartfaser oder Rupfen. „Ich finde es sehr spannend auf unterschiedlichen Materialien zu malen, auch auf handgewebten Sachen. Je nachdem, was wozu passt.“ Programm 2021 steht fest: Und wie geht das Galerieprogramm nach dem 10. April weiter? „In diesem Jahr sind noch Ausstellungen mit Andreas Mocker, dem gebürtigen Zwenkauer Hans Wilfried Scheibner, Wilfried Falkenthal und Olaf Ulbricht geplant“, blickt Catherine Scholz voraus. „Und wie in jedem Jahr soll eine ,Vorweihnacht in der Lehmhaus Galerie’ das Jahr vollenden“, verspricht die Galeristin. In den nächsten Wochen werde sie erst einmal einige Bilder per Video näher vorstellen. „In Erwartung“, dass die Lehmhaus Galerie bald wieder Besucher begrüßen kann. www.lehmhaus-galerie.de, Videos in der Mediathek, Telefonnummer / Fax: 034203  32588 Von Ingrid Hildebrandt

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Friseure im Landkreis Leipzig: Betriebe melden sich aus Innung ab


Eben noch Hochbetrieb und dann Wochenlang quasi Berufsverbot: Für Friseure geht momentan gar nichts mehr. Die Umsatzeinbußen sind dramatisch. Innungsobermeisterin Katrin Walther schildert die Situation.

Es ging gewissermaßen von 180 auf null. Die Tage vor dem zweiten Lockdown hatte Friseurmeisterin Katrin Walther noch alle Hände voll zu tun, weil sich möglichst viele Leute noch die Haare machen lassen wollten. Seit den verschärften Corona-Regeln in Sachsen ist Schluss damit. Seit dem plötzlichen Aus hat die Obermeisterin der Friseurinnung der Landkreise Leipzig und Nordsachsen alles sacken lassen. Erfahrungen schon im Frühjahr gesammelt: Eine gewisse Erfahrung in dem, was ihr bevorstand, hat sie ebenso wie ihre Kollegen. Schließlich waren die Friseurgeschäfte während des ersten Lockdowns im Frühjahr schon einmal geschlossen. „Sechs Wochen Berufsverbot“ waren das für sie. Inzwischen sind Umsatzeinbußen von mehreren Monaten aufgelaufen, so dass viele Friseure ums Überleben kämpfen. Im vorigen Jahr gab es mehrere Abmeldungen von Innungsbetrieben. Die Kundengespräche fehlen: Immerhin: Die Wochen und Tage zwischen erstem und zweiten waren außerordentlich intensiv, sagt die Friseurmeisterin, die einen Salon in Zwenkau betreibt. Was ihr, abgesehen von den Einnahmen, am meisten fehlt, ist die menschliche Komponente, die der Friseurberuf wie nicht allzu viele andere eben auch hat: die Gespräche mit den Kunden. „Das sind Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen“, und was die unter der Haube oder während des Haarschnitts alles erzählen, „das kann einen auch mal mitnehmen“. Schließlich hat Katrin Walther Damen und Herren vor sich, auf die die Bezeichnung Stammkunden in jedem Fall zutrifft. „Manche kenne ich schon seit 40 Jahren.“ Und weiter: „Das sind dann keine Fremden mehr.“ Lesen Sie auch: Lockdown wird bis 7. Februar verlängert: Das gilt ab Montag in Sachsen Verständnis bei den Kunden: Die letzten Tage vor dem Lockdown kamen noch viele Leute, um sich für die Weihnachtsfeiertage n frisieren zu lassen. Dass die Salons seitdem geschlossen sind, hätten die Kunden verstanden. Katrin Walther nachdenklich: „Die haben das eingesehen.“ Wie es jetzt weitergehen soll für sie und ihre Kollegen, „das weiß ich nicht“. Katrin Walther ist aber derzeit noch froh, Zeit zum Luftholen zu haben. Von Nikos Natsidis

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EnviaTel verlängert Vorvermarktungsphase in Zwenkau


Die Frist für die Vorvermarktungsphase für ein schnelles Internet wurde vom Telekommunikationsdienstleister EnviaTel vom 15. Februar bis zum 31. März verlängert. Bis dahin haben alle Zwenkauer, die Chance, einen kostenlosen Hausanschluss für das Glasfaserangebot zu bekommen.

Die Frist für die Vorvermarktungsphase für ein schnelles Internet in Zwenkau und den Ortsteilen wurde vom 15. Februar bis zum 31. März verlängert. Bis dahin haben die Zwenkauer die Chance, beim Telekommunikationsdienstleister EnviaTel einen kostenlosen Hausanschluss für das Glasfaserangebot zu bekommen. 35 Prozent aller Haushalte müssen mitmachen: EnviaTel will in zwei Pilotkommunen, in Zwenkau und Groitzsch, im Falle einer erfolgreichen Vorvermarktung das schnelle Internet für zu Hause schon ab Mitte 2021 ausbauen. Die erforderliche Hürde sind Verträge von 35 Prozent aller Haushalte – in Zwenkau 1479 von insgesamt 4227. Das neue Netz mit sogenannten FTTH-Anschlüssen (FTTH steht für „Fibre to the home“ – Glasfaser bis in die Wohnung) – erreicht Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde. Corona hebelt Info-Chancen aus: Wegen der Corona-Pandemie musste die Service-Filiale im ehemaligen Ärztehaus in der Wasserturmstraße geschlossen werden, Infomobile stehen still und das Beratungsteam geht nicht mehr von Haus zu Haus. Aufzeichnungen von digitalen Infoveranstaltungen sind stattdessen auf der Envia-Homepage unter www.enviatel.de/highspeed zu sehen. Unter der Nummer 0341 1208252 können sich Interessierte telefonisch beraten lassen. „Die Kommunen im Leipziger Südraum sind die ersten, in denen wir neben Unternehmen auch Privathaushalte mit zukunftssicheren Glasfaserdirektanbindungen versorgen“, sagt EnviaTel-Geschäftsführer Stephan Drescher. „Im Home-Office arbeiten, Filme in HD-Qualität streamen, Onlinespiele störungsfrei spielen oder mehrere Dienste und Kommunikationskanäle gleichzeitig nutzen ist damit problemlos möglich. Wir werden schrittweise weitere Kommunen erschließen und damit für die digitale Zukunft rüsten.“ Von Gislinde Redepenning

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Räuberisches Trio bricht in Lotto- und Paketshop ein


Ein räuberisches Trio befand sich nach einem nächtlichen Einbruch in einen Lotto- und Paketshop auf der Leipziger Straße in Zwenkau auf der Flucht. Die Polizei verbuchte bei ihren Ermittlungsarbeiten zügig Erfolge.

Ein Pavillon mit Lotto-Annahmestelle, Zeitschriften- und Tabakwarenverkauf sowie DHL-Paketshop auf dem Gelände des Netto-Discounters in der Leipziger Straße 108 war in der Nacht zum Freitag Ziel unbekannter Einbrecher. Gegen 2.55 Uhr wurde der Inhaber über seinen Handyalarm aufgeschreckt. Er alarmierte daraufhin die Polizei. Trio packt Diebesgut in Auto: Wie Birgit Höhn von der Pressestelle der Polizei am Vormittag mitteilte, werde nach drei Personen gefahndet, die in einem Auto weggefahren sind – ein weißer Mercedes, wie sich später herausstellte. Sie hatten zuvor die Tür aufgebrochen und ihr Diebesgut, Zigaretten und andere Tabakwaren sowie mehrere Pakete, in Plastikbeutel verpackt. Über die Höhe des Gesamtschadens gebe es noch keine Erkenntnisse. Zwei Langfinger gingen ins Netz: Kriminaltechniker waren vor Ort. Auch Videos wurden ausgewertet. Über weiteres Filmmaterial an einer Tankstelle, an der sich die Täter offenbar aufgehalten hatten, kamen die Beamten dem ersten, bereits polizeibekannten Verdächtigen (40, deutsch) auf die Spur. Das Autokennzeichen des Mercedes führte zu einer Autovermietung und dem zweiten mutmaßlichen Langfinger (22, deutsch). Ermittelt wird wegen besonders schweren Diebstahls. Zeugen, die Hinweise zum Tatgeschehen oder zu den Tatverdächtigen machen können, sollen sich beim Polizeirevier in Borna in der Grimmaer Straße 1a oder unter der Telefonnummer 03433 2440 melden. Von Gislinde Redepenning

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Neuer Bauherr der A72 schleppt herrenloses Fahrzeug ab


Nur vier Wochen statt vier Monate: Das herrenlose Fahrzeug im Baustellenbereich der Autobahn 72 ist wieder weg. Der neue Bauherr kümmerte sich um das Abschleppen. Das Auto war laut Polizei Teil einer Straftat gewesen.
Vier Wochen nur hat es gedauert. Dann war das Auto weg, das in der Baustelle der A72 im Bereich der künftigen Anschlussstelle Zwenkau stand. Herrenlos, ohne Nummernschilder. Das Kompetenzgerangel, das es vor zwei Jahren schon einmal gab, als ein Renault im Baustellenbereich bei Rötha stand, blieb diesmal aus. Für das Abschleppen zeichnete diesmal die Autobahn GmbH verantwortlich, die seit Anfang des Jahres neuer Bauherr des sieben Kilometer langen Abschnitts der Autobahn 72 zwischen Rötha und der A 38 ist. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) hatte den Bau bislang vorangetrieben. Von Seiten der Autobahn GmbH heißt es auf Nachfrage: „Ende Dezember 2020 wurden wir durch die dortige Bauleitung, die zuständige Autobahnmeisterei und die Polizei informiert, wodurch das Fahrzeug letztlich entfernt wurde.“ Wie die Polizei mitteilt, sei das herrenlose Fahrzeug „Gegenstand eines Straftatbestands“ gewesen. Näheres aber wollte die Polizeidirektion Leipzig dazu nicht sagen. Bei der Premiere eines abgestellten herrenlosen Autos im Frühjahr 2019 hatte es insgesamt vier Monate gedauert, bis der Wagen abgeschleppt wurde. In dem Fall brauchte es erst das Einmischen eines Landtagsabgeordneten, bis das Kompetenzgerangel durchbrochen war. Von Julia Tonne

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Landkreis Leipzig: Kliniken impfen erste Mitarbeiter


In den Muldentalkliniken wurden am Freitag die ersten Mitarbeiter gegen Corona geimpft. Da der Impfstoff noch nicht für alle reicht, wurde die Spritze als erstes Beschäftigten der Intensivstation, der Corona-Station und der Notaufnahme verabreicht. Auch an den Sana-Kliniken Leipziger Land in Borna und Zwenkau begann die Immunisierung.
Jetzt geht es auch im Landkreis Leipzig los: An den Krankenhäusern haben die Impfungen für die Beschäftigten begonnen. In den Mittagstunden wurden an den Muldentalkliniken in Grimma die ersten 25 Mitarbeiter gegen das Corona-Virus geimpft. An den Sana-Kliniken Leipziger Land erfolgte bereits zu Wochenbeginn der Startschuss für die Immunisierung des Personals. Für die Verteilung der Impfdosen an die regionalen Krankenhäuser ist die Leipziger Uniklinik zuständig. Von dort trifft der Impfstoff der Herstellerfirma Biontech/Pfizer im Landkreis Leipzig ein und wird jeweils noch am gleichen Tag verimpft. Damit sich die Anzahl derer verringert, die aufgrund einer Covid-Erkrankung ausfallen, und die medizinische Versorgung der Patienten nachhaltig stabilisiert werden kann, gehören Ärzte, Schwestern und Pfleger zu den priorisierten Gruppen, die als erste den Piks erhalten. Solange Impfstoff nur begrenzt zur Verfügung steht, gilt eine entsprechende Rechtsverordnung des Bundes. Personal mit hoher Ansteckungsgefahr wird als erstes geimpft: „Innerhalb des Clusters Leipzig stehen uns laut Verteilschlüssel vorerst Impfdosen für die erste und zweite Impfung für rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung“, teilte Beatrix Hundt, Sprecherin der Muldentalkliniken, dazu mit. Da die Impfdosen noch nicht für alle reichen, verfolgt die Einrichtung folgenden Fahrplan: Mitarbeiter, die in einem Bereich mit hoher Ansteckungsgefahr tätig sind, werden vorrangig geimpft. Dazu zählen Pflegepersonal und Ärzte der Covid-Station sowie der Notaufnahme, der Intensivstation, ebenfalls der Radiologie und Physiotherapie, aber auch Reinigungspersonal. „Wie allgemein bekannt ist, steht das Gesundheitswesen unter enormer Belastung. Die Beschäftigten leisten hier seit Monaten Außergewöhnliches. Wir sind sehr froh, unseren Mitarbeitern die Impfung anbieten zu können, die wiederum sehr dankbar für den zusätzlichen Schutz im Umgang mit den Corona-Patienten sind“, erläutert Oberarzt Dr. Stefan Vehlow in seiner Funktion als Hygienearzt und Mitglied des Pandemiestabs. Dass es wichtig ist, Mitarbeiter jener Bereiche zu immunisieren, die einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind, zeigt ein Blick auf die Belegung: Aktuell sei die Zahl der Corona-Patienten in Grimma auf 34 gestiegen, so die Sprecherin. Davon würden sechs auf der Intensivstation behandelt. Ab Montag finden an den beiden Klinik-Standorten in Grimma und Wurzen dann täglich Corona-Impfungen innerhalb der Belegschaft statt. „Wir haben in beiden Kliniken Impfteams aus Ärzten und Schwestern zusammengestellt, welche diese zusätzliche Aufgabe intern übernehmen. Wir hoffen so, die zur Verfügung gestellten Impfdosen schnell verabreichen zu können“, fügt Pressesprecherin Beatrix Hundt hinzu. Sobald die Muldentalkliniken weitere Impfdosen erreichen, soll die Impfkampagne zügig fortgesetzt werden. „Jeder Impfung vorangestellt ist ein Aufklärungsgespräch“, erklärt Oberarzt Stefan Vehlow. „Welche Symptome und Auswirkungen eine Corona-Infektion mit sich bringen kann, sehen wir hier jeden Tag und so ist die Impfbereitschaft in der Belegschaft ausgeprägt“, schätzt er ein. Sana-Kliniken Leipziger Land immunisieren Personal: Auch in den Sana-Kliniken Leipziger Land (Borna und Zwenkau) wird seit Wochenbeginn geimpft, den Anfang machten die Pflegekräfte und Ärzte, die auf der Covid-Station arbeiten. Den Piks verabreicht die Ärztin, die auch sonst für die Grippeschutzimpfung der Mitarbeiter verantwortlich zeichnet, unterstützt wird sie dabei von den hauseigenen Anästhesisten. Das Impfzentrum Borna, in dem sich künftig auch Bürger den Piks abholen können, wird am 11. Januar seinen Betrieb aufnehmen. Vorerst finden hier allerdings nur Gruppentermine unter anderem für Mitarbeiter von Rettungs- und ambulanten Pflegediensten statt. Sachsen schaltet erst ab Montag eine Buchungsseite frei, über die dann auch individuelle Termine vereinbart werden können. Lesen Sie auch: Muldentalkliniken führen Corona-Schnelltests durch Von Simone Prenzel

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Die Mischung macht’s: Sachsenforst reguliert den Baumbestand auf der Neuen Harth


Mischwaldbestände verlangen eine Regulierung der Mischung: Damit der Baumbestand im Naherholungsgebiet Neue Harth über viele Jahrzehnte erhalten bleibt, greifen die Mitarbeiter des Sachsenforsts ein. Derzeit intervenieren sie im Konkurrenzkampf zwischen Pappeln und Eichen.

Spaziergänger wunderten sich in den vergangenen Wochen über Stapel gefällter Bäume entlang der Wege durch die Neue Harth. Hier wird nicht, wie mancher befürchtet, in großem Stil abgeholzt. Die Maßnahmen dienen laut Sachsenforst vielmehr der Mischungsregulierung des Baumbestands. Waldbild im Wandel: Die Harth war schon vor der Abbaggerung durch den Braunkohlentagebau in den Jahren zwischen 1960 und 1970 ein beliebtes Ausflugsziel. Diesen Status hat das Waldgebiet mit der attraktiven Lage zwischen Zwenkauer und Cospudener See längst wieder erobert. Auf dem ehemaligen Abraumgelände lädt ein aufgeforstetes Mischwaldgebiet zum Wandern und zum Radeln ein. Das Waldbild befindet sich jedoch im Wandel. Es wird auf der Neuen Harth überwiegend von Eichen, Lärchen und Birken geprägt, in einigen Bereichen wachsen auch Kiefern hoch – die jedoch unterschiedliche Wuchseigenschaften haben und untereinander im Konkurrenzkampf stehen. Revierförster Carsten Pitsch und die Mitarbeiter des Sachsenforsts greifen regulierend ein, damit sich in den nächsten Jahrzehnten ein gesunder und überlebensfähiger Baumbestand entwickelt. Baumsterben durch Vernässung: In den Jahren zwischen 2008 und 2016 war die Vernässung ein großes Problem auf der Neuen Harth. Aufsteigendes Grundwasser aus den Flutungen des Cospudener – und Zwenkauer Sees sowie der Kippenboden, bei dem Lehmschichten ohne Drainage abgelagert wurden, waren die Ursache dafür, dass dutzende Hektar der neu aufgeforsteten Flächen abgesoffen sind. Schilf machte sich dort breit, wo schattenspendende Bäume geplant waren. „Das Waldsterben aufgrund der Vernässung hat inzwischen aufgehört“, erklärt der Revierförster. Weide, Erle, die „nasse Füße“ ganz gut vertragen könnten, und Birke würden zwischen dem Schilf hochwachsen. Derzeit sei es eher die Trockenheit, die den Bäumen zu schaffen macht. „Wir beobachten die Entwicklung“, so Pitsch. Bei Bedarf werde eingegriffen. Natur hat viel freien Lauf: Auf einer rund 20 Meter breiten ehemaligen Baggertrasse wurden beispielsweise junge Lärchen gepflanzt. Viele davon haben nicht überlebt. Dafür dürfen dazwischen Birken und Pappeln sprießen, vorerst nimmt die Natur ihren freien Lauf. Eingreifen müssen die Sachsenforst-Mitarbeiter, wenn ganze Generationen nachwachsender junger Eichen gefährdet sind. Das ist derzeit der Fall. Damit die Eichen Überlebenschancen habe, wird eine ganze Reihe alter und zu groß gewachsener Pappeln gefällt. Die imposanten Stapel der Stämme liegen an den Wegesrändern. Insgesamt kommen rund 430 Kubikmeter zusammen, aus denen später einmal Spanplatten hergestellt werden. Temporärer Schotterweg nervt Radler: So mancher Markkleeberger, der gerne mit dem Fahrrad von der Straße An der Harth Richtung Süden in den Wald abgebogen ist, hat sich zuletzt über den Zustand eines Verbindungsweges zur Wanderroute Harthbogen geärgert, wurde der doch mit grobem Schotter aufgefüllt. Keineswegs, um erholungsuchende Pedalritter zu schikanieren, erklärt Pitsch. „Dieser Weg dient unseren Mitarbeitern der Erschließung der angrenzenden Flächen bei der Mischungsregulierung“, erläutert der Förster. „Der ehemalige Trampelpfad wurde auch erweitert, weil er als Zufahrt für Rettungswagen und die Feuerwehr dient, falls in diesem Bereich ein Unfall passiert.“ In etwa vier Jahren, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, verschwinde der Schotter wieder, verspricht der Revierförster. Bis dahin dürften Erholungssuchende Wanderer und Spaziergänger die Trasse selbstverständlich nutzen, sie werde aber „nicht für City- oder E-Bikes fein gemacht“. Von Gislinde Redepenning